Die Gärten der Casa Duccia

  • Sie ging mit ihm in den Garten hinaus.


    Hier ist einer meiner Lieblingsplätze.


    Im Garten konnte man Bäume erkennen. Unter ihnen standen Bänke. Es gab hier Rosen, viele verschiedene andere Blumen auch gab es Gemüsebeete. Er war bunt und und zeigte auch etwas wilde Natur.

  • Er betrachtete schweigend den Garten und fragte sich, warum die Römer immer so darauf bedacht waren die Natur zu zähmen. Ihm gefielen die wilden Abschnitte des Gartens viel besser.
    "Wo genau hier ist Dein Lieblingsplatz? Oder ist es der gesamte Garten? Und warum?"

  • Venusia ging zu einer Bank, die in einem der "Wilden" Bereiche stand. Dort setzte sie sich hin.


    Ich habe alles hier gern. Doch am liebsten sitze ich hier. Man kann die Vögel beobachten, die Bienen und halt auch hier fast ein Teil des Ganzen sein. Zu Hause konnte ich stundenlang unterwegs sein oder auch einfach nur da liegen und alles beobachten. Doch dazu komme ich hier leider nicht so oft. Also bin ich dann hier. Es ist ein relativ guter Ersatz.

  • Sie ließ ihren Blick über den Garten schweifen.


    Ich arbeite in der Regia als Scriba. Schreibe Berichte, lese Berichte und habe mit Leuten zu tun, die gern zum Legaten wollen. Solange Valentin noch fort ist, bin ich auch für die geschicke der Gens zuständig. Das nimmt eine Menge Zeit in Anspruch. Doch sobald ich Zeit habe, bin ich im Wald unterwegs. Zur Zeit noch nicht wieder lange ausgedehnte Spazierritte, weil noch immer das Kriegsrecht gilt und ich auch nicht weiß, wie die Germanen auf uns Übergelaufene reagieren wenn wir uns denn begegnen. Es gab einige Übergriffe und ich bin vorsichtig geworden.

  • "Ja, der Krieg...."
    Er sah nachdenklich drein.
    "Ich habe einiges mitbekommen, in den letzten Monaten. Nicht alle Germanen sind über diesen glücklich. Dieser Anführer, Modorok oder so, hat auch einige Gegner im freien Germanien. Obwohl niemand wirklich dem freien Germanien abgeneigt ist. Aber viele sehen auch Vorteile in der Koexistenz mit den Römern."
    Er seufzte leise. Er wusste nicht, was er von den Römern halten sollte. Sicher, auch er sah Vorteile, aber auch eine Menge Nachteile, besonders, was die germanische Natur, Kultur und Religion betraf. Das Bewusstsein, Germane zu sein.

  • Einem krieg konnte ich noch nie etwas abgewinnen. Auch Kämpfen nicht. Vielleicht weil man das alles irgendwo selbst erlebt hat.


    Venusia schaute wieder einen Moment traurig ehe ihr gesicht wieder freundlich wurde.


    Modorok, diesen Namen höre ich zum ersten Mal. Was hast du eigentlich so alles mitbekommen? Ich höre immer nur das von hier. Was wird sich denn so alles im freien Germanien erzählt?


    Gespannt sah sie ihn an.

  • Er zuckte nur mit den Schultern.
    "Nicht so übermässig viel. Zumindest nicht da, wo ich zuletzt war, ehe mein Weg mich mal wieder nach Gallien führte.
    Das er große Ideen hätte, die Römer vertreiben wolle, Germanien den Germanen zurückgeben wolle und so. Dass er mehrere Stämme vereint hätte, auch jene, die sich nicht ausstehen könnten und dass sie im Osten eine große Schlacht gewonnen hätten.
    Einige sehen es mit Freuden, andere mit Skepsis. Einige mit Hoffnung, andere mit Trauer. Viele befürchten gar, falls er verliert, dass die Römer tiefer nach Germanien einzudringen suchen werden."
    Er zuckte noch einmal mit den Schultern und schob sich den Grashalm in den Mund und kaute darauf herum.
    "Ich denke, letzteres wird wohl nciht geschehen. Sie können nicht alle über einen Kamm scheeren. Und ich denke, es gibt noch genügend Männer, die sie am Übergang zu hindern suchen werden. Sie werden am Limes, sollten sie versuchen diesen zu überqueren, aufgerieben werden. Und ich denke, das selbe wird wohl auch für Modorok gelten, aus der anderen Richtung. Sei denn, die Übermacht der Römer hat Standortbedingt schlechte Karten.
    Ich glaube, wenn ich mir so betrachte, was ich in den letzten Wochen und Monaten gehört habe, dass die beiden Gegner etwas gleichstark zahlenmässig sind. Vielleicht einer hier mehr, da weniger. Aber wenn die Römer ihre Geschütze einsetzen können, dann haben die Germanen schon verloren."

  • Venusia hörte ihm interessiert zu.


    Dann hoffen wir, dass nicht zu viele sterben müssen. Auf beiden Seiten nicht.


    Ihr Blick wurde weit, schaute in den Garten.

  • "Glaubst Du daran?"
    Fragte er mit leichtem aber gutwilligen Spott.
    "Ich habe noch nie kämpfende Römer gesehen, aber viel von gehört und ich habe schon kämpfende Germanen, zu allem entschlossen gesehen.
    Nein, sie werden nicht aufgeben, keine Seite. Und ich fürchte, ehe der Mond wieder voll am Himmel erscheint, wird es ein schreckliches Blutvergiessen gegeben haben. Auf beiden Seiten."
    Sein Blick war ernst und ein wenig düster.
    "Verhandlungen und Kompromisse sind schon lange nicht mehr der Weg derer, die dort stehen und die Römer verjagen wollen und ich denke, auch nicht der Weg der Römer. Oder meinst Du, sie würden die germanischen Gebiete freiwillig verlassen? Oder zu bestimmten Bedingungen an die Germanen zurückgeben?"
    Er schüttelte den Kopf.
    "Wozu? Eine fette Kuh, die man melken kann, sollte man nicht aufgeben. Und solange die Kuh davon profitiert, sollte sie es auch nicht unbedingt wollen. Oder es nur in ihre Richtung lenken.
    Was Germanien betrifft, der römische Teil Germaniens, denke ich, ist die Zeit der Germanen noch nicht gekommen."

  • Ihren Blick hatte sie weiterhin im Garten gelassen und ihm zugehört. Sie wusste einen Teil davon und einen Teil ahnte sie, aber dennoch konnte man doch hoffen. Auch wenn es wahrscheinlich vergebens war.


    Du hast ziemlich wahrscheinlich Recht. Aber ich habe schon so viel Blutvergießen gesehen und von so vielem gehört. Es war eine stille Hoffnung. Doch sie wird vergebens sein.


    Sie sah ihn an und lächelte traurig.


    Wir werden abwarten müssen und sehen, was dabei herauskommt.

  • Er nickte leicht.
    "Das werden wir müssen."
    Dann musterte er sie und lächelte schwach.
    "Verzeih. Ich bin manchmal etwas zu offen mit meinen Worten. Ich wollte Dir Deine Stimmung nicht noch schwerer machen."
    Er seufzte leicht.
    "Ich bin im Umgang mit Menschen ein wenig aus der Übung."

  • Du hast mir meine Stimmung nicht noch schwerer gemacht. Ich mache mir auch halt so meine Gedanken.


    Venusia lächelte.


    Ich habe es lieber wenn Leute offen sind als wenn sie mit der Wahrheit hinterm Haus halten.

  • Er lächelte sie offen an und beobachtete sie eine Weile. Dann nickte er nur.
    "Ich danke Dir!"
    Wofür, sagte er nicht. Es war vieles und doch nichts.
    Eine Weile sah er sich im Garten um und hing seinen Gedanken nach.
    "Was meinst Du, wann Valentin wiederkommen wird?"

  • Sie sah ihn an.


    Wofür dankst du mir?


    Dann schaute sie einen Moment nachdenklich drein.


    Ich weiß leider nicht wann we wieder kommen wird. Es ist in letzter Zeit eine ganze Menge passiert. Zu viel passiert. Wenn ich wüßte wann er wieder hier ist, wäre es mir um einiges wohler. Es tut mir leid.

  • Venusia lächelte.


    Nein, du fällst sicher nicht zur Last. Und mit den nützlich machen...


    Sie sah sich um, dachte einen Moment nach. So recht wollte ihr nichts einfallen.


    Wenn du hier in der Casa etwas aushelfen möchtest, würde mir nur der Stall einfallen. Ich habe leider nicht die Zeit mich mit jedem Pferd ausreichend zu beschäftigen, wie es Sextus früher getan hat und die Stallburschen scheinen sich auch nicht lange dort aufzuhalten. Die Pferde sind es gewohnt verwöhnt zu werden und das konnte er gut. Wenn du so etwas übernehmen willst?


    Sie fragte sich, ob sie das wirklich alles schaffen würde. Wo sie nun so darüber nachdachte, fielen ihr immer mehr Dinge ein, zu denen sie irgendwie nicht kam. Obwohl Hergen ihr schon eine ganze Menge abnahm. Wenn man früher Venusia nach ihren Zukunftswünschen oder Plänen gefragt hätte, wäre sie nie davon ausgegangen mit guten 17 Jahren eine ganze Casa beaufsichtigen und leiten zu müssen und noch die Entscheidungen für eine Familie treffen zu sollen. Dazu noch die regia.Sie fragte sich wie Flavius das alles geschafft hat. Nein, an so etwas hatte sie bestimmt nicht gedacht.

  • Sextus war früher für die Pferde verantwortlich und wurde dann von Valentin adoptiert. Er hatte wirklich ein gutes Gespühr für Pferde und sie wussten es. Irgendwie kommen sie mir so vor als würden auch sie ihn vermissen.


    Wieder dachte sie nach.


    Ich könnte auch noch jemanden gebrauchen, der sich mit Hergen und mir gemeinsam um die Casa kümmert.

  • "Mhm, nun, wenn Du magst, helfe ich Dir gerne bei den Pferden. Und wenn ich kann auch im Haus. Doch kann ich Dir nicht versprechen, wie lange ich bleibe. Ich möchte zwar auf Valentin warten, aber wenn es mich vorher wieder lostreibt, dann...."
    Er beendete den Satz nicht, lächelte nur verlegen.
    "Aber bis dahin..."

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