| Atrium |

Meridius wusste, dass sie angefangen hatte mit ihrem Opfer zu spielen...

Meridius lachte ebenfalls.

"Das letztere ist ein riesiges Opfer, Mercator wird es gar nicht gerne hören, dass sein kostbarer Tropfen verschmäht werden soll, aber ich denke es lässt sich einrichten."

Er lächelte sie verlegen an. Was war hier gerade geschehen? Er wusste es selbst nicht so recht, denn alles war so schnell gegangen. Doch es war ihm auch egal, er hatte heute seinen Sohn kennen gelernt und Sinona war in Freiheit und stand vor ihm. Zwei gute Gründe um glücklich zu sein und zu feiern. Die Strapazen der vergangenen Tage hatte er vergessen, selbst Julia kam ihm nicht mehr in den Sinn.

"Weiß Dein Vater schon von Deiner Ankunft?"

Die beiden Soldaten hatte er fast vergessen, als sie ihm wieder einfielen.

"Entschuldige mich einen Moment..."

Er wandte sich an jenen, welcher den Eindruck machte, das Kommando zu haben.

"Ich danke Euch. Wo habt ihr sie gefunden? Wer hat sie gefunden?"

Meridius spürte wie sich ihre Hand an die seine heran tastete. Sie fühlte sich warm und weich an. Er musste unwillkürlich lächeln. Sinona. Wieso gerade Sinona? Er erinnerte sich an ihre erste Begegnung, er glaubte, es wäre vor den Thermen in Rom gewesen. Die schroffe Art, wie sie ihn abwies, den Ton eines Senators, welchen er an den Tag legte. Dann die unzähligen Begegnungen, beiläufig, und doch... Was war das Geheimnis? An welchem Punkt verschworen sich die Götter? Beging er keinen Fehler? Beging sie keinen Fehler? War er nicht schon zu weit gegangen? Nutzte er sie nicht nur einfach aus? Spielte er mit ihr? Oder sie mit ihm? Welche Zukunft hatten sie? All diese Gedanken schossen Meridius durch den Kopf. Und dann griff sie nach seiner Hand. Er wehrte sich nicht. Er ließ sie gewähren. Mehr noch, er erwiderte ihren Händedruck. Sinona.

Meridius spürte wie sie den Boden unter den Füssen zu verlieren schien. Seine starken Arme umfassten ihren Körper und hielten sie fest.

"Ist Dir nicht gut?"

Er trug sie zu einem nahe stehenden Korbsessel und setzte sie ab.

"Warte hier, bis ich mit den beiden Männern hier fertig bin, dann gehen wir ins Triclinium und Du kannst Dich dort ausruhen und auch essen. Du hast schwere Strapazen hinter Dir."

Verstohlen fuhr er mit seiner Hand durch ihr Haar und strich eine Strähne glatt.

Meridius erhob sich wieder, warf ihr einen liebevollen Blick zu und ging wieder zu den beiden Soldaten, die mit Sicherheit ob der ganzen Entwicklung nicht schlecht staunten...

Meridius trat wieder auf die beiden Soldaten zu.

"Ihr habt gute Arbeit geleistet. Wann und wo hat man sie gefunden?"

Meridius blickte die beiden Männer an.

"Ja, was wäre da noch?"

Meridius blickten den Soldaten an.

"Ja, Du hast Recht. Wie gedankenverloren von mir. Ihr habt tapfer gekämpft und Rom einen großen Dienst erwiesen. Das soll nicht unbelohnt bleiben...

Wie ist Dein Name, Probatus?"

"Gut, Catilina. Wie viele Männer hat Dein Schiff?"

Meridius blickte ihn fragend an.