[Hortus] Kleiner Kaffeeklatsch und Schaulaufen in der Villa Flavia

  • Nun war der Tag der Tage gekommen und alles war vorbereitet, der Pavillon im Garten stand, das Haus glänzte und schillerte in allen Farben, die letzten Lieferungen waren gekommen und in Küche türmten sich die erlesensten Speisen.


    Es gab alles was das Herz begehrte, kleine süß Häppchen mit den erlesensten Cremes. Große, aufwendig gestalte Kuchen, geschmückt mit echten Edelsteinen und Perlen. Auch etwas herzhaftes wurde nicht vergessen, Oliven, gefüllte Schoten, kleine herzhafte Fleischbällchen, eingelegte Meeresfrüchte, würzige weiße Brote und viele mehr. Neros Tafeln hätten nicht besser bestückt sein können, außer vielleicht mit gesottenen Eichhörnchenhirnen, gepökelte Lerchenzungen oder gefüllte Jaguarohrläppchen. Auf solche Spezialitäten hatte sie mit Absicht verzichtet.


    Der beste Wein aus dem Weinkeller der Villa würde am Nachmittag in silbernen Krügen ausgeschenkt werden, die Kelche dafür stammten aus Ihrem eigenen Haushalt und waren kunstvoll gearbeitet und graviert. Kühle Säfte waren in rot glasierten Steinkrügen in den Schatten gestellt worden. Auch die dazugehörigen Telle kamen aus den Brennöfen Galliens, ebenso die Fingerschalen.


    Sie wollte es etwas rustikaler, es war so etwas wie ein Picknick im eigenen Garten mit höherem Niveau. Ungezwungen und offen aber doch mit reichlich Stiel.

    Auch die Musikerinnen waren pünktlich eingetroffen und übten schon in dem extra aufgestellten kleinen Musikpavillon.

    Jetzt fehlten nur noch die Gäste, Maesa war noch nie so aufgeregt wie heute. Würden sich alle wohlfühlen, würde sie aufgenommen in die Riege der Reichen und Schönen Roms? Konnte sie Bekanntschaften schließen und vielleicht sogar Freundschaften?


    Alles hing von diesem Nachmittag ab. Jetzt musste sie aber los, sie war ja noch nicht mal umgezogen, geschweige denn gebadet. Mit einem Tiefen Zug trank sie den Becher aus und gab Ihn Serafina. „Dann komm, ab ins Wasser.“


    Sim-Off:

    Hier kann jetzt gepostet werden, ich freu mich riesig auf euch. Jeder ist willkommen, hauptsache er...nein sie ist weiblich :)

  • Ein wenig überpünktlich ließ ich mich in unserer reich geschmückten Sänfte vom Esquilin zum Quirinal transportieren. Die Hitze war erdrückend und obwohl mir eine Sklavin Luft zu fächerte war die Temperatur heute fast unerträglich. Ich hoffte nur, dass dieses Treffen an einem kühlen und schattigen Ort stattfand. Als wir vor der Villa Flavia Felix ankamen, konnte ich sehen, dass es zumindest keinen Sänftenstau gab und ich hoffentlich die Erste sein würde. Ich überließ alles andere den Sklaven und ließ mich direkt zum Hortus geleiten, wo sich mir ein üppiger Anblick bot. Ich hatte eine kleine Zusammenkunft von Damen mit Naschereien und Tratsch erwartet, aber wie immer hatten sich die Flavier selbst übertroffen. Ich hätte es eigentlich besser wissen müssen, waren die Flavier doch für Reichtum und Üppigkeit bekannt.


    Ich selbst hatte mich in meine Lieblingsfarbe himmelblau gehüllt, das meine blauen Augen und naturblonden Haare so gut zur Geltung brachte und rundete dies mit einem Set Goldschmuck mit tiefblauen Lapislazuli-Einlagen im ägyptischen Stil ab, das mir Pius vor einigen Jahren geschenkt hatte. Nachdem ich das Spektakel im Hortus für einige Sekunden verarbeitet hatte, bewegte ich mich gemessenen Schrittes auf die Gastgeberin zu. Obwohl ich die Flavia nicht kannte, sah ich keine andere Patrizierin anwesend im Moment, also ging ich gezielt auf sie zu. "Salve, Flavia. Es freut mich, dich kennenzulernen und deine Einladung ehrt mich. Ich bin Aemilia Faustina." Mit einem freundlichen Lächeln überreichte ich ihr ein kleines Gastgeschenk, das in ein zartes Seidentüchlein eingeschlagen war. Es handelte sich um ein kunstvolles Glasfläschchen in tiefen Blautönen gemischt mit Gold mit kostbarem Duftöl aus Lilien und Gladiolen. Ich hoffte, dass der Duft der Flavia gefallen würde.

  • Claudia Sabina stieg mit Hilfe ihrer beiden Sklavinnen Aglaia und Anaxarete aus ihrer Sänfte. Die junge Aglaia hielt dabei die safranfarbene Palla über dem Boden; ansonsten trug Sabina eine lange moosgrüne, sorgfältig gefältelte Tunika mit einem bestickten Halsausschnitt.


    Sabinas Amme Anaxarete zupfte an Claudia Sabina herum und drückte auch die Ohrringe aus Jaspis noch einmal fest in die Ohrlöcher, so dass die Claudia einen Moment lang das Gesicht verzog. Sie fragte sich, wie man einen klaren Gedanken fassen konnte, wenn man ständig an ihr herumzuppelte.


    Dann ging sie gemessenen Schrittes zur Tür, ließ sich ankündigen: " Claudia Sabina" und in den Hortus führen, der aufs Angenehmste wie auch Prächtigste hergerichtet war. Ein großer Pavillon stand im Garten, es duftete nach erlesenen Essenzen und köstlichem Essen, und die sachten Töne von Instrumenten, die eingestimmt wurden, drangen an ihr Ohr.


    Auch Claudia Sabina hatte ein Geschenk dabei, welches Anaxarete ihr nachtrug. Da die Claudia ihrem Vormund nicht zur Last fallen wollte, ja noch mehr, im Geiste ihres verehrten Philosophen Musonius Rufus nach Mäßigung strebte und daher den Ehrgeiz hatte, mit ihrem Taschengeld auszukommen, hatte sie vor, sich von ihrer schönsten Schmuckdose zu trennen, die sie besaß. Es war eine ebenfalls aus Jaspis geschnitzte Dose mit Deckel in Form eines Skarabäus.

    Claudia Sabina hatte sie aus Alexandria mitgebracht, und hielt sie für eine wirkliche Antiquität. Die Schmuckdose war eine jahrhundertealte Darstellung des Gottes Chepre - Horus, des Gottes der aufgehenden Sonne, der Wiedergeburt und Unsterblichkeit. Auf jeden Fall sollte ihr Geschenk der Gastgeberin Glück bringen.


    Anaxarete stellte es zu den anderen Geschenken. Der Name von Sabina stand daran, damit Flavia Maesa auch später noch wusste, bei wem sie sich bedanken konnte.


    Flavia Maesa - Claudia Sabina war sich sicher, dass sie es sein musste, weil eine blonde Dame direkt vor ihren Augen sie namentlich grüßte, war natürlich älter als Sabina und wirkte selbstsicher und elegant zugleich.


    Claudia Sabina trat auf die vermutete Flavia zu:

    "Salve werte Flavia Maesa, ich bin Claudia Sabina. Ich freue mich, Dich kennen zu lernen" , sagte sie.


    Da Sabina ungewöhnlich groß für eine Frau war, überragte sie sie und musste ihren Kopf etwas neigen.

  • Junge Sklavinnen in knöchellangen verschiedenfarbigen einfachen Tuniken reichten den ankommenden Damen einen Kelch mit gutem verdünntem Wein zur Begrüßung. Im Hintergrund spielten die Musikerinnen sanfte Musik, Exotische Vögel in einer Voliere trällerten vor sich hin.

    Maesa begrüßte Ihre Gäste am Eingang zum Hortus.

    „Ich bin sehr erfreut das Ihr meiner Einladung gefolgt sind und mich hier in einem kleinen privaten Ramen besucht. Wenn Ihr irgendwelche Wünsche habt, sagt es einfach und ich werde alles tun, um Ihn zu erfüllen.“

    Man merkte Ihr ihre Aufregung von gestern und dem Vormittag nicht an, sie war die Ruhe selbst und schenkte jedem Gast ein aufrichtiges Lächeln.

    Wieder war sie nicht sehr auffällig geschminkt, nur Ihre großen dunklen Augen waren tiefschwarze auf ägyptische Art umrandet.

    Ihre bodenlange, safrangelbe Tunika war mit zarten grünen Ranken und roten Rosen am Saum bestickt, die farblich passende Stola lag mit einem aufwendigen Faltenwurf über Ihrer Schulter.

    Die Haare kunstvoll in Locken gelegt, im Nacken hochgesteckt und mit Perlenketten gehalten, ein paar Locken umspielten Ihre Wangen und lagen auf der Schulter.

    Als Schmuck trug sie nur ein eine feine Kette aus Gold mit grünem Granat, dazu passende Ohrringe und einem Oberarmring als Schlange mit ebenfalls grünen Augen.

    Mit einer leichten Verbeugung nahm sie das Gastgeschenk an und wickelte es aus.

    „Oh, wie wunderschön.“ rief sie begeistert aus. „Aemilia, das ist zu viel des guten.“ Sie öfnette es und schnupperte dran. Man sah Ihr ihre wahre Überraschung an „ein herrlicher Duft, ich bin wirklich beschämt und danke Dir von ganzem Herzen.“


    Izwischen war ein weiterer Gast eingetroffen, eine noch recht junge Frau, die sich als Claudia Sabina vorstellte.

    Maesa war es gewohnt das viele Menschen größer waren als sie aber bei diesem Mädchen war es schon etwas anderes. Sie ließ sich nichts anmerken und legte Ihren Kopf etwas schief als Sie sie ansah „Ich freue mich ebenfalls dich kennen zu lernen, Claudia. Ich hoffe du fühlst dich wohl im Haus meines Onkels. Seid mir alle beide herzlich willkommen. Mit einer einladenden Handbewegung zeigte sie in den Hortus. „Lasst euch nieder, sucht euch einen schönen schattigen und kühlen Platz. Es soll ein einfaches und ungezwungenes Treffen sein. Kennt Ihr euch beide eigentlich? Aemilia?...Claudia?“ schob sie doch nach und sah beide fragend an.


  • Als Frau eines Senators und Magistra der Societas Veneris, war es für Iulia Stella selbstverständlich gewesen, dass sie die Einladung der Flavia Maesa annehmen würde. In die Frisur war an diesem Tag daher äusserst viel Zeit geflossen. Ihre Haare waren zum Glück lang und robust genug, dass sie sich für eine Frisur der gehobenen Gesellschaft nutzen liessen und sie nicht auf eine Perücke zurückgreifen musste. Diese Dinger juckten immer so entsetzlich im Sommer und wirklich schön war man damit auch nicht. So war Stella schon früh am Morgen während mehrerer Stunden beim Frisör gesessen und das Resultat konnte sich wirklich sehen lassen. viele einzelne Zöpfe waren geflochten worden und diese dann dazu genutzt, ein Haarschild aus den Haaren irgendeiner anderen Frau mit gleicher Haarfarbe aufrecht auf der Stirn anzubinden. Gehalten wurde diese ganze Konstruktion neben dem Zug der eigenen Haare auch von vielen kleinen Haarnadeln. Sichtbar waren jedoch bloss 3 grosse Nadeln mit verzierten Hinterteilen, welche in unterschiedlichen Farben glänzten und dem Stand der Dame entsprachen.



    Gekleidet war Stella in eine leicht enge Untertunika aus gebleichter weisser Baumwolle, ein Luxus, da dieser Stoff nicht leicht zu erhalten war und von weit her eingeführt werden musste. Darüber trug sie eine römisch geschnittene Übertunika aus blauer Seide, welche auf den Schultern von dezenten, aber kunstvoll hergestellten Goldfibeln mit Edelsteinen zusammengehalten wurde. Um den Hals trug sie eine Kette aus Golddraht mit passenden Glasperlen und die Ohren zierten ebenfalls goldene Ohrgehänge in 2 Stufen.


    Nachdem die Sänfte am Tor der Villa Flavia Felix abgestellt worden war und der Gast durch Sklaven angekündet worden war, öffnete sich das Tor der Villa und Stella wurde durch 2 Sklaven aus der Sänfte geholfen und trat ein.


    In Begleitung einer Sklavin, welche ihrer Herrin für den ganzen Tag zur Seite gestellt war, folgte sie dem Haussklaven in den Garten, wo bereits einige Damen anwesend waren.

  • Maesa stand noch mit der Aemilia und Claudia zusammen, als erneut Gäste eintrafen. Sie wendete sich der Dame zu.

    „Salve, ich bin Flavia Maesa und ich freue mich das du meiner Einladung gefolgt bist.“ Eine junge Sklavin flüsterte Ihr etwas ins Ohr. „Iulia. Es ist mir eine besondere Ehre, ich hörte du bist Magistra der Societas Veneris. Wenn es deine Zeit erlaubt, würde ich mich gerne mit dir darüber einmal austauschen.“ Maesa wendetet sich wieder den beiden anderen zu. „Aemilia, Claudia darf ich euch Iulia, Magistra der Societas Veneris bekannt machen, aber ich bin mir fast schon sicher, ich bin die einzige die noch niemand in Rom kennt.“ Lachte sie nun.


    „Wenn es euch nichts ausmacht, dann bitte ich euch nennt mich Maesa. Ich bin zwar eine Flavia aber es gibt so viele davon auf der weiten Welt“ schmunzelte sie nun.

  • Die Gastgeberin selbst empfing mich im Hortus.


    Flavia Maesa, deine Einladung ehrt mich sehr. Daher bin ich stolz, sie annehmen zu können. Herzlich willkommen in Rom.

    Die mich begleitende Sklavin trat einen Schritt auf die Gastgeberin zu und überreichte ein reich mit Mustern und Intarsien verziertes Holzkästchen. Wenn sie es öffnen würde, würde sie darin 3 Haarnadeln der absoluten Oberklasse finden, wie sie für eine Flavia angemessen waren. Alle 3 waren am einen Ende mit unterschiedlichen Variationen der Göttin Venus versehen.


    Nimm bitte dieses kleine Geschenk als Willkommen in Rom und Dank für die Einladung an. Selbstverständlich stehe ich als Magistra der Societas Veneris jederzeit zu deinen Diensten.

    Dann wandte ich mich den anderen Damen zu. Eine Aemilia und eine Claudia, also beides ebenfalls Patrizierinnen. Scheinbar war ich die einzige Plebejerin hier, doch als Iulia und Ehefrau eines Senators war dies zumindest für mich kein Problem. Ich war in der Zwischenzeit selbstbewusst genug geworden, mich von Geburtsrechten nicht mehr erschrecken zu lassen.


    Aemilia, Claudia, ich freue mich euch kennen zu lernen.

  • Sabina fühlte sich trotz ihres klangvollen Namens etwas schüchtern, was bestimmt auch daran lag, dass sie im Gegensatz zu den anderen Damen keine Matrona war.


    Sie trug noch die einfachere Tracht und die Frisur eines jungen Mädchens, war dafür jedoch für stadtrömische Verhältnisse schon in fortgeschrittenem Alter, was verschiedene Gründe hatte. Sie hatte die Einladung auch nur annehmen dürfen, weil keine Männer anwesend sein würden. Anaxarete würde genau auf ihren Ruf achten. Im Moment sah ihre Aufpasserin allerdings sehr zufrieden aus: Selbst die Musiker waren Frauen.


    "Ich kenne auch noch nicht viele Leute, ich lebe erst seit kurzem in Roma, Maesa", erwiderte sie Flavia Maesa. Deren Vorschlag, sich ein Plätzchen zu suchen und zu sitzen, nahm sie nur zu gerne an:


    "Schön, dich kennen zu lernen, Aemilia. Und Dich Iulia auch", sie richtete ihren forschenden Blick auf Iulia Stella:

    "Welchem Werk hat sich die Societas Veneris denn verschrieben, Magistra Iulia?", fragte sie.


    In Alexandria gab es so viele Kultvereine dieser Art wie Götter, was bedeutete: sehr, sehr viele, doch die Claudia hatte noch nie mit einer Magistra gesprochen. Einen kurzen Augenblick hoffte sie, dass die Iulia kein Geld für die Errichtung eines Tempels sammeln würde. Dann würde es die Höflichkeit gebieten, dass Sabina eine zweite Schmuckdose hergab und vielleicht noch etwas von ihrem Geschmeide, um spenden zu können.

  • Die Claudia war noch in die einfachere Kleidung eines Mädchens gekleidet, doch schien sie etwas älter als üblich zu sein. Doch diese Dinge interessierten mich selten bis gar nie. Auch wenn die Römerinnen das Talent hatten, immer und überall über jeden schlecht reden zu können, so musste man sich nicht immer daran beteiligen und meine Arbeit als Magistra der Societas Veneris sah vor, Liebe zu spenden, nicht böse zu tratschen. Daher war ich froh, als die Claudia mich auf diese Arbeit ansprach und ich setzt mich zu ihr.


    Die Societas Veneris ist nicht wirklich ein Kultverein. Vielmehr ist der Sinn und Zweck, das Werk der Venus unter den Menschen zu verbreiten. Das bedeutet, dass wir versuchen den Menschen, und hier vorallem den Frauen, zu zeigen und zu helfen, wie sie Liebe verbreiten können. Liebe in jeder Art ihres Seins oder Tuns, ganz egal welche Stellung oder welches Ansehen sie haben. Venus hilft uns allen, sie unterscheidet nicht zwischen alt und jung, reich oder arm.


    Den letzten Teil des Satzes, "zwischen Patriziern und Plebejern", liess ich in Anbetracht meiner Position für einmal aus.


    Du bist erst seit kurzem in Rom? Woher bist du denn gekommen? Wo verbrachtest du deine Kindheit?


    Irgendwo nahm es mich persönlich halt schon wunder, warum die Claudia, falls sie das Alter hatte, nach welchem sie aussah, noch nicht verheiratet war. Vielleicht würde ich ja im Gespräch etwas erfahren, ohne dass ich es danach jemals ausnutzen würde.

  • "Ich kenne auch noch nicht viele Leute, ich lebe erst seit kurzem in Roma, Maesa", erwiderte sie Flavia Maesa. Deren Vorschlag, sich ein Plätzchen zu suchen und zu sitzen, nahm sie nur zu gerne an:

    Maesa wollte schon fragen, wo denn das junge Mädchen aufgewachsen sei als die Sklavin Ihr ein Geschenk überreichte.

    "Nimm bitte dieses kleine Geschenk als Willkommen in Rom und Dank für die Einladung an. Selbstverständlich stehe ich als Magistra der Societas Veneris jederzeit zu deinen Diensten."

    Natürlich öffnete Maesa das Kästchen sofort, sie war viel zu neugierig um es verschlossen zu lassen. „Oh, wie wunderschön. Ich danke dir sehr für deinen herzlichen Willkommensgruß.“ Sie nahm eine der Haarnadeln und besah sie sich genau. „Venus, wenn ich richtig sehe, das passt sehr gut. Ich würde mich sehr freuen, mich mit dir in Ruhe zu unterhalten. Ich verehre unsere „gute Göttin“ sehr. In Alexandria habe ich jahrelang an Ihren Festen teilgenommen und auch geholfen. Ich hoffe das auch hier in Rom weiter machen zu können.“


    Als nun Iulia Ihre Frage an die Claudia übernahm, wendete sie sich mit Interesse Ihr zu. Ein Mädchen allein in Rom, anscheinend noch unverheiratet, das war schon etwas seltsam.

  • „Lasst euch nieder, sucht euch einen schönen schattigen und kühlen Platz. Es soll ein einfaches und ungezwungenes Treffen sein. Kennt Ihr euch beide eigentlich? Aemilia?...Claudia?“ schob sie doch nach und sah beide fragend an.

    Tatsächlich kannte ich die junge, aber doch erstaunlich hochgewachsene Claudia nicht. Ich hatte die letzten Jahre in Tarentum verbracht und sie war wahrscheinlich zu jung gewesen, als dass ich mich noch an sie erinnerte. Früher war ich doch oft in der Villa Claudia zu Gast gewesen, da Claudius Menecrates und mein Vater gute Freunde waren. So wie ich trug auch sie keine Stola im Gegensatz zur Flavia und Iulia, was für Patrizierinnen in unserem Alter eher ungewöhnlich war. "Ich bin ebenfalls erfreut deine Bekanntschaft zu machen, Claudia. Magistra Iulia und ich kennen uns bereits von ihrer Hochzeit. Ich beglückwünsche dich zur Geburt eines gesunden Sohnes, Iulia. Dein Mann ist bestimmt hocherfreut." sagte ich freundlich lächelnd in Richtung von Claudia Sabina und Iulia Stella. Die Nachricht über die Geburt des Kindes hatte schnell die Runde gemacht, nachdem ihr Mann doch eine sehr bedeutende Persönlichkeit war.


    Ich ließ mir von einer Sklavin eine Erfrischung reichen und nippte daran, während ich den anderen beiden Damen lauschte. Iulia Stella war das perfekte Ebenbild einer römischen Frau. Mein Vater würde wahrscheinlich seinen rechten Arm dafür geben, wäre ich respektabel verheiratet und hätte schon einen Sohn geboren. Stattdessen war ich unverheiratet und hatte ein uneheliches Töchterchen und kein Mann war in Sicht. Einige der älteren Frauen in der Gesellschaft erinnerten sich noch gut an das Verhältnis mit dem Aurelier, dessen Resultat das Kind und ein schamhafter Rückzug nach Tarentum gewesen war. Die halbe Stadt hatte sich das Maul damals zerrissen und ich konnte die Blicke der anderen Frauen nicht ertragen. Aber ich war älter und stärker heutzutage und ich liebte das Kind zu sehr, als dass mich der Klatsch noch verletzen könnte.

  • Die Societas Veneris ist nicht wirklich ein Kultverein. Vielmehr ist der Sinn und Zweck, das Werk der Venus unter den Menschen zu verbreiten. Das bedeutet, dass wir versuchen den Menschen, und hier vorallem den Frauen, zu zeigen und zu helfen, wie sie Liebe verbreiten können. Liebe in jeder Art ihres Seins oder Tuns, ganz egal welche Stellung oder welches Ansehen sie haben. Venus hilft uns allen, sie unterscheidet nicht zwischen alt und jung, reich oder arm.

    ...

    Du bist erst seit kurzem in Rom? Woher bist du denn gekommen? Wo verbrachtest du deine Kindheit?

    Das sich die Aufmerksamkeit nun auf die Claudia richtete, machte sie aber nicht verlegen. Da hatte sie als Spross einer alten Patrizierfamilie keine Komplexe.

    Sie nickte nun:

    "Das Werk der Liebe unter den Menschen verbreiten klingt wie etwas, was auch mein bevorzugter Philosoph Gaius Musonius Rufus sehr gut heißen würde: Denn ein Gemeinwesen sollte von Menschenliebe, Güte, Gerechtigkeit und Sorge um das Wohl des anderen zusammen gehalten werden. Die Basis für das ideale Gemeinwesen ist jedoch die Gattenliebe" Sie hätte ja noch mehr über den von ihr tief verehrten Musonius sprechen können; stattdessen fragte sie:

    "Dürfte ich denn auch in die Gesellschaft der Göttlichen Venus eintreten, wenn mein Tutor es erlaubt?"

    In Alexandria habe ich jahrelang an Ihren Festen teilgenommen und auch geholfen. Ich hoffe das auch hier in Rom weiter machen zu können.“

    Bei der Bemerkung ihrer Gastgeberin horchte sie dann auf: "Alexandria? Dort habe auch ich meine Kindheit und Jugend verbracht. Sozusagen im Schatten des Tetragon Alexandris. Meine Mutter hatte nach dem Tod meines Vaters einen Ritter geheiratet, und da ich noch keine sieben Jahre alt war, hat sie mich dorthin mitgenommen"


    Jetzt wurde auch deutlicher, weshalb die Claudia noch nicht verheiratet war. Es war schlicht kein Bewerber präsent gewesen, der standesgemäß genug gewesen wäre. Außerdem hatten weder Mutter noch Stiefvater das Recht, jemandem ihre Hand zu versprechen.

    Ihre Mutter Cloelia Minor hatte es zumindest eilig gehabt, Sabina nach Rom zu ihrem Vormund zu schicken. Schon Gerüchte über ehrgeizige Pläne konnten ja gefährlich werden.

    Sabina wollte an so etwas gar nicht denken. Sie hing durchaus an ihrer Mutter und den beiden Stiefbrüdern:


    "Ich bin ebenfalls erfreut deine Bekanntschaft zu machen, Claudia. Magistra Iulia und ich kennen uns bereits von ihrer Hochzeit. Ich beglückwünsche dich zur Geburt eines gesunden Sohnes, Iulia. Dein Mann ist bestimmt hocherfreut."

    Auch Aemilia war nicht gekleidet wie eine traditionelle Ehefrau. Das konnte daran liegen, dass sie eine andere Art Mode bevorzugte wie die bequemere, griechische oder andere Gründe haben.....

    Sabinas Ornatrix Aglaia riss etwas die Augen auf, als die Aemilia sprach. Sabina runzelte die Stirn. Ihre Aglaia hatte sich, seit sie in Roma waren, zu einer wahren Acta Diurna entwickelt und wusste alles über jeden. Roma war genauso ein Dorf wie Alexandria. Aber Sabina lehnte Tratsch hinter dem Rücken Dritter für sich ab, auch wenn er unterhaltsam sein konnte. Das wäre nämlich gegen die Wertvorstellung ihres Philosophen gewesen. Dann doch lieber ein Thema, welches zeigte, dass man kein klatschsüchtiges Weibchen war, sondern tagespolitisch auf dem Laufenden:


    "Baut nicht dein Mann gerade das neue Aequaeduct, Iulia Stella? Wie hat er noch einmal die Quellen gefunden? Ich würde mir die Bauarbeiten sehr gerne einmal ansehen, möchte aber den Arbeitern nicht im Weg stehen"

  • Ich beglückwünsche dich zur Geburt eines gesunden Sohnes, Iulia. Dein Mann ist bestimmt hocherfreut."

    Maesa behielt Haltung und lächelte nur als es auf die Geburt zusprechen kam. “Von mir natürlich auch meinen Glückwunsch von ganzem Herzen, möge die Götter immer Ihre segnende Hände über dein Kind und dich halten.”

    "Alexandria? Dort habe auch ich meine Kindheit und Jugend verbracht. Sozusagen im Schatten des Tetragon Alexandris.

    Sie lachte vergnügt auf und Ihre Augen strahlten fast.

    “Wie klein die Welt doch ist, ich habe über 15 Jahre dort verbracht. Mehr oder weniger, mein Mann war in Nikopolis stationiert, als Tribun, und natürlich hatten wir dort unser Haus, aber ich war so oft wie es nur ging bei meiner Freundin Messalina. Ihr Mann ist ein bedeutender Tuchhändler und entstammt dem Gentes der Marcia. Oh diese Stoffe...” sie schwärmte richtig und strich über Ihre Stola. Ich hoffe das ich auch hier in Rom jemand finde der diese Qualität und vor allem Auswahl hat.

    Jetzt hörte sie den anderen aufmerksam zu, war es doch wichtig, was so in der Stadt vor sich ging, das hatte nichts mit Klatsch und Tratsch zu tun. Doch etwas Klatsch und Tratsch war auch nicht zu verachten, da sie noch nichts von der Gesellschaft Roms kannte würde der Ihr auch Informationen bringen.

  • Die Gespräche entwickelten sich wie für Frauen üblich in verschiedene Richtungen gleichzeitig. Die Tugend verschiedene Themen mit unterschiedlichen Personen beinahe gleichzeitig diskutieren zu können, war eine, welche Frauen deutlich besser beherrschten als Männer, weshalb sich Stella die Diskussionen im Senat oft als langwierig vorstellte.


    Hier jedoch ging es schnell von einem zum anderen:


    Natürlich öffnete Maesa das Kästchen sofort, sie war viel zu neugierig um es verschlossen zu lassen. „Oh, wie wunderschön. Ich danke dir sehr für deinen herzlichen Willkommensgruß.“ Sie nahm eine der Haarnadeln und besah sie sich genau. „Venus, wenn ich richtig sehe, das passt sehr gut. Ich würde mich sehr freuen, mich mit dir in Ruhe zu unterhalten. Ich verehre unsere „gute Göttin“ sehr. In Alexandria habe ich jahrelang an Ihren Festen teilgenommen und auch geholfen. Ich hoffe das auch hier in Rom weiter machen zu können.“

    Dass das kleine aber feine Geschenk so viel Freude bereitete, machte mich glücklich. Auch solche Dinge waren ein Teil der Verbreitung des Willens der Göttin, denn kleine Geschenke erhalten die Freundschaft und Freundschaft konnte ebenfalls eine Form der Liebe sein.

    Wir freuen uns immer, wenn neue Personen sich für unsere Societas interessieren. Feste ausrichten, das tun wir allerdings nicht. Dies überlassen wir den Priesterschaften. Doch bei diesen helfen, das ist durchaus möglich.


    "Ich bin ebenfalls erfreut deine Bekanntschaft zu machen, Claudia. Magistra Iulia und ich kennen uns bereits von ihrer Hochzeit. Ich beglückwünsche dich zur Geburt eines gesunden Sohnes, Iulia. Dein Mann ist bestimmt hocherfreut." sagte ich freundlich lächelnd in Richtung von Claudia Sabina und Iulia Stella. Die Nachricht über die Geburt des Kindes hatte schnell die Runde gemacht, nachdem ihr Mann doch eine sehr bedeutende Persönlichkeit war.

    Die Begrüssung und die Glückwünsche der Aemilia nahm ich mit einem freundlichen Kopfnicken entgegen: Danke für die Glückwünsche. Der kleine Primus macht sich wunderbar. Er hält alle auf Trab und verbreitet viel Freude. Man könnte beinahe meinen, er sei ein Mitglied der Societas Veneris.

    Von dem Beinaheskandal mit der Aemilia hatte ich keine Ahnung. Ich war damals vermutlich noch nicht in der Stadt gewesen oder noch derart mit anderen Dingen beschäftigt, dass dies an mir vorbei gegangen war.


    "Das Werk der Liebe unter den Menschen verbreiten klingt wie etwas, was auch mein bevorzugter Philosoph Gaius Musonius Rufus sehr gut heißen würde: Denn ein Gemeinwesen sollte von Menschenliebe, Güte, Gerechtigkeit und Sorge um das Wohl des anderen zusammen gehalten werden. Die Basis für das ideale Gemeinwesen ist jedoch die Gattenliebe" Sie hätte ja noch mehr über den von ihr tief verehrten Musonius sprechen können; stattdessen fragte sie:

    "Dürfte ich denn auch in die Gesellschaft der Göttlichen Venus eintreten, wenn mein Tutor es erlaubt?"

    Und schon ging das Gespräch wieder mit dem Thema der Societas Veneris weiter:

    Jede Frau darf der Societas beitreten. Wenn dein Tutor es also erlaubt, darfst auch du uns sehr gerne besuchen und dann darüber entscheiden, ob die Societas ein Platz für dich ist oder nicht.


    Bei der Bemerkung ihrer Gastgeberin horchte sie dann auf: "Alexandria? Dort habe auch ich meine Kindheit und Jugend verbracht. Sozusagen im Schatten des Tetragon Alexandris. Meine Mutter hatte nach dem Tod meines Vaters einen Ritter geheiratet, und da ich noch keine sieben Jahre alt war, hat sie mich dorthin mitgenommen"

    Alexandria war also der Ort, an welchem diese beiden Damen vor Rom ihre Zeit verbrachten. Mit Sicherheit war dies eine andere Erziehung gewesen als die, welche Stella in Hispania erhalten hatte. Auch wenn ihre Familie der Iulii nicht dem patrizischen Teil angehörte und daher eigentlich wesentlich einfachere Wurzeln hatte, hatte ihre Grosstante grossen Wert darauf gelegt, sie auf den Umgang mit diesen Kreisen vorzubereiten. "Eine Iulia ist eine Iulia. Niemand kennt die Stammbäume aller Familien auswendig. Der Name ist massgebend." hatte sie immer zu sagen gepflegt. Und trotzdem war eine Erziehung in Alexandria ganz anders anders als die im ländlichen Hispania.


    "Baut nicht dein Mann gerade das neue Aequaeduct, Iulia Stella? Wie hat er noch einmal die Quellen gefunden? Ich würde mir die Bauarbeiten sehr gerne einmal ansehen, möchte aber den Arbeitern nicht im Weg stehen"

    Und wie üblich gelangte man natürlich auch zu den Themen, bei welchen eigentlich mein Mann im Vordergrund stand. Als Senator und momentaner Curator Aquarum war dies selbstverständlich nicht zu vermeiden. An diesen Ruhm musste ich mich zwar erst noch gewöhnen, war der Aufstieg meines Mannes doch vergleichsweise schnell vor sich gegangen, doch wir sprachen oft Abends über solche Dinge, so dass ich meine Handlungen und Haltungen mit ihm absprechen konnte.

    Ja, der Kaiser hat den Bau eines neuen Aquäduktes angeordnet und als Curator Aquarum ist mein Mann für den Bau verantwortlich. Die Bauarbeiten stehen jedoch noch ganz am Anfang. Zuerst muss die Quelle gefasst und gesichert werden, damit der Bau der notwendigen Speichertürme und Pumpwerke überhaupt beginnen kann. Ein Besuch wird sicherlich möglich sein, sobald der Aquädukt etwas näher an der Stadt angekommen ist. Die Baustelle am Ende, also hier in der Stadt, ist soweit ich weiss noch nicht in Angriff genommen worden.
    Den Anspielung auf den Fund der Quelle überhörte ich grosszügig, da ich vor den mir noch nicht lange bekannten Damen der patrizischen Gesellschaft nicht riskieren wollte die Würde meines Mannes zu schädigen.


    “Von mir natürlich auch meinen Glückwunsch von ganzem Herzen, möge die Götter immer Ihre segnende Hände über dein Kind und dich halten.”

    Auch diese Glückwünsche verdankte ich freundlich, liess das Thema jedoch so stehen.

  • Wir freuen uns immer, wenn neue Personen sich für unsere Societas interessieren. Feste ausrichten, das tun wir allerdings nicht. Dies überlassen wir den Priesterschaften. Doch bei diesen helfen, das ist durchaus möglich.

    „Ich bin eine Anhängerin der Bona Dea, wie du ja wahrscheinlich weißt eine rein weibliche Gemeinschaft. Die Vestalinnen unterstützen uns bei Ihrem großen Fest im Dezember und im Mai, aber dazwischen hatten wir auch unsere Treffen.“ Merke sie vorsichtig an. Es war kein einfaches Thema, eine Göttin die nur von Frauen verehrt wurde war für so manchen Mann gefährlich und sehr konservative Frauen würden da vielleicht auch etwas anrüchiges drin sehen. Wobei es das absolut nicht war, es ging eben nur um Frauenangelegenheiten, wie Fruchtbarkeit, Frauenkrankheiten und Ihr Leben als Frau.

    „Dann lasst uns einmal in Ruhe über eure Societas reden, es würde mich freuen euch dort zu unterstützen. Doch jetzt lasst euch nicht aufhalten und das kleine Fest genießen.

  • Bona Dea war für Stella keine Göttin, mit welcher sie sich gut auskannte. Sie wusste, dass es sich dabei um eine rein weibliche Gemeinschaft handelte, doch die Details kannte sie nicht. Aus diesem Grund hatte sich Stella auch kein Urteil über diese Göttin gemacht. Es gab sie, so wie es auch viele andere Götter und Göttinnen gab, mit welchen Stella nicht viel zu tun hatte.


    Das Gespräch sollte hier jedoch nicht weitergeführt werden. Es galt, das Fest zu geniessen und das wollte Stella auch tun.

  • Sie lachte vergnügt auf und Ihre Augen strahlten fast.

    “Wie klein die Welt doch ist, ich habe über 15 Jahre dort verbracht. Mehr oder weniger, mein Mann war in Nikopolis stationiert, als Tribun, und natürlich hatten wir dort unser Haus, aber ich war so oft wie es nur ging bei meiner Freundin Messalina. Ihr Mann ist ein bedeutender Tuchhändler und entstammt dem Gentes der Marcia. Oh diese Stoffe...” sie schwärmte richtig und strich über Ihre Stola. “ Ich hoffe das ich auch hier in Rom jemand finde der diese Qualität und vor allem Auswahl hat.”

    In der Welt der Claudia kamen bedeutende Tuchhändler schlicht nicht vor. Bedeutende Konsule und bedeutende Heerführer, das ja. Ein wenig beneidete das Mädchen die Flavia um die Freiheit, die sie in Alexandria wohl genossen hatte: Aber auch Sabina hatte, seit sie die weite Reise unternommen hatte, mehr Kontakte mit der "wirklichen Welt" gehabt, wie sie es nannte und fand es großartig:

    "Nikopolis kenne ich gar nicht", gab sie zu: "Ist es hübsch dort?", es war eine reine Garnisonstadt, das wusste sie:

    "Ich weiß leider auch noch keinen guten Stoffhändler hier in Roma. ", sie schaute Aemilia und Iulia an:

    "Vielleicht könntet ihr uns jemanden empfehlen?"

    Natürlich hatte die Claudia auch immer selbst Wolle verspinnen müssen und tat das noch. Es gehörte zum Bild einer sittsamen Römerin, sie beim Wollespinnen anzutreffen. Aber keiner zwang sie, die Ergebnisse ihrer Spinnkunst zu tragen.

    Und schon ging das Gespräch wieder mit dem Thema der Societas Veneris weiter:

    Jede Frau darf der Societas beitreten. Wenn dein Tutor es also erlaubt, darfst auch du uns sehr gerne besuchen und dann darüber entscheiden, ob die Societas ein Platz für dich ist oder nicht.

    "Ich werde meinen Tutor fragen", sagte Claudia Sabina, und da sie selbst das Thema Aquaeduct angeschnitten hatte, hörte sie andächtig zu:

    Ja, der Kaiser hat den Bau eines neuen Aquäduktes angeordnet und als Curator Aquarum ist mein Mann für den Bau verantwortlich. Die Bauarbeiten stehen jedoch noch ganz am Anfang. Zuerst muss die Quelle gefasst und gesichert werden, damit der Bau der notwendigen Speichertürme und Pumpwerke überhaupt beginnen kann. Ein Besuch wird sicherlich möglich sein, sobald der Aquädukt etwas näher an der Stadt angekommen ist. Die Baustelle am Ende, also hier in der Stadt, ist soweit ich weiss noch nicht in Angriff genommen worden.

    "Das würde ich sehr gerne sehen. Meinst du, dein Mann könnte eine Besichtigung veranlassen und jemanden abstellen, der etwas erklärt? Ich würde gerne Pumpwerke in Natura sehen, denn bisher habe ich nur darüber gelesen", sie zog eine Grimasse, Vitruvius gehörte nicht zu ihren Lieblingsautoren und sie hatte sich mit ihm geplagt:

    "Vielleicht würden sich noch Damen anschließen"

    Wenn nicht, durfte auch die Claudia auf keine Baustelle, das konnte sie sich schon denken.

    „Ich bin eine Anhängerin der Bona Dea, wie du ja wahrscheinlich weißt eine rein weibliche Gemeinschaft. Die Vestalinnen unterstützen uns bei Ihrem großen Fest im Dezember und im Mai, aber dazwischen hatten wir auch unsere Treffen.“ Merke sie vorsichtig an. Es war kein einfaches Thema, eine Göttin die nur von Frauen verehrt wurde war für so manchen Mann gefährlich und sehr konservative Frauen würden da vielleicht auch etwas anrüchiges drin sehen. Wobei es das absolut nicht war, es ging eben nur um Frauenangelegenheiten, wie Fruchtbarkeit, Frauenkrankheiten und Ihr Leben als Frau.

    In Alexandria fand man an jeder Ecke einen anderen Kult, und Sabina hätte gedacht, dass sich auch die Flavia irgend etwas Exotisches ausgesucht hätte, eine okkulte Gottheit, die das Sinnliche mystisch kribbelnd ins Übersinnliche erhob. ( Nicht dass die Claudia so etwas schätzte, aber sie hatte so manches gehört). Die Bona Dea war eine der ureigensten Göttinnen Roms. Dennoch sprach Flavia Maesa so, als wäre sie lieber vorsichtig.

    Sabina beschloss, das Thema unter vier Augen anzusprechen, wenn sie die Gelegenheit erhalten sollte.


    Obwohl Anaxarete ihr die Ohrringe fest in die Ohrläppchen gedrückt hatte , drohte sich einer zu lösen, und die Sklavin griff beherzt zu und drückte ihn wieder fest:

    "Es ist hier wirklich herrlich .... aua!" Sabina hatte das so wohl vorbereitete Fest loben wollen. Sie legte ihre Hand rasch auf die Hand ihrer Dienerin. Sie schlug sie nicht, aber sie bremste sie und zischte ihr auf Griechisch zu, sie solle das lassen. Dann vollendete sie ihren Satz:

    "Wie schön Du es hier hast, Flavia Maesa"

  • "Nikopolis kenne ich gar nicht", gab sie zu: "Ist es hübsch dort?", es war eine reine Garnisonstadt, das wusste sie:


    Obwohl Anaxarete ihr die Ohrringe fest in die Ohrläppchen gedrückt hatte , drohte sich einer zu lösen, und die Sklavin griff beherzt zu und drückte ihn wieder fest:

    "Es ist hier wirklich herrlich .... aua!" Sabina hatte das so wohl vorbereitete Fest loben wollen. Sie legte ihre Hand rasch auf die Hand ihrer Dienerin. Sie schlug sie nicht, aber sie bremste sie und zischte ihr auf Griechisch zu, sie solle das lassen. Dann vollendete sie ihren Satz:

    "Wie schön Du es hier hast, Flavia Maesa"

    Maesa wurde leicht rot, was Ihr äußert selten passierte ob dem Lob und musste schmunzelt als sie hörte was Sabina zu Ihrer Sklavin sagte.

    „Es ist das Haus meines Onkels des Senators Flavius Gracchus und seiner Frau Aurelia Prisca. Ein schon recht alter Familiensitz, ich glaube er entstand noch zu Verspersians Zeiten aber sicher bin ich mir nicht. Ich war noch nie vorher hier, ich bin in der Nähe von Athen aufgewachsen und war danach in Agypten. Nikopolis ist in meiner Augen keine Reise wert.“

    Sie zuckte abwertend mit der Schulter „ es gibt schönere Gegenden, ich war in Menphis und auch weiter den Niel herunter, es ist schon ergreifend was da so im Sand steht. Ich bin immer sehr beeindruckt wenn man sieht was so alte Kulturen doch zustande bekommen haben. Doch nichts geht über unsere römische Architektur.“ Sie schenkte dem jungen Mädchen ein aufrichtiges Lächeln „Wer ist dein Tutor und wie kommt es das du dich für so etwas technisches interessierst? Das ist doch etwas ungewöhnlich für eine junge Frau wie du“

  • Stella hörte dem weiteren Gespräch gespannt zu. Dass ihr Mann wohl kaum eine Führung für die Damenwelt Roms organisieren würde, selbst wenn er es könnte, das war für sie klar. Trotzdem würde sie das Interesse mit ihm besprechen und sehen, ob es nicht doch eine Möglichkeit gab. Zumindest den Aquädukt würde man auf jeden Fall von vielen Orten Roms aus sehen können. Die Pumpwerke und Speicherwerke, oder sogar die Verteilwerke, das waren dann vermutlich schon andere Dinge.


    Da sie selbst noch nie in Aegyptus gewesen war und sich auf Grund ihrer Jugend in Hispania gerade ein wenig wie ein Landei fühlte, hörte sie weiter aufmerksam zu, was die anderen Damen zu berichten hatten.

  • Sie zuckte abwertend mit der Schulter „ es gibt schönere Gegenden, ich war in Menphis und auch weiter den Niel herunter, es ist schon ergreifend was da so im Sand steht. Ich bin immer sehr beeindruckt wenn man sieht was so alte Kulturen doch zustande bekommen haben. Doch nichts geht über unsere römische Architektur.“ Sie schenkte dem jungen Mädchen ein aufrichtiges Lächeln „Wer ist dein Tutor und wie kommt es das du dich für so etwas technisches interessierst? Das ist doch etwas ungewöhnlich für eine junge Frau wie du“

    " Mein Tutor ist mein Onkel, der Praefectus Urbi Claudius Menecrates. Aber nicht er sucht mir die Lektüre aus, sondern mein Hauslehrer Agamedes tut das. Er meint, dass ich mich ruhig intensiv mit Sachen beschäftigen soll, die mich nicht brennend interessieren, denn das würde meine Geduld schulen.

    Ich kann Dinge viel besser verstehen, wenn ich sie mit eigenen Augen anstatt nur vor dem inneren Auge sehen kann", erwiderte Sabina:

    "In Memphis und den Nil hinunter bin ich leider nie gewesen. Hast du auch das Klagen der Memnonstatuen hören dürfen? Es soll Glück bringen, wird zumindest gesagt. Ich finde die aegyptische Kultur auch sehr beeindruckend, aber unsere Bauwerke scheinen mir, wie du schon sagtest, auch irgendwie von größerem Nutzen für die Menschheit"


    Die Römer bauten Thermen und Aquaeducte, die das Leben angenehmer machten. Die Claudia hielt das für sinnvoller als eine Pyramide, von der man nicht recht wusste, für was sie gut war. Allerdings sprachen alle immerzu von der Weisheit der alten Aegypter, so das da noch mehr dahinter stecken musste.


    Stella hörte dem weiteren Gespräch gespannt zu. Dass ihr Mann wohl kaum eine Führung für die Damenwelt Roms organisieren würde, selbst wenn er es könnte, das war für sie klar. Trotzdem würde sie das Interesse mit ihm besprechen und sehen, ob es nicht doch eine Möglichkeit gab. Zumindest den Aquädukt würde man auf jeden Fall von vielen Orten Roms aus sehen können. Die Pumpwerke und Speicherwerke, oder sogar die Verteilwerke, das waren dann vermutlich schon andere Dinge.

    Der Gedanke erinnerte sie wieder an ihre Bitte an die Iulia, die natürlich nicht für ihren Mann sprechen konnte und daher nicht gleich etwas dazu sagte. Hoffentlich dachte Iulia Stella jetzt nicht, dass Sabina die Baustelle bloß sehen wollte, um ein neues Kleid vorzuführen und vor Männern zu kokettieren. Sie errötete ein wenig unter dem Gedanken, dass man das glauben konnte:

    "Nur wenn es bei der Arbeit nicht stört", fügte sie daher hinzu.

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