• Es dauerte nur eine kurze Weile, ehe die Porta geöffnet und die Familie in Empfang genommen wurde. Valerius Valens zeigte das Einladungsschreiben vor und stiess damit jenen kurzen Prozess an, der seine Tochter von ihm und seiner Gemahlin weg, ihn und seine Familie dafür aber zu größerem Ansehen führen würde.
    Das junge Elternpaar hatte sich bereits in der Casa Valeria ausgiebig von der kleinen Tochter verabschiedet, so dass nach den Worten der Priesterin keine allzu ausufernde Abschiedszeremonie folgte. Lediglich eine kurze Umarmung des Vaters und eine etwas längere Umarmung der Mutter erhielt das kleine Mädchen noch mit auf den Weg. Axia Caia, die, trotz all der rational sinnvollen Gründe, das Gefühl hatte ihres erstgeborenen Kindes beraubt zu werden, konnte ein kurzes, intensives Schluchzen trotz aller Versuche nicht unterdrücken. Ihre kleine Tochter jedoch tröstete sie mit einem fröhlichen Lächeln und so konnten sich die Eltern mit einem letzten Gruß verabschieden und in der Menschenmenge auf dem Forum verschwinden.


    Die kleine Vestina, die sich auf ihr großes Abenteuer sehr freute, strahlte vor Aufregung und Freude, als sie der Priesterin in das Innere der vestalischen Heimstatt folgte.

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    Galeo Gallius Claudus


    Wie zuletzt vorhergesagt, stand Gallius tatsächlich geraume Zeit später wieder vor dem Tempel und ließ anklopfen. Er hoffte, die Vestalinnen würden sich nicht genervt fühlen. Gleichzeitig konnte er sich auch nicht vorstellen, dass etwas anderes als Ruhe von ihnen ausging.
    Irgendwann öffnete sich die Tür.


    "Salve, ich habe wieder einmal Erbschaftsfälle zu bearbeiten und bitte daher um die Auskunft, ob von den nachfolgenden Personen ein Testament hinterlegt wurde." Er nickte seinem Begleiter zu und ließ vorlesen.


    "Faustus Octavius Macer,
    Iullus Flavius Fusus,
    Appius Tiberius Maxentius,
    Titus Octavius Italicus."


    Eigentlich fielen die letzten drei Fälle in den Verantwortungsbereich seines Kollegen, aber Gallius entschied, ihm zu helfen.


  • Die ältere Priesterin begrüßte den ihr inzwischen schon recht gut bekannten Mann mit einem Lächeln. „Salve. Wieder Erbschaftsangelegenheiten?“ Kaum das sie die Frage zuende gestellt hatte wurden ihr auch schon Namen genannt. Sie notierte sie geschwind. „Wartest du wieder?“ Fragte sie und verschwand im Inneren des Tempels. Da man aufgrund der häufigen Anfragen in der letzten Zeit die Listen auf dem aktuellen Stand hatte dauerte es auch tatsächlich nicht lange, bis die Alte wieder zur Tür kam. „Keiner der Verstorbenen hatte bei uns ein Testament.“

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    Galeo Gallius Claudus


    Gallius nickte artig bei jeder Frage der Vestalin. Anschließend wartete er ebenso artig auf deren Rückkehr. Wieder ließ er den Blick schweifen. Es hatte sich in der Zwischenzeit wenig verändert. Genau genommen hatte sich gar nichts geändert.
    Er zuckte zusammen, als die Frau viel schneller zurückkehrte als er es erwartet hatte.


    "Oh, wunderbar." Er meinte sowohl die Schnelligkeit als auch den Inhalt der Auskunft. "Sehr schön. Vermutlich vergeht meine Amtszeit, ohne ein einziges Testament." Wenn das nichts zu bedeuten hatte.
    "Ich bedanke mich und wünsche einen schönen Tag."


  • Decima Messalina

    Hat den Titel des Themas von „[PORTA] Eingang (Anmeldung vor Betreten des Atrium Vestae obligatorisch!!!)“ zu „[PORTA] Eingang“ geändert.
  • Der Decemvir, zuständig für die Testamente, hatte wieder einmal den Weg unter die Füsse genommen. Heute sollte es sich auch lohnen, denn es wurden gleich mehrere Fälle bearbeitet.


    "Salve ehrenwerte Virgo Vestalis. Ich habe heute mehrere Anfragen betreffend Testamenten. Ich suche nach Testamenten der Gens Iunia und der Gens Purgitia. Es gab da scheinbar verschiedene Todesfälle. Falls du so freundlich sein könntest, die hinterlegten Testament durchzuschauen, dann wäre mir wirklich gedient."

  • Messalina war ungewöhnlicherweise am Haupttor. Weil eigentlich hielt sie sich stets verdeckt inmitten des Atrium Vestae auf. Sie wusste nun wieder, warum sie es nicht getan hatte. Genau, deswegen. "Salve! Das wird schwierig. Denn ich nehme an, es handelt sich hierbei um Familien mit mehr als ein Familienmitglied, oder? Wenn ja, dann benötige ich die vollständigen Namen sowie den Nachweis ihres Todes."

  • Und schon wurde die Sache komplizierter als gedacht.


    Im Falle der Gens Purgitia handelt es sich um Senator Spurius Purgitius Macer, der verstorben ist. In der Gens Iunia betrifft dies sowohl Aulus Iunius Seneca als auch Iunia Axilla.


    Zugleich legte ich alles was ich hatte an Beweisen vor. Es war nicht viel, bloss jeweils ein Schreiben der Gens mit dem korrekten Siegel und Unterschriften von Zeugen.


    Mehr haben die Familien mir als Beweise nicht mitgegeben. Es tut mir Leid.


    Sim-Off:

    Es gibt bloss die Posts von Iunius Scato und Purgitius Lurco - hier - und die Einträge zu den Namen in der Liste der Mitspieler, wo sie mit dem Vermerk "In Elysio" geführt werden. Die Verstorbenen haben ihren Tod leider nicht ausgespielt.

  • "Ich verstehe. Dann werde ich dir wohl glauben müssen. Zumindest lässt deine Kleidung darauf schließen, dass du tatsächlich ein Beamter sein musst." Sie zeigte ihm eine kleine Bank direkt neben dem Haupttor. "Setz dich bitte. Es wird nicht lange dauern." Sie machte sich also zum Tempel der Vesta auf. Als sie dort angekommen war, öffnete sie die verschlossene Tür zum Archiv. Seit dem letzten Eklat, um das Testament von Gaius Ulpius Aelianus Valerianus wurde eine verstärkte Tür mit einem Schloss eingebaut, um einen weiteren Vorfall dieser oder ähnlicher Art zu verhindern. Nur für die sechs Vestalinnen und dem Pontifex Maximus wurde jeweils ein Schlüssel angefertigt.


    Nach etwa über einer Stunde, zwanzig Minuten und zehn Sekunden trat sie wieder vor das Haupttor. "Das ging schneller als gedacht. Doch leider muss ich dich enttäuschen. Zu den genannten Personen liegen keine Testamente vor."

  • Geduldig wartete ich, froh, dass die Vestalin mir half und die "Beweise", welche absolut nicht hieb- und stichfest waren, angenommen hatte.

    Den Spruch zu meiner Kleidung liess ich stehen, denn wer konnte es denn einer Vestalin verdenken, wenn sie nicht jeden neuen Decemvir litibus iudicandis kannte? Die Amtsinhaber wechselten ja ständig.


    Als sie dann nach langer Zeit wieder zurückkehrte, hatte sie leider keine Testamente dabei. Naja, warum leider? Das gab weniger Arbeit, da ich mich nicht auch noch um die Öffnung der Testamente kümmern musste.


    Das ist selbstredend schade, doch danke ich dir für den Aufwand und die Auskunft.


    Dann verliess ich das Atrium Vestae wieder und machte mich auf den Weg die nötigen Briefe zu verfassen.

  • Dem Brief von Valeria Maximilla, oder jetzt Schwester Valeria, folgend, klopfte ich an die Porta des Atrium Vestae. Es war an einem Sonntag zur vierten Stunde, also genau jener Zeit, welche mir Maxi im Brief als ihre Freizeit genannt hatte.

  • Das Tor öffnete sich, und Herminia linste hinaus.

    "Salve, trete ein. Du darfst dich im Atrium freibewegen. Nur der Zugang zum Tempel bleibt dir verborgen."

  • Das Tor öffnete sich schneller als ich es erwartet hatte und ich wurde freundlich willkommen geheissen.


    Danke! Ich möchte gerne Schwester Valeria sprechen. Sie hat mir geschrieben, dass sie üblicherweise um diese Zeit Freizeit hat. Wäre das möglich?

  • Maximilla nutzte ihre freien Stunden dazu, etwas innerhalb des Atrium spazieren zu gehen - das Wetter war gar zu schön. In geringem Abstand folgte ihr der Kater Kersas. Da Katzen stille Tiere waren, hoffte sie darauf, dass seine Anwesenheit nicht stören würde - wenn ja, dann würde Schwester Decima ihr das sagen, und Kersas würde wieder in die Casa Valeria zurückkehren. Ihre zahme Krähe hatte Maximilla nicht mitgebracht, denn Krähen waren laut und machten eine Menge Unfug.


    Als sie nun hörte, dass Herminia mit jemandem sprach, hob sie den Kopf und erkannte ihre Freundin Iulia Stella. Maximilla lächelte erfreut. Früher wäre sie auf die Freundin zugerannt und hätte sie umarmt - mittlerweile bewegte sie sich gemessen, um weder zu stolpern noch sich schmutzig zu machen oder sonst ein Chaos zu verursachen, was ihr früher mit Leichtigkeit gelungen war.

    Sie streckte beide Hände aus: "Herminia, danke dir für das Öffnen der Tür.", sagte sie, sie hatte die immer so gefällige und freundliche Herminia sehr gerne: "Die Besucherin hier ist meine Freundin Iulia Stella. Ich freue mich so, dass Du Zeit gefunden hast, Stella ! Willkommen im Atrium Vestae. Lass uns in den Garten gehen und etwas plaudern."


    >>> Hortus

  • Zwei weiße Schwestern und ein Liktor >>>


    Das Atrium Vestae stand tagsüber Besuchern offen, nur Waffen durften nicht mitgebracht werden. Dennoch gab es einen Aeditus, der ein Auge auf den Zugang hatte, und das war Titus Cominius Sporus.

    Als er aber nun vier von seinen ihm unterstellten fünf Sklaven in Begleitung dreier Urbaner zurückkehren sah, schickte er nach Herminia Tarpa, die sie zuvor, weil sie die Kräftigsten waren, mitgenommen hatte.


    Die Aedita Vestalis Herminia Tarpa trat zu den Besuchern. Ihre Augen waren gerötet, und sie war blass, doch sie versuchte ein freundliches Lächeln.

    "Salvete", sagte sie leise.

    "Ihr seid willkommen, wenn auch in einem Haus erfüllt von tiefer Trauer. Unsere geliebte Virgo Vestalis Maxima ist nämlich erst heute Morgen verstorben.

    Bitte, was kann ich für euch tun?"

    Ihr Blick wanderte über die vier Diener, die die Köpfe gesenkt hielten und schwiegen.


    Wenn unheilvolle Ereignisse mit ihrem Zerstörungswerk begannen, so gab eines das andere. Der Frieden mit den Göttern war gestört, und sie selbst trieben wie Blätter im Wind. Herminia Tarpa schwieg nun auch.

  • Frugi hob erstaunt die Augenbraue. „Salve, mein Name ist Cornicularius Octavius, wie die kann ich das verstehen. Ihr betrauert eine Tote, verstaut sie dann in einem Sack um sie verschwinden zu lassen? Das war doch bestimmt der Gedanke, warum sich die Tote jetzt in einem Sack befindet.“ Ihm war schon bewusst, das es zwei unterschiedliche
    Tote gab. Die Leiche im Sack war Christin, wenigstens deutete das Amulett darauf hin.

    Aufmerksam betrachtete der Octavier die, ja nun wer war sie denn? „Du schaust etwas mitgenommen aus. Es wäre auch hilfreich deinen Namen zu erfahren. Virgo Vestalis Maxima aus welcher Gens?“ Schade, wir können sie bestimmt
    nicht mitnehmen zu einem Verhör, aus ihr spricht eindeutig ein schlechtes Gewissen, fast hätte er geseufzt.

  • Herminia Tarpa schaute nun regelrecht entsetzt drein: „Wir haben ...WAS? Oh nein, Cornicularius Octavius, unsere Vestalin Maxima Decima Messalina ist in der Casa Mamilla aufgebahrt worden.*

    Mein Name ist Herminia Tarpa, ich bin eine Aeditua des Atrium Vestae.“


    Jemand hatte also beobachtet, dass die Leiche der Mörderin im Sack entsorgt worden war. Und der Sack war bereits gefunden worden.


    Herminia Tarpa überlegte: Die Tatsache, dass der Urbaner die Sklaven ins Atrium begleitet hatte anstatt sie in der Castra zu verhören, zeigte ihr bereits, dass er ein Mann mit Taktgefühl und Umsicht war.

    Wenn man sich jemandem anvertrauen konnte, dann so jemandem. Und anvertrauen mussten sie sich, denn sonst würde ihnen die Lage völlig aus den Händen gleiten.


    „Bitte begleite mich in das Innere des Atrium, Cornicularius Octavius“, sagte sie:

    "Du solltest mit Schwester Valeria sprechen, die die Maxima in ihren letzten Minuten begleitet hat. Und mit dem Lictor
    Caius Lucceius Aterianus, der die Jungfrauen beschützte. Denn….“


    Und nun senkte sie die Stimme zu einem Flüstern:

    "….Der Tod der Maxima war kein natürlicher Tod. Und das kann man nicht zwischen Tür und Angel erzählen.“


    >>> [ATRIUM] Die Befragung




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