Etwas unwirsch schaute ich zu meinen beiden Schwestern herüber, die jetzt nur noch am Herumblödeln waren. Ich mochte beide von Herzen gern, aber sie fanden manchmal einfach kein Ende mit ihren Albereien.
Mich aber interessierten Festus´ Beweggründe für seinen Aufenthalt in Rom. Daher ignorierte ich die Bemerkungen der Zwillinge und fragte meinen Bruder schmunzelnd : "Festus, du drückst dich in der Tat noch geheimnisvoller als die Sibylle von Cumae aus. Und deren Sprüche haben es schon in sich, wie ich selbst erfahren mußte."
Eigentlich hatte den uns betreffenden Orakelspruch ja nur Liliana gehört, die ihn mir aber wortwörtlich wiedergegeben hatte.
"Komm, erzähl uns jetzt. Nach welcher Aufgabe strebt dein Herz? Was erhoffst du dir in Rom?"
Vermutlich dasselbe was alle Welt nach Rom trieb, dachte ich. Der Wunsch nach Karrierre, schöne Frauen, die Annehmlichkeiten einer Großstadt und so weiter. Britannia war nun wirklich kein Ort zum länger dort verweilen. Für meinen Geschmack eine der furchtbarsten Provinzen, welche das Imperium zu bieten hatte. Dieser Überzeugung war ich immer gewesen und ich fragte mich nur , wie es mein Bruder dort solange ausgehalten hatte, fernab von Rom wo wir zusammen aufgewachsen waren.