Officium Duumvirorum - Arbeitszimmer der Duumviri

  • Ostianus bereitete gerade die Liste aller heutigen Termine des Duumvir Iulius vor, eine übersichtliche Tabelle mit Uhrzeit, den Namen der erwarteten Personen, dem Anliegen und nicht zuletzt hier und dort zusätzlich benötigten Unterlagen. Da tauchte der Helvetius vom Vortag... und dem Tag davor... im Vorzimmer auf.


    "Salve, Helvetius!", grüßte Ostianus zunächst, bevor er dem künftigen Scriba - denn ohne unterzeichnete Ernennnugsurkunde war er ja wohl kaum ernannt - die Unterlagen abnahm. Kurz warf er einen Blick auf beide Sachen, nickte und legte sie bei Seite.
    "Gut, ich reiche sie gleich weiter. Ach, und ich soll dich noch erinnern..." Ostianus kramte kurz zwischen einigen Tabulae. "... soll dich erinnern... HIER! Ich soll dich erinnern, dass dich der Aedilis Mercatuus gleich in seinem Officium erwartet. Amtseinweisung oder so, steht hier." Die Schrift des iulischen Duumvir war manchmal wirklich nicht zu lesen... was aber bestimmt nicht an dem vielen Wein lag, den Ostianus auf der Fest letzte Nacht getrunken hatte. Nein, bestimmt nicht. Die Feier war wirklich gut gewesen; dafür hatte sich sogar das Durchmachen gelohnt - insbesondere, weil dem Vorzimmerbeamten einer aegyptischen Wundercreme sei Dank nichts von der Party anzusehen war!

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    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives
    "Ein Finanzbeamter der kaiserlichen Administration kommt jetzt.", kündigte der Iulier für Germanicus Aculeo und Cassius Hemina an.
    "Soll ich den Quaestor dazu bitten?", wandte er sich an seinen Collega.
    "Na wir haben die Unterlagen doch auch da. Oder etwa nicht?" Hemina kramte kurz.
    "Hier.", lächelte Dives. Der Cassier hatte einen super aufgeräumten Schreibtisch, auf dem er nichts fand. Schlimm, solche Leute. Beim Iulier herrschte geordnetes Chaos! Dann fiel der Blick auf den eintretenden Beamten...


    >> Titus folgte dem Beamter der Stadt Ostia, als dann die beiden das Vorzimmer erreichten nahm er die zwei Herren wahr, die aus dem Officium herauskamen. Einer von denen war sogar mit seiner Ehefrau verwandt, wenn auch Titus davon nichts ahnte. Die Familie Helvetius stellte der Familie Decimus nichts nach, in der Größe der Mitglieder jedenfalls. Er betrat das besagte Officium und sah kurzweilig ein Gespräch zwischen den Amtsträgern, die irgendetwas tuschelten. Sehr verdächtigt in den Augen von Titus, aber auch vielversprechend, wenn die Stadt so einiges zu verbergen hatte. Titus war knallhart, wenn es darum ging, Fehler aufzudecken und die Übeltäter später an die Justiz zu übergeben. "Salve, Duumvir Iulius.", begrüßte er den sitzenden städtischen Beamten, der ihm noch in Erinnerung geblieben war, der ihn und seine Frau je eine Blume schenkte. Welche jedoch hatte Titus kläglich vergessen. Gibt eben Wichtiges als sich Präsente merken zu müssen, wenn er auch gerne solche Aufmerksam erhielt. "Deciums Varenus, Primicerius am kaiserlichen Hofe.", sagte er kurz. Denn er wollte viel lieber die Reaktion vom Iulius in Augenschein nehmen.

  • ... und wie sein Blick so auf den Herrn vom Palatin fiel, ging dem Iulier plötzlich auf, dass er diesen Mann bereits kannte. Woher? Tja, das war eine gute Frage. So genau konnte er das nicht gleich sagen. Möglichkeiten gab es dafür einfach zu viele. Als sich der kaiserliche Beamte jedoch als Decimer vorstellte, hatte Dives da so eine Idee:
    "Salve, Primicerius Decimus! Du bist doch der Vater der jungen Vestalin Decima..." Wie hieß sie weiter? Stella? Nein, das Sternchen war mit dem Schlauen, Catus, im Theater gewesen. Er kam nicht drauf. Sein Collega versuchte die Situation etwas zu überspielen:
    "Salve, Primicerius Decimus! Ich bin Cassius Hemina Minor, Duumvir von Ostia. Es ist mir eine Ehre.", stellte er sich freundlich, aber dennoch zurückhaltend vor. Zahlen waren nicht so sein Ding und Zahlenjongleure ihm folglich etwas suspekt. Hemina bevorzugte da eher die Geometrie, was man auch nur unschwer auf seinem Schreibtisch erkennen konnte. Alles war feinsäuberlich sortiert und exakt an den Tischkanten ausgerichtet. Und trotzdem fand der Duumvir bestimmte Dinge in seiner Ordnung einfach nicht wieder...


    "Setz dich. Du erinnerst dich an Germanicus Aculeo?", ergriff nun Dives wieder das Wort und zeigte mit zwei kurzen Gesten erst auf einen der beiden freien Plätze, auf denen zuvor noch der Aedil und der Helvetius gesessen hatten, bevor er mit der zweiten Geste den Germanicer in den Mittelpunkt rückte.
    "Er ist Procurator Annonae und als Decurio dieser Civitas ebenfalls in die Bearbeitung der Anfrage der Administratio Imperatoris beteiligt. Er wird dieser Unterredung folglich ebenfalls beiwohnen.", erklärte der Iulier und hielt damit den Anfang für gemacht. Alle waren einander vorgestellt (Gut, der Decimus und der Germanicus müssten sich noch 'Hallo' sagen, aber das mit dem Anfreunden hatte ja schon bei der Theatervorstellung nicht so richtig - zumindest nicht so gut wie bei Dives - funktioniert.) und nun lag es bei Varenus, mit welchem Punkt seiner Agenda er beginnen wollte...

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  • Aculeo saß die letzte vergangene Stunde relativ ruhig und gelassen in der Runde. Der junge Mann welcher zuvor zugegen war hatte ihn etwas beeindruckt. Er bewies Angegment und hatte die Aufgabe gut gemeistert. Zumindest war Dives zufrieden und konnte nichts negatives äussern. Die Verabschiedung des Helvetiers verlief knapp und ohne weiterer Äusserungen.


    Anscheinend wurde noch jemand erwartete den kurz nach dem Helvetier wurde die Türe geöffnet und eine andere Person trat ins Officium. Aculeo blickte den ihm nicht unbekannten Mann mit einem Lächeln entgegen und wartete nun dass Dives sich als erster um den Gast kümmerte. Was auch gleich darauf geschah. Und so dass Aculeo nicht mehr stillschweigend sitzen konnte sondern zumindest einen Gruß über die Lippen bringen musste.


    Salve Decimus. Es freut mich dich wiederzusehen. Dein Besuch wurde bereits erwartet. Und dass schon vor einigen Tagen. begrüsste Aculeo nun den Griffelschwinger aus der Kanzlei.

  • Der Iulier tat so als wäre er höchsterfreut Varenus zu treffen. Varenus hatte hingegen berechtigte Zweifel daran, weil wenn, hätte der Duumvir einen Brief an den Kaiserhof zugesandt, was ja bekanntlicherweise nicht geschehen war. Vielmehr deutete Titus die Gestik so, dass der Iulier eventuell etwas zu verbergen hatte und er versuchte mit seiner Freundlichkeit Sympathie zu gewinnen. Im Normalfall hätte es funktioniert, auch wenn Titus nicht viel den Iulier hielt, hatte er persönlich nichts gegen Dives. Im Gegenteil, das Theaterstück war ausgezeichnet, das zeugte von guten Geschmack seitens des Iulius. "Du hast Recht, meine Tochter hinterlässt oft Spuren und bleibt somit jeden im Gedächtnis." Wenn auch nicht immer im positiven Sinne. Dann blickte er den anderen an, der sich ebenfalls zu Wort gemeldet hatte. "Salve, Duumvir Hemina! Eure Familie…?" Frage er, weil er bisher noch nichts von dieser Familie gehört hatte, - eigentlich auch egal.


    Als dann der Aufruf zum Sitzen kam, wäre ihm beinahe die Spucke im Halse stecken geblieben. Er erinnerte sich nämlich äußert gut an den Germanicus, der in Augen von Titus seinen Titel erschlichen hatte und durch juristisch Tricks versuchte, Land als seines zu nennen, was ihm leider gelang. Aber vielleicht auch nur, weil die Rechtsabteilung am Hofe mit den Verrätern auf der Proskriptionsliste überlastet war. Dass dieser nun Procurator Annonae wurde, verwunderte Titus umso mehr, er musste wohl einen vielversprechenden Patron haben, weil anders konnte Titus es sich nicht erklären. "Germanicus.", sagte er kurz, ohne jegliche persönliche Begrüßungsformel. Dann erst nahm Titus Platz.


    Doch dann hatte der Germanicus angefangen ein Gespräch zu führen und wieder wurde Titus in seiner Haltung gegenüber ihm bestätigt. War dieser ein Hellseher geworden? Wie kann jemand wem erwarten, wenn gar kein Anlass vorhanden war. Die Dienstreise von Titus war ein Überraschungsbesuch, als dann auch noch die untertönige Unterstellung vordrang, dass sich Titus verspätet haben soll, weil angeblich sein Besuch vor Tagen erwartet war, brachte mal wieder das Fass zum Überlaufen.


    "Hat dich der Imperator mit dem Getreide-Notstand beauftragt?" Ach nein, das wurde Titus ja selbst. "Ich denke, das ist eine wichtige Aufgabe oder?" Er wollte damit ausdrücken, dass der Germanicus sich viel lieber darum kümmern sollte als hier zu stören. Vielleicht aber auch, dass der Imperator Titus mehr zutraute als den amtierenden PROCURATOR ANNONAE.


    "So, dann fangen wir nun mit den Unterlagen bezüglich Kassenprüfung an." Er wartete darauf, dass jemand ihm die Unterlagen reichte.

  • Dives war einigermaßen schockiert, dass jemand offenbar nichts mit dem Cassiern anzufangen wusste! Er hatte sich immerhin nicht umsonst mit dieser altehrwürdigen, plebeischen Gens gut gestellt - was sich ja in dem bereits vor den Wahlen von beiden Seiten favorisierten gemeinsamen Duumvirat von Hemina und Dives ausgedrückt hatte. Die Gens Cassia hatte zahlreiche Konsuln in der Geschichte des römischen Imperiums gestellt und sogar eine nicht ganz unwichtige Straße in Italia - die von Roma nach Arretium führende (was gut drei Viertel der Wegstrecke von Roma nach Genua ausmachte!) Via Cassia - ging auf diese Gens zurück! Dass der Zweig des Cassius Hemina Minor vielleicht nicht der bedeutendste unter den vielen war, wie auch Iulius Dives bei weitem nicht dem berühmtesten Iulier-Zweig angehörte, tat dabei nichts zur Sache. Ein Name war zunächst erst einmal ein Name und da der Decimer Hemina ja ganz offensichtlich nicht kannte, konnte er wohl auch kaum wissen, wie es um dessen Verwandtschaft zu den großen Konsuln bestellt war. Der cassische Duumvir genehmigte sich auf diesen Schreck erst einmal einen Becher verdünnten Wein - und bot dem Decimer ganz sicher keinen Tropfen davon an! Zurückgelehnt wartete er das Kommende ab.
    Dives indes fand nach dem kurzen Schock seine Fassung wieder, wurde aber von der Giftigkeit des Decimers gegenüber Aculeo sogleich wieder etwas überrascht. WAS WAR HIER LOS?! Erst diese Bemerkung gegenüber dem Duumvir, dann gegenüber einem Decurio, wenn man mit den Ämtern mal gänzlich in Ostia blieb. Nur gegen Dives selbst hatte er noch nicht aufgemuckt, was wohl nach diesem Auftritt aber nur noch eine Frage der Zeit sein könnte. Für einen einfachen Primicerius war der Decimer nach Ansicht der Iuliers ganz schön pampig. Vielleicht sollte er da mal mit seinem Anverwandten, Pompeius Imperiosus, reden? Dives' Tante Iulia Paula war schließlich mit Pompeius' Bruder Pompeius Rufus verheiratet gewesen. Und diese Ehe war - gemessen an der Zahl der aus ihr hervor gegangenen Kinder - absolut mustergültig gewesen! Schade, dass Centho gerade kränkelte, sonst hätte wohl mitunter auch ein kleines Briefchen an jenen gereicht...


    "Ich denke, wir sollten uns alle erst einmal wieder etwas beruhigen nach dieser überaus hitzigen Begrüßung.", fand der iulische Duumvir schließlich doch noch ein paar einigermaßen neutrale Worte. Er, der er noch nicht ansatzweise so lange im Amt war, wie die Ankündigung der Kanzlei hier in Ostia weilte, wusste nicht, dass nie ein Antwortschreiben an die kaiserliche Administration gegangen war. Woher auch sollte er das wissen? Zusammen mit Aculeo, dem letzten Quaestor und einigen anderen Decuriones hatten sie sich der Aufgaben, welche die Kanzlei erfüllt sehen wollte, gestellt. Dass die Duumviri der letzten Amtszeit sich um eine Antwort gedrückt hatten - das konnte von ihnen hier niemand wissen und letztlich konnte auch niemand von ihnen etwas dafür! Und in Roma wusste man doch wohl, wann hier in Ostia Amtsüperioden begannen und endeten, oder?! Gerade wenn man sich auf einen Besuch vorbereitete, was der Decimer hier ganz offensichtlich getan hatte! Andernfalls wäre er nämlich sicherlich nicht mit den Worten 'Duumvir Iulius' in das Officium getreten.
    "Etwas Wein die Herren?", schob Dives mit sichtbar aufgezwungenem Lächeln an Aculeo und Varenus gewandt nach, um wenigstens die Unhöflichkeit das Cassiers wieder zu neutralisieren. Der Iulier holte drei Becher hervor und würde - je nach Wunsch - entweder nur seinen oder zwei oder auch alle drei Gefäße mit verdünntem Wein befüllen.


    "Zu welchem Zweck, wenn ich nach diesem etwas missglückten Start einen Neuanfang wagen darf, führt denn die Kanzlei eigentlich eine Kassenprüfung durch? Also ich meine: Warum schickt sie Leute in jede einzelne Civitas, um das zu machen, statt einfach auf die unterlagen des Curator Rei Publicae zurückzugreifen, der schließlich meines Wissens nach für die Finanzaufsicht über die Städte Italias verantwortlich ist?", baute Dives das Gespräch dann erneut in diese Richtung auf. Obwohl er durchaus der Meinung war, nichts verstecken oder verheimlichen zu müssen, blieben die entsprechenden Unterlagen zunächst unbeachtet auf seinem Tisch liegen. Die könnte er dem Decimer nach dessen Antwort und vor allem, wenn der sich mal wieder etwas abgekühlt hätte, immernoch reichen.
    "Oder handelt es sich um eine gezielte Prüfung der ostiensischen Finanzen?", erkundigte sich Dives stattdessen konkret nach dem aus seiner Sicht naheliegendsten, wenngleich ihm völlig schleierhaft war, weshalb soetwas gesehen sollte - wo dies doch die Stadt war, die der Vescularier (nach Roma) wohl am besten im Griff hatte! Immerhin waren hier bis vor kurzem die Urbaner stationiert, jetzt waren es die salinatortreuen Soldaten der Classis Misenensis und zu guter Letzt war der Fettwanst noch immer der Stadtpatron dieser Hafenstadt!


    "Weshalb sollte unser Stadtpatron soetwas anordnen?!", brachte der cassische Duumvir dann auch sogleich Dives' Gedanken zur Sprache - nicht ohne Salinator auch noch einmal als Stadtpatron deutlich hörbar hervorzuheben. Hemina schaute den Decimer dabei erwartungsvoll-auffordernd an, was der dazu meinte, wenngleich seine Frage rein formal eigentlich an Dives gerichtet war. Denn mit diesem grauhaarigen Wicht aus der Kanzlei würde er ganz sicherlich nicht direkt sprechen! Nicht, bevor der sich nicht entschuldigt hatte! So offen, wie der kundgetan hatte die Gens Cassia nicht zu kennen, glich sein Verhalten schließlich einer der schlimmsten Beleidigungen überhaupt! Wie würde wohl Varenus reagieren, wenn man dessen Ahnen so deklassieren würde..?!

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  • Zitat

    Original von Titus Decimus Varenus
    "Germanicus.", sagte er kurz, ohne jegliche persönliche Begrüßungsformel. Dann erst nahm Titus Platz.


    Ohne sich über dieses etwas respektlose Verhalten des Decimers zu ärgern blickte er zu Dives der versuchte die Lage etwas zu entschärfen. Er setzte sich mit leichtem Lächeln und wartete bis sein Freund, Duumvir Iulius Dives, geendet hatte. Dann begann Aculeo mit der Antwort um die Frage des Decimers nicht im Raum stehen zu lassen.


    Ich denke nicht dass es wichtig ist was du denkst, Decimus. Irgendwie klingt es so als würdest du dich über mehrere Personen erheben....was doch etwas anmassend wirkt. Der Imperator wird sicher bereits wichtige Anweisungen ausgegeben haben welche den Praefectus Annonae erreicht haben werden. Und von diesem werde ich über diese Anweisungen, unseres Imperator, unterrichtet. Ich bin mir sicher dass der Kaiser weiß was er tut. Und er wird sicher nicht darauf angewiesen sein was ein kleiner Schreiber in seiner Kanzlei denkt und meint.
    Aber nun sollten wir fortfahren.
    Als Mitglied des Ordo Decurio Ostiensis sehe ich es als nötig diverse Unstimmigkeiten zu klären und als Procurator Annonae habe ich mich um dringende Dinge zu kümmern.

  • Ocella meldete sich mit Tabulae und Stilus beim Vorzimmerbeamten Ostianus an, nachdem er von Duumvir Iulius Dives ins Officium bestellt wurde. Zu Hause und an seinem Arbeitsplatz hatte er noch die Kurzschrift des Tullius Tiro wiederholt, damit er gegebenfalls auch Protokoll führen konnte, wenn es benötigt würde. Die Kurzschrift hatte er von seinem Erziehr gelernt, der ein heimlicher Bewunderer der ciceronischen Reden war und dabei auch mit der Kurzschrift in Verbindung kam. Jedenfalls stand er nun vor dem Vorzimmerbeamten und harrte der Dinge, die da kamen.

  • Ostianus, der Vorzimmerbeamte des Duumvir Iulius, saß an seinem Platz und knabberte mittlerweile seit einer guten halben Stunde gedankenverloren an einem Keks. Er stellte gerade die gefühlt hundertste Vermutung darüber an, was der Duumvir mit dem Hafenverwalter - oder umgekehrt - zu besprechen hätte, da kam Ocella vorbei.
    "Salve! Du hast einen Termin, oder? Noch ist der Hafenverwalte Sulpicius drin... immernoch. Aber ich kann ja mal schauen, wie lange es noch dauert!", sprach der Beamte und war auch schon aufgesprungen, um seine eigene Neugier endlich zu befriedigen. Kaum war er jedoch drin, da kam er auch schon wieder heraus.
    "Kannst gleich rein. Die wollen sich eh gerade verabschieden.", verkündete er etwas niedergeschlagen. Warum war der Helvetius nicht früher gekommen?! Ostianus sackte unter enttäuschtem Stöhnen auf seinen Platz zurück. ... Aber letztlich könnte der Scriba mit seinem Termin wohl am wenigstens dafür.


    Nachdem der Hafenverwalter Sulpicius sichtlich erschöpft - ob vom Gespräch oder seinen sonstigen Aufgaben am Portus Romae, ließ sich nicht genau sagen - das Officium Duumvirorum verließ, wurde Ocella sogleich mit einer stummen Geste des Ostianus in ebenjenes herein gebeten...

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  • Als der Vorzimmerbeamte schon fast in das Büro reinsprang, bewahrheitete sich das Klischee, dass solche Beamten sehr neugierig sein sollen. Ocella konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, ließ es aber schnell verschwinden, da Ostianus direkt wieder mit hängenden Armen aus dem Officium kam. Ihm folgte der Hafenverwalter, den Ocella nicht persönlich kannte, jedoch oft von den Händlern erwähnt wurde, wenn es um Probleme mit dem Hafen ging.


    Danach ging er selbst in das Officium und grüßte den Iulier. Salve, Duumvir Iulius. Danach schaute er sich um, ob Cassius auch im Officium war oder grade einen Außentermin hatte.

  • "Salve Helvetius!", grüßte der iulische Duumvir, der tatsächlich gerade ohne seinen Collega im Officium saß, freundlich zurück. Seit der Unterredung mit dem Decimus aus der Finanzabteilung der kaiserlichen Administration war der Cassier nämlich im wahrsten Sinne des Wortes etwas verschnupft. Ein Glück, dass er sich dennoch jeden Tag für einige Stunden in die Curia quälte. Andernfalls hätte wohl ein praefectus aus den Reihen der Decuriones bestellt werden müssen...
    "Wie geht es dir? Hast du dich gut hier eingelebt? Ich hoffe, dein heutiges Erscheinen hier hält dich nicht von wichtigen Aufgaben des Aedilis Mercatuum ab...", begann der Iulier das Gespräch erst einmal etwas lockerer, bevor er auf sein eigentliches Anliegen zu sprechen kommen würde. Andererseits aber er tatsächlich daran interessiert, wie sein Mann im 'feindlichen Lager' sich mitterweile dort, wie auch allgemein integriert hätte.


    "Hat mit dem Scriba Quaestoris alles soweit geklappt? - Aber, setz dich erstmal!", schob Dives gleich noch eine Frage hinterher, bevor er seine Aufforderung zum Setzen mit einer kleinen Geste unterstrich. Es würde eventuell auch eine längere Unterhaltung werden, je nachdem wie sie eben vorankommen würden...

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  • Ocella setzte sich, nachdem es ihm bedeutet worden war und wartete die Fragen des Iuliers ab. Natürlich blieb Arbeit dadurch auf seinem Schreibtisch liegen. Das war aber der Normalzustand, bedenkt man, dass sich beim Aedil in kürzester Zeit viele Akten auf den Tischen seiner Scribae sammelten. Jederzeit war es aber möglich eine Nachtschicht einzulegen (oder Arbeit mit nach Hause zu nehmen, was aber eher selten vorkam), um das Tagespensum wieder zu erreichen. Hinzu kam sowieso immer ein gewisser Anteil an Aufgaben, die sofort zu erledigen waren, sodass das Tagesgeschäft - Aktenstudium und -bearbeitung - immer mal wieder aufgehalten würde. So war es auch mal ganz angenehm, etwas Abwechslung zu bekommen, da sich derzeit die meisten Fälle um Probleme im Hafen drehten, da die Classis alle Liegeplätze blockierte und die Händler sich ein Eingreifen der Stadtverwaltung wünschten, um an ihre Waren zu kommen. Das musste natürlich stets abgelehnt werden, hatte die Classis ja absolute Priorität - und die Curia würde sich nie mit dem Militär anlegen, könnte das ja als Aufbegehren gegen den Kaiser gedeutet werden.


    So konnte der Helvetier auch ruhig antworten: Ich habe mich sehr gut einarbeiten können, Duumvir. Und meine Collegae im Officium Scribarum haben mich auch gut aufgenommen. Der Scriba Quaestoris wurde natürlich auf den erhöhten Lohn aufmerksam, ich bezweifele aber, dass er sich da große Gedanken drum macht. Er hat ja ohnehin genug zu tun. Er legte seine Tabulae, von denen er direkt zwei mitgebracht hatte, auf seinen Schoß, darauf dann den Stilus und fuhr dann fort: Zudem ist das Treffen hier eine nette Abwechslung von der Alltagsarbeit, da die Anfragen der Händler derzeit auch recht einseitig sind.

  • Na, das hörte der Iulier doch gern! Denn tatsächlich handelte es sich in der folgenden Angelegenheit wirklich eher um eine Abwechslung... für alle. Dives nickte kurz zufrieden und schnitt dann den eigentlichen Grund für ihr Zusammenkommen an:
    "Das freut mich zu hören. Und in der Tat brauche ich dich für eine weniger alltägliche Amtsarbeit. Es geht um eine Festlichkeit, die ich in der Villa Iuliana auszurichten gedenke. Anlass ist der, dass sich dieses Gut bald genau 5 Jahre * im Besitz meiner Gens - speziell: meines senatorischen Cousins Iulius Centho - befindet. Dazu will ich nicht nur einige Verwandte einladen, sondern das Ganze doch etwas größer gestalten.", erklärte der Duumvir erst einmal ein paar allgemeine Dinge.


    "Jetzt brauche ich als nächstes erstmal eine Gästeliste, die irgendwo bei meinem Collega Cassius und dessen Vater beginnt, zumindest nominell auch den Herennius umfasst, wobei ich nicht traurig wäre, wenn der absagen würde. Weiterhin sollten die einflussreichen Familien dieser Civitas natürlich ebenfalls vertreten sein und ich müsste dabei natürlich wissen, wer eventuell auch mit Gattin kommen könnte, das heißt wer von denen verheiratet ist und solche Dinge. Eine Übersicht über Verwandte und Freunde, die ich einladen möchte, erstelle ich natürlich selbst. Die Liste endet dann bei meinem Klient Asinius Celer und anderen so mehr oder minder ambitionierten Leuten, die wichtig sein könnten. Du darfst und sollst dich bitte ebenfalls in den Kreis der Eingeladenen zählen... so du denn Zeit an jenem Abend erübrigen kannst." Davon aber ging der Iulier erst einmal aus. Immerhin war es noch einige Zeit hin (man fing ja auch nicht erst am Vortag mit Planungen an). Da fiel ihm auf, dass er das genaue Datum noch gar nicht genannt hatte.
    "Die Feierlichkeiten sollen übrigens genau am Tag der Jährung, also ANTE DIEM VII ID NOV DCCCLXII A.U.C., stattfinden. Und nebenbei wird es an diesem Abend - das gehört allerdings auf keine der Einladungen - auch mindestens eine Kandidaturerklärung geben... vielleicht auch zwei.", sagte der Iulier mit vielsagendem Blick. Zumindest aus jetziger Sicht war es vermutlich besser, wenn er hier in Ostia noch einmal das Duumvirat anstrebte, statt in der Hauptstadt einer ungewissen Zukunft entgegenzusehen. Wer wüsste schon, wie lange sich der Machtkampf noch ziehen würde? Und falls es doch bereits früher wieder friedlich sein würde, dann gab es ja noch immer die Möglichkeit, dass der Duumvir an jenem Abend eben einfach nichts dergleichen verkündete... Für den Helvetier hingegen sollte dies eine gute Gelegenheit sein vor den wichtigsten Leuten der Civitas seine Kandidatur zu erklären. Die übrigen Gäste (eventuell würde sich Dives auch noch mit Cassius absprechen) wären mit Sicherheit überrascht - und könnten wohl kaum sofort darauf reagieren! Wer zuerst kommt, malt zuerst! Der Iulier zumindest ging in dieser Hinsicht lieber in die Offensive und ergriff die Initiative.


    "Bezüglich des zu absolvierenden Cursus an der Schola brauchst du dir keine Gedanken machen, wenn du den bis dato nicht erfolgreich hinter dich bringen konntest. Nicht nur in Ostia wird im December gewählt werden, sondern wohl auch in Roma. Da wirst du also mit Sicherheit rechtzeitig eine Gelegenheit finden, um diese Voraussetzung noch rechtzeitig zu erfüllen." Dives überlegte kurz. Gut, das war das. Was fehlte jetzt noch?
    "Genau. Nach der Gästeliste - auf der übrigens auch unser Stadtpatron zu stehen hat - ...", wenngleich auch hier der Iulier auf dessen Besuch gut und gerne verzichten könnte. Aber vermutlich und hoffentlich hätte der mit dem Bürgerkrieg jetzt keine Zeit dafür! "... müssten dann natürlich Rundschreiben entworfen werden: Eins für familiäre Gäste, eins für Freunde und eins für die Decuriones. An den Stadtpatron setze ich eine Einladung persönlich auf. Übrige Rundbriefe ergeben sich dann gegebenenfalls nach Besprechung der Gästeliste. Bis wann könntest du die hinbekommen, was meinst du?", fragte Dives abschließend. Celer würde er dem Helvetier noch mit an die Seite stellen; seine restlichen Untergebenen waren mit wirklicher Amtsarbeit beschäftigt. Das war auch der Grund, aus dem der Duumvir sich einfach den Schreiber der Herennius auszuleihen gedachte.


    Sim-Off:

    * berechnet nach diesem Schriftstück, das am Ende von Centhos Quaestur ausgestellt wurde:
    +1 Jahr Pause zwischen Centhos Quaestur und Aedilität (18.11.860 - 20.02.861 A.U.C.)
    +1 Jahr Centhos zurückgezogene Aedilität (20.02.861 - 30.05.861 A.U.C.)
    +1 Jahr Centhos Aedilität (ab 30.05.861 A.U.C.) & Dives' Quaestur in Ostia (24.08.861 - Ende Nov. 861 A.U.C.)
    +1 Jahr Pause zwischen Dives' Quaestur und Duumvirat (Ende Nov. 861 - 16.09.862 A.U.C.)
    +1 (fast) Jahr Dives' Duumvirat (ab 16.09.862 A.U.C.)


    //Edit: SimOff angepasst

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    Einmal editiert, zuletzt von Marcus Iulius Dives ()

  • Der Duumvir hatte lange gesprochen und Ocella hatte ebenso aufmerksam zugehört. Er hatte sich bereits das Datum auf der Tabula notiert. Als dieser dann die Kandidaturen erwähnte, schluckte der Helvetier kurz. Unter Umständen hatte der Iulier ihm grade angeboten, die Kandidaturerklärung Ocellas in seinem Haus abhalten zu lassen, was einer offiziellen Unterstützung der Gens Iulia gleichkam. Als der Duumvir dann den CRV erwähnte, war klar, dass die Unterstützung folgen würde. Natürlich würde er anwesend sein, er würde sogar seinen Kalender an diesem Tag freischaufeln, wenn irgendein Termin anstünde. Eine solche Möglichkeit ließ man sich unter keinen Umständen entgehen. Die Arbeit an der Gästeliste und die Erstellung der Einladungsschreiben waren dafür nur ein geringer Preis, den der Helvetier zu zahlen hatte. Ich fühle mich geehrt, bei dieser Feierlichkeit anwesend sein zu dürfen und sage natürlich gerne zu.


    Der Helvetier überschlug dann kurz den Arbeitsaufwand, der damit einherging (Gästeliste, mehrere Entwürfe für Rundschreiben), und rechnete dazu die Arbeit, die noch auf seinem Schreibtisch lag und antwortete dann: Die Gästeliste und erste Entwürfe für Einladungsschreiben kann ich in vier Tagen vorlegen. Dabei plante er schon etwas mehr Zeit ein, für den Fall, dass noch eine dicke Akte auf seinem Tisch landete, die gewisse Priorität beanspruchen würde.

  • Wohlwollend nahm Dives die Zusage Ocellas zur Kenntnis. Inwiefern dies nun die Illusion der Unterstützung der gesamten Gens Iulia bei seinem Gegenüber hervorrief, wusste er dabei natürlich nicht. Immerhin würde aller Voraussicht nach der ranghöchste Verwandte Dives', sein Cousin Centho, fehlen, da wohl kaum davon auszugehen war, dass die Ausgangssperre für Senatoren bis dato aufgehoben werden würde. Und auch bei seinem Onkel Proximus machte sich der Duumvir wenig Hoffnungen, da der als Tribun der Stadtkohorten aktuell sicherlich mehr als genügend Dinge zu erledigen hätte. Letztlich könnte, wer an diesem Abend nicht anwesend sein würde, natürlich auch niemanden unterstützen. Das zumindest war in Dives' Verständnis ganz logisch. Und wo es keine Unterstützung der beiden wohl ranghöchsten Iulier gäbe, da könnte sicherlich auch niemand von der Unterstützung der Iulii im Ganzen sprechen...
    Doch er selbst, das wusste er bereits jetzt, würde sich auf diesen Augenblick der helvetischen Kandidaturerklärung freuen! Er würde sich mit einem Siegerlächeln in Sichtweite des Herennius oder eines dessen Anhängers stellen und deren Reaktion genießen. Hoffentlich konnte Ocella auch gut reden und Reden schreiben (oder hätte zumindest gute Redenschreiber). Ansonsten müsste Dives ihn wohl nochmal darauf stoßen, dass es vielleicht gar keine so schlechte Idee wäre, den Herennier in dieser Rede schlecht aussehen zu lassen, wenn man dessen Amt wollte...


    "In vier Tagen... okay.", nickte der Iulier ab. Es war schließlich noch genug Zeit. Vielleicht hätte sein Onkel Proximus ihm dann auch eine Antwort auf seinen Brief geschrieben - im Optimalfall mit der Aussage, dass der Vescularier in den Krieg zog. Dann bräuchte er sich nämlich nicht mehr um dessen Einladung kümmern. Auf der anderen Seite wiederum wäre es natürlich auch in gewisser Weise ein Opfer für die Seite der Cornelier, wenn der Fettwanst in Ostia feierte, statt seine Soldaten in irgendeiner Schlacht zu unterstützen...
    "Von meiner Seite aus gibt es sonst nichts mehr. Den genauen Termin kannst du mit Ostianus besprechen." Bei den vielen Verpflichtungen und dieser oder jener stadtbekannten Person, die dies oder das von ihm wollte, konnte der Duumvir schließlich nicht ausnahmslos alle seine Termine im Kopf haben. Er war schon froh, wenn er sich am Anfang eines Tages merken konnte, wen er über den Tag verteilt alles treffen würde.
    "Hast du sonst noch einen Wunsch oder ein Anliegen?"

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  • Natürlich blieb die Frage bestehen, ob die Unterstützung des Duumvir auch die Unterstützung der gesamten Gens bedeutete. Er änderte seine Meinung fast sekündlich. Allerdings konnte sein Wahlkampfhelfer, das er wohl zeitnah zusammenstellen würde, sicherlich einen Vorteil aus daraus ziehen, dass die Kandidatur in der Villa Iuliana stattfinden würde. In jedem Fall hatte er mit der Unterstützung des Iuliers und seinen guten Verbindungen in die Händlerschaft Ostias nun eine gute Ausgangsbasis für die kommenden Wahlen. Nach diesen Überlegungen hörte er wieder dem Iulier zu. Erneut machte er sich Notizen und antwortete dann auf die Worte des Duumvirn: Von meiner Seite gibt es nichts mehr zu besprechen. Du wirst dann in vier Tagen Briefvorlagen und eine Liste der offiziellen Amtsträger Ostias erhalten. Er schloss die Tabula, steckte den Stilus hinter sein Ohr, so wie es bei den Scribae Usus war und erhob sich. Vale, Duumvir Iulius.

  • "Gut. Vale, Helvetius!", verabschiedete der Duumvir den Scriba. Aus dem würde sicherlich noch einmal etwas werden, fand er. Daran könnte sich vor allem sein Klient Asinius mal ein Beispiel nehmen. Wie lange war der jetzt schon als Scriba hier tätig? Über zwei Jahre - und in dieser Zeit hatte er nicht einmal den kleinsten Versuch unternommen, um ein wenig aufzusteigen und vielleicht etwas mehr einen Scriba aus sich zu machen. Das würde sich ändern! Jetzt, wo Dives Duumvir war und folglich mitverantwortlich für die Leitung der kommenden ostiensischen Wahlen, da würde der Knabe mal ein wenig die Karriereleiter hinauf geschubst werden. Es wurde Zeit, dass der Asinier eine Magistratur bekleidete und hernach einen Platz unter den Decuriones der Civitas finden würde!
    Dives nahm eine Tabula hervor und machte sich unleserlich-symbolhafte Notizen: Cassius und er - das Duumvirat; Helvetius - Aedilis Mercatuum; Asinius - vielleicht Quaestor. Einem Quaestor konnten die Duumviri schließlich besonders gut auf die Finger gucken, sodass Celer dort also auch nicht Gefahr laufen dürfte sich als unfähig zu erweisen. Bliebe nur noch die Aedilität für die öffentlichen Bauten zu besetzen. Aber da würde ja vielleicht auch Ocella bei ihrem nächsten Gespräch eine Idee haben, wer für diese Magistratur geeignet wäre. Dann würden alle fünf zum Jubiläum in der Villa Iuliana ihre Kandidaturen erklären und die Sache sollte so gut wie geritzt sein. Mit einem feinen Lächeln im Gesicht legte Dives die Tafel weg und widmete sich wieder anderen Aufgaben...

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Ostianus, der Vorzimmerbeamte des Duumvir Iulius, saß hoffnungslos übermüdet an seinem Platz und versuchte sich mittels verschiedenster Strategien wach zu halten. So ging er auffällig häufig auf die Latrine, übernahm ungewöhnlich viele Botengänge selbst und sorgte dafür, dass er ständig etwas zu kauen hatte. Er schob sich gerade den Rest eines Plätzchens in den Mund, als er einen Schatten in Richtung Officium Duumvirorum huschen sah.
    "Salve!", grüßte er zunächst frei heraus, blickte auf und erkannte nach zweimaligem Blinzeln den Helvetius. Er bemühte sich wach zu wirken.
    "Du hast..? Richtig, du hast einen Termin. Hast du den... ähm... Händler Lavienus auch mitgebracht?", erkundigte er sich dann, denn das hatte der Duumvir dem Vorzimmerbeamten extra noch angekündigt. Ostianus rieb sich fix die Augen, unterdrückte ein Gähnen und sah sich anschließend kurz um. Wenn er doch nur nicht so müde wäre...

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Ocella hatte den Händler Lavenius gebeten, noch kurz vor dem Officium zu warten, da der Scriba noch etwas mit dem Duumvir zu besprechen hatte. Als der Händler jedoch seinen Namen hörte, war er deutlich aufgeregt. Er redete wie wild auf Ostianus ein.


    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/oerteljsztq.jpg]| Titus Lavenius


    Der Helvetier versuchte den Händler noch mal zu bitten, zu warten, schaffte es aber nicht, ihn zur Ruhe zu bringen. Daher änderte er seine Pläne kurzfristig, legte Ostianus die vier Tabula auf den Tisch und bat ihn, diese nachzureichen, sobald das Gespräch mit dem Händler vorbei wäre.


    Gästeliste


    Magistrat
    Iullus Cassius Hemina Minor - Duumvir
    Quintus Trebius Glaber - Quaestor
    Faustus Herennius Camillus - Aedilis Mercatum
    Lucius Gavius Montanus - Aedilis Operum Publicorum (verh.)
    Potitus Asinius Celer - Scriba Ostiensis
    Titus Helvetius Ocella - Scriba Ostiensis


    Ordo Decurionum
    Titus Equitius Sidicinus (verh.)
    Paullus Germanicus Aculeo
    Lucius Lafrenius Simplex (verh.)
    Iullus Quintilus Sermo
    Quintus Titinius Catienus


    ...


    Familia


    Mein lieber ...,


    am ANTE DIEM VII ID NOV DCCCLXII A.U.C. ist unsere Gens seit fünf Jahren im Besitz der Villa Iuliana Ostiensis. Um dies zu feiern, lade ich dich herzlich zu einem Jubiläumsfest in die Villa Iuliana Ostiensis ein.


    Die Feier findet am ANTE DIEM VII ID NOV DCCCLXII A.U.C. und beginnt zur _ Stunde.


    Ich freue mich über dein Kommen.


    Vale,
    Sig.


    Amici


    Mein lieber ...,


    seit fünf Jahren ist die Gens Iulia nun im Besitz der Villa Iuliana Ostiensis. Hierzu möchte ich am ANTE DIEM VII ID NOV DCCCLXII A.U.C. eine Feier zu diesem freudigen Jubiläum feiern. Als mein Freund bist du bei der Feier selbstverständlich herzlich Willkommen.


    Die Feier beginnt am ANTE DIEM VII ID NOV DCCCLXII A.U.C. zur _ Stunde in der Villa Iuliana Ostiensis.


    Ich freue mich über dein Kommen.


    Vale,
    Sig.


    Ordo Decurionum/Magistrati


    Salve [Titel] ...,


    seit fünf Jahren ist die Gens Iulia nun im Besitz der Villa Iuliana Ostiensis. Seitdem hat sich meine Gens immer wieder für das Wohlergehen der Civitas Ostia eingesetzt und möchte nun gemeinsam mit dir dieses Jubiläum feiern.


    Die Feier beginnt am ANTE DIEM VII ID NOV DCCCLXII A.U.C. zur _ Stunde in der Villa Iuliana Ostiensis.


    Ich hoffe auf deine Anwesenheit.


    Vale,
    Sig.


    Ostianus tat ihm schon ein bisschen leid. Sein Schreibtisch quoll im Moment über und man merkt ihm seine Müdigkeit an. Und jetzt, wo auch noch der aufgeregte Händler auf ihn einredete, schien er gar nichts mehr mitzubekommen. Um dem Beamten seine Ruhe wiederzugeben, fasste der Helvetier den Händler vorsichtig am Arm und, flüsterte ihm zu, dass er sich gegenüber dem Duumvir besser benehmen solle und zog ihn dann ins Officium.


    Sim-Off:

    Edit: In Absprache mit MID wurden alle Namen den geltenden Konventionen angepasst.

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