[Forum Romanum] Templum Concordiae

  • Auf dem Weg zum Tempel hin, hatte sie etwas mit ihrem Onkel geplaudert. Flavus hatte geschwiegen und war wohl in gedanken ganz woanders. Sie nahm es ihm nicht übel, denn sie war froh nun noch einen Menschen mehr in Rom zu kennen. Schließlich ließ Sedulus sie in der Obut des jungen Decimers zurück und wandte sich an die seine Senatorenkollegen. Ihr Blcik wanderte bewundernd durch den Tempel.


    Ihr blick folgte schließlich seinem Fingerzeig. Eine Ziege stand dort, angebunden und verängstigt Das Herz zog sich ihr zusammen, aber sie wusste, dass sie das Tier für die Götter gedacht war und von daher versuchte sie ihr Mitleid zu unterdrücken.


    "Ich hoffe es geht schnell... ein wenig konnte sie ihr Mitgefühl nicht verbergen.


    "Nun, er ist mein Onkel und er ist fast so etwas wie ein Vater für mich!" sie wandte sich von dem Tier ab. "Er hat mich in der Familie aufgenommen und er ist ständig um mein Wohlergehen besorgt!" beantwortete sie ihm seine Frage.

  • Natürlich war ich mit zum Tempel marschiert, wo die Versöhnung nun auch den Göttern vorgeführt werden sollte. Ich stand bei den Anhängern von Livianus und Mattiacus, ganz vorne, damit es nicht so aussah als ob ich mich verstecken wollte, und beobachtete das Ganze. Wobei ich mich fragte, in wie weit die Eintracht, die auf einmal zwischen Livianus und dem infamen Germanicer zu herrschen schien, jetzt gespielt war, der Inszenierung wegen. Gut gespielt war sie auf jeden Fall.
    Ein Rundblick zeigte mir, dass Flavus sich die Zeit zu vertreiben wusste, und sich gleich mal ein Mädchen aufgerissen hatte. Da fühlte ich mich noch unbehaglicher hier, und ließ den Blick weiterschweifen zu den kalten, unnahbaren Marmorstatuen vor dem Tempel. Hoffentlich ging das ganze schnell über die Bühne, ich hatte schon wieder Sehnsucht nach der Castra.

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    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • "Ähem, gut" dachte sich Mattiacus. Eigentlich sollten jedem Römer die nötigen Rituale vertraut sein, um zu Opfern. Aber um die Stimmung nicht zu vermiesen, sagte er nix.


    Er machte eine entsprechende Handbewegung und der Gehilfe legte die Ziege auf den Altar. Danach nahm er einen Zipfer seiner Toga und legte ihn über seinen Kopf, um zu zeigen, dass er nun in einer Funktion als Priester war.


    "Macht das mir nach." sagte er zu Livianus und Sedulus.


    Ein weiterer Gehilfe trat vor und trug ein Kissen mit zwei Opfermessern.


    "Nehmt die Messer und schneidet eurem Opfer" dabei blickte er kurz ein wenig mitleidend zum armen Tier, das gar nicht wusste, wie ihm geschah "die Kehle durch. Sprecht dabei ein paar feierliche Worte, etwa dass ihr euch im Angesicht der Göttin in Namen der Gens feierlich versöhnt und fortan jeglicher Unbill und Zwietracht zwischen unseren Familien beendet sein sollen. Lasst dabei das Blut über den Altar fliessen. Das ist der Anteil der Göttin. Danach ist das Opfer auch schon vorbei. Jedenfalls in meinem Augen. Denn dann ist unser Vertrag mit den Göttern besigelt."

  • Ihr Onkel also, nahm Marcus interessiert zur Kenntnis. Das war zwar ziemlich nah verwandt, aber nicht nah genug, dass es den jungen Decimus von seinem Vorhaben abbringen konnte. Der mitleidsvolle Blick der jungen Germanica zeigte ihm, dass sie alles andere als ein Anhänger solcher Opferungen war und dieser nicht unbedingt beiwohnen musste. Er nahm daher Calvenas Hand, die bis dahin immer noch auf seinem Arm geweilt hatte und schaute ihr tief in die Augen.


    "Wir müssen uns das nicht ansehen Calvena. Komm."


    Dann begann er, sie behutsam in Richtung einer Säule zu ziehen, die nur wenige Schritte von den beiden entfernt die Dachkonstruktion des Tempels stütze und noch dazu breit genug war, um das junge Pärchen vor den Blicken der anderen Anwesenden zu schützen, die aber ohnehin alle darauf achteten, was sich vor ihnen tat.

  • Der Tempel füllte sich mit den Anhängern der beiden Familien und leises Getuschel erfüllte die marmornen Hallen. Livianus und Sedulus standen direkt am Altar, Klienten, Verwandte und Neugierige dahinter und etwas verteilt in kleinen Grüppchen. Kurz konnte sie noch sehen wie ein Tempeldiener zwei blank polierte Messer brachte. Das Tier blökte verängstigt auf und zerrte an seinem Strick.
    Kurz warf Calvena einen Blick zu ihrem Onkel herüber, ehe Flavus sie sacht in den Schatten einer Säule zog. Sie war tatsächlich kein Freund von blutigen Opfern und ließ sich von daher gern etwas ins Abseits führen.


    „Was hast du vor?“ wisperte sie, nachdem sie nun so vor den Blickender anderen verborgen waren.


    „Sollten wir nicht lieber doch zu sehen?“ fügte sie hinzu. Aber wirklich überzeugend klang sie nicht, sie war schon froh nicht unbedingt dabei zusehen zu müssen, wenn das Opfer vollzogen wurde. Sie wünschte sich nur, dass es schnell vorbei ging und das arme Tier nicht lange leiden sollte.

  • Marcus schmunzelte. Es war richtig süß, wie sie danach fragte, was der Decimus nun vorhatte. Wirkte sie etwa aufgeregt, nun wo die beiden zur Gänze hinter der Säule verschwunden waren? Auch Marcus selbst spürte, wie sein Herz etwas schneller zu schlagen begann, immerhin wusste es bereits jetzt, was der junge Mann nun vorhatte. Ihre beiden Fragen ignorierte er einfach, lächelte sanftmütig und strich ihr zärtlich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die sich vermutlich bei den wenigen Schritten hier her aus ihrer Frisur gelöst hatte.


    "Hat dir schon einmal jemand gesagt, dass du wunderschön bist Calvena? Ich habe gehört dieser Tempel soll zu den Schönsten in ganz Rom zählen und trotzdem erblasst er in deiner Gegenwart."


    Marcus ging einen kleinen Schritt zur Seite und positionierte sich so, dass Calvena mit dem Rücken zur Säule und er direkt vor ihr stand.


    "Concordia hat mir heute wahrlich Glück gebracht, als sie uns zusammenführte."


    Das die Göttin der dieser Tempel geweiht war, nicht nur für Glück, sondern auch für römische Tugenden wie Keuschheit, Tugend oder Treue standen, hatte der junge Decimer in diesem Moment wohl vergessen. Sein sonst so strahlendes Lächeln war jedenfalls aus seinem Gesicht verschwunden und während er Calvena immer noch verliebt in die Augen sah, kamen seine Lippen immer näher an die ihren, vorbereitend auf eine Versöhnung zwischen Germanicer und Decimer der etwas anderen Art.

  • Irgendwie fand sie sich nicht nur im Schatten allein mit Flavus wieder, nein, sie lehnte auch an einer Säule und er stand direkt vor ihr und sah ihr tief in die Augen. Bisher hatten nur wenige Männer ihr so viel Aufmerksamkeit geschenkt, was sie nicht nur in gewaltige Verlegenheit brachte, sondern sie auch reichlich verunsicherte. Ihre wenigen Erfahrungen mit Männern waren eher unspektakulär gewesen und mit Ausnahme von Valerian, hatte sie sich auch noch nicht auf irgendetwas eingelassen und groß herum geknutscht hatte sie bisher auch noch nicht.
    Eine feine Röte überzog ihre Wangen, als Flavus sie mit Komplimenten überschüttete und ihre zaghaft immer näher kam. Vergessen war, dass sie einander nicht mal eine Stunde kannten oder dass sie mitten in einem Tempel standen, ihre Verwandten nur wenige Schritte von ihnen entfernt. Nicht einmal an das arme Opfertier dachte sie, ihr Kopf war wie leer gefegt.


    Für sie gab es in diesem Moment nur diese strahlenden Augen. Sie merkte erst, als er tat was er tat, als sich seine Lippen auf die Ihren senkten. Fast wie in Trance ließ sie es zu und selbst die kleine warnende Stimme in ihrem Hinterkopf, war einfach verstummt und hielt sie davon ab, das richtige zutun. Doch ehe sie diesen Kuss wirklich zu genießen begann, meldete sie sich doch zurück und förderte hinterhältiger Weise Valerians Gesicht zu Tage. Etwas verschreckt löste sie sich von Flavus und hätte nur zu gern die Flucht ergriffen, doch sie saß in der Falle, zwischen Säule und dem stattlichen jungen Mann.


    „Das sollten wir lieber lassen…“ meinte sie atemlos und wünschte sich an jeden anderen Ort der Welt, als diesen. Am besten ganz weit weg. Verflucht, wie war sie nur in diese Situation geraten, das war doch sonst nicht so ihre Art.

  • Der Decimer genoss den zärtlichen Kuss in vollen Zügen und schloss sogar für einen kurzen Moment seine Augen. Die Umgebung und der eigentliche Grund seiner Anwesenheit waren vollkommen vergessen. Es hatte ihm ohnehin nicht viel bedeutet, bei dieser Zeremonie dabei zu sein. Die vollen und zarten Lippen Calvenas fühlten sich besser an, als er es vermutet hatte und auch wenn man merkte, dass ihr etwas die Erfahrung beim Küssen fehlte, so fand der Kuss durchaus großen Anklang bei dem jungen Mann.


    Da Marcus auch nicht gerade für seine Zurückhaltung bei Frauen bekannt war, bewegte sich seine Hand bereits seitlich Calvenas Körper entlang und wollte gerade damit beginnen ihre wohlgeformten Rundungen zu inspizieren, als sie plötzlich ihre Lippen wieder von den seinen löste und ihm zögerlich Einhalt gebot. Seine Hand stoppte im selben Moment, ließ von ihr ab und stemmte sich gegen die Säule. Er brachte wieder den nötigen Abstand zwischen die beiden, um ihr in die Augen sehen zu können. Sein Blick war einfühlsam und ein kleines Lächeln war auf seinen Lippen zu sehen.


    "Gefällt es dir etwa nicht?"

  • Verdammt, verdammt, verdammt, wetterte sie in Gedanken gegen sich selbst. Wie hatte sie es nur so weit kommen lassen können. Ihr Herz schlug im Augenblick doppelt so schnell wie sonst, denn auch wenn sie sich von einander gelöst hatten, so schien sie ihm nicht wirklich entkommen zu können. Seine Augen hatten etwas an sich, dass sie fesselte. Und doch schrillte die kleine Alarmglocke in ihrem Kopf laut. Vor allem weil sie sich nun in einer Zwickmühle befand, in die sie gar nicht hätte gelangen sollen. Kurz schloss sie die Augen um den Zauber zu brechen, der sie wie eine Statue bannte. Auch weil nun wieder kurz Valerians Lächeln vor ihr auftauchte und sie zumindest ein wenig wieder auf den Boden der Tatsache brachte. Für sich selbst stellte sie fest, das Decimus Flavus gefährlich war…. eine lockende bezaubernde Gefahr.


    Er klang leicht gekränkt, als sie versuchte innerlich auf Distanz zu gehen. „Nein…. ähm… ja…“ stotterte sie leise. „Ich meine…“ noch immer konnte sie keinen klaren Gedanken fassen. Am liebsten wäre sie ja jetzt weg gelaufen. Kurz atmete sie durch, aber wirklich gesammelt hatte sie sich nicht.


    „Es war schön…“ beteuerte sie, „aber dennoch halte ich das für keine gute Idee!“ entschlossen tauchte sie nun unter seinem Arm hindurch und machte einen Schritt in Richtung der übrigen Gäste des Tempels. „Es ist weder der richtige Ort noch,“ was wollte sie eigentlich sagen. Das sie jemand anderen liebte und Angst hatte das sie soeben einen ziemlich großen Fehler gemacht hatte. Wo war nur ihr Selbstbewusstsein hin. Sie war völlig durcheinander und verunsichert. Was hatte er nur an sich, dass sie so auf ihn reagierte.

  • Vala stand mit seinem neuen claudischen Bekannten ziemlich weit ab vom Geschehen, zwischen ihm und den Opfervorgängen standen mehrere Reihen voll von Schaulustigen, Klienten, Gläubigen und sonstigem Volk. Trotzdem hatte Vala eine annehmbare Sicht, was er seiner schon fast klischeehaft germanischen Größe verdankte.


    "Wer ist diese Concordia?", flüsterte er seinem Begleiter zu, während er darauf achtete nichts zu vergessen. Er musste zugeben, die Lehreinheit seiner Mutter über die Götter war schon viele Jahre her.

  • Es hatte ihr also gefallen und trotzdem wollte sie nicht weitermachen? Diese Schüchternheit – sollte sie diese Einstellung nicht ändern, so würde Calvena noch so manche äußerst nette Erfahrung an sich vorübergehen lassen. Ein großer Verlust für die Männerwelt, bei einer so bezaubernden und hübschen jungen Frau. Noch ehe Marcus etwas erwidern oder sie doch noch überreden konnte weiter zu machen, trat sie wieder einen Schritt zur Seite und entzog sich damit einem erneuten Kuss. Doch so schnell wollte Marcus sie nicht ziehen lassen. Nicht ohne ein vermutlich letztes Mal diese wundervollen Lippen geküsst zu haben.


    Ihre Hand, an der er sie zuvor hinter die Säule führte, hatte er dir ganze Zeit über nicht losgelassen und so zog er sie ehe sie gänzlich außer Reichweite war erneut an sich heran. Ein kräftiger Ruck, der ihr zwar keine Schmerzen bereiteten konnte, aber sie wieder dicht an seinen Körper brachte. Leidenschaftlich presste er seine Lippen an die ihren und ließ dabei ihre Hand los, sodass sie diesen letzten Kuss jederzeit wieder lösen konnte. Ein Abschiedsgeschenk sozusagen, dass er ihr noch stahl, bevor die beiden wieder zurück zu den übrigen Anwesenden gehen würden.

  • Sie hatte gänzlich vergessen, dass er noch immer ihre Hand hielt und sie ihm deswegen so überhaupt nicht würde entkommen können. Flucht und Rückzug, das waren für den Augenblick ihre vorherrschenden Gedanken, schließlich war es gänzlich unpassend sich in einem Tempel so sehr daneben zu benehmen. Doch Flavus hatte eine Ausstrahlung, der sie sich nicht entziehen konnte, je mehr sie sich dagegen stemmte, desto anziehender schien er zu werden und desto mehr geriet sie ins Schwanken.


    Noch ehe sie ein kurzes Stoßgeben an Concordia richten konnte, fand sie sich in seinen starken Armen wieder. Er hatte sie einfach und ohne Mühe wieder zur sich heran gezogen. Seine Lippen drückten sich erneut auf die ihren und für den Moment schien es so als würde sie schweben oder aber ihre Beine jeden Augenblick unter ihr nachgeben. Von sich selbst schockiert, löste sie sich etwas abrupt von ihm. Ich bin nicht meine Mutter! das ernüchterte sie gewaltig und brachte einen klaren Kopf zurück. Ich will ihn nicht… er ist nicht Valerian, sagte sie sich und es half ihr nun wirklich. Es schien fast so, als sei der Bann gebrochen, mit welchem Flavus sie belegt hatte.


    Sie schüttelte den Kopf, diesmal entschlossen. „Nein!“ flüsterte sie und brachte diesmal reichlich Abstand zwischen sich und Flavus. „Es tut mir Leid, aber es gibt einen Anderen!“ wisperte sie und sah sich verstohlen um. Es hatte niemand diese kleine Szene mitbekommen.

  • Nun war die Katze aus dem Sack - ein Anderer war im Spiel. Wie hätte es denn auch anders sein können! Grundsätzlich waren vergebene Frauen noch interessanter für Marcus und diese Tatsache störte ihn keineswegs, da ihn ihre Eroberung mehr abverlangte. Doch hatte Calvena zuvor ein wahres Wort gesprochen. Der Ort und der Zeitpunkt war alles andere als passend, um die junge Germanica ausreichend und in aller Ruhe betören zu können. Marcus spielte daher den enttäuschten und nickte verständnisvoll. Seine Stimme war ebenso leise wie die Calvenas und seine gute Laune schien wie weggefegt.


    "Ich verstehe. Das tut mir sehr leid. Ich wollte nicht......"


    Seine trauriger Hundeblick traf Calvena, die immer noch vor ihm stand. Er beendete den Satz nicht mehr und machte eine kurze Pause, ehe er weitersprach.


    "Dann sollten wir wirklich wieder zurück zu den anderen gehen."

  • Seine Blick und seine Worte trafen sie wie ein Pfeil, direkt in die Brust und verdammt schmerzvoll. Worauf hatte sie sich da nur eingelassen. Verschwunden war ihre Entschlossenheit und die Unsicherheit trat wieder klar zu Tage. Mit einem Male war ihre Alarmglocke verstummt und machte einem anderen Gefühl platz. Gewissensbissen, schließlich hatte er ja nicht wissen können, dass es da jemand anderen gab. Sie hätte sich von Anfang an nicht auf so etwas einlassen sollen. Sie war so verdammt dumm gewesen. Dumm und Naiv.


    Calvena biss sich auf die Unterlippe. Sie gehörte nun mal nicht zu den abgebrühten jungen Frauen Roms und mit dieser Situation war sie hoffnungslos überfordert. Fast wünschte sie sich, irgendjemand würde dazwischen platzen und sie aus dieser Situation befreien, doch sie war auf sich selbst gestellt. Sie konnte ja nicht ahnen, das Flavus nur mit ihr spielte und es darauf anlegte.


    „Ich…“ stotterte sie wieder. „Es tut mir leid!“ sagte sie nur und ließ dann den Kopf hängen. Verdammt noch mal. Warum ausgerechnet sie. Doch irgendwie konnte sie sich nicht mehr durch ringen, auf ihn zuzugehen. Das war wirklich zu viel für sie. Sie kam sich schäbig vor.

  • "Schon gut."


    Nun ließ auch Marcus gespielt seinen Kopf hängen, beobachtete aus den Augenwinkel jedoch gleichzeitig die Reaktion der jungen Frau, der die ganze Sache anscheinend wirklich zu Herzen ging. Nach einem kurzen Moment, der ihr Leiden etwas in die Länge ziehen sollte, hob Marcus wieder den Kopf. Er lächelte wieder ein wenig, so als wollte er sich dadurch selbst wieder aufbauen und die Situation für Calvena etwas leichter machen.


    "Er ist bestimmt ein glücklicher Mann, mit einer so bezaubernden und hübschen jungen Frau wie dir an seiner Seite.......... Lass uns zu den Anderen gehen."


    Erneut streckte er der Germanica seinen Arm entgegen, als Aufforderung, dass sie sich wieder einhacken möge.

  • Du hast dir nichts zu schulden kommen lassen meldete sich die kleine Stimme in ihrem Hinterkopf, welche sie auch meist vor Unglück bewahrte. Ach, nein?!?!? entgegnete sie zornig, weil sie das Gefühl hatte eine Menge falsch gemacht zu haben. Nein, bestätigte das Stimmchen ruhig. Leise seufzte sie auf, besser fühlte sie sich dennoch nicht. Er hat DICH geküsst, ehe du wirklich darauf reagieren konntest und auch der zweite Kuss ging auf seine Kappe. Du hast von Valerian nichts erzählt, weil es ihn nichts angeht! meinte das Stimmchen nüchtern und rang somit die Gewissensbisse nieder, auch wenn sich diese nicht komplett verscheuchen ließen. Kurz dachte sie nach und musste dann dem Stimmchen zustimmen. Du hast recht, gestand sie ein. Aber besser fühle ich mich dennoch nicht. Immer noch war sie ganz durcheinander. Flavus würde dieses Zwiegespräch nicht mitbekommen, denn es lief innerhalb eines Herzschlages ab, während er noch auf den Boden stierte.


    „Es tut mir leid!“ sagte sie noch einmal. Es klang ziemlich abgedroschen, aber etwas Besseres fiel ihr einfach nicht ein. Dazu war die Situation viel zu vertrackt. In Zukunft würde sie sich gewaltig in Acht nehmen müssen, wenn sie ihm über den Weg lief. Er hatte eine Wirkung auf sie, dir ihr so gar nicht gefiel und sie vor allem völlig verunsicherte.


    Zögernd ergriff sie seinen Arm und hackte sich bei ihm ein. Sie würde nun erst einmal etwas auf der Hut sein und sich nicht noch einmal in solch eine verfängliche Situation bringen lassen. Erleichtert atmete sie auf, als sie sich wieder und die Leute mischten. Hier würde er sicher nicht mehr auf den Gedanken kommen sie küssen zu wollen und sie auch nicht. Nur zu deutlich war sie sich seiner Nähe bewusst. Es war zwar nicht unangenehm, aber nicht mehr so unbeschwert, wie noch vor einigen Augenblicken.

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Mattiacus



    "Macht das mir nach." sagte er zu Livianus und Sedulus.


    Sedulus griff also nach einem der Messer sah es an und dann zum Opfertier. Irgendwie gefiel ihm der Gedanke nicht es einfach so abschlachten zu müssen. Er hatte jetzt keinen Hunger auf das Tier und gemacht hatte es ihm auch nichts. So verzog er nur sein Gesicht. Aber im Endefekt, hatte er ja gar keine andere Wahl. So schnitt er dem Tier die eine Seite der Kehle auf und überließ Livianus den Rest. Bei seinem Tun murmelte Sedulus einige Worte die sonst keiner der Anwesenden zu hören bekam bis auf die Letzten.


    Möge unsere Göttin Concardia dieses Opfer annehmen.


    Dabei erhob er die freie Hand und sah in die Höhe.

  • Zitat

    Original von Titus Duccius Vala
    Vala stand mit seinem neuen claudischen Bekannten ziemlich weit ab vom Geschehen, zwischen ihm und den Opfervorgängen standen mehrere Reihen voll von Schaulustigen, Klienten, Gläubigen und sonstigem Volk. Trotzdem hatte Vala eine annehmbare Sicht, was er seiner schon fast klischeehaft germanischen Größe verdankte.


    "Wer ist diese Concordia?", flüsterte er seinem Begleiter zu, während er darauf achtete nichts zu vergessen. Er musste zugeben, die Lehreinheit seiner Mutter über die Götter war schon viele Jahre her.


    Gemeinsam mit dem Duccier folgten wir dem Tross um der Prozession von Weitem beizuwohnen. Die Vorgänge um das Opfer herum waren Lepidus alle bekannt von daher war es kein Problem für Lepidus, nebenbei neugierige Fragen des Ducciers zu beantworten, welcher anscheinend und wer mag es ihm verdenken so etwas noch nicht sehr oft bestaunt hatte. "Concordia?!" Ich grinste meinen Germanischen Freund von der Seite an. "Concordia ist die Göttin der Eintracht, der Übereinstimmung und Harmonie."


    Ich beobachtete nach meiner treffenden Antwort den Duccier, wie er gebannt auf die Prozession achtete. Sicherlich völliges neuland, wenn man aus einem Land voll Barbaren kommt, dachte sich Lepidus und schmunzelte in sich hinein.

  • Wie es sein Bruder vorgezeigt und auch Sedulus vorgemacht hatte, griff Livianus ebenfalls nach einem der Messer und wandte sich an das Opfertier. Mit einem schnellen und ruckvollen Schnitt durchtrennte er den Hals des Tieres. Dabei dankte er Concordia im Namen seiner Gens für die Versöhnung zwischen ihm und Sedulus und schwor, dass fortan jeglicher Unbill und Zwietracht zwischen den beiden Familien beendet sein sollte. Dabei ließ er das Blut des Tieres über den Altar vließen. Er schloss mit denselben Worten das Opfer, wie Sedulus.

    "Möge Concardia dieses Opfer annehmen."

  • "Dann ist es vollbracht." sagte Mattiacus.


    Die Gehilfen nahmen die Messer wieder entgegen.


    Das Blut lief über den Altar, alles genau nach Vorschrift, quasi ein Musteropfer. Jetzt musste die Göttin das Opfer nur noch annehmen.

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