VERNEHMUNGSPROTOKOLL in Mordsache Decima Messalina und ihrer Mörderin
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VERNEHMUNGSPROTOKOLL
ANTE DIEM V ID AUG DCCCLXXI A.U.C. (9.8.2021/118 Chr.)
ORT: Mercatus Urbis
ERMITTLER: Titus Octavius Frugi
ZEUGEN: Cersobleptes Bavius Persaeus und Diopeithes Pedius Theopompus
Teil I - Schilderung des Ermittlers:
Der Zeuge beobachtete auf den Märkten Mercatus Urbis, wie zwei Sklaven etwas in einem Sack verschlossen.
Durch ihr Verhalten misstrauisch geworden, befahl er den Sklaven sofort von dem Sack abzulassen.
Miles Pedius sollte nachschauen was sich in dem Sack befände, dessen Ausruf war *„Bei den Göttern, da ist eine Frau drin, sie ist tot.“
Weiter machte Miles Pedius den Cornicularius auf eine Halskette mit Fischamulett aufmerksam.
Einer der Sklaven betonte, sie hätten nur auf Anweisung gehandelt.
Miles Bavius wurde beauftragt eine nahe Wache zu rufen.
Diese bekam nach ihrem Eintreffen die Anweisung, den Sack verschlossen zu halten und die Leiche, in die Castra zum Valetudinarium zu schaffen und dort zu bewachen.
Die Sklaven bekamen die Anweisung den Cornicularius und seine Freunde zu den Herrinnen zu führen.
ORT:
Teil II
Anwesend: Befrager Cornicularius Octavius
Miles Bavius und Miles Pedius
Aeditua Vestalis Herminia Tarpa
Die Befragte Herminia Tarpa teilte mit, dass die ermordete Vestalin Maxima Decima Messalina in der Casa Mamilla aufgebahrt worden sei.
Sie führte die Zeugen zum Atrium Vestae Atrium Vestae [ATRIUM] Die Befragung
Anwesend: Discipula Vestalis Valeria Maximilla
Auf die Frage des Befragers Cornicularius Octavius, wie die Vestalin Maxima, in ihrer und des Liktors Anwesenheit verstorben sei, antwortete die Befragte, sie wäre mit der Verstorbenen auf dem Markt unterwegs gewesen. Diese wäre dann im Gespräch plötzlich umgefallen. Darauf habe sie sich umgedreht und eine alte Frau gesehen, mit einem Messer in der Hand. Die Klinge wäre rot von Blut gewesen und sie habe der Frau befohlen ihr das Messer zu geben. Was diese auch tat. Die Vestalin meinte noch sie habe den Hass in den Augen der Alten gesehen, dann habe diese plötzlich vor ihr gelegen.
Die Befragte berichtete weiter, inzwischen habe die anwesende Bevölkerung bemerkt das die oberste Vestalin gestürzt war, doch die herbeigerufene Herminia Tarpa, habe eine Sänfte mitgebracht und dort hinein hätten sie die Tote gesetzt um sie zur Casa Mamilla zu bringen.
Ergänzend fügte sie hinzu sie habe sofort an den Pontifex Maximus geschrieben.
Der Befrager fragte nach dem Messer und betonte, er müsse dieses mitnehmen. Die Befragte antwortete, das Messer liege noch in ihrem Einkaufskorb. Dieser befinde sich in dem Cubiculum der Casa Mamilla.
Wenn er es wünsche führe Herminia Tarpa dort hin.
Ort: [Casa Mamilla]
Anwesend: Befrager Cornicularius Octavius
Herminia Tarpa
Der er Befrager bat um das Messer und wies darauf hin, dass der Miles Medicus, Sisenna Iunius Scato zur
Leichenbeschau vorbei käme.
Teil III
Ort: Castra Praetoria– Valetudinarium
Anwesend: Cornicularius Octavius,
Miles Bavius Persaeus, Miles Pedius Theopompus und Miles Medicus Iunius Scato.
Der Ermittler wies Miles Medicus Iunius Scato auf seine Aufgabe hin, die Mörderin sowie ihr Opfer, die Virgo Vestalis Maxima, welches sich in der Casa Mamilla befinde, zu untersuchen.
Außerdem stellte er fest der Untersuchungsbericht, würde nur dem Kaiser und dem Prarfectus Urbi mitgeteilt und es gälte absolutes Stillschweigen.
Er forderte, das Fischamulett, welches die mutmaßliche Mörderin noch um ihrem Hals trug.
Teil IV
Ort: Casa Mamilla
Anwesend: Cornicularius Octavius, Herminia Tarpa, Virgo Valeria Maximilla,
Liktor Caius Lucceius Aterianus sowie vier Sklaven: Dacus, Medus , Lacedaemonius , Fronto.
Der Ermittler teilte Herminia Tarpa mit, er würde gerne mit der Virgo Valeria Maximilla und Liktor Caius Lucceius Aterianus sprechen, sowie bei Bedarf mit den Sklaven.
Herminia, gab die Anweisung genannte zu holen und berichtete dem Ermittler mit, die Virgo Vestalis Maxima und Discipula Valeria wären ohne Sklaven unterwegs gewesen. Sie selber habe, nachdem sie an den Ort der Tat gerufen worden sei, eine Sänfte mit vier Sänftenträgern, sowie vier Sklaven mitgebracht.
Sie hätten beschlossen alles geheim zu halten und sie selber habe den Sklaven befohlen die Spuren zu beseitigen.
Auf die Fragen des Ermittlers, ob der Liktor der einzige Begleiter der Vestalinnen gewesen sei und wo er sich zur Zeit der Tat befunden habe, antwortete dieser :Die Priesterinnen würden immer paarweise auftreten
und sie trügen blendendes Weiß, ihre Suffibula, die langen viereckigen Schleier, die Kopfbinden und eine weiße Stola. Der Liktor würde vor ihnen her schreiten. Die Liktoren wären jedoch keine wirklichen Leibwächter mehr. Zum Zeichen der Macht trügen sie das Rutenbündel.
Niemand habe ihm Vorwürfe gemacht, er selber aber reichlich, weil er nicht das Leben der Oberpriesterin beschützen konnte.
Zum genauen Tathergang berichtete der Liktor RE: [Casa Mamilla] Was später geschah: Er wäre den miteinander redenden Priesterinnen vorausgegangen und erst durch eine Bewegung hinter ihm auf das Geschehen aufmerksam
geworden. Auf dem Boden habe die Obervestalin gelegen, neben ihr kniete die Dispula, vor ihr stand eine alte Frau, mit einem Messer in der Hand. Schwester Valeriea erhielt das von ihr eingeforderte Messer für
einen Augenblick, doch die Angreiferin machte eine rasche Bewegung auf diese zu, ich musste sie aufhalten und habe sie dabei getötet.
Abschließende Äußerung des Liktors: Er bedaure den Tod, den diese Frau tausendfach verdient habe nur, weil man sie jetzt nicht mehr verhören könne.
Verhör der Sklaven RE: [Casa Mamilla] Was später geschah
Der älteste Sklave überreichte dem Ermittler eine Tabula mit Angaben zu den Sklaven.
Auf die Fragen des Ermittlers: Wem sie unterstehen würde, wer sie gerufen habe um Ordnung zu schaffen
und wer das Messer weggenommen habe?, antwortete der älteste Sklave Dacus:
Sie vier hätten die Anweisung von Aedituus Vestae, Dominus Cominius, erhalten Herminia Tarpa zu begleiten, hätten aber niemals ein Messer in ihrer Hand gehabt, da dies für Sklaven verboten sei.
Er habe der auf dem Boden gelegenen Alte an ihrer Brust gehorcht, sie wäre tot gewesen. Auf Anweisung hätten sie begonnen aufzuräumen.
Er, der Ermittler habe sie gehindert ihre Aufgabe ordnungsgemäß zu beenden. Von einem Messer habe er nichts mitbekommen
Der tränen verschmierte jüngste Sklave berichtete über seine Beobachtungen. Das Messer habe sich in dem Einkaufskorb der Virgo Valeria befunden, diesen habe sie Liktor Lucceius überreicht. Der habe das Messer herausgeholt und das alte Weib abgestochen, bevor er das Messer in den Korb zurückgelegt habe. Diesen habe er dann Valeria Maximilla zurückgegeben.
Der Ermittler stellte dem Liktor noch drei abschließende Fragen, nach welchen Kriterien Sklaven und Liktor ausgesucht würden, ob es oft zu einem Wechseln käme und wie lange Lucceius Aterianus schon als Liktor arbeite.
Der Befragte antwortete die Sklaven würden nur bei ernstlichen Erkrankungen oder bei sterben, das Atrium Vesta verlassen. Sie wären ergeben und verschwiegen, das Atrium würden sie nur bei einem Auftrag verlassen.
Weiter fügte der Befragte hinzu, sollte der Cornicularius sich um die Verschwiegenheit sorgen, könne er, Cominius ausrichten lassen, er soll den vieren die Zungen herausschneiden lassen.
Der Ermittler wiederholte die Frage, ob Aeditus Titus Cominus Sporus die Liktoren einteile. RE: [Casa Mamilla] Was später geschah
Weiter fragte er, ob es es besondere Bedingungen für den Dienst als Liktor in der Vesta gäbe, wer einen Liktor aufnehmen würde. Ob es sein Wunsch gewesen wäre dort zu dienen.
Der befragte Liktor erklärte, Aedituus Cominius würde bestimmen, wer, wen von den Vestalinnen begleite
Die Liktoren wären Sacerdos virginum Vestalium, Musonius Lateranus, ausgesucht worden.
Ältere römische Bürger würden bevorzugt, da dir Liberti oft der Sinn für den mos maiorum fehle. Er selber habe sich freiwillig gemeldet.
Er stellte die Behauptung auf, die sich freiwillig melden, halten viel von Althergebrachtem.
Von Pietas RE: [Casa Mamilla] Was später geschah
Zum Abschluss betonte der befragte, die Virgo habe nur ihr bestes versucht. Er selber habe die Mörderin gerichtet und würde die volle Verantwortung übernehmen.
Ort: Raum der Virgo Valeria
Herminia Tarpa holte das vom Ermittelnden geforderte Schreibmaterial und brachte ihn zu dem abgedunkelten Raum, RE: [Casa Mamilla] Was später geschah in welchem
sich die Virgo Valeria befand.
Der Ermittler öffnete die Fensterläden des Raumes und bat die Virgo ihm die nachfolgenden Fragen, mit Gesti und Mimik zu beantworten. RE: [Casa Mamilla] Was später geschah
Hast du dir selber befohlen zu schweigen?
Also ein selbst auferlegtes Schweigegelöbnis?
Überkam es dich einfach so.
Ereilte dich dieses Schicksal über Nacht?
Denkst du es ist eine Strafe?
Hast du Schmerzen?
Bist du zufrieden mit deinem Zustand?
Betest du um Hilfe zu den Göttern?“
Die befragte wies auf die Tafeln und beantwortet die Fragen
Non ɘst
Non ɘst
Ita ɘst
Ita
Ita ɘst
Non ɘst
Ita
Ita
Auf einer zweiten Wachstafel beantwortete sie die Frage: Wie und wann sie in den Zustand gekommen war.
Nach der Audienz bɘim Caesar Augustus am PRIDIE ID SEP DCCCLXXI A.U.C.(12.9.2021/118 n.Chr.) Ich wollte Kersas zu mir rufɘn. Es war mir nicht möglich.
Herminia Tarpa erklärte, die Virgo besäße einen Kater aus Aegyptus, den sie Kersas nenne.
Wärend dessen schrieb die Befragte auf einer dritten Tafel.
Sie werden die Tore der Aedes schließen.
Sie werden die Quellen zuschütten.
Sie werden das Feuer löschen.
Bitte haltet sie auf.
Der Ermittler bat die Befragte mit einem Kopfzeichen seine Vermutung, über den Inhalt ihrer Aussage, zu bestätigen.
Frage:Du denkst also, es war eine Christin? Die Christen möchten an den Grundpfeilern unseres Glaubens rütteln, ihn sogar zerstören in dem sie zum Beispiel die Priesterinnen der Vesta töten. Das hier soll
eine Warnung sein?“ RE: [Casa Mamilla] Was später geschah
Die Befragte sah den Ermittler mit großen ratsuchenden Augen an und wies dann nach einer längeren Denkpause auf sich und nickte um gleich darauf einen hilfesuchenden Blick auf Herminia Tarpa zu richten.
Herminia Tarpa, murmelte etwas von Barbaren würden die Götter akzeptieren nur die Christen würden diese leugnen und nur ihren einzigen Gott anerkennen. Sie würden Roma hassen und das Menschengeschlecht. Sie wies darauf hin, dass die Virgo die oft Buchstaben verdrehen, das letzte fehlerfrei geschrieben habe und darum bitte das Böse aufzuhalten.
Der Ermittler bedankte sich bei der, ihm inzwischen abgewandt liegenden Virgo Valeria
Indes kam laut und aufgebracht von Herminia Tarpa *Christianos ad leones!*
Der Ermittler wies darauf hin, die Tafeln, würde er dem Bericht beifügen. RE: [Casa Mamilla] Was später geschah
Bevor der Ermittler sich verabschiedete, bedankte er er sich für die Aussagen und Bereitschaft zur Mithilfe.
Dem Bericht wurden beigefügt 3 Wachstafeln, sowie eine Halskette mit Fischamulett