[Centuria] Cohors II, Centuria IV

  • Zitat

    Original von Tiberius Iulius Drusus
    Drusus stieß die Tür zu der Stube mit dem Fuß auf, sodass die Tür kräftig gegen die Wand schlug.


    "Milites venite et state!", befahl er den Soldaten und wartete auf die Ausführung seines Befehls.


    Es war früh am Abend. Die meisten Milites hatten ihr Tagwerk verrichtet und waren mit den alltäglichen Arbeiten beschäftigt. Einige putzten ihre Ausrüstung, andere waren mit den Vorbereitungen für das Essen beschäftigt, wieder andere machten in der Stube etwas sauber. Eben die Dinge, zu denen man tagsüber nicht kam und die man erledigte, bevor man den immer wiederkehrenden Puls aß und es sich danach gut gehen ließ. Ich hatte an diesem Tag mein abendliches Training ausfallen lassen und war damit beschäftigt, meine Tunika zu flicken. Auf meinem Wachdienst auf der Mauer des Castellums musste ich irgendwo hängen geblieben sein, weswegen jetzt ein ziemlich großer Riss mein Kleidungsstück zierte. Da die Tunika sonst in Ordnung war und ich keine Lust hatte, mir von meinem Sold eine neue zu kaufen, hatte ich beschlossen, sie zu retten. So saß ich am Tisch mit Nadel und Faden bewaffnet und dachte daran, dass man für solche Dinge eigentlich eine Frau haben sollte. Aber leider hatte ich keine. Kurz schoss mir die Erinnerung an Caelyn durch den Kopf. Wie es ihr wohl in diesem Moment im fernen Rom ergehen würde?


    Bevor ich in Wehmut versinken konnte, hörte ich, wie die Tür aufging und jemand in den Raum gestürmt kam. Ich blickte hoch und erkannte einen Legionarius aus unserer Centurie. „Achtung, Stubenkontrolle!“, sagte er hektisch und war schon wieder verschwunden. "Scheiße!", fluchte ich leise. Das musste der Iulier sein. Zum Glück hielten die Legionarii der Centurie in solchen Dingen zusammen und warnten sich gegenseitig. Kaum war der Miles verschwunden, konnte ich im benachbarten Contubernium die Stimme des Centurios brüllen hören. Ich blickte meine anwesenden Kameraden an. Auch sie hatten die Warnung mitbekommen. Wie auf ein verabredetes Signal stürmten alle zu ihren Pritschen und versuchten noch zu retten, was zu retten war. So rannte auch ich zu meiner Schlafstätte. Und ausgerechnet heute musste diese verfluchte Tunika in Arsch gehen, dachte ich besorgt. Ich ließ Nadel und Faden dort wo sie waren und stopfte das Kleidungsstück unter die Pritsche. Während ich mich wieder aufrichtete, überlegte ich fieberhaft, ob sonst alles mit meiner Ausrüstung stimmen würde. Im großen und ganzen schon. Vielleicht hatten die Kasserolle und das Tragenetz schon bessere Tage erlebt. Aber sonst fiel mir nichts ein.


    Da hörte ich, wie die Tür gegen die Wand krachte und nur einen Moment später die Stimme des neuen Centurio. Also das Brüllen hatte er definitiv vom Schreihals gelernt. Sofort stellte ich mich vor meine Pritsche und ging in Habachtstellung. Besorgt blickte ich durch den Raum. Aber die anderen schienen mit ihren Vorbereitungen fertig zu sein. So weit man es überhaupt sein konnte. Stramm stehend wartete ich darauf, dass der Centurio endgültig das Contubernium betreten würde. Warum konnten wir nicht das fünfte sein? Dann hätten wir immer noch etwas mehr Zeit als die anderen zur Verfügung. Egal, ob der Centurio von vorne oder von hinten mit der Kontrolle beginnen würde. Doch leider war dem nicht so. Da ich nicht der Stubenälteste war, wartete ich auf dessen Meldung.

  • Brutus pfiff sich ein Liedchen während er sich um seine lorica kümmerte. Irgendwie war sie das wartungsintensivste Ausrüstungsteil. Endlich verstaute er sie an ihrem vorgesehenen Ort und wollte gerade seine übrige Ausrüstung kontrollieren als auch schon die Warnung ins Contubernium gezischt wurde. Während der Rest der Bewohner größtenteils in Hektik verfiel, ordnete Brutus nur schnell seine Pritsche und stellte sich neben selbige. Er war noch nicht lange genug dabei, dass seine Ausrüstung hätte irgendwelchen Schaden nehmen können. Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Wo war sein focale? Panisch stieg wurde ihm heiß, dann kalt. Eine solche Panik hatte ihn seit Jahren nicht mehr ergriffen. Er mahnte sich zur Ruhe und blickte zu Boden auf dass niemand sein Gesicht sehen konnte. Dann machte sich Erleichterung in ihm breit. Er hatte es in das cingulum gesteckt. Er band es sich gerade um, da er nicht wusste wohin sonst damit, als die Tür aufflog. Er band den Knoten eilig fertig uns stand dann wie alle anderen stramm und wartete wie Probus auf den Fortschritt der Inspektion.

  • "Salve, Centurio Iulius!", meldete sich der alte Quintus, der mittlerweile der Stubenälteste war augenblicklich.


    Drusus nickte dem Veteranen nur kurz zu und wandte sich wieder an das gesamte Contubernium.


    "Milites!", brüllte der Iulier, wenn auch nicht so laut wie sonst, sie waren ja schließlich nicht auf dem Campus, sondern in einer kleinen Barracke. "Wie manche von euch vielleicht wissen, beziehungsweise alle wissen solltet bin ich euer neuer Centurio! Damit ihr ja nicht glaubt, dass ich euch alles durchgehen lasse, steht jetzt, als meine erste Amtshandlung sozusagen eine Stubenkontrolle an!"


    Durchdringend blickte der Centurio seine Soldaten an und befahl dann: "Also, legt eure Ausrüstung auf eure Pritschen!"

  • Ich stand vor meiner Pritsche stramm, dem Iulier zugewandt und blickte mit strenger Miene geradeaus. Dann hörte ich die Meldung des Stubenältesten. Das war eine Meldung? Klang in meinen Ohren eher nach einer allgemeinen Begrüßung. Aber der Centurio gab sich mit einem Nicken damit zufrieden. Danach unterbreitete der neuen Vitisträger uns sein Anliegen, dass wir ja schon kannten. Stubenkontrolle! Als der Iulier befahl, die Ausrüstung auf die Pritschen zu legen, stöhnte ich innerlich auf. Warum hatte der Centurio nicht eine halbe Stunde später kommen können? Dann hätte ich wenigstens meine Tunika fertig genäht. Doch es half alles nichts.


    Ich bückte mich, kramte nach und nach die Gegenstände hervor und legte sie auf meine Pritsche. Die Tunika, die ich flicken wollte, legte ich gleich oben auf den Stapel. Was soll´s, dachte ich. Der Centurio wird sie so oder so entdecken. Und wenn sie irgendwo unten liegen würde, sähe es vielleicht so aus, als hätte ich irgendetwas zu verbergen. Außerdem zeigten doch Nadel und Faden, dass ich sie hatte reparieren wollen. Danach legte ich den Gladius und den Pugio ab und auf die Pritsche. Der Rest meiner Kampfausrüstung lag in einem der seitlichen Vorräume. Als ich mich auf den Weg dorthin machte, kamen mir einige der Legionarii voll bepackt entgegen. Dort angekommen nahm ich meine Ausrüstungsgegenstände und legte sie auf die Pritsche. Scutum, Pila und Forca lehnte ich gegen die Wand. Dann nahm ich wieder vor meiner Schlafstätte Aufstellung und erwartete mit einiger Aufregung, die ich mit einem ersten Gesichtsausdruck zu überspielen versuchte, mein Schicksal in der Gestalt des Centurios.

  • Nicht schlecht, verhöhnte sich Drusus selbst, erst einige Tage beim Militär, kaum seine Klamotten empfangen, schon gar nicht im contubernium eingewöhnt, zum Pulskochen verdonnert und dann gleich eine Stubenkontrolle, oh tempora, oh mores!


    So breitete er sämtliche Utensilien in der Reihenfolge, wie er sie auf der Rüstkammer empfangen hatte, sorgfältig auf seinem Lager aus: lorica, galea, tunica, caligae, palium, Halstuch, Feldflasche, Topf, cingulum, sarcina, gladius und die 2 pila.


    Er streifte die Schutzhülle von seinem scutum und legte sie ordentlich gefaltet daneben.


    Die crista hatte er ordentlich gekämmt und dann gebürstet. Vorsichtig legte er sie auf die Ausrüstungsgegenstände.


    Dann machte er dem centurio Meldung:


    "Probatus Decimus fertig zur Kontrolle der Ausrüstung, centurio".

  • Stück für Stück wanderten auch Brutus' Ausrüstungsgegenstände auf seine Pritsche. Als er gerade alles hübsch und sorgsam ausgebreitet hatte, machte der Neue gerade Meldung. Probus und die anderen, die schon fertig waren hatten darauf verzichtet. Brutus schüttelte - wenn auch minimal - missbilligend den Kopf. Der Neue musste noch so einiges lernen. Zum Zusammenhalt gehörte auch, dass man die Latte nicht höher hängte als die Kameraden. Er konnte froh sein, in diesem Contubernium gelandet zu sein. In einem anderen mochte sowas umgehend eine kollektive Racheaktion nach sich ziehen. Er überlegte knapp und entschied sich dann, es demonstrativ den "Alten Hasen" nachzutun und keine seperate Meldung von sich zu geben. Was wäre das denn auch, wenn acht Legionäre mehr oder minder gleichzeitig Meldung machen würden. Quintus würde das schon besorgen. Also stellte sich Brutus lediglich wieder in Position.


    [SIZE=7]edit: nichts weltbewegendes.. müdigkeitsfehler..[/SIZE]

  • Zugegebnermaßen erstaunte die Meldung des Decimers auch Drusus ein wenig, was ihn natürlich keineswegs aus der Fassung brachte. Im Gegenteil, es amüsierte den Centurio sogar ein wenig, denn von seinen Kameraden würde der junge Probatus sicher nicht dafür belobigt werden, doch das war sicher nicht sein Problem...


    Als schließlich alle in dem Contubernium ihre Ausrüstungsgegenstände inspektionsbereit auf ihre Pritschen gelegt hatten, begann Drusus mit der Inspektion. Als erstes Opfer hatte der Iulier sich Probus, seinen Kameraden von Borbetomagnus auserkoren. Prüfend durchsuschte er die Ausrüstung des Germanicers. Eigentlich schien alles in Ordnung zu sein... bis, ja bis der Centurio auf die rissige Tunika des Legionarius stieß.


    Er holte sie hervor, hielt sie Probus vor die Nase und fragte den Germanicer betont spöttisch: "Glaubst du die Barabren mit einer zerissenen Tunika beeindrucken zu können, Legionarius Germanicus? Oder hast du etwa eine plausible Erklärung dafür?"


    Sim-Off:

    Was die anderen betrifft, so überlasse ich es natürlich euch, ob und was an eurer Ausrüstung mangelhaft ist, einverstanden? :)

  • Tja, unverkennbar kam der Centurio auf mich zu. Also wäre ich der erste, der das Vergnügen hatte. Vielleicht war das auch besser so. Dann hatte ich es wenigstens gleich hinter mir. Im Contubernium herrschte erwartungsvolle Stille. Jeder von uns hoffte, dass der Vitisträger nicht allzu sehr am Rad drehen würde. Denn bekanntlich kehrten neue Besen besonders gut.


    Der Iulier war noch einige Schritte von mit entfernt, als ich hörte, wie Drusus eine Meldung machte. Meine Augen zuckten kurz zusammen. Erstaunt schielte ich in seine Richtung. Aber er befand sich außerhalb meines Blickfeldes. Und den Kopf zu bewegen, dass war nicht drin. Immerhin hatte man immer in Richtung des Vorgesetzten zu blicken. So sah ich den Iulier wieder an. Ich konnte mir ein Grinsen über die Meldung von Drusus gerade noch verkneifen. Nicht weil sie schlecht gewesen war. Hätte doch der Stubenälteste nur eine ähnliche Meldung gemacht, dachte ich. Sie war nur unnötig. Denn ob Drusus fertig zur Stubenkontrolle war, ging dem Centurio höchstwahrscheinlich am Allerwertesten vorbei.


    Weiter kam ich mit meinen Gedanken nicht, denn Drusus war nun an meiner Pritsche angelangt. Ich machte einen Schritt zur Seite, damit ich ihm nicht im Weg stand. Ruhig und gelassen überprüfte er meine Ausrüstung. Und natürlich entging ihm nicht meine zerrissene Tunika, die er hochhob und mir vor die Nase hielt. War ja klar, dass das was für ihn war. Das er mir so spöttisch daher kam, war mir immer noch lieber, als wenn er mich angeschrien hätte. Barbaren mit zerrissenen Tuniken zu beeindrucken, wäre doch mal was Neues, dachte ich belustigt. Auch wenn wir beide uns schon lange kannten, so war er nun Centurio. Daher stand ich stramm.


    „Centurio Iulius!“, sagte ich laut. „Diese Tunika ist mir heute auf meinem Wachdienst kaputt gegangen. Ich bin mit ihr irgendwo hängen geblieben.“ Das er an Nadel und Faden erkennen könnte, dass ich damit begonnen hatte, die Tunika zu flicken, behielt ich für mich. Erstens weil er bestimmt selbst so schlau war, darauf zu kommen. Und zweitens hätte es sich wie eine Ausrede oder eine Belehrung angehört. Beides wäre nicht gut gewesen. Angespannt wartete ich, ob sich der neue Vitisträger mit meiner Erklärung zufrieden geben würde.


    ;)

  • Centurio Iulius... Für Drusus klang das immer noch ein wenig ungewohnt und er musste sich druchaus zusammenehmen um den Germanicer nicht erstaunt anzublicken.


    "Hm", brummte der Centurio nachdem Probus mit seiner Erklärung, ein bösartiger Geselle mochte sie auch Ausrede nennen fertig war. "Beim Wachdienst, ja? Hm, ausnahmsweise lasse ich dir das durchgehen, aber sieh dich vor! Beim nächsten mal werde ich nicht so nachsichtig sein, vielmehr würdest du Bekannstschaft mit den Latrinen machen, Germanicus!"


    Eigentlich, so fand der Centurio, hätte er den Germanicer ja jetzt schon bestrafen sollen, doch er hatte es nicht getan, um der alten Kameradschaft willen und um nicht schon bei seiner ersten Stubenkontrolle als Unmensch gelten zu wollen...


    Drusus bedachte Probus mit einem scharfen, strengen Blick und ging dann weiter, zur nächsten Pritsche, die Brutus, dem hühnenhaften Duccier gehörte. Langsam, nach und nach begann er die einzelnen Ausrüstungsgegenstände des Probatus zu überprüfen...


    Sim-Off:

    Sorry, war schon spät :D Kannst den Brutus fragen ;)

  • Brutus, der kein Freund von Prüfungssituationen schwitze Blut und Wasser, obwohl er sich eigentlich nichts virwerfen konnte. Alle war gut geölt oder annähernd im sonstigen Optimalzustand. Auf seine Ausrüstung hatte er schließlich schon vor er Legio sorgsam aufgepasst. Doch das focale hatte er in der Eile zu fest geschnürt und zusammen mit dem erhöhten Pulsschlag sorgte dies dafür, dass er allmäglich im Gesicht rot anlief.

  • Musternd blieb Drusus einige Augenblicke vor dem hühnenhaften Duccier, der sogar den relativ großen Iulier um einiges überragte stehen. Offenbar gefiel es ihm gar nicht, dass seiner Ausrüstung nun eine Kontrolle bevorstand. Sein Kopf schien ja minütlich röter zu werden...


    Sorgfältig begann der Centurio jeden einzelnen Gegenstand zu kritisch zu beäugen und nachdem er beim ersten Mal nichts gefunden hatte, startete der Iulier einen zweiten Durchgang. Doch die Ausrüstung des Ducciers schien makellos zu sein und so bedachte Drusus Brutus nur mit einem Blick, der bedeuten sollte, dass er noch einmal Glück gehabt hatte...


    Als nächstes war schließlich sein Namensvetter aus dem geschlecht der Decimer dran...

  • Brutus wollte nach überstandener Inspektion aufatmen, doch da war was im Weg. Kaum hatte ihm der neue Centurio den Rücken zugekehrt, da lockerte er auch schon den Knoten und atmete tief aber leise ein. Allmählich wurde seine Gesichtsfarbe auch wieder gesünder.
    Nun war er gespannt wie es dem Decimer ergehen würde. Aber eigentlich sollte auch bei ihm noch alles intakt sein. Oder hatte er sich in der Horrea etwa schadhaftes Material andrehen lassen, oder gar selbst bereits etwas beschädigt. Aber Brutus traute diesem bisher stets korrekten Neuling beides kaum zu..

  • Drusus stand sowohl in Grundstellung als auch in Erwartung der Kontrolle seiner Ausrüstungsgegenstände.


    Er war gelassen und gab sich keinen Illusionen hin, diese Kontrolle ohne Beanstandungen zu überstehen.


    Von anderen, die sich bereits vor ihm in dieser Situation befunden hatten, wußte er, daß es geradezu obligatorisch war, einen Neuling auffallen zu lassen.


    Einen Anlaß gab es immer! Schließlich war er beim Militär. Und wenn der Himmel grün war ... dann war er eben grün!

  • Sorgfältig durscuhte Drusus die Ausrüstung des jungen Decimers. Schließlich fand er endlich etwas bemängelnswertes, und zwar das Gladius des Probatus. Dieses war nämlich mit leichten Dreckspuren übersäht. Eigentlich noch nichts schlimmes, doch eine willkommene Gelegenheit für den Centurio etwas zu beanstanden.


    "Probatus Decimus", begann Drusus schon mit seiner Standpauke. "Hast du eine Erklärung für dein völlig verdrecktes Gladius, oder soll ich dich gleich zur Nachtwache einteilen?"

  • Ohne jegliche Regung ließ Cursor die Beanstandung des centurio über sich ergehen.


    Er hatte damit gerechnet und wäre überrascht gewesen, wenn es anders gekommen wäre.


    Wie war das doch gleich? Wenn der Himmel grün war ... dann war er eben grün! So hatten sie gesagt!


    Also: Wenn sein gladius völlig verdreckt war, dann war er eben völlig verdreckt! Was sollte da eine fadenscheinigung zu nichts führende erklärende Entschuldigung? Er sollte auffallen ... und das tat er!


    Drusus stand noch immer in Grundstellung und erwiderte:


    "Ich habe keine Erklärung für meinen völlig verdreckten gladius und bitte um Einteilung zur Nachtwache, centurio."

  • Dieser Decimer verwunderte den Centurio in letzter Zeit immer mehr... Aber gut wenn er zum Wachdienst eingeteilt werden wollte, dann sollte er seinen Wunsch haben!


    "Du sollst deinen Wunsch haben, Probatus Deicmus!", erklärte der Iulier daher. "Der Tesserarius wird dir noch mitteilen, zu welcher Stunde du eingeteilt wirst!"


    Immer noch äußerst sorgfältig kontrollierte Drusus die restlichen Bewohner des Contuberniums. Bei dreien von den übrigen fünf konnte der Centurio nichts finden, die anderen zwei wurden zum Putzdne der Latrinen verurteilt.


    "Valete Milites!", verbaschiedete sich Drusus von seinem ehemaligen Contubernium. "Lasst euch das eine Lehre sein!"


    Anschließend verließ der Centurio die Barracke wieder und machte sich auf zur nächsten...

  • Was war denn dem über die Leber gelaufen, war mein erster Gedanke, als ich die Worte des Centurio hörte. Mehr als die Tunika flicken, konnte ich auch nicht. Dachte der etwa, ich hätte aus Spaß noch schnell Nadel und Faden rausgeholt und ein paar Stiche gemacht, nur damit es so aussah, als würde ich sie wieder in Ordnung bringen? Mit stoischem Blick ließ ich mir die Worte gefallen und war heilfroh, als er weiter ging.


    Zu meinem Erstaunen fand er bei Brutus nichts. Nicht schlecht! Trotzdem der Centurio suchte und suchte, fand er nichts. Wirklich beachtlich! Innerlich war es mir ein kleiner Vorbeimarsch und ich musste mir ein Grinsen verkneifen. Dann kam Drusus dran. Ungläubig hörte ich, wie der Vitisträger ihn für ein völlig verdrecktes Gladius schalt. Das konnte doch nicht sein. Bei allen anderen wäre es vielleicht noch im Bereich des Möglichen gewesen, wenn auch höchst unwahrscheinlich. Aber doch nicht bei Drusus. Allerdings hatte ich nicht mit Drusus gerechnet. Denn die Antwort auf die Frage des Iuliers zog mir fast meine Caligae aus. Hatte ich mich etwas verhört oder hatte Drusus gerade um die Einteilung zur Nachtwache gebeten? Ja hatte der noch alle beisammen? Wer war denn so blöd? Mir fiel fast die Kinnlade runter. Natürlich ließ sich der Vitisträger das nicht zweimal sagen und prompt hatte sich Drusus Wunsch erfüllt. Ich schüttelte leicht den Kopf. Also so ein Blödmann!


    Nachdem der Centurio die Ausrüstung der restlichen Kameraden überprüft hatte und zwei von ihnen zum Latrinendienst verdonnert hatte, verließ er unser Contubernium wieder. "Vale Centurio Iulius!", verabschiedete ich mich brav von ihm. Kaum war er draußen, wandte ich mich Drusus zu und blickte ihn verwundert an.


    "Sag mal, ist bei dir alles in Ordnung?", fragte ich ihn. "Warum um alles in der Welt hast du dich für die Nachtwache gemeldet?"

  • "Es geht hier nicht um eine Nachtwache,"


    erwiderte Drusus,


    "mir geht es darum, diesem centurio, der, wie es scheint, mit unserer Sprache Schwierigkeiten (*) zu haben scheint, zu beweisen, daß selbst der imaginäre Dreck eines gladius nicht immer den erhofften Erfolg hat. Soll er seine Nachtwache haben! Beim nächsten Mal sind eben die Latrinen dran! Was soll`s? Mir war von vorneherein klar, daß er mich auffallen lassen wollte. Und den Gefallen tat ich ihm! Nur mit der erwarteten Reaktion meinerseits schien es nicht zu klappen!"



    Sim-Off:

    (*)

    Zitat

    Original von Tiberius Iulius Drusus
    "Vale Milites!", verbaschiedete sich Drusus von seinem ehemaligen Contubernium.


    "Valete milites" wollte er wohl sagen! ;)

  • | Quintus Sulpicius Bassus


    Nur kurz nach jener ereignisreichen Stubenkontrolle erschien der Gehilfe des Vitisträgers Iulier in Sachen Wachdienst auch schon in der besagten Barracke.


    Mit gleichgültigem Gesichtsausdruck betrat der Tesserarius das Contubernium und riff in das Innere der Stube hinein: "Probatus Decimus ist zur ersten Nachtwache mit" Bassus blickte kurz auf seine Wachstafel. "Lucius Quinctilius Honorius* unter meiner Aufsicht eingeteilt. Valete!"


    Dann verließ der Schreiber der Centurie die Barrakce ebenso schnell wie er gekommen war, er hatte schließlich noch andere Probati und Legionarii heimzusuchen!


    Sim-Off:

    * NPC ;)

    Zitat

    Original von Appius Decimus Drusus
    "Valete milites" wollte er wohl sagen! ;)


    Klugscheißer! :P :D




    TESSERARIUS – LEGIO II GERMANICA



  • Als ich die Antwort von Drusus hörte, viel mir nichts mehr ein. Mit großen Augen blickte ich ihn verwirrt an. Was hatte mein Kamerad mir da eben versucht zu erklären? Für mich klang das alles etwas wirr und ich wusste nicht, ob ich wirklich verstanden hatte, was mir Drusus so eben versucht hatte, zu erklären. Ich schüttelte den Kopf und rollte mit den Augen. Also so etwas hatte bestimmt noch kein Legionarius in diesem Contubernium erzählt.


    "Also erstens Drusus, ob der Centurio Schwierigkeiten mit der Sprache hat ist zweitrangig. Denn wenn du nicht aufpasst, macht er dir mehr Schwierigkeiten, als dir lieb sein kann. Und die werden garantiert nichts mit irgendwelchen linguistischen Feinheiten zu tun haben." Streng blickte ich ihn an.


    "Und zweitens willst du doch nicht im Ernst behaupten, der Centurio hätte sich den Dreck auf deinem Gladius eingebildet, oder? Entweder ist er dreckig oder er ist es nicht. Ich bin mir sicher, dass ich, wenn ich mir dein Gladius ansehen werde, dort Dreck finden werde. Also ist er wohl kaum als imaginär zu bezeichnen." Zweifelnd sah ich den Probatus an.


    "Und drittens was meinst du damit, dass er dich auffallen lassen wollte?", fragte ich ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen. "Willst du damit andeuten, er hätte es auf dich abgesehen?......Also falls es dich beruhigt, ich bin auch aufgefallen. Und ehrlich gesagt, deine Reaktion hat hier glaube ich so jeden verwundert." Ich machte ein ausladende Handbewegung. "Alles, was du damit erreichen wirst, ist, dass er dich dann wirklich auf dem Kieker haben wird."


    "Mensch, Drusus. Mache dir doch das Leben nicht selbst so schwer.", sagte ich im kameradschaftlichen Ton zu ihm.

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