Natürlich durfte Carus nicht!
Alles musste genau so ablaufen, wie Scato es anwies, sonst wurde man mit dessen Laune konfrontiert. Er mochte keine Patienten, die eigenständig Dinge entschieden, wenn er andere Pläne für ihr Wohlergehen hegte. Diese rechthaberische Sichtweise des Optio valetudinarii hatte sich mit der Zeit auch in andere Bereiche geschlichen und da Scato in seiner neuen Position selten Wiederworte vernahm, hatte sie sich gefestigt. Alles zum Wohle des Patienten, freilich. Er wünschte, man würde die Zusammensetzung der täglichen Rationen, die dem Gleichgewicht des Säftehaushalts gänzlich abträglich war, nach seinen Ernährungsplänen ändern, aber die KOSTEN, und außerdem sollte man die Wurmbrühe Garum verbieten.
"Das genügt." Scato nahm hinter dem Schreibtisch Platz und schrieb die Ergebnisse auf die Tabula. Ohne aufzusehen, fragte er: "Warst du schon einmal schwer krank oder hast du dich ernsthaft verletzt? Gibt es Krankheiten, die bei dir immer wieder kommen? Ich gehe davon aus, dass du lesen, schreiben und rechnen kannst. Bist du auch des Reitens mächtig? Wie sieht es mit Schwimmen aus?"