Cubiculum
Aulus Iunius Tacitus
Es war das vorletzte Zimmer am Garten. An einer geflochteten Türmatte konnte man die Füße abstreichen, bevor man eintrat, doch da die Wege der Domus Iunia auch im Garten zu allen Jahreszeiten sehr sauber waren, war das kaum notwendig. Das Sonnenlicht hatte den einst tannengrünen Polstern der Möbel die Farbe genommen und sie zu einem Moosgrün verlasst. Das helle Akazienholz war zu einem Bernsteinton verdunkelt. Wahrscheinlich hatten die Sklaven öfters während der Mittagssonne gelüftet, so dass die Strahlen deutliche Spuren hinterlassen hatten. So strahlte der Raum in warmen, aber gedeckten Farben durchaus Behaglichkeit aus.
Eine Truhe und ein Regal boten ausreichend Stauraum. Alles war sauber und duftete nach den orangen Herbstblumen und blühenden Kräutern, die in einer Vase arrangiert waren. Auf dem Bett lagen zwei gemusterte Strickdecken, eine dick und eine dünn, dazu farblich passende Kissen. Um einem kleinen Tisch standen zwei Stühle, so dass Tacitus auch Gäste empfangen konnte. Während sie sich im Atrium unterhielten, hatte einer der Sklaven je eine kunstvolle Karaffe mit Wein und mit Wasser sowie ein passendes Glas bereitgestellt sowie ein Körbchen voller Kekse.
"Ist alles zu deiner Zufriedenheit, dominus? Benötigst du noch etwas, um dich wohlfühlen zu können?"