Abmarsch - Centurie

  • Die Truppe kam sehr gut voran, auf dem ersten Abschnitt. Dann jedoch, nachdem sie ins Landesinnere abgebogen war, wurden die Strassen zunehmend schmaler und schlechter. Dennoch war das Tempo hoch, was vor allem daran lag, dass die Soldaten auf einer Strasse marschieren konnten und nicht querfeldein marschierten.


    Gegen Mittag zogen dann jedoch gewitterartige Wolken auf und die Luft kühlte merklich ab. Balbus blickte hin und wieder nach oben und hoffte inständig, dass es nicht mit Regnen anfangen würde.

  • Alles hoffen jedoch war umsonst. Bereits wenig später fing es an nach der mittaglichen Hitze zu donnern. Die Wolken am Himmel zogen sich zusammen und entluden die ganze gewaltige Masse an Wasser über den Männern.


    "Milites! Weitermarschieren! Wir haben unser Pensum zu erreichen!"


    Balbus gab seinem Pferd die Sporen und trieb auch die Soldaten erneut an. Der Regen jedoch fiel unnachlässig und trommelte auf die Rüstungen, die Kleidung und Ausrüstung sog sich voll und wurde schwer, die Straße, welche lediglich eine Nebenstrasse war und mehr schlecht als recht gepflastert war, verwandelte sich in wenigen Minuten in ein endloses Schlammbecken... Balbus fluchte innerlich.

  • Als der Regenguss einsetzte lies sich der erste Reiter der kleinen Ala, die immer noch die Cohorte vorsichtig verfolgte, zum Anführer zurückfallen.


    „Die Cohorte wird bei diesem Wetter und dem Schlamm nicht sehr schnell vorwärt kommen. Wie sind die weiteren Befehle?“

  • Subaquatus und seine Kameraden kamen gerade an einem kleinen Wäldchen vorbei, als es auf einmal anfing, wie aus Kübeln zu regnen.
    Sofort war der bisher staubige Untergrund nur noch eine Schlammwüste.
    Die Legionäre zogen sich ihre Mäntel über und stapften weiter durch den Dreck.
    Wenn das so weitergeht, wachsen uns noch Flossen an den Füßen scherzte Subaquatus zu seinem Nebenmann. Dieser stieß nur ein unwilliges Grummeln aus.
    Bleibt zusammen und weiterhin immer schön die Gegend beobachten ermahnte er die nunmehr total durchnäßten Legionäre.
    Camillus, geh zurück zum Tribun und melde ihm, daß hier, außer abartigen Wasserspielen, nix besonderes vorgefallen ist und wir weiter Richtung Berge marschieren..
    Er sah dem Melder hinterher und ließ ein wenig vom Tempo herausnehmen, da die Haupttruppe mit dem Tross bestimmt nicht allzuschnell bei diesen Bedingungen voran kam.

  • Balbus war von dem Regen etwas überrascht, er hatte immer gehört wie toll das Wetter in Spanien immer war. Er konnte gar nicht glauben, dass er jetzt hier durch den Regen marschierte. Er versuchte so gut wie möglich den großen Pfützen auszuweichen ohne dabei seinen Platz in der Kolonne zu verlassen. Plötzlich trat der Probatus vor ihm in eine tiefe Pfütze und fiel fast hin. Balbus konnte ihn gerade noch auffangen bevor er völlig auf dem Boden landete. Er half ihm schnell seine Ausrüstung aufzusammeln, die auf den Boden gefallen war. Er schob den Probatus wieder in die Reihe und sorgte dafür, dass er weiter marschieren konnte. "Pass lieber etwas besser auf."

  • Sim-Off:

    Kameraden, Legionäre, Optios und sonstige hohe Tiere:
    Laßt mich doch nicht hier den Alleinunterhalter spielen. Ich bin doch nur die Vorhut und wir sind in Freundesland, Also keine bösen Apachen, die die guten weißen Siedler überfallen wollen.
    Mir macht das Schreiben ja Spaß, nur soll das hier doch kein Ein-Mann-Stück werden.
    Was treibt die Nachhut so? Was denkt der Tribun? Was ist mit den rätselhaften Reitern?
    Kommt Freunde, gebt mir etwas Futter, damit ich weiterspinnen kann.


    :D ?( :D

  • Mißmutig und total durchnäßt stapften die Legionäre durch den Regen.
    Schlagartig, wie er begann, hörte er auch wieder auf.
    Mit einem Mal brachen Sonnenstrahlen durch den Wolken verhangenen Himmel und fast gleichzeitig fing der Boden an zu dampfen.
    Die Götter sind mit uns, Männer, sie wollen nicht, daß wir Kiemen an den Helmen bekommen rief Subaquatus den Kameraden zu.
    Sie durchquerten einen kleinen Wald, als aufmal eine kleine Rotte Bachen mit ihren Frischlingen durchs Unterholz brach und wild quiekend und grunzend die Legionäre anging.
    Die Reaktion der Lehionäre erfolgte schulmäßig:
    Das Schild wurden hochgezerrt und das Pilum gefällt.
    Ergebnis dieser Schlacht (oder besser des Schlachtens):
    keine Toten oder Verwundete auf Seiten der Vorhut,
    dafür aber 3 Bachen und 5 Frischlinge getötet und 2 Wildschweine lagen schwer verwundet auf dem Weg.
    Die anderen waren spurlos verschwunden.
    Ich sagte doch vorhin: die Götter sind mit uns, lachte Subaquatus, damit ist wohl für heute abend eine Abwechslung im Speiseplan fällig, oder? Nicht schon wieder Brei oder Linsen, sondern leckeren Schweinebraten!!
    Die Männer gaben ihre Zustimmung durch lautes Durcheinandergerede und durch das Austauschen der besten Zubereitungsmöglichkeiten.
    Wir sollten die Viecher in Buttermilch einige Tage einlegen, dann wird das Fleisch so zart wie die Haut einer Jungfrau bemerkte Lucullus, der damit seinem bekannten Namensvetter alle Ehre machte.
    Quatsch nicht, widersprach Flavius, am besten schmecken sie, wenn du sie in einen Sud aus Rotwein, Knoblauch, und Zwiebeln einige Tage stehen läßt.. Als nun auch noch Gaius ansetzte Ich nehm immer..., da besann sich Subaquatus seines Auftrages und rief unüberhörbar:
    Milites !! STATE!!
    Sofort rannte alles wieder auf Position und stand stramm.
    Männer, so geht das nicht. wir sind hier eine Vorhut, die die Aufgabe hat, unsere Centurie vor Schaden zu bewahren und kein Debattier- oder Kochverein. sagte Subaquatus zu den Legionären, obwohl er innerlich grinsen mußte, Wir marschieren weiter, Lucius und Du, Camillus, Ihr beide räumt die Schweine hier in eine Ecke, gebt aber vorher noch den beiden verwundeten Tieren den Gnadenstoß; Camillus bleibt bei den Kadavern und passt auf, daß sie noch da sind, wenn die Haupttruppe ankommt.
    Lucius, Du gehst zum Tribun. Erzähl ihm von unserer Schlacht und deren Ausgang und von unserem heutigen Nachtmahl. Er möchte über die weitere Verwendung entscheiden, aber so, wie ich ihn einschätze, wird er gegen einen saftigen Schweinebraten nichts einzuwenden haben. Und außerdem hat er ja die Maulesel. Anschließend stoßt ihr Beiden wieder umgehend zu uns.

    Subaquatus ließ die restliche Vorhut losmarschieren und freute sich schon auf das Castell oder das Nachtlager, je nachdem, was Balbus noch mit seinen Männern plante. Ihm war es egal, mit dem imaginären Geruch von bratendem Schweinefleisch in der Nase lief er zwischen seinen Männern weiter.

  • Der Regen hatte aufgehört und Balbus war froh darüber. Dennoch: Die Strasse befand sich in einem furchtbaren Zustand. Da es sich um keine Hauptstrasse handelte, war sie nicht geplastert, und hatte sich in wenigen Minuten in eine einzige Schlamm- und Morastlandschaft verwandelt. Die Maultiere hatten Schwireigkeiten voranzukommen und auch die Legionäre schimpften schwer.


    Als sie das kleine Wäldchen erreichten und wenig später auf die "Beute" der Vorhut stiessen, vergassen die Männer jedoch ihren Missmut schnell und waren guter Dinge, verhieß der Fleischberg doch ein warmes und angenehmes Abendessen.


    Balbus ließ daher einen Soldaten nach vorne schicken, mit dem Befehl, Subaquatus möge die nächste günstige Position zur Errichtung eines Lagers ausfindig machen und alles für den Bau desselben vorbereiten. Der Marsch müsse heute eben ein wenig kürzer ausfallen, da man wegen dem nassen Boden ohnehin länger für das Ausheben der Gräben und das Errichten des Lagers brauche.

  • Die Zeit verrann. Die Sonne wurde wieder kräftiger und eine warme Brise trocknete die Vorhut und deren Ausrüstung.
    Die Männer um Subaquatus stapften nun frohgelaunt, im Gedanken bei einer Riesenportion frisch gebratenem Schweinefleisch, durch den langsam trockenen Schlamm.
    Auch Subaquatus erging es nicht anders, als plötzlich ein HALT! von vorne kam.
    Sofort rannte er zum rufenden Legionär.
    Was ist los, Marius?
    Dort hinter der Kurve steht ein Wagen erwiderte dieser.
    Ihr bleibt hier und passt auf uns auf. Ich gehe mal mit Gaius und Lucius nachsehen. Im Angriffsfalle bildet Ihr sofort ein Karree und wir kommen so schnell wie möglich zu Euch zurück. Verstanden?
    Ein einstimmiges, leise gemurmeltes Verstanden war die Antwort.
    Subaquatus näherte sich langsam und vorsichtig mit den zwei Legionären dem Gefährt.
    Es war niemand zu sehen. Nur, daß der Karren, denn es war ein Bauernkarren, tief im Morast festhing.
    Auf einmal war ein Brummen und Stöhnen zu hören. Als die Legionäre um den Karren herumgingen, sahen sie einen alten Bauern, der krampfhaft versuchte, den Karren aus dem Loch herauszustemmen, in welches er geraten war.
    Subaquatus sprach den Bauern an, der vor lauter Anstrengung garnicht mitbekommen hatte, daß die drei Soldaten hinter ihm standen:
    Was ist passiert, alter Mann?
    Erschrocken fuhr der Bauer auf und sah Subaquatus mit weiten Augen an.
    Salve, Herr, ich bin Antonius Decimus Drusus. Ein freier Bauer aus der Nähe hier. Ich komme gerade aus Terraco, wo ich meine Feldfrüchte verkauft hatte, als dieser plötzliche Regen einsetzte und den Weg in eine Schlammpiste verwandelte, Mein Pferd rutschte aus und der Karren rutschte in dieses Loch.
    Subaquatus sah keine Gefahr in diesem Bauern und gab den beiden Kameraden den Auftrag, dem Bauern bei der Befreiung seines Karren zu helfen.
    Ich gehe zurück und erlöse die Leute von ihren Fantasien grinste er.
    Als Subaquatus zur wartenden Vorhut zurückkam, ihnen mitteilte, daß es nur ein Bauer gewesen sei, sprach ihn der Melder von Balbus an.
    Er solle nach einem geeigneten Lagerplatz ausschau halten.
    Mit einer Bestätigung des Befehles und dem Hinweis auf den Bauernkarren schickte Subaquatus den Legionär zurück zur Centurie.
    Er ließ den Marsch wieder aufnehmen.

  • Kurz daruf erreichten sie den Bauernkarren.
    Subaquatus sah, daß die Beiden gute Arbeit geleistet hatten.
    Gutgemacht, Jungs. Aber lasst uns nun weitermarschieren und uns nach einem trockenen Lagerplatz für die Nacht umsehen. Obwohl es damit ja scheinbar nicht weit her ist sagte Subaquatus zu den Legionären. Er sah sich um und erblickte nur Schlamm und Dreck.
    War kein Problem, Subaquatus bemerkte Lucius, der Karren war ja, bis auf ein kleines Bündel, leer, also für zwei, harte Arbeit gewöhnte,Legionäre ein Leichtes.


    Da trat der Alte, welcher die ganze Zeit neben seinem Karren stand, an Subaquatus heran.
    Herr, sprach er Subaquatus an, ich hörte, Ihr sucht einen Lagerplatz? Darf ich Euch, zum Dank für Eure großzügige Hilfsbereitschaft, einen trockenen Platz in der Nähe meines bescheidenen Hauses anbieten? Und einige Amphoren selbstgekelterten Wein für Euch und Eure Kameraden?
    Subaquatus schaute den Bauern an.
    Hmm, ein trockener Platz ist im Moment eine Seltenheit. Wäre nicht Schlecht. Und guten Wein...da hätten der Tribun und die Kameraden auch bestimmt nichts gegen einzuwenden dachte er, jedoch laut erwiderte Subaquatus zum Bauern:
    Also, für mich hört sich das gut an, Drusus, doch ich kann das selbst nicht entscheiden. Wie weit ist denn Dein Gehöft von hier entfernt und in welcher Richtung?
    Der Bauer erklärte, daß sein Hof nur etwa 2 Meilen den Weg entlang weg sei. Und das Gelände, welches er meinte, läge rund 200 Schritte davon entfernt. Es ist zum bebauen zu steinig, aber für ein Lager der Legion gut geeignet, da es dadurch trocken sei.
    Und wie sieht es mit graben aus? fragte Subaquatus, denn ein Feldlager der Legion wird mit einem Graben umgeben.
    Auch dies sei kein Problem, bemerkte der Bauer. Es sei halt nur für Weizenanbau und Gras fürs Vieh ungeeignet.


    Subaquatus versprach, seinen Vorgesetzten davon zu berichten. Aber nun müße man erstmal weitermarschieren.
    So schickte Subaquatus einen Mann zu Balbus, um ihm von dem Geschehen und den Vorschlag des Bauern zu informieren. Und das sich das Subaquatus mal anschauen würde. Er aber gern vorher die Meinung des Tribuns dazu haben würde.
    So zog die Vorhut, zusammen mit dem Bauern, der noch nie in seinem Leben mit Militärschutz nach Hause fuhr, den Weg weiter.

  • Unterdessen erreichte ein Meldereiter die Centurie des Balbus und überbrachte ein Schreiben des Legaten. Er salutierte, händigte das Papyrus aus und wartete auf weitere Instruktionen.


    Die Kolonne stand unterdessen still.


    Sim-Off:

    PN

  • Balbus brach das Siegel und rollte das Schriftstück auf.


    An Tribunus Angusticlavius
    Flavius Prudentius Balbus


    EILMELDUNG


    Manöverbefehl


    "Das Castellum wurde soeben angegriffen und wird belagert - Die Cohorte I hat sich unverzüglich auf den Weg zu machen um Entsatz zu leisten.
    Zwischenstationen sind nicht vorgesehen. Es eilt!"


    Maximus Decimus Meridius
    Legatus Legionis


    Balbus rollte das Schreiben wieder zusammen.


    "Milites! Neuer Einsatzbefehl!"


    Balbus trommelte die Soldaten zusammen.


    "Wie ich gerade erfahren habe, wurde das Castellum "angegriffen!" Wir müssen uns sofort auf den Weg begeben und so schnell wie möglich Entsatz leisten. Das bedeutet: Kein Lager, Keine Pause, schnellster Marsch, so lange bis wir dort sind."


    Balbus hielt kurz inne.


    "Ich weiß, wir sind heute schon gut zehn Meilen marschiert, und wenn wir den Weg zurück einschlagen werden es mindestens 40 weitere Meilen sein. Doch werden wir das überschüssige Gepäck mit dem Tross hier zurücklassen und im Eimarsch nur mit den Waffen zurück eilen. Der Tross wird uns dann nachfolgen.


    Sind die Befehle klar und deutlich?"


    Balbus winkte einen Soldaten her.


    "Sieh zu, dass Du so schnell wie möglich zu Subaquatus aufholst. Er soll sofort umkehren und zu uns aufschließen. Der Legatus Legionis hat aus unserem Manöver einen Eilmarsch gemacht!"


    Dann wandte er sich an seinen Bruder.


    "Tut mir leid. Aber der 50 Meilen Gewaltmarsch ist das härteste, was es in der Ausbildung der Legion gibt. Da müsst ihr jetzt durch. Auch wenn es geregnet hat und die Strasse mehr schlecht als recht ist..."

  • Subaquatus unterhielt sich grad mit dem alten Bauern, als ein Legionärvon der Centurie angelaufen kam.
    Er teilte mit, daß sofort, Betonung lag wirklich auf sofort, die Geländeübung abzubrechen sei, da daß Castellum angegriffen werde.
    Der Tribun befahl deswegen die sofortige, schnellste Rückkehr der Vorhut zum Haupttrupp und dann gemeinsam mit der Centurie einen Eilmarsch zurück zum Castell.
    Subaquatus danke dem Legionä, schickte ihn zurück mit dem Hinweis, daß die Vorhut bald bei den anderen eintreffen werde.
    Er befahl seinen Männern eine Kehrtwende, verabschiedete sich bei dem Bauern und begab sich im Eilschritt zurück zu Tribun Balbus und der Centurie.
    Schade um den schönen Braten, verschwendete Subaquatus ein letztes Mal seine Gedanken an die Wildsäue, bevor er sich wieder auf die Straße und die Legionäre konzentrierte.
    Vorwärst, Männer, der Tribun wartet auf uns!

  • Hektik setzte ein. Alle Ausrüstungsgegenstände, welche nicht gebraucht wurden, wurden zusätzlich dem Tross aufgehalst, welcher zu Improvisieren begann. War da nicht ein Bauer gewesen? Wagen requerieren! Schon rannten vier Legionäre los.


    Der Rest indess machte sich marsch- und kampffertig. Balbus redete seinen Männern gut zu. Dann, nachdem Subaquatus mit der Vorhut im Trab eingetroffen war, brach die Centurie ohne den Tross sofort auf. Die Männer würden nach der kurzen Verschnaufpause keine weitere mehr erhalten, bis sie am Castellum anlangen würden.


    Balbus blickte zu seinem Bruder. Dann sah er auch in die Gesichter der anderen Männer. Ihnen war gar nicht bewusst, welche Strapazen vor ihnen lagen. Legionen legten am Tag, wenn es hoch kam maximal 25 bis 30 Meilen zurück. Heute waren sie aber bereits schon zehn Meilen marschiert. Dazu kam die Strecke von gestern, welche ebefalls 25 Meilen ausmachte. Bedeutete: 35 Meilen würden jetzt noch hinzukommen. Und das in einem Tempo, welches die letzten Kräfte rauben würde...

  • Als die Vorhut die Centurie erreichte, sah Subaquatus, daß die Legionäre durcheinanderwuselten, ihre gesamte Ausrüstung, mit Ausnahme der benötigten Waffen und den Wasserschläuchen, auf die Maultiere abluden und sich in Marschordnung aufstellten.
    Auch Subaquatus legte sein Gepäck, nachdem er sich und die 8 Legionäre der Vorhut bei Tribun Balbus zurückmeldete, vor einen Legionär ab, der den Auftrag hatte, die nichtbenötigten Ausrüstungen auf die Maultiere zu verschnüren.
    Dann reihte er sich in die Marschkolonne ein.
    Nach kurzer Zeit erteilte der Tribun den Abmarschbehl.
    Rund 40 Meilen, im Eilschritt....und dann kämpfen!! Oh, Ihr Götter! Gebt uns Kraft und die Stärke, rechtzeitig am Castellum zu sein und die "Feinde" in ihrem Blut zu ertränken dachte Subaquatus, während er mit der Centurie davoneilte und sich Mühe gab, auf dem unebenen Boden nicht ins straucheln zu kommen.

  • Sim-Off:

    Sorry, dass ich die letzten tage nichts gepostet hab, aber ich hatte etwas stress im RL


    Während die Soldaten in hohem Tempo marschierten dachte Balbus darüber nach, ob seine Entscheidung zur Legion zu gehen nicht doch falsch war.
    Immer diese Schinderei. Kaum ist man irgendwo angekommen muss man auch schon wieder zurück. Ich hätte auf Mutter hören und in Rom bleiben sollen.


    Trotz seines Unmuts bemühte sich Balbus nicht nur sich selbst, sondern auch die Soldaten in seiner Umgebung anzutreiben.

  • Der Trupp Reiter indess hatte von dem Befehl natürlich nichts mitbekommen und bewegte sich weiter nach Norden. Erst eine halbe Stunde später meldete der Späher, dass er die Centurie verloren habe und nicht wissen, wo die plötzlich geblieben seien. Der Anführer brüllte ihn nieder.


    "Ich schwärmt sofort aus. Und zwar in alle Richtungen. Du und Du - ihr sucht den Weg nach Norden weiter, vielleicht sind sie ja schneller vorangekommen. Du und Du - ihr reitet nach Westen, durch den Wald, auch wenn ich kaum glaube, dass sie dort lang sind. Und ihr zwei, ihr reitet nach Osten, Du und Du, den ganzen Weg zurück. Der Rest folgt mir. Verdammt noch mal, ihr seid ja mehr als unfähig. Wollt ihr, dass man euch wieder zu der Fusstruppe zurück versetzt?"


    Der Anführer schien mehr als ungehalten und jagte mit hohem Tempo die Straße Richtung Süden hinunter.

    Primus Pilus der Legio IX
    I. Centurio der I. Cohorte

    leg9-centurio.png

  • Die Centurie kam recht zugig vorran, auch wenn der Boden mehr als feucht, ja stellenweise immer noch morastig war. Da die Männer jedoch alle überflüssige Ausrüstung zurückgelassen hatten, sprangen sie über die Pfützen und versuchten so schnell wie möglich voran zu kommen. Es war eine einzige Tortur. Balbus trieb sie immer wieder an. Er dachte dabei daran, wie oft Gaius Iulius Caesar seine Männer zu Gewaltleistungen antrieb. Der Krieg war unbarmherzig, und wer überleben wollte, musste über sich selbst hinauswachsen.


    Nach einer Stunde waren sie weit vorangekommen. Die Gabelung nach Westen in Richtung Tarraco war erreicht. Ab jetzt würden sie der großen Handelsstrasse folgen können. Balbus dankte den Göttern.


    "Subaquatus! Achte Du darauf, dass die Truppe zusammen bleibt. Ich werde ein Stück vorran reiten und auskundschaften ob der Weg frei ist. Wenn ich es mit dem Pferd selber mache, dann geht das schneller, wie wenn ich jemanden voraus schicke..."


    Balbus ritt ab.

  • Jawoll, Tribun schrie Subaquatus und trieb die Männer an.


    Dank des geplasterten Weges ging es nun zügier voran, da kräftezehrendes Pfützenhüpfen jetzt nicht mehr zur Marschdiziplin gehörte.
    Und immer schön zusammenbleiben, Kameraden rief er den Legionären zu, wir wollen doch nicht erst am Castellum ankommen, wenn der ganze Spaß vorbei ist, oder?.


    Subaquatus rannte zwischen Anfang und Ende der Marschkolonne hin und her und sprach auf die Leute ein; tröstete den einen, der sich eine Blase durch den nassen und sandigen Feldweg gelaufen hatte, ermunterte die Ermüdeten und scherzte mit den grimmig Dreinschauenden.


    Vorwärts, Jungs, wir sind doch die IX. Legio, der Stolz von Hispania und von Rom.
    Mein Ahn GAIUS IULIUS CAESAR hatte seine Legionen beim Kampf mit Vercingetorix viel mehr und öfter in Eilmärschen durch Gallien gehetzt.

  • Balbus trieb sein Pferd an und ritt die Hauptstrasse entlang. Es war so gut wie niemand unterwegs, da die plötzlichen Regenfälle wohl die meisten in die Reisestationen gezwungen hatten, welche entlang der Strecke in regelmäßigen Abständen standen. Die nächste Station würde die vorletzte Poststation vor Tarraco sein. Als Balbus die Stelle erreichte, sah er dass im Hof ein großes Gedränge herrschte. Eine Krawane machte sich reisefertig um den Weg nach Rom anzutreten. Nachdem er angehalten hatte sprach er mit dem Verantwortlichen.


    "Wo geht es hin?"


    "Nach Rom, Tribun!"


    "Ihr kommt weit her."


    "Ja, aus der Provinz Africa. Wir haben den Weg per Schiff über die Meerenge gewählt. Sie ist recht kostengünstig. Der Rest ist für unsere Kamele kein Problem, wenn es denn mal nicht regnet, so wie vorhin plötzlich."


    "Ja, das Wetter...
    Was transportiert ihr?"


    "Wir haben Sklaven, Elfenbein und Gewürze dabei, Tribun. Doch warum fragst Du? Stimmt etwas nicht?"


    "Nein, nein, alles bestens. Die Strassen sind sicher. Ich habe eine Centurie weiter oben, ihr braucht euch keine Gedanken machen. Es wird nur mal ein bisschen eng auf der Strasse."


    Balbus lachte und wünschte dem Mann und seiner Karavane viel Spaß. Dann ritt er weiter die Strasse entlang.

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