Die warme Frühlingssonne lockte das junge Grün aus den Bäumen. Verwilderte Hecken trugen ihr natürliches Kleid, ungestutzt und ungebändigt. Drumherum summten Bienen und Hummeln. Man sah dem Garten an, dass die Gärtnerin fehte, und Scato, so sehr er die Gartenarbeit liebte, fand nur wenig Zeit dafür. Sein ganzes Augenmerk galt jetzt dem Granatapfelbaum, der nun wieder im Freien stand, und den Kräutern. Unauris, der Faulpelz, hatte das Laub vom Herbst auf einen Haufen gekehrt und auf Scatos Bitte hin nicht verbrannt. Immerhin hielt er das Haus innen und außen sauber, wenn er schon wenigstens zur Gartenarbeit noch zu handwerklichen Aufgaben taugte. Trotz allem konnte Scato der wilden Schönheit ihren Reiz abgewinnen und liebte den Garten mit all seinen Makeln. Mehr noch liebte ihn der Pfau Narcissus, der darin allerhand zu entdecken, zu picken und zu scharren fand.
Apropos wilde Schönheit, er hatte sich vorgenommen, mal wieder einen Plausch mit Iunia Matidia zu halten. So saß er wartend mit ein paar Knabbereien und kühlem Brunnenwasser auf der geflochtenen Sitzgarnitur. Früher oder später würde sie schon eintreffen. Er blinzelte in die Sonne, als eine Amsel zeternd vorbeiflog, lächelte kurz und schloss die Augen.