Spaziergang durch das Wohnviertel

  • "Ich bin absolut gestresst und habe viel zu viele Aufgaben. Überall wo ich bin stapeln sich die Anfragen und Akten auf meinem Schreibtisch. Bin ich in Rom und im Senat ziehen stundenlange Sitzungen meine ganze Aufmerksamkeit auf sich. Bin ich in Tarraco wartet die Legion. Beides unter einen Hut zu bringen ist beinahe ein Ding der Unmöglichkeit. Und so traurig das ist, ich komme nicht umhin beides vernachlässigen zu müssen."


    Meridius blickte sie an.


    "Ich bin nicht mehr der Jüngste, Julia. Wenn ich eine Familie habe, dann will ich sie nicht vernachlässigen. Es würde mir das Herz brechen...


    Doch ich rede die ganze Zeit von mir. Ich hoffe ich langweile Dich nicht."

  • Meridius lächelte.


    "Als Legatus und Feldherr dürfte ich Dir jetzt auf diese Frage nicht antworten, wenn ich meine Strategie nicht verraten wollte..."


    Er zwinkerte ihr ironisch zu.


    "Ich stelle keine Ansprüche. Sie müsste mich nur lieben. Und ich im umgekehrten Fall natürlich sie. Ich weiß, dass klingt zu romantisch, wo wir Römer ja aus allem ein Geschäft machen, doch ich bin auch Hispanier, und wir Hispanier gehen da eher nach dem Herz."


    Sie schlenderten ein paar Meter weiter.


    "Ich war schon so lange nicht mehr auf dem Markt in Rom. Es ist immer wieder unglaublich wo all diese Waren herkommen..."

  • Julia und Meridius verbrachten einen angenehmen Nachmittag auf den Märkten Roms. Unzählige Stände gab es zu besichtigen, Stoffe, Tücher, Kleidungsstücke, Gewürze, Schmuckstücke, Keramik, Lebensmittel, Tiere aus allen Enden der bekannten Welt... Es gab nichts, was es hier nicht gab. Julia lachte sehr viel. Und Meridius war innerlich sehr froh, dass sie den Schmerz um Marcellus wohl so langsam verarbeitet hatte. Er fühlte sich wohl in ihrer Gegenwart.


    Nachdem sie so mindestens zwei Stunden über den Markt geschendert waren und hier und da zum Spaß mit den Händlern feilschten, nach einem weiteren Weine und später einer heißen Suppe belustigt zum Stillstand kamen, ertappte sich Meridius bei dem Gedanken, diese Frau bald wieder sehen zu wollen. Und er wusste warum.


    Indess ließ er sich bezüglich dieses aufkeimenden Gefühls nicht anmerken, hatte er schon einmal eine Frau verloren, weil er glaubte, bereits von Anfang an aus der Reserve zu gehen. Diesmal sollte es nicht so geschehen, schwor er sich innerlich, zumal, er kannte sie ja kaum und konnte er sich da seinen Gefühlen sicher sein. Und was heißt Gefühle? War es nicht ein kleiner Keim. Würde er morgen noch da sein, oder in einer Woche, wenn er, längst nach Tarraco zurückgekehrt sie vielleicht nie wieder sehen würde?


    Meridius verdrängte alle Gedanken. Julia stand vor ihm. Und sie schien glücklich zu sein, in diesem Moment. Und das war alles was zählte. Alles andere würde die Zukunft bringen, oder auch nicht.


    Meridius blickte sie.


    "Julia, es war ein sehr schöner Tag mit Dir. Kehren wir um? Wir müssen ja den ganzen Weg noch zurück laufen, ob es uns gefällt oder nicht..."


    Er lächelte.

  • Meridius und Julia schlenderten nach Hause und unterhielten sich angeregt über dieses und jenes. Meridius fühlte sich wohl, wie schon lange nicht mehr. Der ganze Druck der vergangenen Wochen war wie verschwunden, den Stress seiner vielen Ämter hatte er vergessen. In diesen Minuten gab es für ihn nur noch eines: Sie.


    Als er Julia wieder zu Hause ablieferte, standen sie beide noch eine Wele vor der Türe der Casa. Dann lächelte Meridius Julia an und verabschiedete sich.


    "Es war schön mit Dir, Julia. Ich hoffe wir sehen uns wieder."


    Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. Er wusste nicht, wie sie es interpretieren würde, doch er empfand, er solle es tun.


    Während sie noch auf der Türschwelle stand und ihm nachblickte, lenkte er sein Pferd in Richtung Casa Octavia. Sein Schiff würde noch an diesem Abend nach Hispania gehen.

  • Wir kamen, bei unserer patroullie auch ins Wohnviertel der Stadt und gingen durch die Strassen und Gassen, an denen die Villen und Casa der Bürger standen....


    Auch hier musste für Ruhe und Sicherheit gesorgt werden....

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