PRÜFUNG: Schlachten der römischen Geschichte

  • Prüfungsfragen zum Cursus
    "Schlachten der römischen Geschichte"
    (Examen Quartum)


    1. Was waren die beiden entscheidenden Faktoren, die Hannibal vor der Schlacht am Trasimenischen See in eine günstige Ausgangslage brachten?
    2. Können Sie Maßnahmen nennen, die die römische Niederlage am Trasimenischen See hätten verhindern können?
    3. Wie beurteilen Sie die militärische Ausgangslage zur Schlacht von Cannae? Auf wessen Seite hätten Sie stehen wollen?
    4. Wie beurteilen Sie die politische Ausgangslage zur Schlacht von Cannae?
    5. Hätten Sie die römischen Truppen vor der Schlacht anders aufgestellt? Wenn ja, wie?
    6. Welcher überraschende Vorteil begünstigte Scipio in der Schlacht von Zama?
    7. Wieso kam Scipio die lange Phase der Plänklergefechte vor Beginn der Schlacht von Zama zu Gute?
    8. Welche Gemeinsamkeiten lassen sich zwischen Hannibals Verhalten in Cannae und Scipios Verhalten in Zama erkennen?
    9. Wo liegen die Unterschiede?
    10. Warum trat Antonius gegen Octavian in einer Seeschlacht und nicht in einer Landschlacht an?
    11. Wodurch unterschieden sich die Flotten beider Seiten in der Seeschlacht von Actium und wie wirkte sich das im Schlachtverlauf aus?
    12. Können Sie taktische Unterschiede in der Aufstellung zu einer Seeschlacht und zu der zu einer Landschlacht erkennen?
    13. Welche Merkmale zeichneten Masada als optimale Festung aus?
    14. War der Belagerungsaufwand bei Masada gerechtfertigt oder können Sie sich eine "günstigere" Lösung vorstellen?
    15. Betrachten Sie alle fünf besprochenen Schlachten von der Seite der Sieger - welchen Sieg würden Sie als besonders bedeutend einstufen und warum?


    Täuschungsversuche werden mit dauerhaftem Ausschluß von der Academia bestraft!


    Die Antworten sind innerhalb von sieben Tagen beim Legaten schriftlich einzureichen. Zum Bestehen des Examens müssen 13 der 15 Fragen korrekt bzw. ausführlich und gut begründet beantwortet werden. Bei Fragen zu Ihrer Meinung ist es nicht erforderlich, die Meinung des Dozenten zu teilen.


    Ferner reichen Sie bitte mit Abgabe ihrer Antworten auch einen Themenvorschlag für ihre Dissertation und ein erstes Konzept ein. Die vollständige Ausarbeitung muss innerhalb von 14 Tagen (ab jetzt!) eingehen. Befassen Sie sich bitte mit einer Schlacht der römischen Geschichte, die in der Vorlesung nicht besprochen wurde.

  • Ehrenwerte Kollegen,


    es ist für mich Neuland im Zuge dieser Veranstaltung einen Vortrag über römische Schlachten in unserer Geschichte zu sprechen. Daher bitte ich zu entschuldigen, wenn man mir nicht immer folgen kann.


    Im Mittelpunkt meiner Betrachtung steht die Schlacht von Pydna, 168 v. Chr. Pydna liegt in Griechenland, und die an der Schlacht beteiligten Parteien waren die Streitkräfte des Senats von Rom und die Streitkräfte des makedonischen Königs. Wer sich für genauere Ausführungen interessiert, möge in dem Werk des Polybios aus Megalopolis nachschlagen.


    Zur Ausgangslage: Das römische Imperium befand sich schon drei Jahre im Krieg mit Makedonien, und der Feldzug hatte sich über Gebühr hingezogen, da die makedonischen Verbände einer Konfrontation aus dem Wege gingen und sich beständig zurück zogen. Die römischen Angreifer waren folglich in keiner guten Situation, schließlich befanden sie sich weit weg von zu Hause und kamen zu keinen vorzeigbaren Ergebnissen, jederzeit gefährdet vom Gegner angegriffen werden zu können.


    Der Konsul Aemilus Paulus hatte vor diesem Theater ein Ende zu machen, er hob in Italien und bei den Bundesgenossen neue Truppen aus und schickte sie nach Griechenland um die dortigen Verbände zu verstärken. Unter seinem Kommando rückte er mit diesen verstärkten Truppen auf die Verteidigungsverschanzungen des makedonischen Königs Perseus in der Nähe des Olymps zu. Zeitgleich schnitten andere Truppen die Landverbindungen nördlich der Stellungen der Makedonen ab, während die Flotte die Seeverbindung unterbrach: Der makedonische König wurde gezwungen zu reagieren, Paulus hatte die Initiative an sich genommen.


    Perseus entschied sich der Konfrontation erneut aus dem Wege zu gehen und abzurücken. Die Römer folgten ihm jedoch dicht auf den Versen und errichteten im Abstand von ungefähr 1000 Metern ihr eigenes Lager. Man beachte dabei, dass die eine Hälfte der Legion nach einem langen und ermüdenden Marsch das Lager aushob, während die andere Hälfte die Bauarbeiten gegen den Feind abzusichern hatte.


    In dieser Nacht lagen sich die beiden Heere also in einem Abstand von ungefähr 1000 Metern gegenüber.


    Am nächsten Morgen kam es dann zu vereinzelten Kommando- und Störaktionen von beiden Seiten. Die Makedonen ließen daraufhin ihre komplette Streitmacht vor dem Lager der Römer aufmarschieren. Im Schutze der Reiter und der Velites – der leichten Infanterie der Republik – formierten sich dann auch die Römer vor ihrem Lager und es kam zur Schlacht.


    Betrachten wir jedoch zuerst die Ausgangslage, bevor wir uns dem Ablauf und dem Ausgang der Schlacht widmen.


    Auf der Seite der Makedonen stand eine professionelle und kampferprobte Armee, eine Phalanx aus Speerträgern. Die Makedonen waren es aus langer griechischer Tradition und den Erfolgen Alexanders des Großen gewohnt, sich in langer Linie aufzustellen und mit ihrem Speerwall und dem Druck der Linie den Gegner von der Karte zu fegen.


    Auf der anderen Seite standen die römischen Truppen, welche sich zu der Zeit in die leichten Velites, mittelschwere Hastati und erfahrenere Princeps, sowie die schweren Triarii gliederte. Die Römer stellten in die ersten Reihen meist die Hastati, dahinter versetzt die Principes und als Reserve die schweren Triarii. Die Velites fungierten als Schütze und sollten den Gegner so lange aufhalten, bis die Schlachtformation eingenommen war. Nicht anders verhielten sich die Römer auch bei Pydna.


    Ein wesentlicher Unterschied zwischen beiden Schlachtreihen sollte jedoch die Schlacht entscheiden. Während die Makedonen ihre Schlachtreihe in einer starren Linie konzipierten um auf der breiten Front den Gegner förmlich niederzuwalzen, formierten die Römer ihre Truppen in kleinen beweglichen und eigenständig operierenden Manipel und Kohorten. Dies sollte sich später als siegreich und überlegen herausstellen.


    Doch nun zur Schlacht. Die beiden Heere gingen aufeinander zu, die Römer schleuderten ihre Wurfspeere und gingen mit dem Gladius in den Nahkampf über, oder versuchten es zumindest, denn die beiden Reihen verkeilten sich in der starren Speerfront der Phalanx. Die von hinten hinzu stossenden Principes schleuderten ebenfalls ihre Wurfspeere und brachten so eine gewisse Unruhe in die Reihen der Makedonen. Dadurch und durch die Tatsache, dass während dem Drücken der beiden Frontlinien aufeinander auch aufgrund der Unebenheiten des Geländes die Phalanx die Linie nicht mehr halten konnte, öffneten sich Lücken in der starren Linie der Makedonen, in welche die beweglichen Einheiten der Römer auf eigene Verantwortung eindrangen.


    Der weitere Verlauf der Schlacht ist schnell erklärt: Die Schwertkämpfer der Römer hieben die Speerträger der Makedonen gnadenlos zusammen, die Phalanx brach auseinander, die makedonen flohen vom Schachtfeld, so sie es noch konnten.


    Nach Polybios sollen damals neben 100 toten Römern auch 20.000 Grieche getötet worden sein.


    Fazit:


    Die beweglichen und mobileren Einheiten setzten sich gegen die starren und unbeweglichen Einheiten durch. Jedoch erst nachdem sie dem massierten Ansturm der Phalanx gemeinsam und unter höchster Disziplin Widerstand geleistet hatten.


    Daraus lässt sich zusammenfassen sagen: Die Truppe, welche sowohl Geschlossenheit und Disziplin, als auch Flexibilität und Mobilität am Besten zu kombinieren versteht, wird am wahrscheinlichsten in einer Konfrontation als Sieger vom Schlachtfeld gehen.


    Noch eine politische Nachbetrachtung: Das makedonische Reich hatte mit der Niederlage bei Pydna zu existieren aufgehört, der Traum des Alexandrinischen Weltreiches hatte sich ausgeträumt, Griechenland wurde römische Provinz.

  • :app:


    "Ein sehr guter Vortrag. Inhatlich vollständig, fachlich fundiert, gut strukturiert und auch noch routiniert vorgetragen. Eine äußerst zufriedenstellen Leistung.


    Gibt es von Seiten der Studenten Fragen oder Anmerkungen?"

  • Nein. Dann will ich mal... *seufz*


    Werte Mitstudenten, werter Lehrgangsleiter.


    Ich habe mir die Schlacht von Pharsalos für meinen Vortrag herausgesucht.
    Also gut. *Hust.*


    Es war der 09. August 48 vor Chr. als sich bei Pharsalos die Legionen des Gaius Julius Cäsar und Gnaeus Pompeius Magnus als Vertreter des Senats gegenüberstanden.


    Die Legionen stellten sich in der Ebene nebst dem Fluss Enipeus auf.
    Pompeius Legionen waren stärker als die Caesars, aber nicht so erfahren wie die Männer Caesars.


    Pompeius hatte den Befehl herausgegeben das seine Kohorten die in zehn Reihen aufgestellt waren auf den Angriff des Gegners zu warten hatten und sorgte dafür, dass seine unerfahrenen Männer ihre dichte Formation beibehielten und nicht dessertierten.


    Er verließ sich darauf, das seine Reiter die zahlmäßig überlegen waren, die rechte Seite des Gegneres ausmanövrieren und somit Caesars Reihen von hinten her aufrollen konnten.


    Die Cohorten Caesars hatten in etwa die selbe Frontbreite wie die des Pompeius und müßten deshalb etwa fünf oder sechs Reihen tief gestaffelt gewesen sein.
    Als Caesar nun den Angriff auf seine rechte Flanke bemerkt hatte, bildete er ein vierte Schlachtreihe.
    Diese Schlachtreihe bildete er mit einer Kohorte aus der dritten Reihe jeder Legion, die schräg nach hinten verlief und von seiner Kavalerie verdeckt wurde.


    Labienus der die Führung der mächtigen Kavelerie des Pompeius inne hatte, rückte nun gegen die rechte Flanke Caesars vor und konnte die gegnerische Reiterei die unterlegen war in die Flucht schlagen.
    Bei dieser Aktion verlor die Reiterei des Pompieus ihre Formation und verschmolz zu einem wilden Reiterhaufen.


    Caesars vierte Schlachtreihe stieß nun plötzlich aus dem hinteren Teil seiner Haupttruppen hervor und griff den Reiterhaufen Pompeius an und trieben sie hinter Pompeius Linien zurück.


    In der Zwischenzeit brach zwischen den Hauptteilen ein heftiger Kampf aus. Als Caesar merkte, das die Legionäre des Pompeius nicht vorrückten, aber seine eigenen Männer zu früh den Angriff begonnen hatten, gelang es ihm seine Männer zu stoppen und neu zu formieren.


    Die vierte Schlachtreihe Caesars hingegen setzte nun zum Angriff auf die linke Flanke der Legionen Pompeius an. Caesar setzte daraufhin seine dritte Reihe zur Verstäkung ein und Pompeius Legionen brachen zusammen.



    Abschließendes Urteil:


    Durch schnelles Handeln und kluges Taktieren konnte hier Caesar einen Vorteil für sich gewinnen und somit dem Gegner der mit seiner Kavelerie und Infanterie eignetlich überlegen war eine schwere Niederlag zufügen.


    Auch hier kann man wieder sagen:
    Masse ist nicht gleich Klasse.
    Das war wohl auch Caesars Vorteil bei dieser Schalcht da die meisten seiner Legionäre wohl Veteranen waren was man von den des Pompieus nicht behaupten konnte.

    Pater Familias der Gens Germanica


    Academicus Milititaris Cursus Numero II

  • "Ebenfalls ein sehr schöner Vortrag. Im Vortragsstil vielleicht nicht ganz so geschliffen, aber inhaltlich fehlerlos.


    Gibt es hierzu Anmerkungen von den Studenten?"

  • Prüfungsergebnisse des Cursus "Schlachten der römischen Geschichte":
    - Maximus Decimus Meridius - BESTANDEN
    - Traianus Germanicus Sedulus - BESTANDEN

    - Publius Tiberius Lucidus - NICHT ABGEGEBEN (nicht teilgenommen)
    - Sebastianus Germanicus Reverus - NICHT ABGEGEBEN

    Ich gratuliere den beiden erfolgreichen Teilnehmern zu ihrem Abschluß.


  • *hust*


    ANKÜNDIGUNG: Schlachten der römischen Geschichte


    Nein, ich habe mich nicht angemeldet...


    /edit: Tippfehler..

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