Kaminzimmer

"Heilsa" antwortete ihm Gunnar mit einem Lächeln
"ich bin Gunnar, Sohn des Roderich und aus dem Stamme der Chatten"

Ein Chatte und freiwillig im Imperium. Entweder ein halbwegs neutrales Dorf oder eine lange Geschichte, dachte er bei sich. Er deutete auf die Sitzecke: "Es freut mich Dich kennen zu lernen, Gunnar," erwiederte er freundlich. "Bitte nimm doch Platz. Ich nehme an, Du bist einem Bier oder Met nicht abgeneigt?" Er ging bereits zu dem kleinen Tischchen mit der Auswahl. "Und Dich führt die Suche nach einer Arbeit zu uns?"

"Ein Met wäre genau das richtige für meine trockene Kehle..." antwortete Gunnar ihm freundlich.
"Mich haben gewisse Umstände gezwungen aus den Landen meines Stammes fortzugehen....und die Götter haben mich nun hierher jenseits des großen Walles gebracht, und ihr hörte ich das die Familie Duccia Bedienstete sucht, Liktoren sagte man mir"

Er reichte ihm einen Hornbecher gefüllt mit Met und setzte sich ebenfalls. "Ja. das ist richtig, wir suchen Leute, die für uns arbeiten, auch Liktoren. Du weisst also, was es mit einem Liktor auf sich hat? Gut! welche Qualifikationen bringst Du mit?" Er wusste, dass die Frage eventuell überflüssg war, aber sicher war sicher.

Dankend nahm er das Methorn und nahm einen kräftigen Schluck.
"Ich bin im Umgang mit Ger und Sax geübt und habe eine relativ gutes Gespür für Gefahren, das hat mir mein Vater auf einigen Jagdzügen weitergegeben"

Nachdenklich nickte er und meinte dann: "Nun gut, ich werde Dir die Situation erklären und Du entscheidest dann. Es geht darum, dass in den letzten Monaten, aus welchen Gründen auch immer, die jedoch meist mit meinem Amt zusammenhängen, Anschläge auf mich und meine Familie verübt wurden. Was mich betrifft mache ich mir weniger Sorgen als was meine Familie betrifft und deshalb suche ich im Besonderen für meine Cousine, die als Magister Scriniorum hier tätig ist, einen Liktor.
Du solltest jedoch wissen, dass sie damit nicht einverstanden sein wird und entsprechend es wohl eine Sysyphusarbeit sein dürfte sie zu schützen, doch habe ich Grund zur Annahme, das gerade sie im Moment in Gefahr schwebt." Er musterte den Germanen. "Sie kann stur sein und sie ist stolz und tapfer, denn sie ist ein Mitglied aus der Sippe der Wölfe, aber sie ist nicht unverwundbar. Traust Du Dir zu, trotz der Problematik, ihr den nötigen Schutz zu gewähren?" Er nahm einen Schluck. "Ausserdem hin und wieder auch für die Begleitung anderer zur Verfügung zu stehen."

Er hatte den Ausführungen Germanicus aufmerksam zugehört.
Ja, auch seine Smilla war außerordentlich tapfer gewesen, und es hatte sie nicht davor bewahrt in Hells Reich einzuziehen.
Bitterkeit machte sich in seinem Herzen breit, ein Gefühl das er nur zu gut kannte.
"Ich werde deine Cousine und deine Familie vor jedwegem Feind schützen so gut ich es zu tun vermag"
Er nickte um seinen Worten Nachdruck zu verleihen und seine Augen funkelten entschlossen.

Er nickte und ei Blick auf Gunnar verriet ihm, dass er ihm das auch so abnehmen konnte. "Gut! Allerdings kann es sein, dass Du Venusia, ihr germanischer Name lautet Dagmar, zu ihrem Glück manchmal wirst zwingen müssen. Ich werde vorher mit ihr reden, aber ich kann Dir jetzt schon sagen, dass sie diese Maßnahme nicht mögen wird." Er lächelte schwach. "Kommen wir zum Punkt Bezahlung: was schwebt Dir vor?"

"Ich muss dir ehrlich gestehen, das ich kaum etwas von römischem Geld und seinem Wert verstehe. Gib mir einfach soviel wie du für angemessen hältst, ich bin kein Mann den die Gier nach Geld treibt.."
Er lächelte und nahm einen Schluck Met.

Diese Worte gefielen ihm und so dachte er nicht lange nach. "Nun, ich biete Dir hier eine Bleibe, ein Zimmer in diesem Haus. Dazu gehört, dass Du dieses Zimmer hier, die Culina, Balneum, Garten, sprich alles, was allen zugänglich ist, nutzen kannst. Du bekommst freie Kost und Logis und sagen wir 20 Sesterzen die Woche. Auf dem Gestüt kannst Du Dir ein Pferd aussuchen, welches Dir jederzeit zur Verfügung steht, jedoch solltest Du Dich mit Farold, sein Name lautet Ancius Duccius Munatianus absprechen, da er es leitet und weiss, welche für die reine Zucht sind und welche nicht. Wenn Du Waffen brauchst, sage Bescheid und Du erhälst dafür Geld." Er überlegte kurz, aber das schien ihm soweit auch ein gutes Angebot und hoffte, er würde es ebenfalls so sehen.

Gunnar zog die Augenbrauen nach oben, das Angebot Germanicus' war mehr als er je erwartet hatte.
"Ich danke dir für deine Großzügigkeit, Sohn des Landogars und werde mein bestes geben um deinen Erwartungen gerecht zu werden"
Er lächelte und reichte seinem Gegenüber den Arm.

Er nahm ihn nur zu gerne an und freute sich. "Dann hätte ich noch eine kleine Zusatzaufgabe für Dich, wenn Du Dir zusätzlich eine kleine Belohnung verdienen willst. Die Frau, die diese Anschläge verübte konnte dem Regionarius entfliehen. Ich habe bereits Fahndungsplakate ausgehängt und eine Belohnung versprochen, wer sie ihm wieder übergibt. Es wird Zeit, dass sie zur Rechenschaft gezogen wird. Es wäre gut, wenn Du Dich auch wein wenig umsehen würdest. Aber vorsicht, sie ist unberechenbar.

Er überlegte kurz:
"Ich nehme stark an, du willst die Frau lebend um sie der römischen Gerichtsbarkeit zu unterstellen?"

"Nun, es wäre eine nette Beigabe. Sollte sie allerdings in Notwehr Hel übergeben werden, werde ich der Letzte sein, der Dich dafür verurteilt und auch sonst wird das niemand tun," meinte er offen.

Er nickte nur und erhob sich.

"Dann werde ich deine Zeit nicht mehr weiter in Anspruch nehmen und mich gleich an die Arbeit machen, Sarolf Sohn des Landogars"

"Gut," sagte er und deutete dann auf die Tür. "Da Du hier freie Kost und Logis hast, wird Dir Marga Dein Zimmer zeigen. Es steht Dir jederzeit zur freien Verfügung," lächelte er.

"Ich danke dir, möge Odin ein waches Auge über dich und deine Sippe haben"

Er machte eine Handbewegung und verließ das Kaminzimmer.

Marga geleitete den CS in das Kaminzimmer. "Ancius? Besuch für Dich!"
Dann ließ sie die Beiden alleine, war doch sonst für alles gesorgt.

Er erhob sich noch etwas schwerfällig und sah dem Besuch, als er die Uniform erkannte einen Sekundenbruchteil mit gerunzelter Stirn entgegen. Ein Soldat für ihn? Kundschaft oder wegen was Anderem? "Heilsa," sagte er und fügte dann gleich ein "Salve!" an. Er konnte sich einfach nicht daran gewöhnen, dachte er innerlich grinsend. "Wie kann ich Dir helfen?"

Salve! sagte ich freundlich und zeigte ihm, dass er sich wegen mir keine Mühen machen musste um aufzustehen!

Ich bin Marcus Annaeus Scipio, der neue Ceturio Statorum von Mogontiacum! Ich wollte dir nur mitteilen, dass wir die Frau wieder geschnappt haben, welche dir das angetan hat! Und ich bin gekommen, um nachzufragen wie es soweit gekommen ist?!