Officium Duumvirorum - Arbeitszimmer der Duumviri

  • Nachdem Dives diesen öffentlichen Aushang zur Kenntnis genommen hatte, führte ihn einer seiner nächsten Gänge direkt ins Officium der Duumviri der Civitas Ostia - oder besser: zunächst natürlich erstmal nur ins Vorzimmer jenes Officiums.


    "Salve!", grüßte der Iulier den entsprechenden Beamten, auf dass der ihm seine Aufmerksamkeit schenken mochte.
    "Ich bin Decurio Marcus Iulius Dives und möchte mich auf das Duumvirat bewerben. Ist einer der beiden zu sprechen?", erkundigte er sich freundlich lächelnd, während er sich innerlich bereits auf eine Wartezeit einstellte. Einzig hoffte er, dass er nicht allzu lange würde warten müssen...

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  • "Salve", grüßte der Beamte zurück und deutete dann mit einem Nicken in RIchtung Amtsstube der Dummviri. "Sind bei da. Ist aber gerade schon jemand anderes drin, so dass du etwas warten musst", erklärte er dann.


    Es dauerte eine Weile, bis sich die Tür öffnete und jener Mann heraustrat. Er wirkte zufrieden und schien demnach ein gutes Gespräch mit den beiden Duumviri gehabt zu haben. Er nickte Iulius Dives zu, den er aus dem Stadtrat kannte und verließ dann das Gebäude. Mit einer Geste bedeutete der Beamte dem wartenden Iulier, dass er jetzt wohl eintreten kann.

  • Es waren also sogar beide da! Nun, warum auch nicht? Vielleicht waren bisher noch nicht so vieler Bewerber hier gewesen, sodass sich noch keiner der beiden von den sich wiederholenden Fragen gelangweilt fühlte. Der Iulier zumindest könnte sich vorstellen, dass es mitunter etwas eintönig sein könnte. Dafür hatte man ja auch seinen Collega und ein Duumvir hatte ja auch nicht nur diese eine Pflicht... Andererseits allerdings mochte es durchaus verständlich sein, dachte sich der junge Decurio, denn so hätte man (aus Sicht der Duumviri gesehen) gleich ein gutes Bild von allen letztlich Gewählten - egal, wer das nun jeweils sein würde.
    Solche und ähnlich Gedanken gingen Dives durch den Kopf, während er bereitwillig darauf wartete, dass der sich gerade bei den Duumviri befindliche Bewerber (davon zumindest ging der Iulier einfach mal aus, wenngleich natürlich nicht ausgeschlossen war, dass es vielleicht auch um eine andere Sache ging) das Officium verließ. Als sich dann die Türe öffnete und jener Mann aus dem Raum trat, nickte auch Dives dem Mann begrüßend zu. Tatsächlich kam ihm das Gesicht auch wirklich aus der Curia flüchtig bekannt vor. Da der Mann jedoch nicht in seiner Nähe saß und dem Iulier auch nicht von größeren und/oder bedeutenderen Wortmeldungen aus dem Ordo Decurionum bekannt war, ließ er seiner Geste keine Worte folgen. Er wusste ja nicht einmal, welcher Gens dieser Decurio angehörte. Damit konnte das ja dann eigentlich auch nur eine weniger bedeutende sein, was ihn vermutlich nicht gerade zum schärfsten Konkurrenten bei der Kandidatur um das Duumvirat machen dürfte... blieb zumindest zu hoffen, denn auch Ausnahmen bestätigten ja dann und wann die Regel...


    Der Aufforderung des Beamten, einzutreten, kam Dives sogleich nach.
    "Salvete, Duumviri!", grüßte er dann, nachdem nun er das Officium betreten hatte, die beiden Stadtobersten. Anschließend schloss er, ohne den hohen Herren jedoch den Rücken zuzuwenden, die Türe wieder hinter sich. Zwar hatte er nichts zu verbergen und die Kandidatenlisten würden ja auch öffentlich bekannt gemacht werden - allein schon, damit die Bürger der Civitas später auch wussten, wen sie an den Wahltagen wählen konnten -, doch hatte es der Iulier einfach nicht so gern, wenn man ihm in einer solchen Situation von dritter Seite über die Schulter schaute... wohl nachvollziehbar.
    "Ich, Marcus Iulius Dives, Decurio der Civitas Ostia, bin hier, um meine Kandidatur für die kommenden Wahlen zum Duumvirat zu erklären.", verpackte er sein Anliegen erstmal in ganz sachliche und formale Worte. So mochte sein Gesicht aus den Sitzungen der Curia sicherlich bekannt sein und mindestens bei einem Duumvir wohl auch der Name 'Iulius', doch Dives war der Meinung, dass er einen Antrag (und irgendwie war dies ja schon auch ein Antrag darauf, dass man ihn als Kandidat zur Wahl zuließ) entweder ganz oder garnicht stellte!
    Anschließend stellte er sich innerlich darauf ein nun einige Fragen oder Nachfragen zur Sache gestellt zu bekommen...

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  • "Salve, Iulius Dives", antwortete der eine Duumvir und der andere nickte freundlich dazu. "Stürmisch wie immer", kommentierte er dann wenig später vergnügt. "Setz' dich doch erst einmal hin! Du kannst es wohl gar nicht abwarten." Schmunzelnd warteten die beiden Männer, bis der Iulier Platz genommen hatte. "Lass' mich raten: Du hast entweder eine säuberlich schriftliche Aufstellung über die Erfüllung aller Voraussetzungen dabei oder möchtest sie uns nun verbal vortragen", riet dann wieder ersterer, wie sich der Iulier das weitere Gespräch wohl vorgestellt hatte.

  • Offenbar waren die beiden nach dem letzten Gespräch doch ganz gut gelaunt und sogar ein wenig zum Feixen aufgelegt. Dives reagierte darauf mit einem Grinsen, nickte einmal mit leichter Linksneigung seines Kopfes und passend dazu erhob sich auch seine linke Augenbraue ein wenig. Aus seiner Sicht war es auch alles andere als falsch gewesen gleich zu sagen, weshalb er hier war. Erstens gab es da ja nun doch mehrere potenzielle Gründe, die ihn hierher geführt haben können - angefangen bei einer Planung zur Umsetzung der germanicischen Spende für das Theater, fortfahrend mit dem Centurio der Classis, den man zu ihm geschickt hatte und letztlich eben die anstehenden Wahlen. Und zweitens wäre das wohl eh die nächste Frage der beiden Stadtobersten gewesen, hätte sie der Iulier nicht bereits von sich aus beantwortet. Letztlich für irgendetwas bekannt zu sein war sicherlich auch nicht das Schlechteste - besser als jemand, der völlig unauffällig stets maximal gerade so irgendwie mit durchrutschte...


    "Nein, die Liste habe ich natürlich auswendig gelernt, sodass ich sie heute hier nicht brauche.", wagte sich der junge Decurio noch immer mit breitem Lächeln auf den Lippen zu antworten, nachdem er Platz genommen hatte und begonnen wurde darüber zu sinnieren, wie sich der Iulier das Gespräch hier vorgestellt hatte. Nach dieser mehr oder minder kühnen Behauptung sah sich Dives natürlich sogleich in der Pflicht auch einen entsprechenden Beweis abzuliefern - immerhin wurde von einem Duumvir als Vorstehendem der Stadtverwaltung sicher auch ein wenig Rechtskenntnis erwartet... mindestens, was die insbesondere die Civitas betreffenden Leges anbelangte.
    "Ich bin ein römischer Bürger mit erfolgreich absolviertem Cursus de rebus vulgaribus, was mir nach unserer aktuellen Lex Municipalis Ostiensis sowohl das aktive, als auch das passive Wahlrecht gibt." Das war schließlich die primäre Voraussetzung, um überhaupt für irgendeine Magistratur hier kandidieren zu dürfen!
    "Um sich nun speziell auf das Duumvirat bewerben zu können, schreibt die übergeordnete Lex Octavia et Aelia zusätzlich vor, dass man den Honoratioren der jeweiligen Stadt angehören und den entsprechenden Ordo Decurionum innehaben muss.", erklärte er mit freundlicher Miene weiter und fügte letztlich noch hinzu:
    "Und so, wie ich das sehe, erfülle ich auch dies."


    ... was natürlich nicht hieß, dass er jetzt glaubte damit auch schon wieder entlassen zu werden. Ob Dives' Mitkandidat auch schon hier war? Es war zumindest nicht allzu wahrscheinlich, da der Iulier - typisch für ihn - kaum hatte Zeit verstreichen lassen seit er die öffentliche Wahlankündigung gelesen hatte. Allerdings hatte er diese Ankündigung aber auch dieser Tage erwartet, was mindestens dem Duumvir bekannt sein dürfte, der ihm diese Auskunft einst erteilte.
    Entspannt, aber dennoch nicht lessig, sondern aufrecht und gerade sitzend, erwartete der junge Decurio nun Fragen, Nachfragen und/oder wohlmöglich auch den einen oder anderen amüsierten Kommentar. Mit einem leichten, abwartenden Lächeln versuchte er sich darauf einzustellen. Als zukünftiger Duumvir müsste man schließlich in der Lage sein das Ruder auch mal in der Hand zu halten. Man durfte sich nicht einfach so unterbuttern lassen oder verunsichert sein aufgrund ein paar wortgewandt-gewitzter Kommentare!

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  • Trotz aller Lockerheit der beiden Duumviri wurde nun erst einmal der Name des Kandidaten sorgfältig notiert, damit alles seine Ordnung hatte. Mit einem bedeutungsvollen Nicken bestätigte der andere Duumvir derweil die Erfüllung der genannten Kriterien. "In der Tat, die Auflagen sind trefflich erfüllt und zweifellos wird deine Kandidatur in der Curia eine besondere Beachtung finden", resümierte er dann und schloss gleich eine Vorhersage mit an. "Wirst du jemanden als deinen Amtskollegen vorschlagen?"

  • 'Sehr schön!', dachte Dives. Nicht nur, dass seine Kandidatur damit nun also erstmal durch war, nein. Der Duumvir sprach sogar - bewusst oder unbewusst - auch gleich von einer besonderen Beachtung der iulischen Bewerbung. Das machte doch schonmal gut Mut.


    "Ich habe vor Cassius vorzuschlagen. Iullus Cassius Hemina, den ebenfalls gewesenen Quaestor Ostiensis, der in der Curia direkt neben mir sitzt.", erklärte Dives. Aus der altehrwürdigen, plebeischen Gens Cassia stammend, war der Mann den Duumviri bestimmt ein Begriff - zumal dessen Vater, ebenfalls ein Cassius Hemina, bereits seit gefühlten Urzeiten einen Sitz in der Curia von Ostia hatte und seinerseits schon einige Zeit in den Reihen der gewesenen Duumviri Ostias saß.
    "Cassius Hemina Maior will unsere gemeinsame Kandidatur..." mit dem einflussreichen Wort eines gewesenen Duumvirs zu Ostia "... ebenfalls unterstützen.", fügte der Iulier hinzu. Wie genau er das hinbekommen hatte, behielt er an dieser Stelle besser für sich. Letztlich zählte ja auch nur das Bild, welches durch eine solche gemeinsame Bewerbung entstand: Alte Traditionen und Werte einer in Ostia verwurzelten Familie, die bereits in der Vergangenheit Duumviri der Civitas gestellt hatte und ein junger, tatkräftiger Mann, der auch ein wenig frischen Wind mitzubringen versprach. Ja, ein solches Bild hoffte Dives damit zu erreichen. Gespannt blickte er nun in die beiden Gesichter vor ihm und hoffte vielleicht eine erste Reaktion ablesen zu können...

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  • "Ach, schau' an!", kommentierte einer der beiden Duumviri den altehrwürdigen Namen der Gens Cassia und schaute dabei vielsagend und nichtssagend zugleich drein. Der andere Duumvir schien auch neue Informationen gewonnen zu haben. "Schade. Das nimmt dem Abendessen bei Cassius Morgenabend ein bisschen die Spannung", bemerkte er mit gespielter Enttäuschung.

  • Ein kleines Grinsen konnte sich der Iulier bei der letzten Bemerkung, die eine Einladung zum Abendessen betraf, nicht verkneifen. Dieser dem jungen Cassius anhängende alte Sack schien die geleistete Überzeugungsarbeit wirklich wert gewesen zu sein! Blieb einzig zu hoffen, dass der sich nicht nach der Wahl auch noch so übermäßig reinhängte in die Amtsgeschäfte seines Sohnemannes. Ein Duumvirat zu dominieren war schließlich um einiges leichter als aus einem Triumvirat herauszustechen...


    "Tja...", begann der junge Decurio dann einen möglichen Anfang vom Ende dieser Unterredung einzuleiten. Er wüsste auch nicht, was er jetzt noch groß hätte erzählen sollen. Klar, die Pläne für das kommende Jahr, die aufgrund der unsicheren imperiumspolitischen Lage jedoch bisher reichlich vage waren, hätte er noch ansatzweise ausbreiten können. Andererseits aber wollte sicherlich auch der alte Cassius morgen noch etwas Neues zu erzählen haben...
    "... sofern ihr fürs Erste keine weiteren Fragen mehr an mich habt, will ich eure Zeit auch nicht unnötig länger strapazieren. Es wollen sich schließlich bestimmt auch noch andere Bürger zur kommenden Wahl aufstellen lassen. Und ich tue meinerseits sicherlich gut daran meine Forumsrede nochmals ein wenig zu festigen..." Mit einem leichten Lächeln rückte Dives auf seiner Sitzgelegenheit ein Stück vom Tisch weg und war bereit sich jeden Moment von seinem Platz zu erheben, sofern das Gespräch auch aus Sicht der noch amtierenden Stadtobersten beendet sein würde.

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  • Die beiden Duumviri schauten sich kurz an und waren sich dann einig, dass sie keine weiteren Fragen mehr hätten. "Nein, keine weiteren Fragen", antwortete einer der beiden, während sich beide erhoben. "Man sieht sich sicher noch auf dem Forum, bei dem einen oder anderen Essen und spätestens in der Wahlversammlung. Vale."

  • Mit minimaler Verzögerung zu den Duumviri erhob sich auch der Iulier von seinem Platz.
    "Sicherlich.", bestätigte Dives anschließend den zweiten Stadtobersten. An Gelegenheiten sich vor den Wahlen nochmals über den Weg zu laufen würde es sicherlich nicht mangeln.


    "Valete bene!", wünschte der junge Decurio dann zum Abschied und machte sich auf das Officium wieder zu verlassen. Er würde sich, wie angekündigt, nochmals seiner Wahlrede widmen, die er wenige Tage später auf der Rostra auf dem Forum Ostiensis halten würde...


    Sim-Off:

    Gehe ich recht in der Annahme, dass trotz dreier Wahlberechtiger wieder keine SimOff-Wahl stattfindet? - Falls doch, finde ich sie gerade nicht... :(

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  • ~~ OFFICIVM I ~~


    DVVMVIRI OSTIENSIS
    MARCVS IVLIVS DIVES
    &
    IVLLVS CASSIVS HEMINA



    Unangemeldeter Besuch hat sich bitte zunächst im Vorzimmer beim entsprechenden Scriba Ostiensis zu melden!


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    Einmal editiert, zuletzt von Marcus Iulius Dives ()

  • | Potitus Asinius Celer


    Aus dem Atrium Municipii kommend stoppte Celer vor dem Officium der Duumviri Ostias.
    "Warte kurz hier.", wies er den Helvetier an, bevor er sich an den Vorzimmerbeamten wandte:
    "Salve Ostianus! Mein Patron erwartet mich bereits." Sogleich wurde dem Asinier bedeutet einzutreten und er verschwand hier der Tür. Da er nicht nur Ocella anmeldete, sondern auch noch einige Dokumente abzugeben hatte, dauerte es einen kleinen Augenblick, bis er wieder aus dem Raum trat.


    "Der Duumvir Iulius Dives hat gerade Zeit. Du kannst jetzt zu ihm rein.", sprach Celer, während er auf den Helvetier zu schritt. Im Vorübrgehen stoppte er kurz, legte Ocella eine Hand auf dessen Schulter und flüsterte:
    "Bleib immer schön ruhig. Die Leute hier sind auch alle nur Menschen." Es folgte ein kurzes Augenzwinkern. Dann machte sich der Asinier wieder auf den Weg. Der neue Quaestor konnte irgendewelche Akten nicht finden - total überfordert der Mann...




    KLIENT - MARCUS IULIUS DIVES

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  • Ein großer Stein fiel ihm vom Herzen, als er den letzten Satz des Mannes hörte. Noch wusste er nicht, wer er genau war, seinem Auftreten beim Betreten des Officium Duumvirorum nach musste er auch in der Stadtverwaltung arbeiten. Und das Wort Klient wies ihn als Civis aus. Jedenfalls war Ocella nun dort, wo er hinwollte und hatte auch noch einige freundliche Worte mit auf den Weg bekommen. Es ging also - hoffentlich - bergauf.


    Er trat nun den Raum und wartete darauf, dass er zum Reden aufgefordert wurde, so wie er gelernt hatte, sich zu verhalten, wenn er es mit ranghöheren Personen zu tun hatte.

  • Die Liste der öffentlichen Neubauten in Ostia war da. Die Vorbereitungen auf den Kanzleibesuch schritten also voran. Sehr gut! Jetzt müsste nur noch der neue Quaestor in die Puschen kommen und dann könnte dieser Typ vom Palatin hier aufkreuzen...


    Dann betrat der angekündigte Helvetius das Officium. Mit einer kurzen Notiz legte Dives die Dokumente zur Seite. Dann blickte er den jungen Mann erstmal stumm an. Dem schien der Anblick des iulischen Duumvirs doch glatt die Sprache verschlagen zu haben! Der Iulier überlegte, wie er reagieren sollte. Ihn anfahren und weiter einschüchtern? Vielleicht keine so gute Idee, denn der Mann wollte hier arbeiten und gerade in diesen schwierigen Zeiten war jede helfende Hand gefragt. Dann huschte ein kurzes Schmunzeln über Dives' Gesicht. Wenn er jetzt laut 'Buh!' rufen würde, würde der Helvetier hier bestimmt zusammenzucken. Eine interessante Überlegung. Aber nein, andererseits sah es auch irgendwie süß aus, wie der da so stand. Da könnte Dives doch unmöglich so gemein sein.
    "Salve Helvetius!", begrüßte der Duumvir letztlich seinen Gast und wies auf eine Sitzgelegenheit vor seinem Schreibtisch. Er hatte sich dazu entschieden diese Zurückhaltung als Kompliment aufzufassen. Es war schließlich auch das erste Mal, dass ihm jemand mit solchem Respekt entgegentrat. Irgendwie war das ganz schmeichelhaft.
    "Sag, was führt dich zu mir?", erkundigte er sich dann. Das Anliegen kannte der Iulier zwar in Kurzform bereits, doch vielleicht erzählte dieser Helvetius ja gleich noch ein bisschen mehr über sich und seine Pläne hier...

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  • Ocella merkte, wie ihn der Duumvir lange musterte. Tausend Gedanken schossen ihm während dieser gefühlt endlos langen Zeit durch den Kopf: Hat er mich schon abgeschrieben? Hätte ich doch das Wort ergreifen müssen? Nein, das macht man doch nicht. Oder vielleicht erwartet er, dass ich die Initiative ergreife? Aber vielleicht störe ich ihn ja bei irgendeinem Gedanken... Sein Erzieher hatte ihm mal gesagt, dass er alles zerdenken würde. Dieses Wort kannte er nicht, konnte sich jetzt aber bestens denken, was er damit meinte. Als der Duumvir dann plötzlich schmunzelte, kam die Hoffnung zurück. Er dachte an die Redensart: Geprüft und für gut befunden. Nachdem der Duumvir dann doch das Wort ergriff und ihm einen Sitzplatz anbot, konnte sich Ocella endlich setzen, wurde ruhiger und konnte sich nun wieder auf sein Anliegen konzentrieren.


    Salve, Duumvir Iulius. Ich möchte mich gerne in den Dienst der Stadt Ostia stellen und dazu anfragen, welche Stellen derzeit frei sind. Ich beherrsche natürlich das Lesen und Schreiben sowie die Mathematik. Weiterhin bin ich in der Lage, auch komplizierte Sachverhalte zu durchblicken und Angelegenheiten zu organisieren.


    Dass der Helvetier ruhiger wurde, zeigte sich auch an seinem gesamten Auftreten. Die Stimme hat die gewohnte Ruhe zurückgefunden. Er sprach deutlich und nicht zu schnell. Seine Hände ruhten derweil auf den Armlehnen.

  • Lesen, Schreiben und Mathematik klangen ja erstmal ganz gut. Dives nickte. Das hörte sich erstmal nach einer soliden Schulausbildung an.
    "Das hört sich doch erstmal ganz gut an. Und wie sieht es aus mit weiterführenden Studien oder besonderen Qualifikationen? Insbesondere absolvierte Kurse an der Schola Atheniensis würden mich hierbei interessieren.", versuchte sich der Iulier ein genaueres Bild von dem Helvetier zu machen. Das gesonderte Interesse an den Abschlüssen an der Schola Atheniensis rührte dabei nicht zuletzt daher, dass sowohl das aktive, wie auch das passive Wahlrecht der Civitas auch abhängig waren vom Bestehen des Cursus de rebus vulgaribus. Zwar hatte es gerade erst eine Wahl gegeben, doch das hieß ja nicht, dass man nicht vielleicht einen Magistraten dazu bringen könnte sein Amt frühzeitig aufzugeben. Für diesen Posten dann eine Nachwahl zu veranschlagen, wäre - nach einer Rückversicherung beim Curator Rei Publicae - wohl durchaus im Bereich des Möglichen.


    "Weiterhin würde ich gerne wissen: Gehe ich richtig in der Annahme, dass du hier in Ostia wohnhaft bist?", denn einerseits war auch dies eine Voraussetzung zur Wahlzulassung. Auf der anderen Seite wäre es aber genauso für einen potentiellen neuen Scriba günstiger stets in Reichweite zu sein.
    "Und wie kommt es eigentlich, dass du ausgerechnet in den Dienst dieser Civitas treten willst... und nicht in den irgendeiner beliebigen anderen?", fügte der Duumvir noch eine vorerst letzte Frage hinzu und hoffte damit nun erstmal den Helvetius zum Reden zu bringen...

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  • Trotz seines Aufenthalts in Rom, hatte er nicht am letzten Cursus rerum vulgaribus teilnehmen können, und damit auch nicht an irgendeinem anderen Kurs der Schola Atheniensis. Er bedauerte das selber, musste sich aber nun bis zu den nächsten Wahlen gedulden. Leider kann ich bislang keine abgeschlossenen Kurse an der Schola Atheniensis vorweisen. Es ist mein Ziel, weitere Erfahrungen zu sammeln, um dann beim nächsten Cursum ein gutes Ergebnis erzielen zu können. Die anderen Fragen waren dementgegen leichter zu beantworten. Seine Verwandten waren angesehene Bürger in der Stadt und hatten sich oft für die Civitas eingesetzt. Sein Großvater war Duumvir und er selbst wollte auf kurz oder lang auch in den Magistrat der Stadt aufsteigen. Er liebte diese ruhige und doch spannende Stadt Ostia, die so viel zubieten hatte.


    Ja, ich wohne hier in Ostia. Im Haus meiner Familie der Casa Helvetia. Und was meine Motivation betrifft: Einerseits bin ich von der Pflicht geleitet, meiner Heimatstadt einen Dienst zu tun. Ich weiß von meinem leider verstorbenen Großvater Helvetius Gracchus gut, dass hier stets jede helfende Hand willkommen ist. Weiterhin glaube ich, dass man - vor allem wenn man noch jung ist - am besten seine Erfahrungen in den Civitas macht. Wer direkt und schnell nach oben strebt, kann auch schnell wieder nach unten durchgereicht werden. Wer jedoch an der Basis anfängt, sammelt viele Erfahrungen, die im weiteren Leben äußerst hilfreich sein können. Natürlich hatte er sich die Worte vorher zurechtgelegt und hatte sich dabei auf einige Weiheiten berufen, die er von seinem Großvater, seinem Vater und seinem Erzieher gelernt hatte. Er selbst fand vor allem den Teil um das schnelle Streben nach oben beachtlich, da dieses Schickal auch den ein oder anderen Bekannten von ihm getroffen hatte.

  • Sim-Off:

    ;)


    Also keine absolvierten Kurse an der Schola Atheniensis. Dives nickte verstehend. Damit war der Plan den Helvetier hier über den kleinen Umweg einer Nachwahl gleich in eine Magistratur zu bringen nichtig. Schade eigentlich, wenn man bedachte, dass der Iulier einen solchen Gefallen später durchaus hätte wieder einfordern können und gerade dieser Tage war es nicht unsinnig sich möglichst vieler Loyalitäten derart zu versichern.
    Der Duumvir nahm eine leere tabula zur Hand und begann sich kurze Stichpunkte zu machen, während er den Blickkontakt zu Ocella gleichzeitig versuchte aufrecht zu erhalten. Beispielsweise notierte er sich auch, nochmals nach besonderen Qualifikationen zu fragen. Vielleicht hatte der Helvetius ja bei einem mehr oder minder bekannten Gelehrten gelernt, einem Philosoph, einem Rhetor, einem Philologe, ... Eventuell war er in Griechenland, Asia oder auf Kreta zu Studienzwecken gewesen und hatte dort irgendeine namhaftere Schule besucht. Ocella hatte sich nicht explizit dazu geäußert - was natürlich auch heißen konnte, dass nichts dergleichen auf ihn zutraf.
    Erneut, diesmal jedoch deutlich zufriedener, nickte Dives bei der Information, dass der Helvetier hier in der Civitas lebte - und wohl sogar aufgewachsen war! Warum sonst sollte er Ostia als 'Heimatstadt' bezeichnen? Dann nannte Ocella den Namen seines Großvaters, der dem Duumvir momentan nichts sagte, den er sich aber dennoch kurz notierte. Namen nannte niemand grundlos, sodass die Vermutung nahe lag, dass der Mann einst Magistrat von Ostia oder Decurio, vielleicht gar Dumvir gewesen war. Oder es handelte sich um einen bedeutenderen Eques; unter Umständen sogar um einen Senator! Dives wusste, dass die Gens Helvetia im Senat vertreten war, sodass selbst letzteres nicht ganz ausgeschlossen schien.


    "Da kann ich dir nur zustimmen. Ein solides Fundament sorgt dafür, dass ein Haus nicht gleich bei ersten Windstoß zusammenfällt. Dennoch ist es sicherlich nicht verkehrt, wenn man sich auch längerfristig Gedanken macht, wie das Haus später einmal aussehen soll.", gab der Duumvir bildhaft zu bedenken. Der Weg zu einem breiten Purpurstreifen gestaltete sich früher oder später ganz anders als der zu einem schmalen; ein Spitzdach baute man anders ein ein Flachdach...
    "Wie alt bist du denn jetzt eigentlich?", schob er noch eine Frage nach, wenngleich er hoffte auch auf die vorangegangene Aussage noch eine Meinung zu hören.
    "Und lass mich gleich noch anschließen: Du erwähntest deinen Großvater Helvetius Gracchus. Erzähl mir kurz von ihm. Wer war der Mann?", erkundigte sich der Iulier relativ neutral. Niemand konnte schließlich erwarten, dass man alle Magistrate, Decuriones, Duumviri, Equites und/oder Senatoren über etliche Jahre oder Jahrzehnte zurück kannte, wenn sie nicht zur bedeutenderen Verwandtschaft zählten. Ocella würden im Gegenzug die Namen Iulia Helena oder Octavius Anton sicherlich auch nichts sagen, wenn man ihm dazu nicht noch das eine oder andere erzählte...

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  • Ocella blieb natürlich nicht verborgen, dass sich das Gespräch in eine günstige Richtung entwickelte. Bereits mit der Formulierung des Hausbau-Bildes übernahm der Duumvir seine Argumentation bereits und dachte sie sogar weiter. Das freute ihn, da dadurch deutlich wurde, dass sich hier eine günstige Position für ihn fortentwickelte. Ocella stimmte daher gerne zu: Du hast vollkommen Recht und mein kommender Weg ist sicherlich bereits bezüglichh einiger Aspekte angedacht. Jedoch lässt sich natürlich auch nicht alles voraussagen, sodass ich mich nicht allzu früh auf Handlungen oder Ziele in allzuweiter Zukunft festzulegen, um flexibel auf Unerwartetes reagieren zu können. Schließlich plant ein Architekt zwar das Haus gemeinsam mit dem Auftraggeber vor, der Baumeister muss jedoch auch Lösungen finden, wenn zum Beispiel während des Baus Probleme auftreten.


    Als der Duumvir nach seinem Alter fragte, fiel ihm auf, dass das tatsächlich noch nicht zur Sprache gekommen war. Offensichtlich hatte er zu Beginn des Gesprächs vergessen, dieses Thema anzusprechen, sodass er jetzt schnell darauf reagieren musste. Ich bin 20 Jahre alt.


    Wieder konnte er in seinem Kopf einen Haken hinter ein Thema machen, dass zu besprechen galt und war dann etwas überrascht, nach seinem Großvater gefragt zu werden. Er hatte sich aber natürlich auch darauf vorbereitet und kannte die Geschichte seines Vater von vorne bis hinten. Mein Großvater Publius Helvetius Gracchus war von PRIDIE ID DEC DCCCLVI A.U.C. bis ANTE DIEM XVIII KAL OCT DCCCLVII A.U.C. Duumvir der Civitas Ostia. Davor und danach hatte er Ämter in der Regionalverwaltung von Italia, darunter das Amt des Magister Scriniorum und das Amt des Aquarius inne.

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