[Centuria] Cohors II, Centuria IV

  • Zitat

    Original von Tiberius Iulius Drusus
    Mit einer spielerischen Bewegung zog der Centurio die immer noch zusammengerollte Urkunde hervor und reichte sie Probus. Drusus wartete einen Moment und erklärte dem neuen Optio seiner Centurie dann: "Glückwunsch... Optio Germanicus!"


    Zitat

    Original von Faustus Duccius Brutus
    Brutus wartete nun mit einem freundlichen Lächeln ab, bis sie wieder unter sich sein würden, um Probus dann ordentlich zu gratulieren.


    Scheinbar gefiel es dem Centurio mich auf die Folter zu spannen. Er reichte mir eine Schriftrolle, die ich mit leicht zitternden Händen, die von der Aufregung kalt waren, entgegen nahm. Mit gerunzelter Stirn musterte ich sie, um dann den Iulier wieder anzustarren. Nun sag doch was, forderte ich ihn in Gedanken auf. Da sprach er endlich weiter. Im ersten Moment bekam ich das Ganze nicht gebacken und blickte ihn nur ungläubig an. Wie bitte? Hatte ich mich verhört? Oder hatte der Iulier mich gerade Optio genannt? Mein Gesichtsausdruck musste in diesem Moment nicht einer meiner intelligentesten gewesen sein. Dann sickerte die Information so langsam in mein Bewusstsein. Ich merkte wie ich leicht rot anlief und nur mit äußerster Mühe konnte ich mir ein Grinsen verkneifen, in dem ich die Kiefer aufeinander presste. So lächelte ich leicht. Mit stolz geschwellter Brust salutierte ich, während mein Herz aus meiner Brust zu springen drohte.


    "Danke, Centurio Iulius!", erwiderte ich laut. Mehr als diese einfachen Worte erschien mir unangebracht. Und was hätte ich sonst noch dazu sagen sollen?

  • Drusus lächelte seinen neuen Optio kurz, aber freundlich an. Es war durchaus interessant zu beobachten, wie die Information über seine Beförderung zum Optio langsam auch zu dem Germanicus selbst durchsickerte... Der Centurio ließ seinen Blick kurz zu den anderen Milites in dem Contubernium. Die meisten schienen eher gleichgültig dreinzublicken, nur Duccius Brutus schien sich offenbar über die Beförderung seines Kameraden zu freuen...


    "Du brauchst dich nicht zu bedanken, Optio Germanicus", erwiderte Drusus auf die Worte seines Stellvertreters, des neuen Nachwuchsschriehalses, und er meinte es ernst. Probus hatte seine Beförderung definitiv verdient, wie der Iulier als sein Vorgesetzter und Kamerad befand. "Sobald du dich von deinen Kameraden verabschiedet hast, und deine neue Unterkunft bezogen hast, melde dich in meiner Habitatio!"


    Um den Germanicer und seine Kameraden alleine die Berufung des neuen Optios feiern zu lassen ging der Iulier wieder zurück in seine Habitatio um noch ein wenig Schreibkram zu erledigen...

  • "Mensch Probus.." waren die Worte, die aus Brutus' Kehle entstiegen, kaum war die Tür wieder zu. Schwungvoll klopfte er Probus auf die Schulter. Dann hielt er inne. Schließlich stand nunnicht länger sein Stubenkamerad vor ihm, sondern seine neuer Optio. Er hatte sich so über die Ernennung gefreut, dass ihm nun erst klar wurde, dass dies bedeutete, dass er Probus nun anders behandeln musste als er gewohnt war. Er machte verunsichert wieder einen Schritt zurück und blickte seinen Gegenüber mit einem breiten Grinsen an.

  • Drusus gratulierte dem neugebackenen optio zu dessen Beförderung.


    Er kannte Probus erst seit kurzer Zeit und wußte demzufolge nicht, wie er war geschweige sein würde. Ob er Vergangenes dort beließ, wo es schon war?


    "Meine besten Wünsche zu Deiner Beförderung, optio!"

  • Zitat

    Original von Appius Decimus Drusus et Appius Decimus Drusus
    ....


    "Gut", meinte der iulische Centurio kalt an die beiden Probati gewandt. "Dann folgt mir zum Horreum Secundum! Und nehmt eure Spaten mit!"


    Womit Drusus die beiden Probati auch schon zur erwähnten Lagerhalle führte...

  • Zitat

    Original von Appius Decimus Drusus und Faustus Duccius Brutus


    "Jawohl, Centurio Iulius!", antwortete ich ihm. Ich konnte immer noch nicht fassen, was hier gerade passiert war, und blickte dem Vitisträger hinterher, wie er das Contubernium verließ. Da hörte hinter mir die Stimme von Brutus und spürte gleich darauf einen Schlaf auf meiner Schulter landen. Ich drehte mich um und grinste über das ganze Gesicht. Meine Augen leuchteten vor Freude. Doch dann fiel mir auf, wie mein Kamerad einen Schritt nach hinten machte und mich ebenfalls breit grinsend musterte.


    "Was ist los Brutus?", fragte ich ihn und runzelte die Stirn. Da fiel mir ein, dass ich ja nun offiziell sein Vorgesetzter war. Ich lachte auf und schüttelte den Kopf. "Ist schon in Ordnung. Ich denke, für den Abschied bin ich noch euer Kamerad Probus." Ich grinste. Dann hörte ich, wie mir Drusus gratulierte und drehte mich zu ihm um. "Danke Drusus.", antwortete ich ihm knapp, aber freundlich. Er war mir immer irgendwie fremd geblieben. Vielleicht weil wir uns erst seit kurzem kannten. Und leider war nun die Beförderung dazwischen gekommen. Denn ich wollte mich zusammen mit Brutus mal mit ihm unterhalten. Doch da fiel mir ein, dass ich nun sein Vorgesetzter war. Vielleicht wäre ein vertrauliches Gespräch mit ihm meine erste Amtshandlung. Aber das waren Dinge, die noch nicht reif waren. Weiterhin grinsend nahm ich die Glückwünsche der anderen entgegen. Dann wandte ich mich an alle.


    "Ich danke euch allen für eure Glückwünsche. Ihr seid echt tolle Kameraden und ich hoffe, das bleibt so. Haltet mir ja den Laden zusammen! Nicht, das ich euch als Optio demnächst mal in den Allerwertesten treten muss." Ich lachte. Doch plötzlich wurde ich etwas traurig. Denn ich ließ hier etwas zurück. Die Kameradschaft zwischen den einfachen Milites. Zwar war ich nicht aus der Welt und wir würden uns täglich sehen. Aber es wäre nicht mehr das Selbe. Ich war immer noch ein Teil des Ganzen, genau wie sie. Aber nicht mehr Teil der Stubenkameradschaft. Nach und nach verabschiedete ich mich von jedem. Dann kam ich zu Brutus. Ich grinste ihn an.


    "Lass noch was für die anderen zum Essen übrig. Und in meinen Ausbildungseinheiten bitte keine Scuta zerbrechen, ja?", sagte ich zu ihm und zwinkerte. "Nachher muss ich die noch von deinem kargen Sold abziehen, Schildbrecher."

  • Gehüllt in einem dicken Mantel und in voller Montur und Ausrüstung stapfte Reatinus aus seiner Unterkunft und meckerte innerlich über das Sauwetter, welcher in dieser Nacht über sie hereinbrach. Als wäre das nicht schon genug, mussten sie nun in der Stadt rumturnen. Aber es half nichts, irgendwer musste helfen, denn es gab sicher höllische Schäden und eine große Panik in der Stadt. Während der Regen Reatinus in kürzester Zeit völlig durchnässte, durchbrach erneut ein gleißender Blitz die Wolken, welche an dem Sauwetter auch nicht gerade unschuldig waren. Schnell suchte der Centurio unter dem Porticus der Barracken Deckung und musste nun die Centuria IV zum Antreten herbeischreien.


    "Centuria IV, venite! Alle Mann unter dem Porticus sammeln!!"


    Dann suchte Reatinus nach seinem Optio, welchen er schnellstmöglich sprechen musste. Und wo bei Jupiter steckte dieser Centurio Herminius?


    "Optio Iulius!!".



    Sim-Off:

    Das Unwetter wird jetzt von mir fortgesetzt, ist stehen geblieben wegen meiner Urlaubs. Bitte die Zeitzone beachten!
    Drusus - Optio
    Ich - Centurio!
    Viel Spaß! :)

  • Brutus hatte durchaus kein Problem, den Ruf des Schreihalses zu hören. Schließlich war dieser ja gerade für seine durchdringende Stimme bekannt. Mühsam quälte er sich aus seiner Koje. Obwohl es nur ein geringer Trost war, hatte er sich in voller Montue auf sein Bett gelegt. Vor dem Zorn , der Götter konnte man sich nicht schützen und diese tobten gar wild. Schickten Blitze zur Erde und liesen den Boden mit mächtigen Donnerschlägen erbeben. Bei jeden krachen zuckte Brutus weitter zusammen und verkroch sich immer tiefer in seine Decke, unbewusst die Stellung des ungeborenen Kindes im Mutterleib einnehmend. Nun wurden sie rausbefohlen. Mit bösen Vorahnungen und Tagträumen lies sich Brutus von seinem Sockbett fallen. Seine weichen Knie drohten seinen Körper nicht abfangen zu können, doch er stand, ergriff seinen Helm, rückte das Galdius zurecht und ging mit Schritten, die so gar nicht seinem sonstigen, energischen und kräftigen Gang entsprachen vor die Tür.
    Gerade als er sie durchqueren wollte, zuckte ein weiterer Blitz über den Himmel. Unmittelbar gefolgt von einem lauten Krachen, das noch weitere Geräusche zu verschlucken schien. Das war verflucht nah gewesen. Brutus hielt entsetzt inne und wollte sich umsehen, doch die Kameraden schoben ihn, fast gegen seinen Willen ins Freie. Auch dort konnte er nichts sehen, zumal der Regen, wo seine Sicht nicht ohnehin begrenz war, so dicht fiel, dass man ihn für Nebel hätte halten können. Nun standen sie da und wurden von dem, durch die Regentropfen gelösten, Schlamm bespritzt. Brutus war heidenfroh über die Tatsache, dass er auch seine Gamaschen angezogen hatte. Die meisten Kameraden standen nur in ihren Tuniken, Cingulum und caligae unter dem Porticus und waren der unerwarteten Schmutzattacke schutzlos ausgeliefert. Wahrscheinlich würden sie zu irgendeinem Auftrag ausrücken und die Klamotten über die dreckigen Beine.. na danke. Hoffentlich hatte die Legio mit genügend Wundsalbe vorrätig.

  • Es war wirklich ein Sauwetter da draußen! Und Drusus hatte eigentlich gehofft bei diesem Sturm in seiner Stube bleiben zu können... Doch, das schien ja nichts zu werden. Der Optio aus dem Geschlecht der Iulier saß gerade an seinem Schreibtisch über die neueste Ausgabe der Acta Diurna gebeugt und bei einem Becher Wein, erhellt wurde der karge Raum von einer einsamen Öllicht. Plötzlich jedoch ertönten die unüberhörbaren Rufe des Artoriers.


    Seufzend warf sich der Optio sein Sagum über und stürmte nach draußen, er hatte schon eine dunkle Vorahnung was ihnen bevorstand...


    "Salve Centurio Artorius!", begrüßte Drusus den Schreihals als er ihn endlich ausgemacht und salutiert hatte. "Was gibt's?"

  • Zitat

    Original von Tiberius Iulius Drusus
    "Dann folgt mir zum Horreum Secundum! Und nehmt eure Spaten mit!"


    Hastig schnappte sich Brutus seinen Spaten und eilte seinem Komandanten hinterher. Endlich mal körperliche Betätigung abseits des alltäglichen Drills. Er freute sich regelrecht auf die Abwechslung. Solange es nicht die Latrine war, die ihn abwechselte war ihm diese Strafe sogar recht. Aber er zeigte seine 'Freude' nicht, sondern setzte eine Schuldbewusste Mine auf.

  • Zitat

    Original von Tiberius Germanicus Probus
    "Was ist los Brutus?", fragte ich ihn und runzelte die Stirn. Da fiel mir ein, dass ich ja nun offiziell sein Vorgesetzter war. Ich lachte auf und schüttelte den Kopf. "Ist schon in Ordnung. Ich denke, für den Abschied bin ich noch euer Kamerad Probus."


    "Na denn, Glückwunsch, Kamerad." antwortete Brutus mit ehrlicher Freude und ohne das Grinsen auch nur ansatzweise loszuwerden. Dann trat er soweit beiseite, wie es die Enge des Contubernium zulies um den anderen ebenfalls Gelegenheit zum Gratulieren zu geben.


    Zitat

    "Lass noch was für die anderen zum Essen übrig. Und in meinen Ausbildungseinheiten bitte keine Scuta zerbrechen, ja?", sagte ich zu ihm und zwinkerte. "Nachher muss ich die noch von deinem kargen Sold abziehen, Schildbrecher."


    "Jawohl,.. Optio,.. aber du bist doch bisher auch satt geworden, oder? Und was die Schilde angeht werd ich mich bemühen" antwortete Brutus auf die Anweisungen seines neuen Vorgesetzten und zwinkerte zurück. "Für das nächste Schild werd ich dann auch Optio sein müssen, damit ich es mir leisten kann." flachste er dann zurück. Er versuchte so seine Beklommenheit zu überspielen. Es gelang ihm ganz gut, denn obwohl Abschiede nie seine Stärke gewesen waren, verstand er es doch, sich in diesen Situationen der Kunst der Unterdrückung seiner Gefühle meisterlich zu bedienen. So sah man weder, noch hörte man heraus, dass er mit einem Verlust kämpfte. Mit dem Verlust eines Kameraden. Doch da er zugleich einen fähigen Offizier gewann - davon war er mehr und mehr überzeugt - wog dies ohnehin weniger schwer.

  • Bei Brutus Erwiderung musste ich lachen und nickte. "Das wirst du ganz bestimmt." Wobei ich damit sagen wollte, dass ich mir keine Sorgen darüber machte, dass er eines Tages ebenfalls Optio sein würde. Dann reichte ich ihm die Hand und klopfte ihm mit der anderen auf die Schulter. Danach ging ich zu Drusus. Lächelnd stand ich vor ihm.


    "Mach es gut Drusus. Leider haben wir uns in der kurzen Zeit nicht richtig kennenlernen können.", sagte ich zu ihm, freundlich dreinblickend. "Du bist ein guter Kamerad und ein guter Miles. Nur manchmal übertreibst du es mit deiner korrekten Art und Weise. Werde doch mal lockerer und nimm den Stock aus dem Allerwertesten.", sagte ich zwinkernd. Ich hoffte, dass Drusus meine Bemerkung nicht falsch verstand. Doch wenn er nicht aufpasste, konnte es vielleicht irgendwann passieren, dass ihm diese Art und Weise Ärger mit anderen Legionarii einbrachte.

  • An der Porta Praetoria hatte ich den Boten nirgends entdecken können. Daher war ich wieder schnell zum Contubernium zurückgelaufen. Unterwegs ließ ich leise murmelnd meinen Unmut über dieses Dreckswetter freie Bahn. An der Baracke angekommen bog ich gerade um die Ecke, da hörte ich, wie der Vitisträger zum Sammeln befahl. Ich legte noch einen Schritt zu, wobei ich aufpassen musste, nicht auf dem Schlamm auszurutschen. Denn nun, wo ich die Via verlassen hatte, schien sich der Boden in eine einzige braune Pampe verwandelt zu haben. Schnell lief ich zu den anderen und trat, vom Porticus wenigstens vor dem Regen geschützt, in die Reihen. Ich spürte, wie mein Mantel langsam durchnässte, trotz der festen Wolle. Beim dem Regen auch kein Wunder.

  • Und hinter Brutus schloß sich Drusus mit seinem Spaten an.


    Für ihn war es ein Dienst wie jeder andere. Und mit dem Spaten umzugehen, ob im Feld oder wie hier im Dienst der Allgemeinheit --- es gab da und da Blasen.


    Und dann war da noch der, der gesagt hatte: Schanzen spart Blut!


    Also ging er seine Arbeit in der Gewißheit an, letztlich etwas für sich selbst zu tun, um es irgendwann einmal anwenden zu können.

  • Zitat

    Original von Tiberius Germanicus Probus
    "Du bist ein guter Kamerad und ein guter Miles. Nur manchmal übertreibst du es mit deiner korrekten Art und Weise. Werde doch mal lockerer und nimm den Stock aus dem Allerwertesten."


    "Ich weiß schon",


    erwiderte Drusus und wirkte ein wenig niedergeschlagen,


    "ich versuch` es ja immer wieder, aber ich komme aus meiner Haut nicht heraus. Und die Erziehung hinterläßt mitunter ihre Spuren, wie man bei mir sieht, vielleicht zum Nachteil des Erzogenen."


    Dann aber grinste er zurück.


    "Und übrigens, in meinem verlängerten Rückgrat steckt schon lange kein Stock mehr, den brauche ich jetzt, daß es mir eben dieses geradehält!


    Auf alle Fälle, ich werde mich bessern, und für alle Fälle habe ich den Brutus, optio."

  • Zitat

    Original von Tiberius Iulius Drusus
    Es war wirklich ein Sauwetter da draußen! Und Drusus hatte eigentlich gehofft bei diesem Sturm in seiner Stube bleiben zu können... Doch, das schien ja nichts zu werden. Der Optio aus dem Geschlecht der Iulier saß gerade an seinem Schreibtisch über die neueste Ausgabe der Acta Diurna gebeugt und bei einem Becher Wein, erhellt wurde der karge Raum von einer einsamen Öllicht. Plötzlich jedoch ertönten die unüberhörbaren Rufe des Artoriers.


    Seufzend warf sich der Optio sein Sagum über und stürmte nach draußen, er hatte schon eine dunkle Vorahnung was ihnen bevorstand...


    "Salve Centurio Artorius!", begrüßte Drusus den Schreihals als er ihn endlich ausgemacht und salutiert hatte. "Was gibt's?"


    Es war kein Wunder, dass Reatinus in seiner Hektik den Optio sofort ausfindig zu machen wusste. Der Nachwuchsschreihals war relativ schnell zur Stelle. Das war gut, denn Zeit war knapp und sie galt es in keinster Weise zu verlieren! "Das gibt´s!", meinte Reatinus gestresst und zeigte ein wenig übertrieben in Richtung Draußen, wo die Götter wohl alle Hebel in Bewegung setzten, ein übertriebenes und schadreiches Spektakel zu liefern. "Optio, ich muss mich jetzt auf deine Hilfe verlassen!". Dann striff Reatinus vor der aufgebauten Reihe entlang des Porticus umher und machte Licht in das eh schon zur Genüge vertretene Dunkel.


    "Milites, wie ihr seht, ist das Wetter da draußen nicht unbedingt gut bekömmlich für die Stadt und deren Bewohner! Da sich die Notfälle und die Panik häufen, haben wir die unzweifelhafte Ehre, jetzt Notmaßnahmen zu ergreifen! Macht euch bereit, wir werden eine längere Zeit in der Stadt verbringen! Und noch was..."


    Reatinus blickte nach draußen...


    "Keine Panik, ist nur Wasser und ein paar Blitzeinschläge! Abite, in fünf Minuten an der Porta Praetoria!"


    Erneut zog Reatinus seinen Optio zu sich herbei, welcher nun eigenständig einen Einsatz leiten musste. Manchmal war ein Unteroffizier eine sehr große Erleichterung für einen Centurio, was Letzterer aber nicht oft erwähnte...


    "Optio! Durch den Hagel vorhin und durch das Wetter wird es einen Haufen Verletzte in der Stadt geben! Nimm drei Contubernia und einige Capsarii aus dem Valetidunarium mit und kümmer dich um sie!"

  • "Mach dir mal keine Sorgen um den Jungen. Den erzieh ich noch zu nem angemessen lockeren Legionär. Und er mich zu nem angemessen korreken, hoff ich mal." plichtete Brutus Drusus bei. Sie würden das schon schaukeln. Ebenso wie Probus seinen neuen Posten schon bewältigen würde..

  • Naja, was los war konnte Drusus ja sehen, doch der Optio hatte vielmehr gemeint, was der Schreihals ihm für eine Aufgabe zugedacht hatte, bei dem Sauwetter! Allerdings dauerte es auch nicht lange, bis der Centurio ihm das Nötige mitteilte. Der Iulier sollte sich also um die Verletzten in der Stadt kümmern, eine äußerst ehrenhafte Aufgabe, wie Drusus fand! "Zu Befehl, Centurio!", rief der Optio aus dem Geschlecht der Iulier pflichtbewust gegen den Sturm an.


    Anschließend trat der Iulier ein wenig nach vorne um sich einen Überblick über die vierte Centurie, der zweiten Kohorte zu verschaffen. "Milites!", brüllte Drusus, allein um wegen des Sturmes gehört zu werden mit überdurchschnittlicher Lautstärke. "Die Contubernia III, IV und V werden zur Suche und Bergung der Verletzten in der Stadt, unter meiner Führung abgestellt! Ich werde mir noch Unterstützung aus dem Valetudinarium sichern, ihr wartet inzwischen an der Porta Praetoria! Abite!"


    Augenblicklich nachdem Iulius Drusus diese Worte gesprochen hatte lief er zum Valetudinarium...

  • Während die übrigen Milites in die Unterkünfte zurückhasteten um sich für den Einsatz auszurüsten und dann an die porta praetoria zu eilen, war Brutus ja bereits ausreichend ausgestattet. Unverständliche Gebete in seinen Bart murmelnd zog er seinen Mantel enger um sich und trat hinaus in den Regen. Dieser prasselte auf seinen Helm ein. Unwillkürlich versuchte Brutus eine Melodie herauszuhören, konzentrierte sich dann wieder auf seine Gebete und stapfte zur Porta.
    Er hatte seit dem Beginn seiner Reise vor einem guten halben Jahr nicht mehr so inständig gebetet. Was mochte die Stadt getan haben um ein solches Strafgericht zu rechtfertigen? Oder war es erst die Warung? Brutus versuchte nach oben zu blicken, doch der Regen fiel ihm in die Augen. Ausserdem war da ohnehin nichts zu sehen. Zu dunkel waren die Wolken. Es herrschte ein difuses Licht. Hell genug um sich normal zu bewegen und dunkel genug um sich wie eine Decke über Geist und Seele der Mogontiacer zu legen. Umso wichtiger war es, dass Brutus wieder auf den Weg blickte oder auf den Matsch zu seinen Füßen, der seinen Weg ausmachte. Er mochte das Geräusch, das seine caligae bei jedem Schritt hervorriefen überhaupt nicht. squatsch, squatsch. Das krr, krr frische gefallenen Schnees war ihm da deutlich lieber. Doch heute achtete er nicht auf solche Nebesächlichkeiten.
    Bei jedem Blitz und insbesondere bei jedem Donner fuhr Brutus zusammen, blickte sich jedes Mal verstört um und betete dann weiter. Was von seinen Worten nicht die Geräuschkulisse verschluckte war selbst für Brutus zu leise um es zu hären. Nur an seinen Lippen konnte man ablesen, dass er schnell vor sich hinsprach. Dann Verstummte er.
    Ein Ohrenbetäubender Knall zerriss zeitgleich mit einem gewaltigen Lichtschein die Luft. Brutus standen die Haare zu Berge und die Luft schien zu knistern. Stocksteif stand er da und starrte auf den Turm neben den Portatürmen, dessen Dach samt Beobachtungsetage schwer in Mitleidenschaft gezogen zu sein schien. Ein Brand flackerte dort kurz auf, wurde durch en Regen jedoch umgehend gelöscht. Brutus sah aus den angrenzenden Unterkünften Milites ZUm Turm hinstürmen. Augenscheinlich wurde bereits geholfen. Schaudernd drehte sich Brutus davon weg und legte eilig die letzten Meter zur Porta zurück.

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