• Crinon persönlich war es völlig egal, ob der Pelzhändler eine römische Dame mehr oder weniger über den Tisch zog, doch er fürchtete, dass es auf ihn zurückfallen würde, wenn auch nur ein erworbener Pelz nicht in einwandfreiem Zustand war. Er musterte kurz seinen Gegenüber; vielleicht war bei diesem Kauz die "vertrauliche" Tour die richtige?


    As we di Chaudawelsch lichtda z'faschdo wär. I han ußerdäm nit dini ganzi Wor gridisiert. Es sin numme e baar drunda, vo dene i nit will dass si in de Besitz vo minere Herrri übergöhn. Wäge mir chöndsch si bschieße wie de wotsch, aber wil i debi gsi bi, würd sel uf mi z'ruckcho; du vaschdosch?


    Als ob dein Kauderwelsch leichter zu verstehen wäre. Ich habe außerdem nicht deine ganze Ware kritisiert. Es sind lediglich einige darunter, von welchen ich nicht will, das sie in den Besitz meiner Herrin übergehen. Meinetwegen könntest du sie bescheißen, wie du willst, doch weil ich dabei war wird es auf mich zurückfallen; du verstehst?

  • Zwischen dem Chatten und dem Pelzhändler bestand ganz eindeutig ein massives Kommunikationsproblem. Wieder einmal wurde deutlich, dass die Germanen – anders vielleicht als die Römer es glaubten – kein Volk waren, sondern bestenfalls ein Sammelbegriff für teilweise sehr verschiedene Stämme. Zumindest diese beiden Germanen sprachen eindeutig nicht die selbe Sprache.


    “Watt is los? Willst mir en gaudes G'schäft vermasseln, oder watt?“


    Zwar ahnte der Händler nicht wer die Dame war. Sie sah nach gutem und leicht verdientem Geld aus. Aber der Mann in ihrer Begleitung wirkte irgendwie bedrohlich und nicht wie jemand, mit dem man sich gerne anlegte.
    Unwillig verzog er das Gesicht.
    “Ick will keen Ärger hab'm. Ick will hier nur mien Sach'n verköpen.“

  • Na das klang doch schon besser. Auch wenn Crinon Mühe hatte, den Kerl, der wohl wirklich von weit hinter den Bergen kam ;) zu verstehen.


    I will da sicha kai G'schäft vamassle. Un Ärga kriëgsch au chaine, wenn de numme d' beschde Pelz a mini Herrin vachaufsch.


    Ich will dir kein Geschäft vermasseln und Ärger bekommst du keinen, wenn du nur die besten Pelze an meine Herrin verkaufst.


    Nachdem mit dem Händler soweit alle Klarheiten beseitig waren wandte er sich wieder an die Dame die seinem Schutz anvertraut war.


    Er wird euch nur die besten Pelze verkaufen, dafür ist gesorgt. Nur müssen wir uns gegebenenfalls noch einen Schneider suchen, der die Weiterverarbeitung übernimmt.

  • Paulina hatte das Gespräch der Beiden mit – für ihre Verhältnisse – erstaunlicher Geduld abgewartet. Immerhin war ihr inzwischen etwas eingefallen, wofür diese Pelze nützlich sein konnten.
    “Mmh... als Besatz für eine Stola, so eine die ich an den kältesten Tagen des Jahres tragen kann, dafür will ich die Pelze. Wie viele braucht man dafür wohl?“

  • Es dauerte nicht sehr lange, bis Heila und Crispus ihren Weg bis zum Forum gefunden hatten. An einer römischen Matrone vorbei, die offensichtlich ihren Sklaven für sich verhandeln ließ (in einer furchtbaren Sprache), spazierten die beiden weiter in Richtung des Fleischers.


    "Und, wie ist's zur Zeit so mit dem Kleinen? Macht er dir sehr zu schaffen?"

  • Heila schaute die Leute an, die auf dem Forum standen oder einfach an den Ständen vorbei schlenderten. Sie hielt sich noch immer an Crispus Arm fest. Es sah aus, als wäre sie seine Frau.


    Der Kleine is süss. Er erinnert mich irgendwie an dich und das is schön. Manchmal kümmert sich auch Mama um ihn, wenn ich mal ne kleine Pause brauch. Aber sag, wirste in nächster Zeit mehr bei der Familie sein können?

  • Crispus war es eigentlich etwas unangenehm, so mit Heila herumzulaufen, denn schließlich war er Soldat und durfte offiziell keine Frau besitzen. Abgesehen davon wollte er ein gutes Vorbild für seine kleinen Rekruten sein...wobei andererseits hatte er ja keine mehr. Die Männer aus der ersten Cohors hatten garantiert alle mindestens wechselnde Partnerinnen, wenn nicht eine Freundin und Kinder - immerhin waren die meisten wohl schon mehrere Jahre hier.


    "Du weißt doch, dass ich jetzt Primus Pilus bin..."


    meinte er nachdenklich. Tatsächlich hatte er viel um die Ohren...andererseits wollte er Heila nicht verärgern...


    "...ich bin zur Zeit für das ganze Lager zuständig, weil der Praefectus Castrorum krank ist."


    Er war sich gar nicht sicher, ob er Heila jemals die ganzen militärischen Ämter erklärt hatte oder sie diese schon anderwoher mitbekommen hatte...

  • Heila hörte Crispus genau zu. Irgendetwas liess sie vermuten, dass die Aussage über die Aufgaben als Primus Pilus vielleicht nur eine Ausflucht war. Marcus ganze Haltung sprach von Unwohlsein. Sie entschied sich daher, ihn gleich anzusprechen.


    Marcus, sag doch, was haste denn. Gehts dir net so gut? Möchtest lieber wo anders spazieren gehn?


    Sie wollte ihren Freund auf keinen Fall zwingen, mit ihr Einkaufen zu gehen. Schliesslich sollten sie ihre gemeinsamen Momente doch so ausgiebig wie nur möglich geniessen, wo sie doch so rar waren.

  • Zitat

    Original von Aelia Paulina
    Paulina hatte das Gespräch der Beiden mit – für ihre Verhältnisse – erstaunlicher Geduld abgewartet. Immerhin war ihr inzwischen etwas eingefallen, wofür diese Pelze nützlich sein konnten.
    “Mmh... als Besatz für eine Stola, so eine die ich an den kältesten Tagen des Jahres tragen kann, dafür will ich die Pelze. Wie viele braucht man dafür wohl?“


    Das verzweifelte Schweigen des Pelzhändlers war vermutlich Ausdruck seiner Unwissenheit.
    Paulina verzog - seiner ein wenig überdrüssig - das Gesicht und sagte: “Also gut, dann nehme ich zehn!“


    Was den Preis betraf wurden die beiden sich dann überraschend schnell handelseinig, wobei der Mann immer wieder ein wenig ängstlich zu Crinon blickte.
    Dem drückte sie dann auch die neu erstandenen Biberpelze in die Hände und meinte: “Gehen wir weiter.“

  • Zitat

    Original von Heilruna
    Heila hörte Crispus genau zu. Irgendetwas liess sie vermuten, dass die Aussage über die Aufgaben als Primus Pilus vielleicht nur eine Ausflucht war. Marcus ganze Haltung sprach von Unwohlsein. Sie entschied sich daher, ihn gleich anzusprechen.


    Marcus, sag doch, was haste denn. Gehts dir net so gut? Möchtest lieber wo anders spazieren gehn?


    Sie wollte ihren Freund auf keinen Fall zwingen, mit ihr Einkaufen zu gehen. Schliesslich sollten sie ihre gemeinsamen Momente doch so ausgiebig wie nur möglich geniessen, wo sie doch so rar waren.


    Manchmal hatte er das Gefühl, seine Freundin könne Gedanken lesen. Aber er wollte lieber nicht erzählen, dass es ihm peinlich war, mit ihr aufzutreten...genaugenommen war es das ja gar nicht. Es war eher eine disziplinäre Frage...
    Abgesehen davon musste Heila ja einkaufen!


    "Nein, nein, alles in Ordnung. Was brauchste denn?"

  • Kurz blieben Heilas Gedanken an Marcus mekrwürdiger Antwort zu seinem Verhalten hängen. Doch sie war kein Mensch, der lange über etwas sinnierte.


    Ich brauch Gemüse und Obst. Spielt nicht so ne Rolle welche Sorten. Mal sehen, was der Händler überhaupt zu verkaufn hat. Brauchste auch was, Marcus?

  • "Nö, ich werd' ja von der Legion versorgt. Und Quintus kauft ein, was die Einkäufer von der Truppe nicht beschaffen."


    meinte Crispus und steuerte Heila auf einen Stand zu, an dem eine dicke Germanin Kohlköpfe gestapelt hatte. Mit lauter Stimme pries sie ihre Ware an, jedoch in einem hässlichen germanischen Dialekt, den Crispus kaum verstand.


    "Bisschen Kohl vielleicht? Meine Mama hat das auch als altes Hausmittel gegen Durchfall gekannt...also falls sowas notwendig wäre."


    Crispus wusste nicht, dass neben seiner Mutter auch Cato der Ältere ein großer Anhänger des Kohls gewesen war und es gegen allerlei Leiden empfohlen hatte.

  • Heila lächelte ihren Begleiter an.


    Wenn'd Kohl magst, kann ich Mutter fragen, ob sie was Leckres draus kocht, was meinste?


    Sie sagte der Germanin im selben üblen Dialekt, wie viel Kohl sie wollte, diese unterbrach mürrisch ihre Parolen und gad der jungen Frau das Gemüse. Heila bezahlte und drehte sich schliesslich wieder zu Crispus.


    So Schatzerl, jetzt noch ein bisschen Obst, dann hab i alles.

  • Zitat

    Original von Aelia Paulina
    Das verzweifelte Schweigen des Pelzhändlers war vermutlich Ausdruck seiner Unwissenheit.
    Paulina verzog - seiner ein wenig überdrüssig - das Gesicht und sagte: “Also gut, dann nehme ich zehn!“


    Was den Preis betraf wurden die beiden sich dann überraschend schnell handelseinig, wobei der Mann immer wieder ein wenig ängstlich zu Crinon blickte.
    Dem drückte sie dann auch die neu erstandenen Biberpelze in die Hände und meinte: “Gehen wir weiter.“


    Was die Menge der benötigten Pelze anging, so konnte er dabei nicht zu Diensten sein. Schließlich war er kein Schneider und die Mode der römischen Frauen war ihm ein immerwährendes Rätsel.


    Mit ein Paar wohlbedachten Blicken hatte er schnell Auswahl und Preis der Pelze geregelt. Dabei kam ihm ein unangenehmer Gedanke: Wer würde sie sie tragen müssen? als Träger sah er sich durchaus nicht.
    So unterdrückte er ein entnerftes Stöhnen, als er mit den Pelzen beladen wurde und fragte stattdessen höflich:


    Sollen wir gleich einen Schneider aufsuchen, Herrin?


  • "Hmja, Kohl wäre schön."


    Crispus verstand Heila selbst nicht, wenn sie Germanisch sprach. Besonders nicht, wenn ihr Dialekt dabei so grauslig wurde, dass es schon einem Germanen aus Colonia Agrippensum die Fußnägel hochrollte.


    Als sie dann ihre Kohlköpfe eingepackt hatte und ihre letzten Aufgaben bekanntgab, bestätigte Crispus


    "Gut. Wo?"


    Obst hatte der Petronier seltsamerweise noch nie in Mogontiacum gekauft...

  • Schau, dort drübn steht ein dicker Germane, bei dem kauf i normalerweis' ein, wenn i Obst brauch.


    Sie zog Crispus frühlich mit sich. Nachher würden sie dafür etwas tun, was er sich wünschte.


    Wenn wir hier fertig sind darfst du wünschen, was wir machen, ist's gut?
    Schliesslich wollte sie ihren Freund auf keinen Fall überstrapazieren, wenn es ums Einkaufen ging.

  • Sim-Off:

    sorry, hatte viel zu lernen etc.!


    Crispus nickte und folgte Heila hinunter zu dem Germanen, der ihr das Obst verkaufte. Es gab offensichtlich die gesamte Bandbreite der Früchte, die der germanische Boden hergab.


    "Gut."


    fügte er dann an und nahm sich einen Apfel, um ihn zu begutachten.

  • Was tat eine junge Frau, wenn sie ein bisschen Geld gespart hatte? Genau, sie ging auf den Markt. Und genau das tat Valentina jetzt. Sie trug eine ihrer schönsten Tunicen und genoss die Sonne, die vom Himmel schien. Aufmerksam schlenderte sie an den Ständen vorbei, blieb mal hier stehen und mal dort. Schaute sich diesen Stoff an und begutachtete dort eine Kette.
    Sie war ein Widerspruch in sich, denn zu ihrer römischen Tunica passten ihre blonden Haare nicht. Doch das störte Valentina nicht. Zu sehr war sie damit beschäftigt all die keinen Schätz zu erkunden, die es hier zu sehen gab.


    Sim-Off:

    (Wer möchte darf sich gerne zu mir gesellen. :) )

  • Alienus hatte mal wieder etwas Zeit gefunden um sich auf dem Marktplatz umzusehen. Solange er in Vertretung für das Lager der Legion zuständig war, musste er sich ja informieren. Also ging er über den Markt, das schlendern hatte er mit der Zeit verlernt, und batrachtete die Stände und die dort angepriesene Ware.


    Als er an einem Stand mit Stoffen vorbeikam war seine Aufmerksamkeit den Bruchteil einer Sekunde nicht auf die Menschen vor sich gelenkt, so dass er die blonde Frau nicht kommen sah, die er in diesem Augenblick auch schon anrempelte...


    Sim-Off:

    Immer nur Soldat sein ist doof, und wenn der Legat nicht will :D

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