[Aula | Hallae] Die Eingangshalle

  • Sontje nickte zu Phelans Worten. "Ganz genau.. wir reden später. Ich habe dir sooo viel zu erzählen." stimmte sie seinem Vorschlag zu und löste sich ihrem EIndruck nach viel zu früh aus seinen Armen. Das brüderliche und schwesterliche Kuscheln würde sicher noch stattfinden... Sie warf Phelans Begleitern Silko und Eila neugierige Blicke zu und eilte zu den fallengelassenen Sachen, um diese aufzusammeln. Fröhlich lächelnd folgte sie ihrem Bruder und den anderen ins Kaminzimmer.

  • Ein kleiner Junge war es, der die Nachricht überbrachte, die so einiges ändern sollte. Er hatte seinen Weg von den Stammesgebieten der Fosen gesucht, und ihn schließlich gefunden. Und dies nicht etwa, weil er gut dafür bezahlt wurde, sondern weil SIE es gewollt hatte. Als Sohn eines Kunings der Fosen, der alleine vom Stand her in der Lage war Latein zu sprechen, und sich so bis nach Mogontiacum durchzuschlagen. Und jetzt stand er hier, vor der Tür seines letztendlichen Ziels, und irgendwie zauderte er zu klopfen. Warum? Weil dies bedeuten würde, das er zurück musste. Zurück zu ihr, um ihr zu berichten, was sie sowieso schon wusste... und dennoch musste es getan werden.


    Schwer schwang der Ring, als er auf die Tür prallte...


    *KLOPF*


    und wieder...


    *KLOPF*

  • Albin war derjenige, der schließlich die Tür öffnete, und erst einmal ins nichts starrte. Als er sich nach links und nach rechts gewandt hatte, sah er schließlich runter, und erblickte einen kleinen Jungen, der noch schmächtiger schien als Ragin. Das zweite was ihm auffiel, war dass der Junge definitiv frei von Dingen war, die ihn als Bewohner des Reichs erwiesen.


    "Heilsa, junger Mann. Was führt dich zum Heim von Wolfriks Stamm?", war daher die Begrüßung, die der alte Mann dem Jungen zuteil werden ließ.

  • "Hier bin ich richtig.", stellte der Junge mit vergnüglichem, aber müdem Lächeln fest, als der Mann direkt in seiner Begrüßung den Namen Wolfriks verwandte. Noch glücklicher war er darüber, dass der alte Mann in der Sprache der Stämme sprach, und nicht das Fitzelchen Latein herausforderte, dass man jungen Adeligen rechts des Rhenus dieser Tage eintrichterte, um wenigstens ein paar Beleidigungen für den Feind parat zu haben, die dieser auch verstand.


    "Ich bin Leif, Sohn des Rodger, vom Stamme Vilmars, vom Stamme Manfridus, die von den Römern genannt werden Volk der Fosen. Ich bin hier um mit dem Erben Wolfriks zu sprechen, im Auftrag derer die lebt in den Wäldern und spricht mit den Göttern, die uns allen sind das heiligste, im Auftrag der Runhild, die war Tochter des Wolfrik.", sprach er mit quiekender und schriller Stimme, man hörte ihm am, dass er auf bestem Wege war ein Mann zu werden, doch noch weit davon entfernt.

  • Zuerst lächelte der alte Mann noch amüsiert, als der Junge sich lang und ausführlich vorstellte, und es bestand kein Zweifel daran, dass der Junge von adeligem Geschlecht war. Als er jedoch kund tat, wen er sprechen wollte, und vor allem VON WEM er geschickt worden war, wurde Albin kreidebleich.


    Er glotzte den Jungen einige Momente lang an, bevor er ihn mit einer stummen, zitternden Geste hereinbat.


    "Hier lang, bitte."


    Schon fast automatisch nahm er ihm den Mantel ab, und bat ihn zu warten, während er mit zitternder Hand und benommenen Blick den erstbesten der Herrschaften herschleppte, der sich finden ließ.

  • Augenblicke später hatte Albin den jungen Witjon in der Küche aufgespürt, wo er gerade Honigbrot stibizen wollte. Jetzt stand er verunsichert vor einem kleinen Jungen, während Albin an seiner Seite stand und aussah, als hätte er einen Dämon oder gar seine Schwiegermutter gesehen. Fragend schaute Witjon vom einen zum anderen und erwartete eine Erklärung.

  • Diese Reaktion hatte Leif irgendwie erwartet. Es war jedes Mal so, wenn die Sprache auf die alte Frau im Wald kam. Sein Vater hatte auch so reagiert, als es darum ging seinen Sohn für einige Tage mitten im klirrend kalten Winter der Frau zu überlassen.


    Nun stand er in der Halle, die nicht halb so römisch war wie er erwartet hatte, waren die Nachkommen Wolfriks doch im freien Germanien als Günstlinge der Römer verschrien. Doch dies, dies war ein Palast, verglichen mit den Hütten seiner Heimat, und er sah durchaus germanisch aus... als der alte Mann, offensichtlich immernoch schockiert, zurückkehrte, hatte dieser einen jungen Mann bei sich, den Leif mit argwöhnischem Blick musterte. Dies war dann wohl einer jener, die sich mit den Römern einließen, und die Völker ihrer Ahnen vergaßen.


    "Heilsa, ich bin Leif, Sohn des Rodger, vom Stamme Vilmars, vom Stamme Manfridus, die von den Römern genannt werden Volk der Fosen. Ich wurde geschickt, um Nachricht zu bringen von Runhild, Tochter des Wolfrik, Godin der neun Stämme, jener, die mit den Göttern spricht. Bist du ein Erbe Wolfriks?", sprach er schließlich mit schriller, aber fester Stimme, der man es anhörte, dass sie normalerweise Kommandos gab.

  • Aha, der Junge sprach seine Sprache. Den Dialekt konnte er nicht genau einordnen, doch dann offenbarte ihm sein Gegenüber seine Herkunft schon von selbst. Von einer Runhild hatte er noch nie gehört, doch wenn sie eine Godin war, dann musste sie mächtig sein und deshalb stieß er bei der Erwähnung ihres Namens kurz Luft durch die Nase aus und erwiderte auf die Frage des Jungen:


    "Heilsa Leif, ich bin wahrlich ein Erbe Wolfriks. Mein Name ist Witjon, Sohn des Evax von den Ubiern. Meine Mutter ist Ildrun von Stamme Wolfriks. Eine Nachricht von der Godin Runhild sagst du? Nun, sei willkommen in der Casa Duccia. Du bist weit gereist und sicher erschöpft, komm herein und ruhe dich aus."


    Er bedeutete dem Jungen einzutreten und trat dazu einen Schritt zur Seite. Seine Neugierde loderte auf und er wollte wissen, welcher Art diese Nachricht war, doch damit würde er wohl noch einen Moment warten müssen, wenn der Junge nicht von sich aus direkt damit herausrückte.

  • "Danke.", erwiderte der Junge, und reichte mit seinen schweren Mantel, der soviel zu wiegen schien wie sein Träger selbst, mit einer Selbstverständlichkeit an Albin weiter, die man entweder mit enormer Dreistigkeit oder mit enormer Adeligkeit entwickelte. Es war das Los der Stämme, die es immer wieder schafften ihre Stammesgebiete zu sichern, sowohl gegen die Römer, als auch gegen die anderen Stämme, die nicht minder gefährlich waren, und sich nur dann nicht gegenseitig bekriegten, wenn es darum ging die Römer in ihre Schranken zu weisen.


    Er betrat die große Halle nun vollständig, und würdigte die sehr germanischen, aber mit römischer Kunstfertigkeit hergestellte Repräsentanz dieser Halle mit keinem Blick.


    "Warmes Bier, bitte.", befahl er dem alten Mann, und das 'bitte' war hierbei nur allzu deutliche Makulatur.


    "Führst du die Erben Wolfriks? Des Stammes, den das ihm von den Göttern vorherbestimmte Schicksal ereilt hat?"

  • Auch wenn Albin in der Casa und in der Familie einen Status innehatte, der es ihm durchaus erlaubte ungezogenem Nachwuchs den Hintern zu versohlen, oder durchaus Entscheidungen der jüngeren Familienmitglieder einfach zu kolportieren, war sein offizieller Status doch immernoch der des Hausdieners. Und so reizten die Worte des jungen Adalinga Reflexe in ihm, die immer dann hervorstachen wenn es darum ging den Status der ganzen Familie zu unterstreichen: er tat einfach das, was ihm aufgetragen wurde.


    So schlich der alte Mann durch die Gänge, hängte den schneeverkrusteten Mantel des Jungen in eine Ecke, und sorgte dann für warme Verköstigung.

  • Mit einer Geste führte Witjon den Jungen ins Kaminzimmer, wo er ihm einen Platz in einem der Sessel anbot. Von Albin nahm er außerdem dankend Bier entgegen und antwortete auf die Frage des Besuchers.
    "Ich bin keineswegs der Führer meiner Verwandten. Das ist Lando, Sohn des Landulf. Er hat die Leitung der Familie übernommen, seit Dagmar Brandolfdottir in den fernen Süden gezogen ist."
    Er machte eine Pause, während der er einen fragenden Blick aufsetzte.
    "Aber sag, von welchem Schicksal sprichst du? Oder ist dieses nicht für meine Ohren bestimmt?"
    Fast unmerklich gab er Albin ein Zeichen, er würde wissen wo Lando zu finden war.



    Edit: Letzter Satz hinzugefügt.

  • Bald war das Treiben so dicht geworden, dass Ragin vom Pferd gestiegen war und das Tier am Zügel hinter sich her geführt hatte. Zig Menschen hatte er befragt, wie er zu dem Mann kam, von dem er nun den Namen kannte. Nicht einer von sieben hatte seine Sprache gesprochen. Sogar einige Perlen hatte er für die gewünschte Information angeboten. Aber viele waren einfach an ihm vorbeigezogen. Erst die achte Person, eine ältere Frau, hatte sich seiner erbarmt. Sie sprach Germanisch, einen nördlicheren Dialekt zwar, aber Ragin verstand sie. Und sie hatte ihm erklärt, wie er zu Landos Haus kommen würde. Das Wort Regia, das der Soldat verwendet hatte, hatte er nicht deuten können. Er kannte es nicht.


    Nun stand Ragin ein wenig entfernt davon und betrachtete es. Es wirkte auf ihn seltsam. Nicht ganz römisch, aber auch nicht ganz germanisch. Er hoffte nur, dass man ihn hier verstand. Sonst wüsste er nicht, was er tun sollte. Mit ungutem Gefühl band er das Pferd nahe dem Eingang fest. Seine Habseligkeiten stellte er auf der untersten Stufe des Eingangs ab. So würden sie ihm weniger schnell geklaut werden, und er wollte nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, wenn er klopfte und um Hilfe bat. Ein letztes Mal fuhr er sich durch den Bart. Er straffte sich. Dann hob er die Hand, ballte sie zur Faust und klopfte zweimal.

  • Albin war damit beschäftigt, die Terrasse hinterm Haus von Schnee zu befreien, deshalb raffte Witjon sich aus seinem Sessel im Kaminzimmer auf, als er ein gedämpftes Klopfen aus der Eingangshalle hörte. Eigentlich hatte er dort diesen Papyrus lesen wollen, der von einem gewissen Homar...Hemor...Horme(?) geschrieben wurde. Über griechische Krieger handelte er und es war besonders spannend, denn er hatte gerade eine Stelle mit dieser griechischen Königin und einem trojanischen Prinzen bei diesem ausufernden Fest erreicht, wo die beiden...naja wie dem auch sei, zurück zum Thema.


    "Heilsa, Fremder." begrüßte Witjon den ziemlich germanisch aussehenden Mann, der nun vor ihm stand, als er die Tür geöffnet hatte. Skeptisch musterte er ihn, denn besonders vertrauenswürdig sah der Mann auf den ersten Blick nicht aus.

  • Es dauerte eine Weile, dann hörte Ragin Schritte hinter der Tür, und kurz darauf wurde ihm geöffnet. Wärme drang ihm aus dem Haus entgegen, und der Mann, der ihm geöffnet hatte, wirkte römisch. Hoffentlich hatte er Glück. Ragin wusste nicht wohin mit seinen Händen, also ließ er die Arme einfach hängen. „Heilsa. Entschuldige die Störung… Ich bin Ragin Selmarsson und bin auf der Suche nach Lando von der Sippe der Duccier“, versuchte er es auf Germanisch mit seinem chattischen Dialekt. Es blieb ihm nichts anderes übrig als zu hoffen, verstanden zu werden. Irgendwo im Inneren des Hauses knackte gerade ein Holzscheit im Feuer. Ragin musterte den jungen Mann vor sich, ohne dabei unhöflich erscheinen zu wollen. Verstand er ihn? „Jemand sagte mir, das sei sein Haus.“



    Sim-Off:

    Verus, ich habe nichts gegen einen kleinen Auflauf. Wegen mir kannst du gern mitmischen. :]

  • Hinter Witjon erklang ein kurzes Lachen "Es ist unser Haus Ragin Selmarsson." lächelte er dem vor wenigen Minuten noch Fremden zu, nachdem er sich an seinem Vetter postierte.


    "Aber ich kann dich beruhigen, das ist das Heim der Duccier und somit auch Landos, komm doch bitte herein." er deutete auf den Mann neben sich "Mein Vetter Witjon wird dich sicher ins Kaminzimmer begleiten, du schaust hungrig aus, ich komme gleich nach und bringe etwas Brot und Met." so drehte sich der Jungpriester um und maschierte schnurrstracks in die Küche.

  • Es war kein Stein, der Ragin vom Herzen fiel. Es war eine gesamte Gerölllawine. Sie verstanden ihn nicht nur, er wurde auch gleich empfangen, wie man sich untereinander eben empfing, wenn man die germanischen Sitten lebte. Gastfreundschaft wurde groß geschrieben in seinem Volk, und selbst die Ärmsten der Armen boten einem Gast Verpflegung und ein Dach über dem Kopf an, einfach, weil es zum guten Ton des Miteinanders gehörte. Ragin schloss die Augen und schickte in Gedanken ein Dankesgebet zu Frigga.


    „Natürlich“, beeilte er sich zu sagen, auf die Worte das Heim betreffend hin. "Das ist wirklich freundlich, danke. Ihr ahnt gar nicht, wie gut es tut, zwischen all den Römern vertraute Worte zu hören. Ich hole nur eben mein Bündel, damit es nicht jemand mitnimmt“, sagte er ehrlich und tat genau das. Mit dem Kleiderpacken über der Schulter kam er zurück, es waren ja nur ein paar wenige Schritte gewesen, und platzierte es drinnen neben der Tür an geeigneter Stelle, so dass es nicht im Weg war, aber auch nicht entwendet werden konnte. Dann würde er dem anderen, Witjon, folgen.

  • "Ragin Selmarsson...nun denn tritt ein und mache es dir bequem..." sagte Witjon, nachdem sein Vetter für ihn gesprochen hatte und sich daraufhin davongemacht hatte. Witjon deutete auf eine Tür, die einige Schritt entfernt lag und sagte dann:
    "Du hast ihn gehört, bitte folge mir. Um dein Pferd wird sich ein Stallbursche kümemrn." Und damit schloß er die Tür hinter dem Germanen und geleitete ihn in entsprechendes Zimmer.

  • | Caius Iulius Dancmarius


    Nachdem der Pontifex den Sacerdos nicht im Tempelbezirk angetroffen hatte hatte er einen der Tempeldiener befragt, wo er den Duccier finden könne, woraufhin man ihn an die Casa verwiesen hatte.


    So stand er nun, flankiert von zwei germanisch wirkenden Dienern in karierten Mänteln, an der Pforte und klopfte. Bisher hatte er noch nie das Vergnügen gehabt, diese ähnlich wie er germanisch-romanisierte Familie kennenzulernen.




  • Albin war schon früh aufgebrochen um auf dem Markt einige Dinge zu erledigen und war binnen der Mittagsstunden noch nicht wieder aufgetaucht. Somit vernahm er nicht das Klopfen an der Pforte, jedoch hörte Phelan die Laute, der gerade auf den Gängen der Casa umherlief.
    Er öffnete die Pforte und sah einen römisch gekleidet, aber germanisch aussehnden Mann im höheren Alter.
    Trotz seiner germanischen Zügen riskierte der junge Duccier es nicht in auch so zu begrüßen und entgegnete ihm deshalb "Salve! Mein Name ist Decimus Duccius Verus, was kann ich für dich tun?" äußerst gespannt wartete er auf die Antwort seines Gegenüber. Ein wenig sah er aus wie ein Mitglied des Cultus, aber es war nur eine Mutmaßung.

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