[Officium] Scriba des Legatus Augusti pro Praetore

  • Der Schreiber nickte, nahm die Wachstafel mit der notierten Terminänderung und ging zur Tür.


    "Hier, das muss zum Legaten", rief er einem Soldaten der Wache zu, die sich gelangweilt im Korridor aufhielt. Der Mann nickte, nahm die Tafel entgegen, legte seinen Mantel um und verschwand nach draußen.


    Der Schreiber ging währenddessen um die nächste Ecke des Ganges und kam später in Begleitung eines zweiten Dieners zurück ins Büro.


    "Hier, ein Becher warmer Würzwein und eine Schale Bohnen mit Schinken. Lass' es Dir schmecken. Ich möchte nicht in deiner Haut stecken, bei dem Wetter durch die Gegend reiten zu müssen."


    Er nahm sich selber auch einen Becher und prostete dem Soldaten zu. Das Leben als Schreiber war schon ein recht angenehmes...

  • Zufrieden schnappte Asprenas sich Becher und Schale, um sich damit an einen abseits stehenden Tisch zu verziehen. Grinsend hob auch er den Becher und prostete dem Scriba zurück. Manche Beamte waren scheinbar weniger schlimm als andere. Genüsslich tat er einen großen Zug und war positiv überrascht. Er hatte schon die übelste Plörre im Imperium befürchtet.


    "Oh, is ja garnich so schlecht. Euer Koch versteht sein Werk." nickte er anerkennend.


    Dann wandte er sich den Bohnen zu und aß diese mit Genuss. Als er alles bis auf den letzten Tropfen und die letzte Bohne verzehrt hatte, lehnte sich Asprenas entspannt auf seinem Stuhl zurück. So ließ es sich leben. Ob der Scriba ihn wohl noch für die Dauer eines Nickerchens hier dulden würde? Oder ob er ihm gar noch mehr Wein und Essen anbieten würde? Vorsichtig schielte Asprenas zu dem Mann herüber.

  • Zitat

    Original von Lucius Helvetius Asprenas
    Genüsslich tat er einen großen Zug und war positiv überrascht. Er hatte schon die übelste Plörre im Imperium befürchtet.


    "Oh, is ja garnich so schlecht. Euer Koch versteht sein Werk." nickte er anerkennend.


    Der Schreiber zuckte nur mit den Schultern. "Liegt weniger am Koch, als am Legaten, der den guten Wein nicht ganz für sich behält. Wundert mich fast, dass der den noch nicht zurückhält, jetzt wo im Winter der Nachschubv knapp wird."


    Zitat

    Original von Lucius Helvetius Asprenas
    Ob der Scriba ihn wohl noch für die Dauer eines Nickerchens hier dulden würde? Oder ob er ihm gar noch mehr Wein und Essen anbieten würde? Vorsichtig schielte Asprenas zu dem Mann herüber.


    Der Schreiber hatte die Zeit selber auch für eine kurze Essenpause genutzt und sich dann, da seine Finger jetzt sowieso leicht verschmutzt waren, der Reinigung eines kleinen Tintenfässchens zugewandt. Als das Kratzen des Löffels in der Schale aufhörte, blickte er den Prätorianer an.


    "Hier in der Kanne ist noch ein Schluck Wein. Musst Du dir selber nehmen." Entschuldigend hebt er die inzwischen leicht schwarz gefärbte Hand hoch.
    "Ach so, falls Du eine Toilette suchst: den Gang nach links, am Ende rechts, dann rechts die Stufen runter."

  • Asprenas zögerte nicht lange, stand von seinem Platz auf und bemächtigte sich des restlichen Weins. Die Zeit war zu nutzen, bis der Scriba es sich anders überlegte.
    "Danke!"
    Mit großen Schlucken trank er seinen Becher leer, bis nichts mehr von dem Wein übrig war. Anschließend rülpste er einmal vernehmlich und grinste dem Scriba entschuldigend zu. Dass er keine zweite Portion von den guten Bohnen bekam, tat ihm leid. Er überlegte, ob er einfach mehr fordern sollte, entschied sich aber dagegen. Auseinandersetzungen mochte Asprenas fast so wenig wie Bewegung. Also entschloss er sich stattdessen für einen ausgiebigen Gang auf die Latrinen. Auf der weiteren Reise würde er stets weniger Zeit und weniger komfortable Örtlichkeiten dafür zur Verfügung haben. Von dem wunderbar warmen Officium hieß es nun wohl leider Abschied zu nehmen. Asprenas nickte dem Scriba zu.
    "Gut, ich mach mich dann gleich wieder auf den Weg. Danke für alles und bis zum nächsten Mal!"
    Er hob die Hand noch einmal zum Gruß und schlug dann den beschriebenen Weg zu den Latrinen ein.

  • Der Schreiber grüßte mit einer erhobenen tintengeschwärzten Hand zurück. "Keine Ursache. Wie gesagt, ich möchte mit deiner Aufgabe nicht tauschen. Alles Gute, lass dich nicht einschneien."


    Irgendwie bewunderte er diese Boten doch ein wenig. Immer unterwegs, kaum lange an einem Ort. Als wenn sie nicht mal Schlaf bräuchten, sondern frische Kraft aus einem hohlen Loch in der Wand saugen würden...

  • Sebastianus hatte den langen Weg über die Alpen hintersich gebracht und war nun wieder in seiner Heimat Mogontiacum angekommen.


    Da er nur wenig Zeit hatte hatte er sich gleich auf den Weg zum Proconsul gemacht, wo er nun am Arbeitszimmer des Scriba anklopfte.

  • "Herein!" Der Schreiber blickte auf und erkannte den ehemaligen Praefecten der Ala, den er zwar nicht häufig gesehen hatte, aber an den er sich dennoch erinnert.

  • Als die Zeit gekommen war, hatte natürlich ausgerechnet Asprenas wieder diesen Auftrag bekommen. Griesgrämig über den weiten, zurückzulegenden Weg, aber mittlerweile weniger griesgrämig über das ihn erwartende Ziel hatte er die Reise nach Germania hinter sich gebracht. Er traf in der Regia Legati Augusti pro Praetore in Mogontiacum ein und begab sich zielstrebig zum Officium des Scriba. Da er guter Hoffnung war, auch bei diesem Besuch wieder gut versorgt zu werden, klopfte er mit diesmal etwas geringerem Missmut an die Tür.

  • Der Schreiber ruft "Herein!" und erkennt überrascht den selben Prätorianer, der nicht allzulange zuvor schon einmal da war.


    "Salve! Habe sie dich schon wieder hier her geschickt?"

  • Auch Asprenas erkannte den Scriba wieder und nickte mit dem Kopf.
    "Ja, wie immer und wie versprochen. Ich bin gekommen, um euch die Ankunft der Augusta anzukündigen. Ihre Abreise in Hispania wird bereits vorbereitet, so dass sie ANTE DIEM XIV KAL FEB DCCCLVI A.U.C. (19.1.2006/103 n.Chr.) hier eintreffen wird."

  • "Ah, sehr gut, dann haben wir also das definitive Datum. Wunderbar. Du entschudlgist mich einen Moment..."
    Und schon war er aufgestanden und gab den wartenden Wachen im Flur und seinen Kollegen in zwei benachbarten Büros Bescheid, was alle sofort in emsige Betriebsamkeit ausbrechen liess. Dann kam er zurück und nahm wieder Platz.


    "Ist immer noch so kalt, nicht wahr? Bin gespannt, was die Augusta zu dem Wetter sagt, wenn sie jetzt aus Hispanien kommt. Die kriegt ja einen Schock."

  • "Ja, auch wenn es in Hispania momentan nicht gerade warm ist. Ich hoffe, ihre Unterkunft ist gut geheizt. Wird sie in der Regia untergebracht werden?"
    Asprenas grübelte, wie er doch noch zu seiner kleinen Mahlzeit kommen könnte. Vielleicht funktionierte ja der alte Trick mit interessantem Klatsch.
    "Nach dem Fiasko in Hispania habt ihr allerdings gute Chancen, bei dem Empfang die bessere Figur zu machen..."

  • "Ja, die Augusta aird hier in der Regia untergebracht. Und da wir jetzt wissen wann sie kommt, werden die Zimmer pünktlich zu ihrer Ankufnt auch perfekt geheizt sein." Ein wenig stolz war der Schreiber schon, zu denen zu gehören, die bei der Organisation des Besuches mitwirkten. Auch wenn er als Schreiber natürlich nur ein denkbar unwichtiges Glied des Geflechts war.


    "Was gab es denn für ein Fiasko beim Empfang? Ich hoffe nicht, dass bei uns was schief geht."


    Ob der Bote wohl wieder Hunger hätte? Gerade jetzt, wo doch die vielen Händler am Palast ein und aus gingen, wäre es gar kein Problem, wieder was für ihn abzuzweigen. So wie die Kameraden das schon mit einem Paket Datteln hinbekommen hatten...

  • Asprenas wiegte unwillig den Kopf.
    "Nun ja... Ich sollte euch damit jetzt nicht noch durcheinander bringen. Außerdem habe ich noch einen weiten Weg durch dieses große, kalte Land vor mir. Vielleicht sollte dich besser aufbrechen..."
    Er nickte bestätigend zu diesen Worte. Anstatt jedoch umgehen kehrt zu machen und das Arbeitszimmer zu verlassen, sah er sich noch etwas unschlüssig um, vor allem in die Richtung, in der er die Küche vermutete.

  • "Ach so, Du musst gleich wieder zurück? Ich dachte, die hätten dich quasi als Vorhut hierher geschickt und Du bleibst jetzt hier, bis der Rest nachkommt."


    Den Mann schickte man wohl gerne durch die Gegend, wenn er jetzt nochmal wieder zurück musste. Armer Kerl.


    "Willst Du wenigstens noch einen Happen essen oder einen Schluck trinken, bevor Du wieder los musst?"

  • "Natürlich. Ich muss doch bescheid geben, dass ihr die Regia auch gut heizt."
    Asprenas Laune hob sich wieder merklich.
    "Och... Wenn du grad was warm hast und es entbehren kannst... Mein Proviant geht schon zur Neige. Den muss ich hier in Mogontiacum irgendwie noch wieder auffüllen."

  • "Ich schau' mal nach, die Küche hat bestimmt was."


    Wieder verliess er den Raum und verschwand hinter der nächsten Ecke des Ganges. Wenig später kam er mit einem Teller in der Hand und einem runden Fladenbrot unter dem Arm zurück.


    "Wie gut, dass unsere Küche auch manchmal etwas vorkocht und nicht alles ganz frisch macht", grinste er und stellte den Teller mit einer dampfenden Portion Ragout auf den Tisch.


    "Und Brot haben die da auch eine ganze Menge." Er teilt sich selbst ein Stück ab und reicht den Rest an den Prätorianer weiter. "Da hast Du auch gleich was für unterwegs."

  • Zufrieden erwiderte Asprenas das Grinsen des Scriba.
    "Danke! Hier lässt's sich leben. Bekommt euereins auch so eine gute Verpflegung?"
    Er ließ sich nicht lange bitten, nahm Platz und machte sich erstmal über das Essen her.

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