Atrium | Gekommen, um zu bleiben

  • Der junge Iolaos brachte Flavia Maesa vorbei an den Ahnenmasken der flavischen Vorfahren, vorbei an den Büsten der flavischen Kaiser bis in die Mitte des Atriums zu einer kleinen Sitzgruppe neben dem Impluvium, in welches eine marmorne Fortuna in rotfarben gemaltem Gewand aus ihrem güldenen Füllhorn Wasser plätschern ließ.


    Maesa war kaum dort angekommen als auch schon ein weiterer Sklave - etwa um die zwanzig Jahre und ausgesprochen wohlgestaltet - ihr eine Erfrischung darreichte. "Dein Onkel ist bereits informiert, er wird jeden Augenblick eintreffen", ließ er die Flavia wissen. Denn während diese angekommen war und das Haus durch das Vestibulum hatte betreten, war die Nachricht ihrer Ankunft längst auf dem Weg der Sklaven durch das ganze Haus gewandert.

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  • Maesa ließ ihre Blicke über Ihre Ahnen schweifen, sie blieb einen kurzen Augenblick sogar bei Vespasian stehen und es sah fast so aus, als ob sie ihm zunickte.


    An der Sitzgruppe angelangt, nahm sie das Getränk entgegen und ließ sich auch gleich an dem erfrischenden Wasser nieder. „Ich danke Dir“


    Der leichte Nebel aus dem Füllhorn kühlte ihr erhitztes Gesicht, das im Sonnenlicht schimmern.


    Sie sah sich um, soweit sie sich erinnern konnte, war sie nie hier gewesen. Rom war für sie immer eine verbotene Stadt. Ihre Mutter sprach nie über Ihre Zeit hier, auch nicht über Ihren Vater. Dabei war sie so neugierig etwas zu erfahren, vielleicht würde es sich ja irgendwie ergeben.


    Auf der anderen Seite hoffte sie auch auf das schwindende Gedächtnis der Menschen, nichts war so alt wie der Skandal von gestern.

  • Es war dieser Tag im Monat - dieser Tag, an welchem Gracchus das prandium möglichst lange hinauszögerte, nur um spätestens bei den eingelegten Datteln Ikarus' fragenden Blick aufzufangen und zu realisieren, dass es kein Entkommen gab. Dieser Tag, an welchem Ikarus ihm all die wirtschaftlichen Bilanzen der flavischen Besitztümer und Investitionen vorlegte und im Detail mit ihm durchsprach. Es gab kaum eine enervierendere Pflicht als Familienoberhaupt denn diese Aufgabe - Zahlen rauf, Zahlen runter, Zahlen quer, Gewinne hier, Verluste da, Erträge, Einkommen, Ausgaben, Verträge, Änderungen, Neuerungen und noch mehr Zahlen. Sciurus hatte dies alles selbstständig erledigt, doch Ikarus bestand als guter Sklave auf die Prüfung durch den Hausherrn. Und Gracchus folgte dieser Erwartung, denn er war sich dessen gewiss, dass andernfalls über das feine Netzwerk der Sklavenschaft auch der Rest der Familie von seinem Versäumnis würde Kunde erhalten - insbesondere Agrippina -, denn dies war nun einmal der Preis für einen sonst einwandfreien und tadellos funktionierenden Sklaven aus flavischer Zucht. Indes, an diesem Tage war Fortuna dem Flavier hold, denn just als Ikarus die dritte Wachstafel von vielen - in Gracchus' Augen unendlich vielen - öffnete, meldete ein Sklave die Ankunft seiner Nichte Maesa - respektive Großnichte zweiten Grades, doch so genau besah in der Familie niemand die Verwandtschaftsverhältnisse, vornehmlich nicht, wenn er sich dadurch mehrere Grade älter fühlte.

    "Maesa! Ich komme soglei'h!"

    Noch ehe er seinen Satz hatte beendet, war Gracchus bereits aufgestanden und strebte mit ausladenden Schritten dem Atrium zu. Diese familiäre Pflicht überwog alle anderen, gleichwohl im Hintergrund seines Geistes das Wissen lauerte, dass er die Prüfung damit nur aufschob. Doch beinahe alles war erquicklicher, als sie in diesem Augenblicke zu erledigen.

    "Maesa!"

    begrüßte er diese als er zum Impluvium trat. Seine Arme waren einen Augenblick lang in einer Willkommensgeste geöffnet, senkten sich jedoch, bevor seine Nichte auch nur auf die Idee kommen konnte, ihm für eine Umarmung entgegenzutreten.

    "Willkommen in Rom! Wie war deine Reise?"

    Schrecklich, ohne Zweifel, denn Reisen waren in des Flaviers Augen stets eine Tortur, doch war dies ein unverfängliches Thema. Zwar hatte Gracchus seine Nichte nach Rom eingeladen, doch letztendlich war er auch dabei vorwiegend seiner familiären Pflicht nachgekommen. Darüberhinaus kannte er sie kaum, wiewohl ihm auffiel, dass sie reifer geworden war - nicht im Sinne von alt, sondern von erwachsen. Gracchus überlegte, wann er sie zuletzt hatte gesehen. Bei ihrer Hochzeit? Oder Minors Hochzeit? Was lag länger zurück? In jedem Falle waren es bereits einige Jahre. Oder auch einige mehr.

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  • Als sie die eiligen Schritte hörte stellte Maesa die Erfrischung auf den kleinen Tisch neben sich und stand auf.

    Sie wendete sich um und sah Gracchus entgegen. Ihre dunklen Augen leuchteten fast schon vor Freude und sie achtete gar nicht darauf, dass er die Arme senkte.

    „Onkel Gracchus, ich freu mich so sehr über deine Einladung“ sie beugte sich leicht vor, drehte den Kopf und bot ihm die Wange zum Kuss an. „wer eine Reise tut muss auf Überraschungen gefasst sein, gute und auch schlechte. Im Vergleich zu meiner Reise, kurz nach meiner Hochzeit nach Alexandria, war es diesmal nur ein leichtes Lüftchen was uns an die Gestaden von Gracea spülte. Ich war zuerst bei Mutter in Athen und wir sind dann zusammen nach Baiae. Ich soll dich von allen grüßen.“


    Sie sah ihn erwartungsvoll an doch bevor er antworten konnte, gab es ein lautes, klirrendes Scheppern und eine kleine rotgetiegerte Katze wetzte durch das Wasser und verschwand in irgendeinem Gang. Nicht ohne kleine, eilige Pfützen hinter sich zu lassen.


    Ganz gemütlich kam Moe ins Atrium geschlenderte, setzte sich auf seinen Hintern und begann sich zu putzen. Kurz sah er noch zu den beiden auf und es schien so, als ob ganz unschuldig die Schultern zuckte „Mau?“, bevor er mit dem Putzen weitermachte.


    Maesa seufzte und wendete sich wieder Ihrem Onkel zu. „Sie spielen ja nur.“ Das Thema wechselnd „Ich hatte das Gefühl, das ich in eine lehre Stadt kommen würde und habe schon befürchtet auch du wärst der Hitze geflohen, doch da du nicht auch in Baiae warst bin ich auf dem schnellsten Weg hierhergekommen.“

  • Selbstredend folgte Gracchus der Aufforderung zu familiärer Begrüßung, wie er stets jeder Pflicht, insbesondere der familiären, folgte. Sodann wiegte er sich für einen Herzschlag in Erinnerungen an Alexandria - vielmehr an den Hafen davor -, seine Jugend in Athenae und schlussendlich den Familiensitz in Baiae.

    "Hab Dank für die Grüße! Ich hoffe doch, es befinden sich alle wohl?"

    Der Sommer wäre eine ausgezeichnete Möglichkeit gewesen nach der Familie im Süden zu sehen, doch trotz dass er sich danach sehnte, mit Marcus nach ein wenig zu viel Wein ausgiebig in Erinnerungen zu schwelgen, hielten ihn nicht nur die Reise und seine Großtante Agrippina davon ab. Es war Titus, den er mied, sein Sohn der ihm so fremd war wie ein Kind von der Straße, und in dessen Antlitz ein Spiegel lag, der das geballte Ausmaß seiner Verfehlungen ihm entgegen hielt. Er wollte gerade eine weitere Frage in Hinblick auf das Befinden der Familie in Baiae stellen, als der Lärm gefolgt von den Katzen das Atrium durchzog. Missbilligend hob sich Gracchus' linke Braue empor. Er mochte Katzen - sofern sie auf einer Kline eingerollt vor sich hin schnurrten oder im Zweifelsfalle noch majestätisch durch das Haus stolzierten -, indes nicht so sie Lärm und Durcheinander verursachten. Maesa lenkte ihn jedoch gekonnt von weiteren Überlegungen ab.

    "In den Tälern ist die Hitze durchaus unerquicklich, doch hier oben auf dem Quirinal lässt es sich aushalten. Davon ab..gesehen ist Rom nun einmal Rom, selbst in den Senatsferien."

    Zwar zogen sich auch die Angelegenheiten des Cultus Deorum im Sommer etwas zäher dahin - doch die Götter, wiewohl der Augustus hörten schlussendlich nicht auf zu existieren. Gracchus wies auf die Sitzgelegenheiten und nahm neben Maesa Platz.
    "Möchtest du erzählen, was in Aegyptus geschehen ist?"

    In ihren Schreiben war Maesa nicht sehr ausführlich gewesen, wiewohl es dem Flavier als Anlass hatte ausgereicht, sie nach Rom einzuladen.

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  • Nur kurz sah sie noch einmal nach Mo doch dann seufzte sie und wand sich Ihm wieder voll zu. Sie nahm Ihren Becher und setzte Ihn an die Lippen, nur einen kleinen Schluck nahm sie, Vornehm und gesittet wie es sich für eine kultivierte Frau geziemte. Sollte sie Ihm alles erzählen oder nur die geschönte Version? Sie kannte Ihren Onkel noch nicht so gut, wie stand er zu Frauen und ihrem manchmal freudlosem Leben? Sah er Ihre Kinderlosigkeit auch als Ihr alleiniges Versagen an? Waren Schläge für Ihn normal, Brutalitäten und Missachtung?


    „Aegyptus…ein wunderschönes Land, ich wollte es gar nicht verlassen. Warst du mal da? Das Licht dort, die Gerüche, unsere Villa!!“ Ihre Augen leuchteten fast schon als sie die Vila Flavia erwähnte.


    „Du weisst sicher, Mutter hat den Mann für mich ausgesucht. Sie wusste das er nach Aegyptus versetzt war aber mir hat das natürlich keiner gesagt.“ Leicht missbilligend verzog sie ihre Mundwinkel als sie das sagte.


    „Ich war am Anfang traurig aber auch neugierig auf mein neues Zuhause und natürlich auf meinen Gatten. Aulus war auch sehr liebevoll und aufmerksam…am Anfang zumindest. Die ersten Jahre waren aufregend, schön und voller neuer Eindrücke doch dann zog er sich immer mehr von mir zurück. Er kam nur noch selten zu mir nachhause und wenn war er meist betrunken und recht übel gelaunt.“ Sie lies es erstmal bei der Beschreibung.


    „Ich hab mich damit arrangiert aber als…“ Sie unterbrach sich und nahm wieder einem Schluck aus ihrem Becher, diesmal einen etwas größeren, die Erinnerung an das geschehen war noch viel zu präsent.


    „Er wurde erneut versetzt, diesmal nach Germanien. Irgendwie bin ich ganz froh darüber das er mich nicht dabei haben wollte. Ich hab gehört es ist ein dunkles, nasses und kaltes Land. Dort ist es schmutzig, voller wilder Tiere, ohne Komfort und so weit von Rom entfernt. Ich habe Ihn gebeten das ich euch hier in Italien besuchen darf und er hatte auch nichts dagegen.“


    Würde er sich damit begnügen? Würde er mehr wissen wollen? Sie wartete erstmals ab wie er auf ihre jetzige Erzählung reagieren würde.

  • Bedauernd schüttele Gracchus den Kopf.

    "Zu früheren Zeiten habe ich es versäumt, Alexandria und Aegyptus zu bereisen, und als Senator ist es mir nun seit langem nicht mehr gestattet."

    Einen Augenblick sann er darüber nach, ob Aquilius ihm wohl tatsächlich eine Reise in die kaiserliche Provinz würde verweigern, kam indes zum Schlusse, dass der Augustus noch so umgänglich mochte sein, doch dies Gesetz war nun einmal nicht ohne Grund entstanden.

    "Sofern es dir beliebt, werde ich darob während der cenae der kommenden Tage ein ausgespro'hen aufmerksamer Zuhörer sein für deine Berichte aus dem Süden."

    Ein feines Lächeln umspielte seine Lippen in Vorfreude darauf, denn wie sehr er auch das Reisen an sich verabscheute, desto mehr erfreute der Flavier sich an Berichten und Geschichten aus der fernen Fremde. Sodann entsann er sich Maesas Gemahl, ein Quintier aus einem nicht sonderlich bedeutsamen, doch ebensowenig unbedeutsamen Hause. Sein Vetter - oder Onkel, die genaue Relation hatte Gracchus vergessen - saß im Senat zwar nur auf einem der mittleren Ränge, doch manches Mal - sofern es dem eigenen Patron an keinem Ergebnisse war gelegen - waren solcherlei Stimmen durchaus wertvoll, wiewohl auch die familiäre Bindung ein Türöffner für mancherlei Bündnis. Dass Maesa an ihrer Ehe nicht lange hatte Gefallen gefunden, war darob kein Anlass zu Beunruhigung, ebenso wenig wie erwartet - denn letztendlich ging es bei patrizischen, zumindest flavischen Ehen stets nur um eben diese Art Zweckbündnisse. Darüberhinaus konnte sie in ihrer derzeitigen Situation dankbar sein, so ihr Gemahl sie nicht verstieß, denn die Ehe war bisherig kinderlos geblieben. Nichtsdestotrotz gehörte auch zu solchen Zweckehen ein grundlegendes Maß an Respekt.

    "Quintius hat gut daran getan, deine Reise zu unterstützen."

    Letztendlich stand Maesa nicht unter seiner Gewalt, doch was es in diesen Ehen stets zu wahren galt, war der Schein, und was es zu vermeiden galt, war ein Skandal ob eines öffentlichen Zerwürfnisses.

    "Dann Germania ist eine ent..setzliche Provinz und gewiss kein Ort für eine Flavia!"

    Diese Reise von Maesa zu verlangen hätte zweifelsohne zu flavischer Intervention führen können - der Ehe zum Trotze -, gab es doch gewisse Erwartungen an adäquate Ehemänner, und diese umfassten gewiss die flavische Gemahlin vor der Unbill barbarischer Provinzen zu bewahren - selbst so dies durch zeitweise Trennung für Quintius weiterhin würde bedeuten, ohne Erben zu bleiben. Doch dies war ein Problem der Quintier, nichts, das die Flavia tangierte.

    "Es ist nur deplorabel, dass Prisca sich derzeit auf dem Lande befindet, einzig die Kinder sind noch im Haus."

    Und tanzten ihrem Vater auf der Nase herum, insbesondere Quintus, welcher bisweilen seinem Namensgeber alle Ehre machte.

    "Doch du wirst sehen, Rom steht selbst in der größten Hitze nicht still, das Leben pulsiert stets, wenn auch allfällig nicht in der Mittagshitze auf den Foren, dann um so mehr am späteren Abend hinter kühlen Mauern. Denn Rom ist nun einmal Rom, das sich durch ni'hts unterwerfen lässt - auch nicht das Wetter."

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  • Erfreut über sein Interesse antwortete sie Ihm begeistert. „Aber sicher gerne erzähle ich dir von Alexandria und auch Ägypten. Ich habe sogar mal eine Nielfahrt gemacht und war an den großen Grabstätten der alten Pharaonen. Du glaubst gar nicht was für prächtige Bauten das sind. Der einzige Ort, der nach Rom kommen könnte wäre Agypten, wobei die Menschen dort nicht wirklich erwähnenswert sind. Die Ägypter selbst sind so falsch unterwürfig, das ist kaum zu ertragen. Ihre Beamten noch langsamer und begriffsstutziger als so mancher unserer, was man ja kaum glauben kann.“ Jetzt musste sie lachen und hielt sich fast schon verschämt die Hand vor den Mund. „Natürlich sind nicht alle unserer Beamten falsch auf Ihrem Platz, aber du weist sicher was ich meine. Ja und die Griechen, na ja sie sind nun mal wie sie sind. Von sich eingenommen und hochnäsig. Das schlimmste aber sind diese sogenannten Christenjuden, ich weis nicht ob auch hier in Rom schon solche sind. Ich denke eher nicht. Das sind Juden aber auch wieder keine. Irgendwie wissen die nicht was sie wollen, zumindest gibt es zwischen Ihnen und den restlichen Juden in Ägypten ständig Streit.“ Sie musste etwas überlegen „Soweit ich gehört habe, gibt es hier doch so etwas ähnliches, sie nennen sich nur Christen.“ Sie winkte abwehrend ab „Ach was solls, Verrückte und Verbländete gibt es immer mal wieder. Das ist nur eine Modeerscheinung. In hundert Jahren redet keiner mehr darüber.“

    Auf Ihren Mann ging sie nicht weiter ein, sie war froh, dass Graccus Ihr nicht Ihre Kinderlosigkeit vorwarf.


    „Deine Kinder, ich hoffe das ich sie auch mal kennenlerne. Es ist doch etwas schönes Kinderlachen, um sich zu haben. Zu sehen wie sie aufwachsen und die Welt entdecken.“


    Sie seufzte und man sah ihr schon an das es Ihr schwer fiel. „Ich währe froh es wären meine“ sagte sie ganz leise, so dass es fast schon nicht mehr zu hören war.


    „Wenn Prisca es wieder besser geht und sie nach Rom zurückkommt, ist es selbstverständlich das sie dann Ihren Platz an deiner Seite einnimmt. Wenn du jetzt aber weibliche Unterstützung benötigst helfe ich gerne aus, ich freue mich, wenn ich eine Aufgabe habe.“


    Ihr fehlte Ihr eigenes Zuhause, das führen eines Haushaltes und auch so etwas wie eine Familie zu versorgen. Auch wenn viele Römerinnen das Ihrem Sklaven überlies hatte Maesa immer gerne alles unter Ihrer Kontrolle.


    „Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gerne die Damen Roms zu einem kleinen Treffen einladen. Ich kenne ja noch niemanden und es immer schön und sicher auch nützlich sich bei den führenden Familien vorzustellen, oder hattes du schon etwas geplant?“

  • Vor Gracchus' innerem Auge erschienen die Grabstätten der alten Pharaonen - da er nur Beschreibungen hatte gelesen, sie jedoch nie gesehen, zwar gänzlich anders als sie tatsächlich aussahen, doch ob des mangelnden Vergleiches fiel ihm dies selbstredend nicht auf. Aegypter dagegen waren ihm durchaus bekannt, einige hatten es als Beamte in niederen Diensten bis nach Rom geschafft, ob dessen er verständnisvoll nickte - wie alle Provinziellen standen sie nicht hoch in seiner Gunst. Gegensätzlich zu den römischen Beamten.

    "Du solltest nicht über jene Männer scherzen, welche die Getriebe unseres Reiches in Gange halten"

    , mahnt er Maesa. Indes verflog jede weitere Rüge als sie die Christianer erwähnte.

    "Christianerpack!"

    spie er beinahe ihren Namen aus.

    "Ein elendigliches Ge..schwür im Fleische Roms, selbst hier in ihrem Herzen! Schlimmer als alle Barbaren zusammen, welchen mit Gladius und Schild beizukommen ist, bezirzen und bezaubern sie unschuldige Bürger und ziehen sie in ihr Ver..derben! Sie trinken das Blut ihrer Neugeborenen und opfern ihr Fleisch diesem grausamen Gott, der keine anderen Götter neben sich duldet! Oh, nein, Maesa, dies sind keine Verrückten, diese Sekte ist eine ernstli'he Gefahr für Rom und all seine rechtschaffenen Bürger!"

    Ganz zu schweigen von der Gefahr für den regierenden Staatsapparat, welcher nicht unwesentlich auf dem Konstrukt der Götter Roms gründete, selbst bis hin in die Provinzen.

    "Gerade ob unserer Kinder und ihrer Zukunft wegen darf Rom dieses Pack nicht dulden!"

    Deplorablerweise sahen dies nicht alle Senatoren derart, denn sonstig wären die Bemühungen zur Eindämmung dieser Sekte zweifelsohne von mehr Erfolg gekrönt. Der Flavier suchte diesen enervierenden Gedanken beiseite zu schieben, und sich wieder der freudigen Angelegenheit Maesas Besuch zuzuwenden.

    "Prisca wäre zweifelsohne erfreut zu wissen, dass während ihrer Absenz eine Flavia über den Haushalt wa'ht, und nicht alles in Chaos versinkt"

    , lächelte er, gleichwohl dies niemals würde geschehen, sorgte doch unentwegt ein Heer von Sklaven aus der strengen Zucht der Flavia Agrippina für jede Kleinigkeit.

    "Und ich würde mich ebenso freuen. Selbstredend steht es dir auch frei, Gäste zu laden. Der maior domus wird dir einige Familien nennen können, zu welchen wir gute Verbindungen pflegen."

    Gracchus war sich durchaus gewahr, dass Prisca bisweilen auch Damen hatte geladen, deren Männer keine guten Verbindungen zur Flavia hatten, doch dabei war es um Politik gegangen. Für Maesa würde es zweifelsohne einfacher sein, sich in bestehende Bekanntschaften einzufinden.

    "Auch sonstig, sofern du Pläne oder Wünsche hast, zögere bitte nicht, sie auszuspre'hen."

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