Officium Duumvirorum - Arbeitszimmer der Duumviri

  • Dreißig! Ohne seine jahrelange politische Erfahrung (mit anderen Worten: wäre er sein Sohnemann) hätte man ihm seine Überraschung ob dieser Zahl wohl angesehen. Ganz klar: Da würde er noch einige Zeit und Arbeit investieren müssen, um angemessen für die kommende Unterhaltung vorbereitet zu sein. Des Weiteren ging es dem alten Cassius etwas gegen den Strich, dass der Helvetier plötzlich allen Amtsträgern einen entsprechenden Entwurf zukommen lassen wollte. Natürlich mochte ein Quaestor vielleicht auch dies oder das in finanziellen Dingen beizusteuern haben, aber das könnte der Praefectus letztlich auch selbst! Eh also irgendetwas hinter seinem Rücken lief, schlug er mit noch immer starrer und nachdenklicher Miene vor:
    "Nun, das ist eine gute Idee, wie ich finde. Vielleicht sollten wir uns aber alle zusammen einmal für einen solchen Austausch treffen... eh du vier oder fünf Einzelgespräche führst und nach dem letzten dann wiederum Rücksprachen mit den ersten am Hals hast... und und und. Das würde ich als effizienter erachten." Nicht zuletzt könnte er damit den Iulius - sofern der dann noch abwesend sein würde - umgehen und eventuell auch seinen Sohn außen vor lassen, um praktisch mit zwei Stimmen in die Unterredung zu gehen.
    "Was meinst du dazu? Vielleicht machen wir auch gleich einen Termin aus, wenn du schon konkreter werden kannst?", trieb er das Thema auch gleich weiter voran. Denn je länger sie warten würden, umso höher wäre wohl die Wahrscheinlichkeit, dass der Iulius sich hier wieder blicken lassen würde und die Dinge selbst in die Hand nahm...

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  • Ohne die Worte des Praefectus (und alles was da vielleicht noch mitschwang) bis zu ihrer Gänze zu erfassen - schließlich war Ocella ein politischer Anfänger, der zwar ein gewisses Näschen hatte, aber natürlich nicht Erfahrung seines Gegenübers vorweisen konnte - nahm Ocella den Vorschlag des Praefectus auf: Ich halte ein gemeinsames Arbeitstreffen für eine sehr gute Idee, und würde den ersten Arbeitsentwurf, dan an die Amtsträger verschicken, sobald er fertig ist. Nach einer kleinen Pause schob er dann noch nach Wird von Seiten des Officium Duumvirorum auch gwünscht, einen oder mehrere Decurionen zu dem ersten Treffen einzuladen? Eine, wie er fand, nützlich Idee, um schon mal mögliche Unterstützer außerhalb der Curia zu gewinnen.

  • Kurz zuckten die Mundwinkel des alten Cassius ein wenig nach außen, doch bereits im nächsten Moment verkniff der Alte sich ein zufriedenes Lächeln und nickte nur einmal kurz. Auf die folgende Nachfrage reagierte er mit einem leicht misstrauischen Blick. Hemina Maior würde sich ganz sicher keinen politischen Feind mit ins Boot holen, wo die Chancen aus seiner Sicht doch durchaus gut standen, dass man auf diesen auch gut und gerne verzichten könnte. Und einen Iulius oder einen Helvetius, einen Hortensius oder Asinius würde er ganz sicher auch nicht dabei haben wollen, schmälerte dies doch letztlich seinen eigenen Einfluss auf das letztliche Ergebnis mitunter.
    "An wen hattest du dabei gedacht?", fragte der alte Cassius in neutraler Tonlage mit jedoch noch immer etwas misstrauischem Blick. Innerlich suchte er dabei bereits nach Vorwänden, um mögliche Iulii, Helvetii, Hortensii und Asinii auszuschließen.

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  • Wiederum war Ocella kurz verwirrt. Er selbst hatte an niemanden gedacht, insbesondere nicht an irgendjemanden der pedarii. Die Frage war einzig und allein darauf ausgerichtet, bereits Unterstützung im Ordo Decurionum zu besorgen, was allerdings offensichtlich nicht auf Unterstützung stieß. Ocella überlegte kurz, wie er weiterverfahren soll, entschied sich dann aber dafür, das Thema vollständig fallen zu lassen. Anderseits ist es vielleicht auch besser, wenn wir den Entwurf ausschließlich intern beraten.


    Und schon hatte er zum zweiten Mal gekuscht... Er würde noch daran arbeiten müssen, wollte sich aber nicht schon jetzt mit einem alten Politikprofi, wie dem alten Cassius messen.

  • Wie er selbst erwartet hatte, war es für den alten und erfahrenen Cassius nicht sonderlich schwierig mit den jungen Burschen zurecht zu kommen. Mitunter hätte er ja sogar zugestimmt noch irgendeinen wichtigeren Decurio, wie beispielsweise den Germanicus, der gleichsam auch Procurator Annonae war, miteinzubeziehen. So aber sollte es dem Praefectus auch recht sein. Der Respekt vor dem Alter war doch etwas Schönes!
    "Da bin ich ganz deiner Meinung!", meinte er also, während seine Gesichtszüge wieder etwas aufhellten. Noch lange nicht freundlich, aber zumindest neutral blickte er den Helvetier dann noch einen Augenblick an, bevor er sich wieder der Tabula zuwandte, welche er vorhin bereits einmal gegriffen hatte.
    "Wenn es weiter nichts gibt, dann mach bitte mit dem Osti..cus draußen einfach einen passenden Termin aus.* ", sprach er ohne aufzusehen und auch hörbar etwas abfällig als es um den Nichtrömer ging, dessen Name eigentlich Osti-an-us lautete.

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  • Ocella hatte nichts mehr zu sagen. Zumindest nichts mehr, was von Belang wäre. Vielen Dank für das Gespräch. sagte er daher knapp und erhob sich. Vale, Praefectus. war dann das letzte, was er sagte, in der Hoffnung, dass der Iulier bald wieder genesen würde und verließ das Officium. Draußen lächelte er Ostianus freundlich zu, verabschiedete sich deutlich freundlicher auch von ihm und mging dann wieder in Richtung seines Officiums.

  • Ein Scriba des Officium der Aedile bringt eine Tabula zum Officium Duumvirorum.


    Per Hauspost


    Ad
    Duumvir Iullus Cassius Hemina Minor
    Praefectus Iullus Cassius Hemina Maior


    Salvete,


    derzeit liegt für den Barbier "Kaiserschnitt" ein Kaufangebot vor. Dieses ist von mir selbst, Titus Helvetius Ocella, und beträgt LXXXV Sz. Ich bitte euch daher darum, das Angebotsfenster noch zwei Tage geöffnet zu halten und danach einen neuen Beauftragten für die Kaufverhandlungen zu bestimmen.


    Valete bene,
    THO

  • Ein Scriba der Aedile brachte zwei Tabulae zum Officium Duumvirorum.


    Per Hauspost


    Ad
    Duumvir Marcus Iulius Dives
    Duumvir Iullus Cassius Hemina Minor


    Salvete,


    anbei sende ich euch den ersten Entwurf einer Marktordnung für die Stadt Ostia. Eine weitere Abschrift ist dem Quaestor Ostiensis zugestellt worden. Ich bitte darum, Kritik, Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge zu sammeln, damit diese in einem gemeinsamen Gespräch der Stadtverwaltung geäußert werden können.


    Valete bene,
    THO


    Titel: Marktordnung der Civitas Ostia



    I. Jeder römischer Bürger oder Peregrinus ist berechtigt einen Marktstand auf dem Marktplatz zu führen.
    II. Jeder, der einen solchen Stand öffnen will, benötigt die Genehmigung der Stadtverwaltung. Der Handel auf dem Marktplatz ist nur an Ständen erlaubt.
    III. Die Stadtverwaltung stellt sicher, dass eine angemessene Zahl von Ständen für reisende Händler zur Verfügung steht.
    IV. Die Stadtverwaltung ordnet jedem Händler einen nummerierten Standplatz zu und führt eine Liste über die registrierten Händler und deren Standnummern.
    V. Die Stadtverwaltung behält sich vor, jeden Stand ohne Angabe eines Grundes zu schließen.
    VI. Den Anordnungen der Vertreter der Stadtverwaltung ist Folge zu leisten.
    VII. Die Stadtverwaltung garantiert die Sicherheit auf dem Marktplatz Davon ausgenommen sind grobe Fahrlässigkeiten von Seiten der Händler.
    VIII. Die Marktzeit erstreckt sich von der zweiten bis zur siebten Stunde. Geschäfte auf dem Marktplatz sind nur innerhalb der Marktzeit gestattet
    IX. Der Abstand zwischen den Ständen muss mindestens zwei Passus betragen.
    X. Durchgänge zu Haustüren und Gassen sind freizuhalten.
    XI. Jeder Marktstand hat zwei Eimer Wasser zum Brandschutz bereitzuhalten.
    XII. Die Bewegung von Karren und Kutschen ist während der Marktzeiten auf dem Forum verboten.
    XIII. Das Angebot von Waren erfolgt nach der Lex Mercatus.
    XIV. Die Entscheidung über die Qualität der Waren unterliegt der Stadtverwaltung.
    XV. Der Verkauf von mangelhafter Ware ist verboten.
    XVI. Der Handel mit Waffen ist nur mit einer besonderen Lizenz der Stadtverwaltung erlaubt.
    XVII. Der Handel mit Raubgut ist strengstens verboten. XV. Glücksspiele sind auf dem Marktplatz verboten.
    XVIII. Der Standplatz ist sauber zu hinterlassen.
    XIX Bei einmaligem Verstoß gegen die Marktordnung werden durch die Stadtverwaltung Geldstrafen verhängt oder der Entzug des Standplatzes vollzogen. Höhe und Art der Bestrafung liegen im Ermessen der Stadtverwaltung
    XX. Der Entzug des Standplatzes ist nur auf Grundlage dieser Marktordnung möglich.
    XXI. Der Entzug des Standplatzes wird nur durch beauftragte Beamte der Stadtverwaltung vollzogen.
    XXII. Bei wiederholten Verstößen gegen die Marktordnung ist es der Stadtverwaltung erlaubt, einen endgültigen Entzug des Standplatzes auszusprechen. In diesem Fall ist eine Wiedererlangung eines Standplatzes nicht möglich.
    XXIII. Besucher des Marktplatzes haben sich an die Regeln dieser Marktordnung zu halten. Verstöße gegen die Marktordnung und Handlungen gegen die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit auf dem Marktplatz werden mit Platzverweisen oder Geldstrafen bestraft. Art und Höhe der Strafe liegt im Ermessen der Stadtverwaltung.
    XXIV. Änderungen an der Marktordnung sind öffentlich bekanntzumachen.

  • Äußerst interessiert nahm sich der iulische Duumvir des ersten Entwurfes für eine ostiensische Marktordnung an und war ziemlich erstaunt, dass trotz des beträchtlichen Umfangs des Entwurfes dennoch alles auf eine Tabula gepasst zu haben schien. Dann begann er sich mit dem Inhalt zu beschäftigen und er las.. und las.. und wiegte tatsächlich an der einen oder anderen Stelle bedächtig mit dem Kopf. Mindestens einige Nachfragen hätte er ganz sicher noch an Ocella, sodass er kurzerhand einen Schreiber kommen ließ, der eine entsprechende Antwort verfasste.
    Während letztere anschließend überbracht wurde, tauschte sich Dives noch mit seinem Collega über den Entwurf aus und machte sich hernach - Hemina hier zurücklassend - auf ins Officium Quaestoris...

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    Einmal editiert, zuletzt von Marcus Iulius Dives ()

  • Zitat

    Original von Titus Helvetius Ocella
    Ocella führte den Curator mit einem an Ostianus gerichteten Nicken zuerst ins Vorzimmer. Die Tür zum Officium stand offen (in weiser Voraussicht), sodass der Curator direkt ins Officium geführt werden konnte. Ocella nahm derweil seine Unterlagen zur Getreideversorgung von Ostianus entgegen, folgte dem Curator ins Officium und wandte sich dann diesem zu. stellte sich an den Platz, den er immer einnahm, wenn er den Duumviri assistierte.


    Dem Helvetier folgend, kam auch Victor zu den Räumlichkeiten der Duumviri und trat dann in Begleitung seiner beiden eigenen Untergebenen in das Officium ein...

  • Bereits als die zielstrebigen Schritte des (noch) Scriba Helvetius, des Curators und dessen Begleiter im Officium zu vernehmen waren, machten sich der Cassier und sein iulischer Collega bereit den Senator zu empfangen. Beide standen auf von ihren Plätzen, platzierten sich vor ihrem großen, geteilten Schreibtisch und sorgten noch ein letztes Mal für einen adäquaten Sitz ihrer Kleidung. Und dann war es auch schon soweit: Der Curator Rei Publicae trat in das Officium der ostiensischen Duumviri ein!
    "Sei gegrüßt, Curator, und herzlich willkommen in der schönen Hafenstadt Ostia! Ich bin Iullus Cassius Hemina Minor, Duumvir von Ostia.", begrüßte Hemina den Senator mit einem freundlichen Lächeln und stellte sich vor. Wie fast immer in diesem Amtsjahr hatte der Cassier - sofern er nicht gesundheitsbedingt verhindert war - das erste Worte gegenüber seinem Amtskollegen.


    "Dem kann ich mich nur anschließen: Salve und willkommen!", grüßte anschließend auch Dives und überlegte für einen kurzen Moment ernsthaft, ob er sich vorstellen sollte oder nicht. Ihm war fast so, als kenne er den Curator bereits.. nur: woher?
    "Ich bin Marcus Iulius Dives, Collega meines Vorredners. Setz dich doch bitte.", wies er nach seiner Vorstellung freundlich auf eine vorbereitete Sitzgelegenheit, bevor beide Duumviri sich wieder hinter ihren Schreibtisch zurückzogen um sich ebenfalls niederzulassen.
    "Darf ich dir etwas zu trinken anbieten nach deiner Reise?", erkundigte sich hernach Hemina zuvorkommend und eine nett anzusehende Sklavin stand schon bereit beinahe jedem Wunsch des hohen Gastes nachzukommen...

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  • Bei den vielen Aufgaben, zahlreichen Pflicht und unzähligen Tafeln und Papyri, die aufgrund dessen jeden Tag auf seinem Schreibtisch landeten, fand der iulische Duumvir erst heute - erst HEUTE - die schriftliche Benachrichtigung vom Sieg der Palmaner im Norden. Doch wäre allein dies nicht bereits Ärger genug, trat just im nächsten Augenblick ein aufgeregter Händler scheinbar östlicher Herkunft in das Officium und berichtete, dass Roma bereits belagert werde, er nicht in und ein Teil seiner Waren, die er dort zu verkaufen gedachte nicht wieder aus der Stadt kämen. Ruhig und beinahe in Trance versprach der Iulier sich der Sache anzunehmen und schickte den Griechen, Makedonen oder woher auch immer der nun genau stammte, mit einer schlichten Geste aus dem Raum. Viele Dinge gingen ihm dabei durch den Kopf.
    Wenn die Palmaner gesiegt hatten und nun scheinbar ohne große Gegenwehr sogar bis nach Roma vorgerückt waren, wo waren dann die Praetorianer? Wo war Serapio? Wo waren Iulius Antoninus und Atius Romanus? Waren sie gefangen oder verletzt und falls ja, wie stark?! Oder waren sie... NEIN! Das konnte nicht sein! Dives hatte stets (nach Kräften) für alle seine Verwandten, die in diesem blutigen Bürgerkrieg kämpften, gebetet und für Serapio sogar ein Tempelbau-Gelübde abgelegt, für das bereits die ersten Schritte getan waren! Da durfte Iuppiter Serapis einfach nicht von Serapio abfallen! Hoffentlich...


    Nichtsdestotrotz, zwang sich Dives, musste er jetzt möglichst rational und kühl denken, bevor er sich zu irgendetwas hinreißen ließ. In erster Linie musste er wohl sein Netz aus Informanten, welches wohl jeder Duumvir in einem gewissen Rahmen hatte, verbessern - etwas, das er sich bereits einmal vergenommen hatte. Damals war ihm letztlich dieser Angriff - in seinen Gedanken konnte er es ja laut aussprechen - im Auftrag des Herennius dazwischen gekommen, der es sogar gewagt hatte sich später in der Villa Iuliana nicht nur blicken zu lassen, sondern auch noch alles zuzugeben und Dives darüber hinaus gar zu drohen. Der Kerl war ein wirklich rücksichtsloser, verzweifelter, homophober A..imer, der scheinbar absolut nicht damit umgehen konnte, von einem schwulen Kandidaten bei den Wahlen geschlagen worden zu sein. Aber die Gedanken des Iuliers schweiften ab.
    Nachdem drei Nachrichten diktiert und drei Boten mit jeweils einer von ihnen in die Spur geschickt worden waren, wandte sich der Duumvir dem nächsten Problem zu. Er musste herausfinden, was genau im Norden passiert war und vor allem, ob es Serapio - zumindest den Umständen entsprechend - gut ging. Er müsste folglich gen Roma reisen und bestenfalls mit seinem Verwandten Iulius Licinus in Kontakt treten, sofern es den nicht selbst im Norden entschärft hätte... Gleichzeitig aber ergäbe die Aktion mit dem Stadtpatronat derzeit wohl noch nicht wirklich Sinn, wo doch der Cornelius selbst noch nicht vor den Mauern Romas lagerte - zumindest wäre auch dies eine absolut überraschende Neuigkeit für den Duumvir. Folglich musste er mit anderer Botschaft zu den Belagerern stoßen, denn ganz nebenbei wäre es andernfalls wohl auch nur eine Frage der Zeit, bis die Belagerer zumindest mit militärischen Abordnungen hierher kommen würden...


    Mit einer Botschaft, welche die Palmaner hoffentlich von militärischen Aktionen gegen ostiensische Gebiete abhielt, machte sich der Iulier sodann zunächst auf zu seinem Collega, bevor beide einen Tagesausflug vor die Tore Romas unternehmen würden...

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  • Nach dem Gespräch mit dem Centurio der Classis erschien Ocella im Officium. Seine Laune war schlecht und der eine oder andere Scriba war ihm bereits auf dem Flur aus dem Weg gegangen. Was glaubte dieser Centurio, wer er war? Er trat die Rechte der Civitas mit Füßen und meinte sich dafür noch von der Stadtverwaltung die Füße küssen zu lassen. Ich muss die Duumvirn sprechen, und zwar sofort. sagte er zu Ostianus, dem Vorzimmerbeamten.

  • Ostianus guckte nur etwas schief und winkte Ocella mit einer stummen Geste ins Officium durch. Da war wohl jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden? Mit solchen Leuten - und es gehörte wohl jeder einmal zu 'solchen Leuten' - versuchte man besser nicht erst irgendein Gespräch aufzubauen oder sie mit Fragen noch weiter auf die Palme zu bringen. In den vielen Jahren, die Ostianus hier bereits arbeitete, hatte er gelernt, dass man solche Leute - sofern sie denn Magistrate der Curia von Ostia waren - besser nicht ansprach oder aufhielt, sondern sie einfach machen ließ. Cassius und Iulius, die beide anwesend waren und gerade keinen anderen Besuch hatten, würden schon damit fertigwerden...

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  • Trotz seiner schlechten Laune, brachte Ocella noch ein Danke, Ostianus hervor. Bevor er dann endgültig ins Offcium trat, blickte er zu dem alten Scriba Macarius der ihm von der Kaserne hierher gefolgt war, nun aber aufgrund des hohen Tempos, dass Ocella auf dem Weg hierhin vorgelegt hattete, etwas außer Puste. Zu diesem sagte er dann Aedilis Hortensius soll auch herkommen! Und am besten auch der Quaestor, wenn er aufzutreiben ist. Der Scriba nickte, wartete noch einen Augenblick und verschwand dann in Richtung der Officia der anderen Amtsträger.


    Nun trat Ocella auch ins Officium ein, wo überraschnerweise beide Duumvirn anwesend waren. Sonst war einer der beiden eigentlich immer irgendwo unterwegs. Allerdings passte es sehr gut, dass beide anwesend waren. Salve Dives, Salve Hemina. Wir haben ein Problem. Trotz seiner schlechten Laune versuchte er diese hier natürlich nicht unbedingt zu zeigen, was ihm aber aufgrund des üblen verbalen Arschtritts durch den Centurio der Classis merklich schwer fiel.

  • Asinius Celer, so richtete man dem Scriba im entsprechenden Officium aus, sei gerade im Capitolium von Ostia - oder besser: den Tresorräumen darunter. Folglich und nur sofern der Scriba diesen Weg würde auf sich nehmen wollen, würde es in jedem Fall mindestens etwas dauern, bis der Quaestor im Officium Duumvirorum wäre. 'Irgendjemand muss ja zählen, wieviel Geld die Civitas hat! Und wer, wenn nicht der Quaestor?!', wurde sogar noch ein wenig mit dem nach Celer geschickten Scriba gescherzt.


    "Salve Ocella." - "Salve und setz dich doch erstmal.", grüßten unterdessen die beiden Duumviri den Helvetier und boten ihm einen Platz an.
    "Sprich, was gibts?", erkundigte sich Dives anschließend weiter. Den Spruch, dass es ihm neu wäre, dass die Civitas nur ein Problem hätte, verkniff er sich aufgrund des auf ihn doch recht ernst und leicht angesäuert wirkenden Tonfalls Ocellas. Gedanklich spielte er einige Szenarien durch: Irgendetwas war wegen des Tempelbaus. In diesem Fall wäre Ocella aber vermutlich nicht persönlich gekommen, sondern hätte den Hortensius machen lassen, vermutete Dives. Eine zweite Möglichkeit wäre, dass er vielleicht irgendetwas über den Anschlag herausgefunden zu haben meinte. Inwieweit das zu einem Problem für alle drei Anwesenden werden könnte, war dem Duumvir noch nicht ganz klar, aber im Bereich des Möglichen lag es durchaus. Immerhin hatte sich Ocella durchaus interessiert an den Hintergründen gezeigt und die offene Beschuldigung einer falschen Person könnte mitunter durchaus einigen Ärger verursachen. Variante Nummer drei letztlich könnte das Eintreffen von Nachrichten aus dem Süden sein, was den Iulier jedoch nicht unbedingt erfreuen würde, da er über derlei Dinge grundsätzlich lieber unter vier und nicht unter sechs Augen sprach. Stichwort: Zeugen und deren Loyalitäten...
    Doch wie dem auch war, Dives blickte den Aedil interessiert und forschend an - und sein cassischer Collega tat es ihm gleich.

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  • Ocella setzte sich auf den Platz vor den Schreibtisch und musste nun selbst kurz durchatmen, da er merkte wie schnell er von der Kaserne hierher geeilt war. Nun, ich komme grade direkt von dem Gespräch mit einem Vertreter der Classis, der mich reichlich arrogant und zutiefst unzureichend über das weitere Vorgehen zur Sicherung der Stadt informiert hat. Wieder musste er durchatmen, als nun Vaticanus das Officium betrat ein kurzes Salve murmelte und dann neben Ocella platz nahm. Ich nehme an, Dives hat auch mit dir über die Überlegungen zur Einrichtung einer Bürgerwehr zur Unterstützung der Classis gesprochen, Hemina? sagte Ocella dann zum Cassius gewandt. Jedenfalls bleibt eine Centurie unter der Führung des Tribunen der offenbar krank oder verschwunden war und ihres Centurios der offensichtlich mit Politikern auf Kriegsfuß stand und einen Teufel tat, mit der Stadtverwaltung zu kooperieren. hier in Ostia. Allerdings hat der Centurio, mit dem ich gesprochen habe der es aber nicht mal nötig gehabt hatte, sich vorzustellen rundheraus mitgeteilt, dass er keine Einmischung der Stadtverwaltung dulde, unseren Vorschlag zur Einrichtung einer Bürgerwehr entsprechend ablehnte und gleichzeitig darauf beharrte, dass ihm 80 Mann zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung in Ostia als ausreichend erscheinen. Hier machte er nun eine kurze Pause. Er plant jedenfalls seine Männer durch zwei Zwölfstundenschichten durchzuprügeln, sodass ihm maximal 25 Männer pro Schicht für Patrouillen zur Verfügung stehen. was Ocella selbst ausgerechnet hatte, da der Centurio natürlich keine genauen Zahlen herausgeben wollte.


    Umso bedrohlicher ist allerdings etwas anderes: Sollten wir uns daran nicht halten und eigene Truppen aufstellen, wird er das einmal mit aller Macht unterbinden und drohte gleichzeitig damit, dass noch die kleinste Geste gegenüber den Truppen des Corneliers und gegen die Centurie der Classis ebenso mit aller Härte bestraft werden würde und ließ dabei sogar durchblicken, dass er nicht davor zurückschrecke, Ostia im Zweifel brennen zu lassen. Soviel zum Bericht des Helvetiers.


    Vaticanus schaute besorgt drein, zumal die Classis eigentlich genau jene Truppe wäre, die zum Löschen von Feuer eingesetzt werden müsste. Anderenfalls müsste wohl die Stadtverwaltung, und im Klartext der Hortensier selbst, für den Brandschutz sorgen. Dabei musste man dann aber wieder vorsichtig sein, damit das nicht als Misstrauensbeweis gegenüber der Centurie der Classis gesehen wurde. Von den Überlegungen zum direkten Überlaufen wusste Vaticanus allerdings nichts.


    So blickte er, ebenso wie Ocella zu den Duumvirn und wartete deren Reaktion ab.

  • Praktisch mit jedem Satz, jedem Wort und jeder Silbe aus Ocellas Mund verfinsterte sich die Mine des iulischen Duumvir, der am Ende des helvetischen Berichts einmal kräftig vor Verärgerung mit der flachen Hand auf den Tisch schlug.
    "Lass die Katze aus dem Haus und die Mäuse tanzen auf dem Tisch!", murmelte er sauer. Klar hatte er auch den Tribunus Fabius nicht sonderlich leiden können, aber nachdem er erfahren hatte, dass der aufgrund des Einflusses dieses Finanz-Decimus so war, wie er war, hatte in ihm zumindest soetwas wie Hoffnung gekeimt dennoch irgendwie mit ihm zurande zu kommen. DAS hingegen...
    "Hast du ihm versucht mit LOGISCHEN Argumenten klarzumachen, dass er mit 80 Mann nie und nimmer dazu in der Lage sein wird fünf Tore ausreichend zu besetzen und GLEICHZEITIG auch noch Patroullien zur Sicherung der Stadt, seiner Bevölkerung und vor allem auch der Getreidespeicher einzusetzen?! Es geht hier doch verdammt nochmal nicht darum, dass wir eine Bürgerwehr ausheben, um ihn und seine Truppen anzugreifen oder gar zu stürzen!", wandte sich Dives energisch und gestenreich an Ocella, wenngleich er selbstredend davon ausging, dass der Aedil seine Aufgabe entsprechend ordentlich und gewissenhaft ausgeführt hatte.
    "Diese Leute von der Classis regen mich auf!", fügte er hinzu und dachte an die mittlerweile vielen, vielen Verfehlungen, die er den Männern dieser Truppe anlastete. Das begann mit einem Boten des Tribunus Hadrianus, der weder den Briefkasten der Curia gefunden, noch sich einst hatte vom Vorzimmerbeamten aufhalten lassen. Anschließend Massas Verführungsspielchen im iulischen Balneum, an das Dives umso schlechtere Erinnerungen hatte, je mehr Zeit inzwischen vergangen war. Anschließend die Besprechung mit dem Praefectus Octavius, zu der nur einer der beiden Duumvirn eingeladen worden war - weshalb auch immer (er wusste es bis heute nicht). Und ebenfalls bei dieser Gelegenheit hatte erneut ein Bote die Poststelle der Curia nicht gefunden. Doch damit war die Liste noch immer nicht am Ende! Dives hatte den Tribunus Fabius, der sich erst ganz frech selbst zu einer Sitzung des Ordo Decurionum eingeladen hatte, in seinem Bemühen um ein gemeinsames Miteinander sogar persönlich zur ersten Sitzung der Amtsperiode eingeladen - ohne, dass der werte Eques wahrscheinlich auch nur daran gedacht haben mochte sich dort blicken zu lassen oder abzusagen. Und jetzt setzte dieser Centurio Classicus dieser endlos langen Liste die vorübergehende Krone auf! Irgendetwas hatte die Truppe, was weder die Urbaner in Roma noch die Praetorianer, von denen Dives ja zumindest einen auch etwas näher kannte, nicht hatten... Wahrscheinlich war es der schädliche Einfluss irgendwelcher Peregrini!!


    "Natürlich bin ich informiert und ich muss sagen, dass ich eine relativ klare Meinung zu all dem habe.", meinte Hemina unterdessen vergleichsweise ruhig.
    "Als Duumviri ist es die Aufgabe von Dives und mir, die Civitas rein rechtlich vor dem Kaiser zu vertreten - gänzlich unabhängig von irgendwelchen Militärs. Dahinein interpretiere ich ganz klar, dass wir für die Civitas gegenüber dem Kaiser ganz allgemein vollkommen verantwortlich sind - und damit speziell auch, was die Sicherheit betrifft. Diese Sicherheitsfragen sind mittels unserer Lex Municipalis teilweise an euch Aedile delegiert, was zum Beispiel die bauliche Sicherheit oder die Sicherheit in den Straßen oder auf den Märkten betrifft.", begann der Cassier in aller Ruhe mit seiner Erklärung und bezog am Ende erst den Hortensier und anschließend auch den Helvetius mit entsprechenden Gesten in seine Worte mit ein.
    "Gerade in derartig außergewöhnlichen Situationen, wo die Sicherheit der Civitas in Frage gestellt werden muss... in solchen Situationen sehe ich es als meine und unsere Pflicht gegenüber dem Kaiser an, dass wir allein im Interesse der Civitas und des Kaisers alles tun, um auch objektiv den bestmöglichen Schutz der Civitas gewährleisten zu können.", führte Hemina weiter ruhig, aber dennoch entschieden aus. Wahrscheinlich, so vermutete er, wollte der Centurio sich schlicht für eine Beförderung verdient machen, wofür er die Abwesenheit oder Verhinderung der fabischen Tribuns zu nutzen gedachte.


    "Und ganz objektiv: wir brauchen zusätzliche Leute - wir brauchen eine Bürgerwehr! Und ebenfalls ganz objektiv: Welche bessere Lösung gäbe es, als dass wir eine gemeinsame Führung der Truppen bilden?! Das ist effektiver als eine getrennte Führung und verantwortlicher als eine Führung unter einem - seine militärische Erfahrung und alles in allen Ehren - einfachen, einzelnen Centurio!", butterte Dives in diese Vorlage hinein. Ja, die Centurionen waren bestimmt die schlimmsten in der Classis! Massa war doch schließlich auch ein solcher, wenn sich der Iulier recht erinnerte...
    "Moment. Ich wollte sagen, dass ich durchaus der Meinung bin, dass die Einrichtung einer Bürgerwehr in diesem vorliegenden Fall durchaus im Rahmen unserer Möglichkeiten - und Pflichten - liegt. Letztlich müssen wir die Civitas und damit auch eventuelle Sicherheitsprobleme hier rein rechtlich direkt vor dem Kaiser verantworten und kein Tribun oder Centurio der Classis. Und wie du, Dives, schon richtig sagtest, zeugt es durchaus von Verantwortungsbewusstsein, wenn wir versuchen die hier stationierte Classis und deren militärische Erfahrungen und Praxis mit einzubeziehen und anbieten sie dementsprechend auch in der Führung der Bürgerwehr zu beteiligen. Wenn sie das nicht wollen, dann ist das letztlich nicht unsere, sondern ihre Entscheidung... Oder? Wie seht ihr das?", erkundigte sich Hemina anschließend. Vielleicht sollte auch nochmal ein Duumvir dem Centurio versuchen dies klarzumachen? Manchmal sollte etwas mehr Autorität ja helfen, wenngleich wohl nach Ocellas Bericht zu befürchten war, dass dem hohen Herrn jegliche Mitglieder der Stadtverwaltung eher ein Dorn im Auge waren...

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  • Ocella schwieg lange, während die Duumvirn ihre Aussagen tätigen. Einige male schüttelte er den Kopf oder nickte, um Fragen der Duumvirn zu beantworten oder ihre Aussagen zu bestätigen. Der Centurio schien logischen Argumenten nicht aufgeschlossen zu sein. Er war fest davon überzeugt, dass ihm 80 Mann auf zwei Schichten verteilt vollkommen ausreichen. Mich würde es nicht wundern, wenn die Truppen spätestens nach ein paar Tagen auf dem Zahnfleisch gehen, was sie dann unberechenbar machen würde. Er schaute besorgt aus dem Fenster.


    Auch den Ausführungen des Cassius hörte er konzentriert zu. Offensichtlich hatte er ihn deutlich unterschätzt, wusste aber jetzt, warum Dives ihn als Collega schätzte. Allerdings hatte er hier noch einige Anmerkungen. Sollten wir eine Bürgerwehr einrichten, würde der Centurio wohl nur zustimmen, wenn wir sie ausnahmslos unter sein Kommando stellten. Was allerdings weder für die Duumvirn, noch für ihn selbst eine Alternative war. Ich würde ihm sogar zutrauen, dass er die von uns eingesetzte Bürgerwehr noch eher für die Classis zwangsrekrutieren oder sogar härteste Strafen verhänhen würde, als uns die Kontrolle zu überlassen. So wie ich ihn wahrgenommen habe, hält er die Beamten der Stadtverwaltung für unfähige Bürokratenkinder, auf die man aufpassen muss, damit sie keinen Unfug machen. In der Stimme des Helvetius schwingte zuletzt etwas Abscheu mit. Als würden Politiker nur Verräter und Diebe sein, die ihre Mutter für den nächsten Karriereschritt in die Sklaverei verkaufen würden. Es ging hier um die Sicherheit der Stadt. Und dafür reichten nunmal 80 Mann nicht aus, da konnte man rechnen, verschieben und drillen wie man wollte.


    Vaticanus dachte ebenfalls lange nach, bevor er sich zu Wort meldete. Die Sache gefiel ihm ganz und gar nicht. Was uns in keinem Fall erspart bleibt, ist die Einrichtung von Nachtwachen, die gegebenenfalls zum Brandschutz eingesetzt werden können. Wenn die Classis jetzt schon droht, Ostia brennen zu lassen, haben sie mit Sicherheit schon Fackeln im Keller, mit denen sie genau das umsetzen können, und warten nur auf die Gelegenheit, diese auch einsetzen zu dürfen. Wenn wir uns dann aber im Fall des Falles nicht auf sie verlassen können, brauchen wir eigene Kräfte, die dann ihre Aufgaben übernehmen können.

  • "Glaubt ihr wirklich, dass dieser Centurio DAS machen würde?! Ich meine, was wäre das anderes als ein zweites Patavium, wenn er SOLDATEN befielt eine CIVILE Stadt in Brand zu stecken?!?", hielt Dives kritisch, noch immer etwas aufgewühlt, aber dennoch weniger aufbrausend dagegen. Nicht umsonst hatte er tatsächlich nie vor gehabt, sich sich mit einer Bürgerwehr aktiv gegen die Truppen der Classis zu stellen. Es war ihm nämlich durchaus zu Ohren gekommen, welches Schicksal vor nicht allzu langer Zeit den Praefectus von Patavium im Zusammenhang mit solchen barbarischen Militärs ereilt hatte. Und barbarisch war so ein Vergehen an echten Römern hier in Italia in der Tat allemal - sogar umso barbarischer, je näher man nach Roma käme (und Ostia lag verdammt nah an der Ewigen Stadt)!
    "Er wäre meiner Ansicht nach nur dann im Recht, wenn wir tatsächlich mit einer Bürgerwehr gegen die Soldaten der Classis vorgehen wollen würden. Doch selbst dann wäre er wohl gerade hier in Italia und so nahe der Hauptstadt moralisch auf Aktionen gegen die Bürgerwehr selbst beschränkt, wobei dies selbstredend natürlich auch uns als Führung jener Wehr einschließen würde.", erklärte Hemina nachdenklich abermals seine Ansichten von Recht und Moral. Doch so schön diese auch sein mochten, so unwichtig wären sie im Falle unmoralischen Handelns des kommandierenden Centurio Classicus. Was also sollten sie tun?


    "Ocella...", begann Dives schließlich nach kurzer Pause. "... was denkst du als für die städtische Sicherheit verantwortlicher Aedil? Wozu rätst du uns?", fragte er und machte eine kurze Zäsur, bevor er anschließend die aus seiner Sicht möglichen Szenarien aufzuzählen begann:
    "Sollten wir dem Centurio nachgeben, ihn und seine Männer machen lassen und die damit verbundenen Risiken weitesgehend zu ignorieren versuchen? Sollten wir ungeachtet der Worte des Centurio eine Miliz formieren und damit möglicherweise Aktionen seitens der Classis in Kauf nehmen? Hieltest du die Unterstellung einer Bürgerwehr unter das Kommando eines Centurio, der in der Regel ja nur über 80 Mann die Verantwortung gewohnt ist zu übernehmen, für richtiger? Oder bist du eher der Auffassung, dass wir gar nur inoffiziell versuchen sollten eine Bürgerwehr auszuheben - als Nachbarschaftswacht oder ähnliches getarnt? ... Habe ich noch eine Variante vergessen?" Damit wäre wohl klar, dass die Entscheidung in beinahe jedem Fall am Ordo Decurionum vorbei getroffen werden würde. Dafür allerdings müssten sich hier auch nur vier Leute abstimmen und keine einhundert Decurionen...

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

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