Ein kühler Wind fegte durch die Gassen Romas am Weihetage des Tempels der Concordia auf dem Forum Romanum, sodass Manius Flavius Gracchus Minor, der Quaestor und seitens des Consul für diese Festivität beauftragte Magistrat, heute gleich mehrere Schichten seiner langen Wintertunicae unter seiner Toga gewählt hatte, was ihn noch ein wenig massiger erscheinen ließ als gewöhnlich.
Selbstredend stand es ihm mitnichten an, einem derart bedeutsamen Feiertag persönlich vorzustehen, nachdem doch nicht selten der Kaiser als Pontifex Maximus selbst hiesig die Leitung auf sich nahm. Heute nun war der Consul an der Reihe, welcher hierfür sämtliche organisatorische Obliegenheiten an den jungen Flavius als seinen Assistenten deligiert hatte, der folglich gleich einem obersten Opferhelfer nicht von der Seite des Claudius wich.
Am Morgen bereits hatte er den Tempel aufgesucht, um höchstselbst sich durch den Aedituus hinsichtlich sämtlicher Präparationen zu informieren, obschon der Augenschein sämtlicher Details selbstredend ihm verschlossen war gewesen, sodass er diesbezüglich sich auf das Urteil seines geliebten Patrokolos, welcher als Assistent des Assistenten in dritter Reihe nun voranschritt, hatte verlassen. Dessenungeachtet war er überzeugt, dass jene Festivität in hinreichendem Maße würde präpariert sein, dass Weihrauch ebenso wie sämtliche weitere Opfergaben in agreabler Qualität und Quantität würden vorhanden sein und somit dem Gelingen jenes durchaus bedeutsamen Staatsopfers nichts mehr im Wege stand.