CP & CU Schwören des Eides

  • Die Standarten und Feldzeichen waren es nicht, die Antias im Fahnenheiligtum bedrückten, nicht die Altäre und nicht einmal das Standbild des Princeps. Vielmehr hatte er das Gefühl, als lasteten die Blicke unzähliger Augenpaare auf ihm, die prüfenden und fordernden Blicke all der Männer, die für diese Einheit gearbeitet, gekämpft und gelitten hatten.


    Antias kaute auf der Unterlippe herum. Allmählich wurde er sich der Bedeutung des Augenblickes bewusst. Mit Eiden, Schwüren und Versprechen war das so eine Sache. So leicht er jahrelang das Leben genommen hatte, so schwer tat er sich mit langfristigen Bindungen, und was war ein Eid anderes als eine eherne und unverbrüchliche Bindung? Er war nie großzügig gewesen mit Versprechen. Nicht etwa, weil er sie ohnehin nicht für bindend erachtet hätte, sondern weil er dergleichen schon immer sehr ernst genommen hatte.
    Tief in sich versunken stand er da und horchte in sich hinein. Wo waren die zweifelnden Stimmen jetzt, die Bedenken, die verheißungsvollen Einflüsterungen der zwanglosen Ungebundenheit? Feige verstummt offenbar. Er lauschte weiter. Stille.


    Dann plötzlich:


    „IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."


    Und damit war alles gesagt.

  • Ans Fahnenheiligtum war Frugi herangeschlichen, wie ein geprügelter Hund. In Gedanken sprach er zu den Göttern. Ihr Götter, ihr wollt wirklich, dass ich hierbleibe? Noch habt ihr die Gelegenheit dies zu verhindern.“ Suchend schaute er nach oben, nichts geschah, dann musste es sein und er sollte sich fügen.

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    Ein Urbaner


    Ein Miles sah den Octavier etwas hilflos wirkend vor dem Fahnenheiligtum herumstehen und schritt auf ihn zu. „Bist du ein neuer Rekrut? Wenn ja, dann solltest du hier LAUT den Eid auf das Fahnenheiligtum schwören und dir nicht die Füße in den Bauch stehen. Ohne Eid, keine Ernennung.“




  • Auf ein Zeichen der Götter hatte der Octavier gewartet aber nicht auf den Spruch eines Witzboldes. Frugi drehte sich zu dem Miles und schaute ihn groß an. „Ach und für den Eid denke ich mir jetzt etwas aus und formuliere den Eid wie es mir gefällt? Glaube ich nicht, soviel habe ich auch schon mitbekommen, hier ist alles fest reglementiert.“ Langsam hatte er wirklich genug. Zuerst diese alberne Untersuchung, auf einem Bein stehen und solch ein Quatsch, dann schickte man ihn hier hin, damit er den Eid schwöre und er wusste nicht welchen. War dies jetzt das erwartete Zeichen und die Götter wollten ihm damit sagen er solle gehen? Nein nun hatte er genug, jetzt kam sein Dickkopf durch. Er würde einfach bleiben und sehen was passierte. Wenn die Götter das nicht wollten, dann sollten sie ihn doch einfach hier rausschmeißen.

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    Der "Witzbold" grinste anfangs noch breit, ehe er die schlagfertige Antwort des Neuen verinnerlicht hatte. Er wollte bereits ansetzen, dem Neuen etwas - vermutlich für diesen ebenso nutzloses - zu erwidern, als der diensthabende Optio mit den beiden Ehrenwachen um die Ecke bog. Vor der Principia hatte eben die Wachablöse stattgefunden und daher war das Fahnenheiligtum für einen kurzen Moment unbesetzt gewesen.


    Als der Miles den Optiostab erblickte, den er schon das Eine oder andere Mal selbst zu spüren bekommen hatte, salutierte er nur rasch und ließ den Neuen alleine vor dem Fahnenheiligtum zurück, den er mit einem bösen Blick und einem scharf geflüsterten "Wir sehen uns noch." verabschiedete.


    Während die beiden Ehrenwachen links und rechts des Fahnenheiligtums Position bezogen, trat der Optio auf den Octavier zu.


    "Salve Bürger! Du bist gewiss hier um deinen Eid abzulegen."


    Es war mehr eine Feststellung als eine Frage, denn warum sollte sich sonst ein Zivilist in das Fahnenheiligtum der Stadtkohorten verirren. Der Optio trat, natürlich ohne vorher auf eine Antwort zu warten, vor das Fahnenheiligtum und erhob feierlich seine Stimme.


    "Also sprich mir nach. IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA.*"



    Sim-Off:

    *Es schwören aber die Milites, dass sie alles entschlossen ausführen werden, was der Imperator Caesar Augustus befehlen wird, dass sie niemals den Dienst verlassen werden und den Tod für den römischen Staat nicht scheuen werden.


  • Super; da habe ich mir wohl gerade einen Freund fürs Leben erschaffen oder zumindest für die nächsten Jahre, dachte Frugi als er die Reaktion des Witzboldes bei der Ankunft des Optios mitbekam.
    Bei den Worten des Optio nahm der Octavier unwillkürlich Haltung an, soweit man das von einem einfachen Bürger erwarten konnte. Aufmerksam hörte er zu und spürte wie eine gewisse Feierlichkeit ihn überkam, als er die Worte des Eides hörte.


    Nach einem kurzen Räusperer wiederholte er klar und deutlich.
    "Also sprich mir nach. IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."
    Die Götter wollen ich hier sehen dachte er anschließend.

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    Der Optio nickte zufrieden, nachdem der neue Rekrut die Worte flüssig und fehlerlos wiederholt hatte.


    "Sehr gut! Ab sofort bist du ein Tiro der Cohortes Urbanae. Willkommen in den Reihen der römischen Stadtkohorten! Es ist eine große Ehre hier zu dienen und du wirst deine Entscheidung gewiss nicht bereuen. Wir repräsentieren die Macht des Kaisers in seiner Hauptstadt und nur uns und den Prätorianern ist es gestattet, innerhalb der Stadtmauern Waffen zu tragen. Den ersten Schritt dorthin hast du nun getan. Bis zu deiner endgültigen Übernahme in den aktiven Dienst dauert es zwar noch eine Weile, doch die Grundausbildung ist schaffbar.


    Ich nehme an der Rekrutierungsoffizier hat dich angewiesen im Anschluss gleich ins Armamentarium zu gehen, um deine Ausrüstung abzuholen. Also los Tiro! Weggetreten!"





  • Römer zu sein erfüllte einen schon mit stolz, doch so wie der Optio das gerade nach dem leisten des Fahneneides sagte, ließ
    Ehre und Stolz, zu der Cohortes Urbanae zu gehören, einem geradezu die Brust anschwellen. Wenigstens hatte der Octavier Frugi das Gefühl.
    Bestimmt gab es eine bestimmte Antwort zu dem Befehl wegtreten, da diese Frugi nicht bekannt war nickte er nur und verließ den Platz.

  • Der Raum hatte mit seinem Prunk und seiner Stille etwas von einem Tempel. Ferox überkam ein andächtiges Gefühl. An der hinteren Wand befand sich ein Altar, der mit rotem Tuch belegt war. Zu seinen beiden Seiten prangten auf einem Podium mehrere Feldzeichen. Erstaunlich, wie friedlich die Zeichen des Krieges wirkten, während sie stumm und still dort standen.


    Ferox interessierte sich vor allem für das eine, den Speer, an dessen Schaft ein braunes Banner hing, das eine goldene Waage zierte – das Emblem der Cohortes Urbanae. Gerechtigkeit, ein kalter Apparatus? Würde auch er eines Tages kalt werden wie Eisen und nur noch funktionieren? Ihm wurde bewusst, dass sein Alltag bald nicht mehr nur aus spaßigen Kampfübungen bestehen würde, sondern er bald Menschen gegenüber treten musste. Er betete, dass er nie gezwungen sein würde, jemanden zu töten. Aber das Risiko würde er all die Dienstjahre mit sich tragen. Wäre er zur Legion gegangen, wäre das sogar seine vorrangigste Aufgabe.


    Gemessenen Schrittes trat Ferox an den Altar heran, Schritt für Schritt – er war leer. Hier hätte normaler Weise das Abbild des Kaisers stehen müssen, eine Büste oder wenigstens ein Bildnis. Doch da war nichts. Nur der rote Stoff. Nur ein paar Falten verrieten noch die Stelle, wo es hätte stehen müssen.


    Sim-Off:

    Editiert, um auf einen Zeugen zu warten. :)

  • Seit er kein kleiner Miles mehr war, trieb Avianus sich deutlich öfter in der Principia herum als sonst, trotz der Sklaven, die er herumschickte, wenn von irgendwem ein Bericht oder ähnliches verlangt wurde. Hin und wieder hatte man sich eben doch aus den Baracken zu bewegen und persönlich im Stabsgebäude aufzutauchen. Das erstaunlichste daran war für ihn allerdings, dass er sich bereits daran gewöhnt hatte. Als Gewohnheitstier hatte er schließlich nicht einmal daran geglaubt, ohne das leise Schnarchen seiner Mitsoldaten schlafen zu können, nachdem er in seine Centurionenbaracke eingezogen war.
    Im Vorbeigehen bemerkte er im Augenwinkel durch die etwas offenstehende Tür, dass da wer im Sacellum herumstand, vor allem aber war es jemand in zivil. Als den Eingang des Fahnenheiligtums im Grunde schon hinter sich gelassen hatte, blieb er doch noch stutzig stehen, und machte schließlich auf dem Absatz kehrt. Vielleicht war es ja ein Sklave, der herumtrödelte und seine Arbeit nicht machte, oder tatsächlich jemand, der ohne Kaiser den Eid schwören wollte. Der Iunier schob die schwere Tür etwas weiter auf, um sich den Burschen genauer anzusehen. Wie ein Sklave wirkte der junge Kerl schon mal nicht, blieb nur die zweite Mögichkeit, es sei denn er hatte eine dritte übersehen.
    "Du weißt schon, dass der Kaiser tot ist?", fragte er gerade heraus, und bemerkte noch im selben Augenblick, wie barsch seine Frage geklungen haben musste. "Gibt es einen bestimmten Grund dafür, dass du hier rumstehst?", versuchte er es erneut, selbst wenn er als Centurio keinen bestimmten Grund hatte, sich vor dem jungen Mann liebenswert zu benehmen.

  • Ferox fuhr zusammen, als eine barsche Stimme die andächtige Stille so jäh beendete. Er drehte sich um und erblickte einen großen Mann, etwas älter als er selbst, mit dunklem Haar, dunklen Augen und einem markanten Dreitagebart. Da er ihn nicht gegrüßt hatte, bevor er losdonnerte, vermutete Ferox, dass es wohl jemand mit Rang und Namen sein musste - oder jemand sehr unhöfliches, auch wenn er sich bemühte, seinen zweiten Satz nicht ganz so barsch klingen zu lassen. Sicherheitshalber beschloss Ferox, von ersterem auszugehen.


    "Salve ... ja, ich habe davon gehört. Ich komme gerade von der Musterung und wurde hier her geschickt um mich zu vereidigen. Ist es schlimm, das da jetzt kein Bildnis vom Kaiser mehr auf dem Altar steht?"


    Er blickte zu dem verwurschtelten roten Tuch, wo das Bildnis hingehört hätte.

  • "Das kein Bild da ist, ist nicht das Problem, sondern der fehlende Kaiser. Den Eid wirst du dir also für später aufheben müssen", erklärte der Iunius und musste sich ein leichtes Grinsen verkneifen, so ahnungslos wie der Junge war. Dabei traf ihn gar nicht mal die Schuld, wo doch ganz offensichtlich der diensthabende Offizier im Rekrutierungsbüro geschlampt hatte. ;)
    Doch selbst dem, der dort den lieben langen Tag damit verbrachte, Tabulae auszuteilen und Tirones zu ihren neuen Einheiten zu schicken, konnte er kaum böse sein, wenn er seine Arbeit mal mehr oder weniger im Halbschlaf erledigte. Er selbst war froh, noch nicht den ganzen Tag in einem Arbeitszimmer verbringen zu müssen, und es grauste ihn schon davor, dass es früher oder später so sein würde, wenn er die Karriereleiter noch weiter hochkletterte.
    "Hat man dir schon gesagt, welcher Einheit du zugeteilt bist?", fragte er den jungen Mann noch weiter aus, denn irgendwer musste sich seiner wohl oder übel annehmen, sonst stand er am Ende noch morgen herum und wusste nicht wohin. "Geh vorerst am besten gleich weiter ins Armamentarium, wenn du dich danach in den Unterkünften meldest, wird man dir sagen wie es weitergeht."

  • Ferox rieb sich nachdenklich das Kinn. Die Logik in den Worten des Mannes war nicht von der Hand zu weisen - kein Kaiser, kein Bildnis, kein Eid. Hoffentlich war das kein böses Omen für den Beginn seiner Laufbahn. Die Leere auf dem Altar wirkte wegen der zentralen Position und der ganzen Aufmachung des Raumes besonders intensiv. Die Knitterfalten im Stoff unterstrichen noch, dass da etwas fehlte.


    "Meine Einheit ist die Cohors XII. Tja, wenn das mit dem Eid jetzt nicht geht, folge ich mal deinem Rat und hole erst mal meine Ausrüstung ab."


    Jemand sollte unbedingt das Tuch glätten! Vielleicht konnte man derweile einen Blumenstrauß dort platzieren. Oder eine Statue der Capitolinischen Wölfin. Irgendwas, damit der Platz nicht so bedrohlich leer wirkte!


    Ferox bedankte und verabschiedete sich. Zügig verließ er das Heiligtum, das ihm plötzlich ziemlich gruselig erschien und ging zur Waffenkammer.

  • Avianus selbst warf ebenfalls noch einen Blick auf den leeren Fleck, wo ihm noch vor kurzem ein Bild des Kaisers entgegengeblickt hätte, und fragte sich gleichzeitig, wessen Bild er dort wohl als nächstes sehen würde. Solange nicht wieder zwei Männer gleichzeitig den Platz beanspruchten wäre vermutlich alles in Ordnung ...
    "Die Cohors XII?", schoss es ihm dann in den Kopf, und gleichzeitig sprach er es laut aus, als der junge Kerl sich bereits wieder auf den Weg machte. Der war schon aus dem Sacellum verschwunden.
    "Gern geschehen. Vale", schickte er noch unnötigerweise hinterher. Vielleicht hatte er den Mann gar nicht zum letzten Mal gesehen, immerhin bekam seine Centuria desöfteren neue Tirones zur Grundausbildung zugeteilt.
    Schlussendlich zuckte er nur noch mit den Schultern und ließ das Fahnenheiligtum hinter sich.

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    Cnaeus Saltius Lepta


    Im hinteren Teil der Principia angekommen schob Lepta leise die schwere Tür zum Sacellum auf und winkte den Probanden hinter sich her in’s Halbdunkel.
    „Da wären wir also, Civis Octavius Maro. Gewahre die Bedeutung des Augenblickes.“
    Beeindruckt auf die Büste des neuen Princeps blickend trat Lepta ein paar Schritte zurück, um dem jungen Burschen Gelegenheit zur Sammlung zu geben.


    Tiberius Aquilius Severus. Fürwahr, einen prächtigen Imperator hatte die zivilisierte Welt da bekommen. Schau sich nur einer diesen Bart an! Nach einer angemessenen Zeit der stillen Andacht wandte sich Lepta schließlich an den Octavier.


    „Wenn es dein Wille ist, fortan treu in den Reihen der Cohortes Urbanae zu dienen, bekunde dies nun mit deinem unverbrüchlichen Eid:

    URANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA.“

  • Das Sacellum umgab tatsächlich eine Aura de Würde der Würde und der Heiligkeit.


    Die Büste des Imperators war neu, die Zeichen der Zeit harrten noch ihrer. Es würde sich zeigen, ob er den Frieden, den sein Vorgänger hergestellt hatte, auch zu halten wusste.


    Nun, Maro würde ihm jedenfalls durch seinen Dienst bei den Urbanae zur Hand gehen.


    Und so wiederholte er die heiligen Worte des Eides, die der Optio ihm vorsprach:


    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA.“


    Das Gefühl, das Maro empfand, war wohl das beabsichtigte: Das Gefühl, Worte von Dauer und Gültigkeit gesprochen zu haben, würdevoller, älter heiliger, als man selbst, als das Gebrabbel, das man alle andere Tage von sich gab und die man auch nicht ohne weiteres verletzen konnte.


    Maro hoffte, ihnen auch gerecht zu werden.

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    Cnaeus Saltius Lepta


    Gut. Der Octavius hatte seinen Eid mit der gebotenen Ernsthaftigkeit geleistet. Sehr gut. Lepta durchströmte ein heißer Stolz. Auch für ihn war die Bezeugung des Eides jedes mal auf’s Neue ein ergreifendes Ritual. Seit den Zeiten des vergöttlichten Augustus hatten Tausende und Abertausende von jungen Männern diese Worte gesprochen. Dieser Eid verband sie ebenso mit den unzähligen Kameraden, die ihnen voran gegangen waren, wie er sie mit all jenen verband, die ihnen einst folgen würden.


    Lächelnd holte er das Säckchen mit der Plakette hervor. „Gut gemacht. Willkommen bei den Urbaniciani, Tiro Octavius Maro. Hier. Dein Signaculum. Das wirst du von heute an immer bei dir tragen. Immer! Verstanden? Natürlich.“ Mit würdevoller Geste hängte er dem Rekruten das kleine Säckchen um den Hals. „So. Als nächstes meldest du dich im Armenatrium, um deine Ausrüstung entgegen zu nehmen. Den Quergang entlang, dann links die dritte Tür. Anschließend findest du dich in der Unterkunft deiner Einheit ein. Alles kapiert? Ja? Wunderbar. Viel Glück, mein Sohn.“


    Nach einem vagen Fingerzeig auf das westliche Ende des Quergangs stampfte Lepta in Richtung seines Officiums davon. Die Truppenkommandeure des Frischlings mussten informiert werden, außerdem waren noch jede Menge Privatbriefe zu schreiben.

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    Cnaeus Saltius Lepta


    Das war mal wieder eine schwere Geburt gewesen, aber hier standen sie, im Sacellum der Principia. Ehrfürchtig trat Lepta an die Standarten und Feldzeichen, und nicht zuletzt auch Bildnis des Augustus heran. Unzählige Bürger hatten hier bereits ihren Eid geschworen, unzählige weitere würden es noch tun, sofern ihnen die Götter gewogen waren, um ihr Leben dem Schutz Roms zu widmen. Da wurde der sonst so grimmige Offizier fast schon etwas rührselig.
    "Bist du bereit, dein Leben in den Dienst der Cohortes Urbanae zu stellen? Kaiser und Reich treu zu dienen? So leiste deinen Eid und sprich mir nach:
    IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."

  • Steht im Sacellum der Principiaer ist bereit seinen Eid zu leisten.
    "Ja ich bin bereit."
    Er holt tief Luft und Spricht den Eid nach:
    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA"

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    Cnaeus Saltius Lepta


    "Sehr schön, Junge", sagte Lepta, klopfte dem neuen Rekruten auf die Schulter und überreichte ihm sein Signaculum, seine Erkennungsmarke, die er von nun an zu tragen hatte, "Ab jetzt gibt's kein Zurück mehr ... also marschier besser vorwärts. Richtung Armamentarium. Dort wirst du deine Ausrüstung erhalten. Dann geht's für dich weiter in die Unterkünfte deiner Einheit. Zugeteilt habe ich dich der Centuria III, Cohors XII. Soweit alles klar? Ja? Sehr gut."
    Für Lepta war damit alles erledigt, sodass er den neuen Tiro mit sich aus dem Sacellum schob, diesem den Weg zum Armamentarium wies, und sich davonmachte.

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