[Officium I] Duumvir

  • Aulus Patulcius Merula
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    Der Duumvir empfing den Besucher mit einem freundlichen Lächeln "Das ist also der junge Domitius! Willkommen in Mogontiacum!" begrüßte er ihn freundlich und ließ sich auf seinem Amtssessel nieder. "Agrimensor also..." Er machte eine kurze Pause und schien zu überlegen, dann blickte er betrübt drein. "Da muss ich dich leider enttäuschen. Wir haben keine Stellen für fest angestellte Agrimensores. Wenn wir welche brauchen, heuern wir sie in der Stadt an - oder bei der Legion." Die Legionsfacharbeiter hatten ja sowieso regelmäßig nichts zu tun...




    MPC

  • Clemens lächelte ebenso freundlich. "Vielen Dank." erwiderte er auf die Begrüßung. Der Rest war dann nicht ganz so erfreulich, aber er war ja nicht auf den Mund gefallen. "Hmm... also, wenn meine Informationen richtig sind, besteht gerade Bedarf. Und wenn ich nicht allzu falsch liege, ist die Legion größtenteils über die Alpen unterwegs und der Rest ist ziemlich beschäftigt mit der Sicherung der Grenzen, ergo ist von dieser Seite wenig Hilfe möglich. Bleibt also das Anheuern in der Stadt. Wie habe ich das zu verstehen? Also, wie läuft so etwas ab? Nur, um informiert zu sein. Mich interessiert so etwas sehr, immerhin ist die Verwaltung einer Civitas recht spannend und zugleich eine äußerst verantwortungsvolle Aufgabe." Er lächelte immer noch freundlich. Und ein indirektes Kompliment konnte nicht schaden.

  • Aulus Patulcius Merula
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    Der Bedarf, von dem Clemens sprach, war Merula nicht unbedingt bekannt - Agrimensores wurden vor allem bei einem Census oder bei Bauarbeiten benötigt. Und beides musste sowieso aufgeschoben werden, bis die Legion wieder da war. "Wenn wir Agrimensores brauchen, machen wir eine Ausschreibung und Interessenten melden sich." erklärte er deshalb - vielleicht war er ja auch uninformiert. "Allerdings hat das wenig mit der Verwaltung der Stadt zu tun. Mit der haben eher die Scribae und Magistrate zu tun. Sie sind es auch, denen die Agrimensores bei Bedarf zuarbeiten." Kurz hielt er inne - gab es zur Zeit Bedarf an Scribae? Für einen Mann, der gern mit Zahlen arbeitete? "Wenn dich das interessieren würde, könnte man vielleicht über so einen Posten sprechen..." Für den Sohn eines Decurio konnte man im Zweifelsfall natürlich auch einen Posten schaffen...




    MPC

  • Das mit der Stelle als Agrinmensor war zwar schade, aber dafür gab es dann ein anderes Angebot. Clemens nickte nachdenklich und ließ einen Moment verstreichen, bevor er antwortete. "Du bietest mir also eine Stelle als Scriba an? Hmm... klingt zumindest interessant. Ich nehme an, dass es um die Stelle eines Scriba für dich geht?" Natürlich würde er auch für einen anderen Magistrat als Scriba arbeiten, aber zunächst wollte er versuchen, bei dem höchsten Magistrat der Civitas Scriba zu werden.

  • Aulus Patulcius Merula
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    "Naja, sagen wir so... genaugenommen habe ich schon einen Scriba, aber bisher gibt es kein Gesetz das mich hindert, noch einen einzustellen. Ich müsste allerdings die Decuriones fragen, ob ich dich zusätzlich aus der Stadtkasse bezahlen darf..." Zwar war die Lex Municipalis noch nicht verabschiedet, aber Merula wollte sich nicht illegal an der sowieso recht leeren Stadtkasse bedienen. "Du könntest offiziell für die Bemühungen um die Erhebung zum Municipium angestellt werden - wenn dich das eben interessieren würde." Den Sohn eines Decurio würden die anderen Decurionen ja hoffentlich nicht einfach abschmettern - zumal Massula ja nicht unbeliebt war. "Oder würde dich eher der Quaestor interessieren?"




    MPC

  • "Nein, ich denke, dass ich bei dir besser aufgehoben bin. Zumal ich auch recht gerne die Bemühungen zur Erhebung zum Municipium unterstützen würde." So würde er mit etlichen Gestzen und Vorschriften und vermutlich auch einer ganzen Menge von Zahlen in Kontakt kommen. Das waren Dinge, die später einmal nützlich werden könnten. Auch in der näheren Zukunft. "Vielleicht kann ich davon auch einiges nutzen, wenn ich bei der Wahl zum Magister Vici antrete. Wo ich schon einmal hier bin, könntest du mich auch in die Liste der Kandidaten für die nächste Wahl zum Magister Vici Appollinensis eintragen. Falls es dafür nicht noch zu früh ist, versteht sich."

  • Aulus Patulcius Merula
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    Patulcius nickte bedächtig. "Wie du wünschst. Hast du bereits darüber nachgedacht, ob du vor einer Kandidatur ein tirocinium fori absolvieren möchtest? Ein solches könnte man selbstverständlich gleich mit deiner Anstellung als Scriba bei mir verbinden." An dieser Stelle lächelte der Duumvir bescheiden, während er dem Domitius eine kurze Denkpause einräumte.


    Schließlich fügte er jedoch an: "Wenn du aber deinen Einblick in die Stadtverwaltung noch weiter fassen möchtest, kannst du ein tirocinium auch im Anschluss an deine Beschäftigung als Scriba bei einem der anderen Decuriones durchführen. Vielleicht hat dein Vater ja einen guten Freund, der sich anbieten würde?"




    NDM

  • Aulus Patulcius Merula
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    Patulcius hob seinen Blick von einer Wachstafel, die er soeben studiert hatte und hörte sich das Anliegen seines Scribas an. Überrascht zog er die Augenbrauen hoch.
    "Lucius Petronius Crispus will dem Ordo Decurionum beitreten?"
    Dass der auch der Anklage wegen hier war, verkam dabei beinahe zur Nebensächlichkeit.
    "Na gut, dann schick ihn mal fix rein", ordnete Patulcius also an und setzte sich in seinem Stuhl zurecht, um den jungen Mann gebührend empfangen zu können.





    NDM

  • Zitat

    Original von Narrator Germaniae
    Aulus Patulcius Merula


    "...Hast du bereits darüber nachgedacht, ob du vor einer Kandidatur ein tirocinium fori absolvieren möchtest? ..."


    "Das habe ich in der Tat. Wäre ein Agrimensor vonnöten gewesen, wäre die Sache sicher etwas komplizierter gewesen, aber nun kann ich direkt das Praktische mit dem Nützlichen verbinden." Clemens lächelte kurz. "Und es wäre eine große Ehre für mich, wenn ich das Tirocinium bei dir absolvieren könnte."

  • Zitat

    Original von Publius Domitius Clemens
    "Das habe ich in der Tat. Wäre ein Agrimensor vonnöten gewesen, wäre die Sache sicher etwas komplizierter gewesen, aber nun kann ich direkt das Praktische mit dem Nützlichen verbinden." Clemens lächelte kurz. "Und es wäre eine große Ehre für mich, wenn ich das Tirocinium bei dir absolvieren könnte."


    Aulus Patulcius Merula
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    Ein wissendes Schmunzeln war Patulcius' Antwort. Er hatte schon geahnt, dass er sich mit seinem Ratschlag ein Anhängsel einhandeln würde. Aber als Duumvir war er es ja mittlerweile gewöhnt, im Mittelpunkt des Geschehens zu stehen. Und wenn er dabei nun einen jungen Mann in das politische Tagesgeschäft einführen konnte, war es ihm umso lieber.
    "Dann soll es so sein. Publius Domitius Clemens, ich beglückwünsche dich zur Anstellung als Scriba Mogontiaci." Er erhob sich und reichte seinem Gegenüber feierlich die Hand. Dann setzte er sich wieder und erklärte mit einem schmalen Grinsen:
    "Also gut, im tirocinium fori wirst du den politischen Alltag kennen lernen. Und der wird zunächst einmal von viel Schreibarbeit bestimmt." Mit ausgestrecktem Zeigefinger deutete er auf ein Pult, auf dem Papyri ordentlich gestapelt lagen. Auf dem Schreibtisch des Duumvirs lag dazu passendes Schreibgerät. "Deshalb beginnen wir jetzt schonmal mit der leichtesten Übung: Urkunden anfertigen. Hol dir so einen Papyrus. Mit Tinte und Feder darfst du dir jetzt deine eigene Ernennungsurkunde schreiben. Ich werde am Ende nur noch meine Unterschrift setzen und das Siegel aufdrücken." Das junge Volk gehörte Patulcius' Meinung nach getrost ins eiskalte Wasser geschmissen. Mal sehen, wie souverän der Domitius damit umzugehen wusste.


    Sim-Off:

    Weißt du, wie das mit den Urkunden funktioniert?
    Hier findest du passende Vorlagen. Im Grunde genommen ist es nur Copy&Paste.



    NDM

  • Zitat

    Aulus Patulcius Merula


    "...Mit Tinte und Feder darfst du dir jetzt deine eigene Ernennungsurkunde schreiben. Ich werde am Ende nur noch meine Unterschrift setzen und das Siegel aufdrücken."


    Clemens war kurz überrascht, fing sich aber schnell wieder. Dann nahm er sich einen Papyrus und ging damit zum Schreibtisch des Duumvirs. "Du gestattest, Duumvir?" fragte er, als er sich das Schreibzeug auslieh. Er schloss kurz seine Augen, um sich daran zu erinnern, wie die Urkunden aussahen. Dann legte er los.


    IN NOMINE DECURIONUM POPULIQUE MOGONTIACI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    Publius Domitius Clemens


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM VIII ID DEC DCCCLXII A.U.C. (6.12.2012/109 n.Chr.)


    ZUM
    Stadtschreiber - Mogontiacum










    Er schrieb recht schnell und trotzdem sauber. Man merkte daran die jahrelange Übung, die er als leidenschaftlicher Schreiber vor allem wissenschaftlicher Briefwechsel hatte. "Ich hoffe, das ist so in Ordnung, Duumvir?" fragte er, während er Tinte und Feder ordentlich an exakt den selben Platz zurückstellte, wo er sie hergeholt hatte.

  • Nachdem der Scriba ihn angekündigt hatte, trat Lucius nach kurzem Klopfen bei Merula ein. Natürlich kannte er den Duumvir über seinen Vater, aber bisher hatte er noch nicht näher mit ihm zu tun gehabt. Mit etwas mürrischem Blick - es war ja nicht so, dass die Anliegen, die er hier vortrug, seine eigenen Ideen oder Wünsche waren - blickte er sich kurz um.


    "Ich bin wegen zwei Dingen hier: Zuerst will ich für den Ordo Decurionum kandidieren."


    sagte er hohl, während er sich den zweiten Punkt aufsparte. Die Kandidatur würde ja nicht lange dauern, denn laut Gesetz - Lucius musste zur Zeit ja jede Menge Gesetze wälzen und hatte dabei auch kurz nachgesehen, ob er dem Wunsch seines Vaters aus rechtlichen Gründen vielleicht ausweichen konnte - entschieden ja die Decurionen über den Antrag, nicht der Duumvir selbst.

    cu-tribunuscohortisurbanae.png petronia2.png

    Klient - Herius Claudius Menecrates

    DECURIO - MOGONTIACUM

    MUNICEPS - MOGONTIACUM

  • Zitat

    Original von Publius Domitius Clemens
    Clemens war kurz überrascht, fing sich aber schnell wieder. Dann nahm er sich einen Papyrus und ging damit zum Schreibtisch des Duumvirs. "Du gestattest, Duumvir?" fragte er, als er sich das Schreibzeug auslieh. Er schloss kurz seine Augen, um sich daran zu erinnern, wie die Urkunden aussahen. Dann legte er los.


    Er schrieb recht schnell und trotzdem sauber. Man merkte daran die jahrelange Übung, die er als leidenschaftlicher Schreiber vor allem wissenschaftlicher Briefwechsel hatte. "Ich hoffe, das ist so in Ordnung, Duumvir?" fragte er, während er Tinte und Feder ordentlich an exakt den selben Platz zurückstellte, wo er sie hergeholt hatte.


    Aulus Patulcius Merula
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/26.jpg]


    "Na, das sieht ja schonmal ganz ordentlich aus", bemerkte der Duumvir anerkennend. Er nahm das Schreiben entgegen und vervollständigte es.


    IN NOMINE DECURIONUM POPULIQUE MOGONTIACI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    Publius Domitius Clemens


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM VIII ID DEC DCCCLXII A.U.C. (6.12.2012/109 n.Chr.)


    ZUM
    Stadtschreiber - Mogontiacum



    Aulus Patulcius Merula - Duumvir Mogontiaci


    "Ich werde dann dafür sorgen, dass das ordentlich bekannt gemacht wird. Und eine Abschrift erhälst du selbstverständlich auch." Die Clemens vermutlich auch sich selbst anfertigen konnte, wenn man den Gedanken weiterverfolgte.
    "Gut, dann wollen wir dich mal deinen Kollegen vorstellen." Patulcius erhob sich und öffnete die Tür zur Schreibstube, wo die anderen Scribae ihre Arbeit verrichteten.




    NDM

  • Zitat

    Original von Lucius Petronius Crispus
    "Ich bin wegen zwei Dingen hier: Zuerst will ich für den Ordo Decurionum kandidieren."


    sagte er hohl, während er sich den zweiten Punkt aufsparte. Die Kandidatur würde ja nicht lange dauern, denn laut Gesetz - Lucius musste zur Zeit ja jede Menge Gesetze wälzen und hatte dabei auch kurz nachgesehen, ob er dem Wunsch seines Vaters aus rechtlichen Gründen vielleicht ausweichen konnte - entschieden ja die Decurionen über den Antrag, nicht der Duumvir selbst.


    Aulus Patulcius Merula
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/26.jpg]


    "Salve Petronius", begrüßte der Duumvir den jungen Mann und überging dabei höflich das grußlose Eintreten und die etwas mürrische Art seines Gastes. Darüber hinaus reichte Patulcius seinem Gegenüber die Hand und bot ihm selbstredend einen Platz an. Schließlich ging er dann aber auch auf die Ankündigung an, die Lucius ihm gemacht hatte.
    "Gut, dann werde ich dich für die nächste Sitzung auf die Tagesordnung setzen. Nichts leichter als das." Patulcius lächelte freundlich. "Und was ist dein zweites Anliegen?"




    NDM

  • Tatsächlich klappte das ganz gut - er würde also wieder einmal eine Rede vorbereiten müssen.


    "Zweitens geht es um meine Bestimmung als Ankläger der Diebe hier. Wo soll ich dafür meine Klageschrift einreichen? Gibt es schon ein Gericht dafür, wo der Statthalter nicht hier ist?"


    Die Klageschrift hatte Lucius tatsächlich schon fertig: In mühsamer Kleinarbeit mit Iulius zusammen aufgesetzt, wobei es einige Ungereimtheiten wegen mangelnder logischer Konsistenz des Strafrechts gegeben hatte - aber letztlich hatte der erfahrenere Jurist sich durchgesetzt und die fraglichen Aspekte weggelassen.

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    Klient - Herius Claudius Menecrates

    DECURIO - MOGONTIACUM

    MUNICEPS - MOGONTIACUM

  • Aulus Patulcius Merula
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    "Hmm", machte Merula, als er einen Moment über die Frage nachdenken musste. "Ich denke, dieser Statilius wird in Abwesenheit des Statthalters dessen Aufgabe als Richter übernehmen. Da die Civitas selbst Ankläger ist, kann ich als Duumvir schlecht selbst den Prozess führen, deshalb wendest du dich am besten gleich an die Provinzverwaltung. Hast du die Klageschrift denn schon fertiggestellt?"
    Vielleicht hatte Lucius das Schreiben ja sogar schon dabei. Der Duumvir war nämlich durchaus neugierig, wie der Petronius dies angehen wollte.




    NDM

  • Dass der Statilier den Prozess selbst übernehmen, hatte Lucius fast erwartet - er hatte nur nachgefragt, weil Iulius ihm das aufgetragen hatte. Scheinbar gab es auch Traditionen, dass Statthalter Jurys aus lokalen Honoratioren einsetzte, die über solche Dinge Recht sprachen - aber dem jungen Petronier passte es sowieso besser, wenn er es mit einem richtigen Römer zu tun hatte.


    "Ja..."


    erwiderte Lucius deshalb wahrheitsgemäß, wurde aber sofort argwöhnisch - wollte Patulcius ihm etwa auch noch hineinreden? Es war schon schlimm genug, mit Iulius über alles Mögliche diskutieren zu müssen, da konnte er eine dritte Meinung eigentlich nicht brauchen. Unwahrheitsgemäß (die Klageschrift hatte er in einer Tasche unter dem Mantel) fügte er deshalb rasch an:


    "...aber ich habe sie nicht dabei."

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