Unterkünfte der Cohortes Urbanae

  • [SIZE=4]SimOff: Weihnachten und Silvester hat ihren Tribut an Zeit gefordert. Tut mir Leid.[/SIZE]


    Auch die letzten Gegenstände, die Marcus in der Unterkunft bewahrt hatte, verschwanden in der Kiste – darunter auch den Federkiel und Tinte, die er einmal von seinem Vetter Gracchus mitgenommen hatte, ohne, daß jener davon ahnte, in der stillen Hoffnung, etwas von Gracchus' Schreibtalent würde auf ihn abfärben, Pustekuchen natürlich – auch diese Feder verschwand in der Kiste, mit einem leisen Pochen verschloß Marcus die Kiste und somit seine Habseligkeiten mit einem hölzernen Deckel und schob die Kiste an den Rand des Tisches; etwas später würden schon die Sklaven die Sachen in die villa Flavia bringen und eine leere Zenturiounterkunft zurück laßen; bis dann eben ein neuer centurio die Räume beziehen würde, was sicherlich nicht lange dauerte.
    „Mach Deine Arbeit als centurio gut, Decimus, das reicht mir als Dank, mehr ist nicht notwendig!“
    Starr richtete Marcus sich auf, nachdem er die Kiste nach vorne geschoben hatte; die Frage des Decimers stach in ihn heftig ein und vermochte den Kokon von vorgetäuschter Gelaßenheit und der watteartigen Schicht zu durchdringen, die verhindern sollte, daß all die verzagten Empfindungen die Oberhand gewannen, die sich dann mit Verbitterung und Wut gemischt hätte. Doch für einige Herzschläge lang zeigte sich genau das auf dem Gesicht von Marcus, ehe die düstere Verkrampftheit die Kontrolle errang.
    „So es die Götter nicht anders lenken werden, aller Voraussicht nach...nein!“
    , antwortete Marcus, bemüht, keinen bitteren Klang aufkommen zu laßen, sondern erneut gelaßen zu wirken, dennoch klang seine Stimme seltsam entrückt. Entschloßen, nicht noch irgendwelche Sentimentalitäten aufkommen zu laßen, packte Marcus seinen Umhang, der auf einem Stuhl lag. Mit drei Schritten war er an der Tür, um den Sklaven herein zu rufen, der ihm eben noch geholfen hatte; ganz offensichtlich schien dieser gelauscht zu haben, denn überrascht taumelte dieser durch den Türrahmen und wäre fast gegen Marcus gefallen, wenn dieser ihn nicht an der Schulter fest gehalten hätte. Strafend und kalt starrte Marcus auf den Sklaven herunter, beliß es erstmal jedoch dabei, er deutete auf die Kiste, die der Sklave sogleich eilig packte, während Marcus sich zu Serapio umwandte.
    „Dann wünsche ich Dir viel Erfolg, Decimus, und möge Mars mit Dir sein. Paß' auf die Männer auf! Vale!“
    Marcus ließ seine Faust zum militärischen Salut an seine linke Brust tippen, er nickte dem Decimer freundlich zu und wandte sich um, seinen Sklaven im Schlepptau. Noch einmal warf Marcus einen letzten Blick in die Unterkünfte der Soldaten, wechselte noch einige Worte mit alten Kameraden, gab das Versprechen mal in einer der wenigen Stammkneipen, die die Soldaten frequentierten, aufzutauchen und verließ schlußendlich die Unterkünfte der vierten Zenturia und dann auch die cohortes urbanae.

  • "Vale Centurio!"
    Ich salutierte, schluckte, und hatte das Gefühl, dass mit dem Weggang des Centurio Flavius Aristides eine Ära zu Ende ging. Die Ära, in der noch ein jeder sich hatte hocharbeiten müssen im Militär, und die Kommandoposten nicht irgendwelchen ahnungslosen Senatorensöhnchen hinterhergeworfen wurden. Ausserdem war er seit meinem Eintritt in die Prima mein Vorgesetzter gewesen, ab jetzt würde ich mich alleine bewähren müssen... Oder nein, Unsinn, nicht alleine, schliesslich hinterliess er eine disziplinierte Centurie, und ich konnte mich auf die Kameraden verlassen.
    Was die dunklen Punkte in meiner Vergangenheit anging, so war ich diesmal davongekommen, knapp, aber Hauptsache davongekommen, und ich war eifrig und gewillt mich in neue Aufgaben zu stürzen. (Ich hoffte allerdings, dass Aristides dem frechen Lauscher zur Strafe die Zunge herausschneiden würde. In die Villa Flavia würde ich mich jedenfalls nie wieder hineintrauen, wegen der Sklaven.)
    Ich drehte mich einmal im Kreis, bewunderte die grossen, leeren Räume der Centurionenunterkunft und verliess diese dann, um zunächst wieder meiner Princeps-Prior-Pflichten zu walten - und um kurz darauf tatsächlich als frischgebackener Centurio dort einzuziehen.

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    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • "Milites venite!"
    Ich ging die Baracke meiner Centurie entlang und ließ meine Stimme ertönen. "Vierte Centurie antreten!"
    "State!" befahl ich, als die Männer sich versammelt hatten. Ich stolzierte die Reihe entlang, meine schöne Vitis locker in der Hand schwingend, und lieferte dann auch die Erklärung für das Antreten.


    "Milites! Im Zuge unseres Dienstes für den Kaiser, das Reich und die Bürger dieser Stadt, bleibt es nicht aus, dass wir Blut vergießen. Wir tun es für etwas Höheres, trotzdem ist es eine Verunreinigung. Ein Makel. Morgen findet das Armilustrium statt! Da entsühnen die Priester uns und unsere Waffen von dem vergossenen Blut. Es werden nur einige von uns dort hin gehen, aber die Entsühnung wird für die ganze Einheit gelten. Ausgewählt, die Cohortes urbanae dort zu vertreten, sind je fünf Mann aus den ersten vier Centurien. Von euch sind das: Princeps Prior Redivivus Tychicus. Princeps Prior Sergius Lupus. Tesserarius Caecilius Macro. Miles Furius Licinus. Und ich, der ich die ganze Abordnung führen werde. Nach dem Morgenapell ziehen wir in voller Parademontur in geordneter Formation auf den Aventin, wo der Ritus losgeht.
    Die Prätorianer werden auch da sein. Milites, ich erwarte von euch nicht weniger als einen mustergültigen Auftritt! Gnade euch Iuppiter wenn ich auch nur eine kleine Nachlässigkeit oder Unsauberkeit oder gar einen Rostfleck sehe. Wir werden den Cohortes Ehre machen! Und wir werden den Segen des Mars mit zurück zu dieser Einheit nehmen!"


    Eine Kunstpause ließ ich noch verstreichen, dann befahl ich das:
    "Milites abite!"
    Auch ich würde jetzt erst mal meine Paradeausrüstung überprüfen, die ich schon länger nicht mehr gebraucht hatte.

  • Der Centurio lief die Baracke entlang und wollte das die 4. Centurie zum Morgenappell antreten sollte. Er teilte uns den Grund des Appells mit. Wir sollten zum Aventin marschieren wo das Armilustrium stattfand. Das war eine Entsühnung der Soldaten und Waffen die durch Blutvergießen verunreinigt waren. Der Centurio rief die Namen der Soldaten, die zum Aventin gehen sollten, auf da nicht die ganze Truppe dabei sein konnte. Es musste ja weiterhin für Ordnung und Sicherheit gesorgt werden. Er nannte auch meinen Namen. Es machte mich Stolz dabei sein zu dürfen. Es war für mich eine besondere Ehre. Ich werde dafür sorgen das wir uns nicht blamieren. An mir sollte es nicht liegen. Nach dem Appell ging ich in die Unterkunft und brachte meine Ausrüstung auf Hochglanz. Das war nicht besonders schwer da ich immer auf den guten Zustand meiner Ausrüstung achtete. Ich sah aber trotzdem noch einmal alle Teile der Ausrüstung durch. Ich wollte nicht den kleinsten Fleck übersehen. Nach dem alles auf Hochglanz war, ging ich zum Essen und bereitete mich danach auf den morgigen Tag vor.

  • Zum glück war es zu Zeit im Valetudinarium etwas ruhiger so das sie dort auch ohne ihm auskommen würde für einen Tag. Er überlegte Kurz ob er nicht auch einige aus dem Valetudinarium mitnehmen sollte. Dacht aber das es vielleicht besser ist das ein bei einem Eigenen Besuch zu machen, vielleicht erklärete sich auch ein Priester bereit herzukommen und das gane Valetudinarium zu segnen.

  • Avianus fuhr sich müde durch die Haare. Es war ein für ihn ein langer Tag gewesen. Plötzlich erschallte die Stimme des Optios.
    Kontrolle?
    Nach wenigen Augenblicken standen die jungen Soldaten in einer Reihe vor dem Aemilier.
    Etwas von ihm entfernt stehend, zwinkerte Silio Avianus zu. Sollte der Optio auf die Idee kommen, die Ausrüstung der Probati zu kontrollieren, seine und die von Silio waren zweifellos einwandfrei sauber.

  • Classicus hatte die Probati antreten lassen.


    So würde er, Proximus, den Neuen mal einen Überraschungsbesuch abstatten. Jetzt würden bestimmt einige neegativ auffalen , andere positiv.



    Optio Classicus ! Kontrolle der Stuben verlautbarte Proximus.


    Als Proximus bei Avianus ankam.


    Wie ist dein Name Probatus?

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    DECURIO - MISENUM

    Klient - Lucius Aelius Quarto

  • Der Iunier war im ersten Moment etwas perplex, als er vom neuen Tribun der Urbaner angesprochen wurde. Er fand seine Fassung jedoch recht schnell wieder.
    "Aulus Iunius Avianus, Herr.", antwortete er und stand dabei noch kerzengerader da als sonst. Er hatte nicht vor, einen schlechten Eindruck zu machen.

  • "Aulus Iunius Avianus, Tribun.", verbesserte sich Avianus ohne zu zögern, blieb noch einen Moment lang stehen und holte dann schließlich seine Ausrüstung hervor. Er war etwas nervös, versuchte es sich aber von niemandem anmerken zu lassen.
    Warum gerade ich?
    Danach wandte er sich wieder an den Optio und den Tribun und deutete auf einige seiner Kameraden.
    "Metellus, Silio, Vaccus, ...", begann er aufzuzählen.

  • Proximus folgte seinem Optio durch die Stube. Er war unangekündigt gekommen. Alles war ordentlich und sauber.


    Merkbar fiel dem Optio ein Stein vom Herzen, dass seine Männer ihn nicht blamierten. Die vorgezeigten Rüstungen blitzten und blinkten.


    Weiter so Probati Aulus Iunius Avianus lobte Proximus. Solche Männer braucht das Imperium ! Proximus schlug dem Probati anerkennend auf die Schulter.


    Dann verlies er die Stube wieder und setzte seine Inspektion fort.

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    DECURIO - MISENUM

    Klient - Lucius Aelius Quarto

  • "Danke, Tribun.", gab Avianus seinem Tribun schlicht und höflich zurück. Als dieser ihm dann noch auf die Schulter schlug, musste er ein Grinsen unterdrücken. Er fühlte sich, als wäre er in den letzten vergangenen Sekunden einen Kopf größer geworden. Stolz blickte er Proximus nach, während dieser die Stube verließ.
    "Da hast du aber ein anständiges Lob kassiert.", bemerkte einer der anderen Probati unnötigerweise und klopfte ihm von hinten auf den Rücken. Das wusste Avianus selbst. Zumindest hatte es sich gelohnt, etwas mehr Zeit in die Säuberung seiner Ausrüstung zu investieren.

  • Von der Waffenkammer kommend klopfte ich an die Tür meines neuen Zuhauses. Gleich würde ich die Jungs kennenlernen mit denen ich die nächsten paar Jahre verbringen würde. Ich trat direkt nach dem Klopfen ein. "Salve Kameraden." Ich versuchte selbstsicher zu wirken und belegte sofort eines der freien Betten. Ich schaute in die Runde: Alles Männer wie ich und da war auch der Soldat der mich zum Rekrutierungsbüro gebracht hatte.
    Ich hielt es für angebracht mich vorzustellen: "Ich bin Marcus Terentius Tacitus, für euch natürlich Tacitus."

  • Ein Klopfen ertönte an der Tür der Unterkünfte und ein junger Mann schlüpfte kurz darauf durch sie hindurch.
    "Salve! Aulus Iunius Avianus...", gab Avianus zurück, der gerade auf seinem Bett saß. "...aber womöglich erinnerst du dich ja sogar noch daran." Bestimmt erinnerte sich Tacitus zumindest an seinen weniger glamourösen Auftritt. Nocheinmal würde ihm das bestimmt nicht passieren, soviel stand schonmal fest. Auch die anderen Tiros begrüßten den "Neuen".
    "Wie's aussieht bist du durch. Am besten du schläfst noch einmal anständig, denn danach wird das nicht mehr so einfach.", bemerkte der Iunier grinsend.

  • Ich konnte mir ein kleines Grinsen nicht verkneifen. "Ja das tu ich." Nach der Berüßungsrunde kramte ich in meinem Gepäck: Es ist noch ein wenig früh für´s schlafen..." Ich holte mein Ludus Latrunculorum heraus "...spielt wer mit mir?"
    Eine Runde zur Entspannung war bestimt drin. Ich schaute wieder fragend in die Runde. Einer der Jungs meldete sich: "Ich spiel mit." "Gut Metellus, Schwarz oder Weis?" Wir setzten uns und bereiteten das Spiel vor. "Weis, welcher Einsatz?" "Einen Setzterz." "Ist gut." "Dann fang an." Wir begannen mit dem Spiel, lachten und scherzten. Zwischendurch schauten ein paar andere der Jungs zu.

  • Avianus zog ein Stück Brot hervor und linste immer mal wieder auf das Spielbrett. Auch wenn der Einsatz der beiden nicht allzu hoch war, interressierte es ihn, wer von den beiden gewinnen würde. Immer wieder ertappte er sich dabei, wie er am liebtsen einem der beiden den nächsten Spielzug zugeflüstert hätte, während ein leichtes Lächeln seine Lippen umspielte
    Einigen der anderen, die um Tacitus und Metellus saßen, erging es wohl ebenso.

  • Wir spielten jetzt schon einige Zeit und keiner hatte viel Geld gewonnen oder Verloren. Wir wussten nichtmal wer das meiste hatte aber es war ja nur ein Spiel zum Zeitvertreib. Ich erzählte gerade ein paar Anekdoten aus meinen Erlebnissen wärend meiner Reise von Hispania nach Rom. Ich beschrieb gerade wie mich in Tarraco ein Taschendieb ausrauben wollte. "Und dann?" "Nun ja, ich beuge mich zu dem Kerl der sich seine Nase hält runter und sage nur: Noli turbare circulos meos." Wir fingen an zu lachen. "Hop, hop..." Metellus versetzte einen seiner Steine, "...hab ich dich." Ich schaute verdutzt drein, "Wie...was? Verdammt." Ich war nun am Zug und dachte angestrengt nach. Hm... Ich versetzte einen meiner Steine. "Nimm das.", Sprach ich lachend. "Puhh...Hannibal ante portas... "Das kannst du laut sagen."
    "So leicht kriegst du mich nicht.", wieder versetzte Metellus einen seiner Steine und so ging das Spiel weiter. Ein paar Münzen wechselten hin und wieder den Besitzer und es wurde viel gelacht. Zwischendurch machten wir eine Pause um etwas zu essen. "Warst du auch in Masillia?" "Ja, war für 3 Tage." "Einer meiner Onkel lebt dort.", Metellus machte eine Pause um zu schlucken. "Wunderbare Stadt, nicht wahr? "Und die Mädchen erst." Es wurde wieder gelacht und kurz darauf spielten wir weiter.

  • "Die gallischen Mädchen?", fragte Silio mit verschwörerischem Unterton. Avianus grinste seinen Kumpel an.
    "Lass ihn doch.", gab er zurück und wandte sich wieder den Spielenden zu.
    "Du weißt aber, dass du gewinnen könntest, wenn du dich mehr auf's Spiel konzentrieren würdest?", fragte er Tacitus leise mit einem Grinsen. Natürlich ging es in erster Linie ums Vergnügen, aber der eine oder andere Sieg konnte auch etwas wert sein.
    "Dann hätten wir aber nicht mehr soviel zu Lachen. Geht es dir immer nur ums Gewinnen? Armer Iunier.", warf Silio lautstark ein, der ihn trotzdem gehört hatte, und klopfte Avianus auf den Rücken.
    Es war durchaus spaßig wieder einmal jemanden in der Runde zu haben, der etwas zu erzählen hatte. Avianus selbst hatte schließlich keine allzu lange Reise hinter sich, hatte er doch zuvor in Misenum gelebt.

  • "Ja die gallischen Mädchen. Ich war auch erst erstaunt aber...nun ja...die Gallier sind anscheinend nicht alles nur Bauern." Ich kratzte mich am Hinterkopf und versetzte kurz darauf einen meiner Steine. "Kann ja nicht´s dafür wenn du auf nem Gehöft dein Weib aussuchst." Ich grinste Silio an. "Da musst du wirklich aufpassen ob die nicht doch ein Pferd ist." Ich konnte gewinnen wenn ich jetzt nichts falsch machte. "Ich kann auch gewinnen und dabei reden." "Dann mach mal." forderte Metellus. Ich versetzte einen meiner Steine. Da. Metellus glotzte mich ungläubig an. "Wie....wie hast du....äh?" Ich grinste ihn an. Tja Kumpel: Hannibal victus Roma. "Das kannst du laut sagen...." "Ich hatte auf meiner Reise genug Zeit zum üben."

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