• Meridius erreichte mit Sonor die Stallungen der Legio IX Hispana. Die Soldaten der Turma, welche sie begleiten sollten, standen schon bereit. Meridius gab nur noch einem Stallknecht das Zeichen, auch für Sonor ein Pferd herbeizuführen.


    "Du reitest seit Deiner Kindheit? Aus welcher Gegend kommst Du nochmals?"

  • "Mein Vater war Tuchhändler aus Tarraco. Er nahm mich und meinen Bruder häufig mit zu den iberischen Stämmen um Handel zu treiben. Einmal schenkte man ihm ein Pferd... Bukephalus war sein Name. Auf ihm habe ich Reiten gelernt."

  • "Tuchhändler in Tarraco?"


    Meridius überlegte.


    "Ist er in Tarraco geblieben, oder in eine andere Stadt weitergezogen? Ich kann mich an einen Tuchhändler namens Petronius nicht erinnern und dabei bin ich seit meiner Kindheit aus dieser Stadt eigentlich selten herausgekommen..."


    Ein Stallknecht führte Caligula, das Pferd des Legaten herbei.


    "Ah, Caligula!"


    Meridius nahm ihn sanft am Zaumzeug und streichelte ihm das Maul. Das Pferde tänzelte erwartungsfreudig.


    "Der ehemalige Imperator Caligula ist Dir sicher ein Begriff, oder? Er hat eines Tages sein Pferd zum Senator ernennen lassen. Ich fand es irgendwie passend, als ausgleichende Gerechtigkeit, mein Pferd mit dem Spitznamen des Imperators zu benennen..."


    Meridius lachte und blickte in Richtung des Stallknechts.


    "Wo ist das Pferd für den Probatus?"


    "Es kommt gleich, Legatus."


    Meridius nickte mit dem Kopf.

  • Kaum hatte der Stallknecht das Pferd für Sonor vorbeigbracht, saß Meridius auch schon im Sattel und wendete in Richtung Porta Principia.


    "Also dann, es kann los gehen..."


    Caligula wechselte vom leichten Trab in den Galopp und die Turma schloss sich den beiden Reitern an.

  • Nachdem sie sich auf die Pferde geschwungen hatten, ging es los. Obwohl Sonor dicht neben dem Legaten ritt, wagte er nicht ihn anzusprechen - zu groß war der Rangunterschied. Stattdessen genoss er die Ehre, die ihm in diesem Augenblick zu teil wurde. Es war ein klarer Wintertag. Der Probatus genoss die wärmenden Strahlen der Sonne auf seinem Gesicht. Versonnen blickte er auf den Weg, der vor ihnen lag.

  • Seneca betrat die Ställe.
    Er rief einen Stallknecht zu sich.
    Hol mir und dem Praefectus Praetorianus zwei Pferde.
    Als der Stallknecht verschwunden war, rief Seneca einen zweiten.
    Hol du uns den nötigen Proviant für die Pferde und uns, dass es bis nach Numantia reicht.
    Als auch er verschwunden war, wartete Seneca auf Praetorianus.

  • Es war ein ungewöhnlich kühler Morgen. Nach dem morgendlichen Apell war Cotta mit den Probati zu den Ställen aufgebrochen.


    "Heute bringe ich Euch das Reiten bei. Das heißt ich bringe Euch bei wie man seinen Arsch auf ein Pferd schwingt und sich danach im Sattel hält."


    Cotta ließ ein Holzpferd aufstellen. Auf dem Holzpferd war ein Sattel mit vier Knäufen angebracht.


    "Wir üben zunächst ohne Rüstung und Waffen. Ich will, dass Ihr von hinten aufsitzt, wenn Ihr das beherrscht üben wir Aufspringen von den Seiten, im schiefen Winkel und in Rüstung."


    Cotta ließ die Rekruten sich hintereinander in Reihe aufstellen und ihr Glück versuchen. Bei den meisten klappte es, wenige landeten im Staub.


    "Seid froh, dass wir nicht am lebenden Objekt üben, das steht nämlich nicht einfach still!"


    Nachdem Cotta der Meinung war, dass die Rekruten genug geübt hatten, ließ er sie Rüstung anlegen.


    "Ein gut geschulter Reiter muss mit voller Ausrüstung in den Sattel eines im leichten Galopp gehenden Pferdes springen können. Ebenso muss er mit dem Speer oder Schwert in der Hand absitzen!"


    Cotta machte es vor. Er sprang von hinten auf, dann schwang er ein Bein über den Widerrist des Pferdes und rutschte seitlich hinunter.


    "Passt auf, dass Ihr beim Absitzen mit Eurer Lorica Hamata nicht an den Sattelknäufen hängenbleibt und seitlich am Pferd baumelt. Das könnte problematisch werden. Und jetzt will ich das von Euch sehen!"

  • Auch die erfahrenen Legionäre sollten sich in das Training eingebunden fühlen. Cotta suchte in der Reihe der Soldaten nach einem bekannten Gesicht:


    "Tiberius Iulius Maximus, Du dienst schon länger in der Legion. Zeig den jungen Spunden mal wie so etwas aussehen kann, wenn man die nötige Übung hat..."

  • Da ich nun bei der Reiterei war musste ich natürlich meine Übung auf dem Pferd etwas aufbessern. Immerhin musste ich ja einen guten Eindruck hinterlassen.


    Ein Optio war gerade mit seinen Neulingen beim ersten Üben.
    Ich schnappte mit ein Pferd und ging etwas Abseits auf eine ruhige Stelle.


    Aufsitzen, absitzen, aufsitzen, absitzen, schnell reiten, gallopieren, Gladius ziehen, seitlich etwas ducken, schnell stehen bleiben, .....


    und plötzlich passierte es. Ich fiel vom Pferd.


    Scheiße tut das Weh. Mein Knöchel. Verdammt!


    Ich hatte mir meinen Knöchel verstaucht. Was mir allerdings mehr sorgen machte war, ob mich die anderen gesehen hatten.


    Es tat zwar höllisch weh aber ich schwang mich schnell wieder aufs Pferd und lächelte. Ich musste diese Blamage überspielen.


    Ich übte noch brav weiter.


    Etwas später brachte ich das Pferd wieder zurück und machte mich auf den Weg zum Arzt. Mit etwas Umwegen das es nicht gleich jeder bemerkte.

  • Ich führe das Pferd, welches mir von der Ala in Aventicum geliehen wurde, in die Ställe des Castellums und schaue mich nach einem Stallburschen um.


    "He du, dies ist ein Pferd der Legion. Es wurde mir in aventicum geliehen. Ich gebe es nun zurück in die Legion. Versorge es gut, es hat ein lange Reise hinter sich und es ist ein gutes Pferd."


    Nachdem ich dem Burschen die Zügel gereicht habe, verlasse ich die Stallungen.

  • Es ist eine Pause auf dem Exerzierplatz, der Optio hat uns gestattet etwas zu Trinken und zu Essen.
    Ich nutze die Gelegenheit, während ich einen Apfel esse, einen kleinen Abstecher zu den Stallungen zu machen, um nach dem Pferd zu sehen, das mich hierher gebracht hat.
    Es ist so, als würde ich einen alten Freund begrüssen. Als das Pferd mich sieht, wiehert es leise, so als ob es mich erkennt.


    "Na mein Guter, " ich tätschle es schachte am Kopf, " nun bin ich auch in der Legion.."


    "PROBATI,.. DIE ZEIT DES FAULENZEN IST VORBEI..." Die Stimme des Optio ist nicht zu überhören.


    Mit einem leichten Seufzer gebe ich dem Pferd den Rest meines Apfels und kehre im Laufschritt zurück zum Exerzierplatz....

  • Ich entkomme dem Trubel der Unterkunft, diesem Bienenschwarm von Gerüchten, mir ist auch gleich wo hin es geht, meine Gedanken sind ganz so anders, bei...


    Langsam gehe zu den Stallungen, habe einen Apfel in der Hand und will einen alten Freund treffen, eben das Pferd, welches mich von Aventicum hierher geführt hat.


    an den Stallungen angetroffen, sehe ich es...


    Irgendjemand hat es heute geritten und niemand hat es hinterher versorgt, abgerieben... in mir steigt wut auf... Ich packe einen der Stallburschen und schimpfe auf ihn ein, dann stosse ich ihn von mir...
    Ich weis, ich habe nicht die Befugnis so zu handeln...aber es ist mir egal... ich sehe im Blick des Pferdes, wie es leidet...


    Dann greife ich zu Stroh und beginge damit das Pferd abzureiben...

    "Ruhig, Castor, ganz ruhig..."
    flüster ich ihm ins Ohr...

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