Der Schreiber vernahm das Klopfen an der Tür und rief die besucherin herein. Er erkannte die Magistra und begrüßte sie freundlich: "Salve, was kann ich für dich tun? Du möchtest zum Legaten?"
[Officium] Scriba des Legatus Augusti pro Praetore
- Aulus Quintilius Babulus
- Geschlossen
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Venusia trat ein und lächelte freundlich.
Salve. Ja genau, ich möchte zum Legaten. Ist er zu sprechen?
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Der Schreiber nickte mit dem Kopf. "Einen Moment bitte." Er verschwand kurz und kam wenig später zurück. "Ja, er ist zu sprechen." Vorbei an einem Wachposten öffnete er ihr die Tür zum Arbeitszimmer des Legatus Augusti Pro Praetore .
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Danke,
sagte sie noch ehe sie dem Scriba folgte.
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Zurück in Mogontiacum, eine Übernachtung war sowieso fällig, entschied ich spontan, nochmals in die Regia zu gehen. Der Reiz war zu groß, als dass ich hätte widerstehen können. In tiefem Glauben daran, dass unsere Schritte und Eingebungen von den Göttern geleitet werden, überließ ich es ihnen, was aus diesem Tag werden sollte. Ich betrat die Regia, suchte das Vorzimmer des Legaten auf und grüßte den mir bekannten Scriba.
„Salve, kannst du mir Auskunft darüber geben, wie es um die Zeit deines Vorgesetzten gestellt ist?“
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Der Schreiber blickt auf und erkennt die Dame, die vor einiger zeit schon einmal da war. "Allgemeine Auskünfte über die Termine des Legaten darf ich nicht erteilen. Aber falls Du ihn sofort sprechen möchtest, muss ich leider mitteilen, dass es sich zur Zeit in einer Besprechung befindet."
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Hatte ich gesagt, dass ich ihn sofort sprechen möchte? Hatte ich erwähnt, mich interessieren seine Termine? Klang meine Anfrage in irgendeiner Form dienstlich? Hatte ich mich so unklar ausgedrückt oder fehlte dem Scriba die Phantasie? Ich wusste nicht, ob ich darüber lachen oder den Kopf schütteln sollte.
„Guter Mann …“ Was mehr eine Redewendung als wörtlich zu nehmen war. „… ich nehme an, es ist dir möglich zu sagen, wann der Legat Feierabend oder eine Pause macht. Nichts anderes wollte ich wissen.“
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Ich betrat den Raum. Die Herrin war noch dort und wartete. Ich ging auf sie zu und sagte:
"Herrin, ich habe eine Unterkunft gefunden."
Edit: Wort vergessen
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Erfreut drehte ich mich meinem Sklaven zu und lies den Scriba kurzzeitig aus den Augen.
"Oh, das ist gut. Wo befindet sie sich?"
Ich hatte die Frage bereits ausgesprochen, als mir klar wurde, dass eine Ortsbeschreibung ja nicht funktionieren würde. Ich kannte die Hauptstadt ja gar nicht. Na, auf die Antwort war ich jetzt jedenfalls gespannt.
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Der Schreiber wollte gerade antworten, als ein Sklave der Dame das Büro betrat und zu seiner Herrin sprach.
Der Schreiber lehnte sich dezent zurück und wartete darauf, dass das Gespräch beendet war.
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Hä, wie wo?
„Ähm, es ist einige Minuten entfernt, eine Backhaus ist in der Nähe und ein Badehaus auch. Man kennt sich dort, wie es scheint, gut mit römischen Wünschen aus“
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Da stand ich nun zwischen zwei Männern und war für den Moment ratlos. Mit keiner der Auskünfte konnte ich so richtig etwas anfangen. Wieso brauchte man eigentlich strategische Fähigkeiten, wenn man als nichtberufstätige Frau durchs Leben wollte?
„Moment, Assindius.“ Ich drehte mich erneut zum Scriba um. „Wie sieht es aus? Weihst du mich in die Geheimnisse der Freizeit deines Vorgesetzten ein oder muss ich ihn selbst fragen?“
Eigentlich glaubte ich selbst nicht, was ich hier gerade fragte. Zum einen – was ging das eigentlich diesen Scriba an? Zum anderen – warum war das alles so kompliziert? Was ist Germanien eigentlich für ein Landstrich? Inzwischen glich mein Besuch eher einer Abenteuerreise als einer geschäftlichen.
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Zitat
Original von Aurelia Deandra
„Moment, Assindius.“ Ich drehte mich erneut zum Scriba um. „Wie sieht es aus? Weihst du mich in die Geheimnisse der Freizeit deines Vorgesetzten ein oder muss ich ihn selbst fragen?“
Die Dame schien den Legatus wohl gut zu kennen, dachte sich der Schreiber angesichts dieser Frage. "Nun, zur Zeit befindet er sich in einer Besprechung mit der Magistra Scriniorum. Soweit ich weiss, wollte er auch den Duumvir sprechen, aber dafür ist hier kein Termin notiert. Gelegentlich geht er auch abends ins Leguionslager zurück, ohne das vorher groß anzukündigen. Es bleibt Dir wohl nichts anderes übrig, als zu warten, bis ich dich ihm melden kann." Er zuckt entschuldigend mit den Schultern und schieb die Wachstafel mit den Informationen über die Absichten des Legaten wieder beiseite. -
Gespannt hörte ich zu, dann richtete ich mich auf. ‚Na bitte, geht doch’, dachte ich. Von der unerwartet langen Rede des Schreibers tief beeindruckt, schenkte ich ihm sogar ein Lächeln. Klarheit gab es in diesem Punkt nun auch. Blieb noch die Sache mit der Unterkunft zu regeln.
„Guter Mann …“ Diese Anrede hatte sich bewährt. „… Ich werde jetzt für kurze Zeit die Regia verlassen, um mir meine Unterkunft anzusehen. Ich wäre dir sehr verbunden – sollte der Legat nun ausgerechnet in dieser Zeit beabsichtigen zu gehen – wenn du ihn mit allerlei Informationen, Fragen etc. genau davon abhalten könntest. Einfallsreich bist doch sicherlich.“ Den Kopf leicht schräg gestellt zwinkerte ich dem Scriba zu.
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Der Schreiber guckte extrem irritiert, entschied sich dann aber, das Zwinkern der Dame hübsch zu finden und deshalb halbwegs höflich zu antworten. "Ich werde es versuchen. Der Legat schätzt es allerdings nicht, mit Nichtigkeiten belästigt zu werden."
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Verstohlen seufzte ich. Es gab einen feinen Unterschied zwischen Nichtigkeiten und informativen Dingen. Sekundenlang betrachtete ich den Scriba, dann schüttelte ich den Kopf. Mir wurde meine Situation bewusst, in der ich mich schlagartig höchst unwohl fühlte.
„Ich denke, es ist für uns beide besser, wenn einerseits ich auf meinen Besuch und andererseits du auf diese Mühe verzichtest.“
Mit einem leichten Kopfnicken wendete ich mich ab. Ob er sein extrem irritiertes Gesicht wohl nochmals würde steigern können?
„Wir können gehen, Assindius.“
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"Natürlich Herrin, in der Unterkunft wartet man auf Euch."
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Die Formulierung gefiel mir. Einen Moment hielt ich inne und schmunzelte. Germanien war in gewisser Weise aufregend gewesen, aber ich freute mich ebenso auf zu Hause. Die heutige Übernachtung war ein Schritt auf dem Weg dorthin.
„Dann lass uns dorthin gehen, wo man auf uns wartet.“
Gedanklich bereits in Italia verließ ich das Zimmer. Der Schein eines Lächelns lag auf meinem Gesicht.
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Sichtlich aufgeregt kam ein Schreiber von der Poststelle zurück und hielt einen eigentlich nicht sonderlich ungewöhnlich aussehenden Brief in die Höhe. Wie es seine Angewohnheit war, hatte er ihn schon auf dem Weg über den Flur geöffnet und überflogen. Sein Inhalt erschien ihm einigermaßen aufregend.
"Wir bekommen Besuch von der Augusta!" verkündete er seinen Kollegen in der Schreibstube und eilte weiter zum Büro des Statthalters.
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Nach einer langen Reise kamen Lydia und ich in der Hauptstadt an. Der Tag war fortgeschritten.
„Na, komm, Lydia. Lass uns die Angelegenheit hinter uns bringen.“Ich zwinkerte ihr aufmunternd zu. Es gab sicher schönere Tätigkeiten. Unser Ziel war der dem Regionarius übergeordnete Beamte und das war der Legatus Augusti pro Praetore. Gemeinsam betraten wir den Vorraum zum Officium des Legaten.
„Salve“, begrüßte ich den Scriba. „Mein Name ist Tiberius Corvius Cadior. Meine Begleitung ist Lydia Lisander. Wir möchten den Legatus Augusti sprechen, denn wir sind Zeugen einer kriminellen Handlung geworden.“
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