"Gut. Ich werde mich noch von allen verabschieden und dann werde ich aufbrechen."
Tablinum des Pater Familias
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"Ich werde unterdessen die Ernennungsurkunde vorbereiten ..."
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"Das freut mich sehr!", sagte Gabor.
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Er setze sich hinter den Schreibtisch seines Vaters, ein wirklich tolles Gefühl, Apollodores würde jeden moment diesen Raeticus zu ihm ins Officium führen, was sagte er, er wolle über finazielle Angelegenheiten sprechen?
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"Raeticus" trat ein. "G'schamster Diener, der Herr!", begrüßte er den Römer. "I' bin aus Vicus Satillus, des is' a klanes Dorf in der Sierra Nevada, grad' noch in Hispania Tarraconensis." Er hoffte, dass er sich richtig anhörte wie jemand aus einem Bergdorf. "Ma' hat uns unser Wasser o'zapft, damit dene Leit' unten in Carthago Nova versorgt wer'n kenn'. Oba mir ho'm jetza ka' Wasser mehr. Und i' bin in Vertretung vom g'samten Dorf hier, um Schadensersatz aunz'fordern!"
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"Du willst Schadenersatz von der Provinz?"
Er lehnte sich zurück.
"Wenn ihr Wasser braucht, grabt einen Brunnen oder wenden euch an den Procurator Aquarum oder den Magister Scrinorium Crassus, die vielleicht eine Lösung dafür parat haben, aber Schadenersatz von der Provinz? Sowas hab ich noch nie gehört ..."
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"Meinst'? Unser Brunnen is' versandet! Und wieso müsst's ihr Römer immer die Schuld auf an' ander'n schieben? Dieser Aquarius und der Crassus, die wer'n uns doch auf andere Leit' schieben... zum Comes. Oda zum Duumvir von dener Saustadt, Carthago Nova... mir brauchen des Geld dringend, sonst verdursten mir alle!"
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"Dir ist hoffentlich bewusst, dass ich bloss der Sohn des Proconsuls bin und nicht der Proconsul selbst? Ausserdem braucht ihr kein Geld, es wird sich sicher einen Weg finden lassen, damit man für euch ein wenig Wasser abzweigen kann ..."
Er hatte das Gefühl, es ging nicht um das Wasser, sondern nur darum, Geld von der Provinz zu bekommen ...
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"Oba...", stammelte der Mann, der sich für Raeticus ausgab, herum. "I' mein' doch nur..." Verflucht, dachte er. Einen Versuch war es aber wert gewesen... erst jetzt bemerkte er, dass er nicht den Mumm hatte, Agrippa mit Gewalt das Geld herauszupressen... er dachte auf einmal gar nicht mehr daran, ihn mit dem Dolch, den er in seinem Umhang stecken hatte, zu bedrohen, weil er das Geld nicht kriegt... er muss wohl einen anderen Weg finden, um an Geld zu kommen.
"Na sche... I' versuch's dann hoit beim Aquarius... Vale..." Dabei dachte er in Gedanken, dass er nie vergessen würde, wie geizig die Casa Matinia zu ihm gewesen war. Die würden schon noch dafür bezahlen. -
Der kleine Agrippa nickte ...
"Es wird das beste sein ..."
"Vale ..."
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Longinus schloss die Tür hinter sich. Schade um die Tür, dachte er sich noch... dann drehte er sich um und ging.
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Der Stallbursche
...platzte ins Tablinum hinein, wo er Agrippa Minor vermutete. "Hilfe! Man hat aus'm Pferdestall zwee Pferdsche mitgehen lassen! Man muss wat machen! Sofort! Lag so 'ne bescheuerte Notiz am Boden, aber ick kann nisch lesen... Zu Hilfe!"
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Agrippa war mittlerweile aus Italien zurück und machte es sich auf seinem Stuhl und hinter seinem Schreibtisch bequem ...
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Der Stallbursche
... sah, dass Agrippa in seinem Büro war. Er war wieder da! Doch Zeit für eine lange Begrüßung hatte er nicht. "Diebe! Mörder! Die armen, armen Pferdsche... man hat'se gestohlen! Hilfe! Im Pferdestall... Komm' schnell mit!"
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"Ein Pferd gestohlen?"
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Von eingenem Sklaven herumgescheucht wie ein Sklave, aber was solls Agrippa folgte dem Stallburschen ...
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Tiberius klopfte an und ging rein in das Tablinum von Agrippa.
"Salve Agrippa! Du wolltest mit mir sprechen?"
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"Ja, komm rein und setzt dich ..."
Mit der hand wiess er auf einen Stuhl, welcher vor seinem Schreibtisch stand.
"Wein?"
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Tiberius nickte, machte die Tür zu und setzte sich.
"Ja....ein Becher Wein wär nicht schlecht. Was willst du mir sagen?"
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