• Mit dem Essen in der Hand kam ich wieder zurück. Ich schaute Mattiacus etwas entschuldigend an.


    "Es tut mir leid, aber das Essen ist noch nicht fertig. Ich habe euch aber Oliven, Früchte und brot mitgebracht wenn das recht ist?"

  • Mattiacus schaute auf die kleine Sonnenuhr, die in einer Ecke des Atriums stand.


    "Was ? Schon so spät ? Ich muss zurück zur Curia.Danke Nyla für das Essen. Lebt wohl."


    Mattiacus nahm noch einen Bissen vom Brot und den Früchten, nahm einen Schluck Wein und ging auch schon in Richtung Ausgang.

  • Ich blickte dem Herrn kopfschüttelnd hinterher. Dann war ich mit meiner Arbeit fertig und brachte den Besen hinaus. Als ich wiederkehrte stand die junge Sklavin immer noch im Atrium.


    "Hast Du Dich schon eingelebt? Geht es besser?"

  • Ich konnte gar nicht so schnell etwas erwiedern, als mein Herr schon wieder weg war. Mich interessierte es schon was er mit dem Pater Familias besprechen wollte und dennoch hatte ich ein merkwürdiges Gefühl dabei.


    Gallus sprach mich wieder an und ich sah zu ihm.


    "Wenn ich ganz ehrlich bin weiß ich es nicht. Auf der einen Seite fühle ich mich mal wohl und auf der anderen möchte ich weg. Ich weiß nicht wie ich das erklären soll........es ist...komisch."

  • Ich zuckte mit der Schulter und lächelte.


    "Man gewöhnt sich daran, Nyla, man gewöhnt sich daran."


    Dann musterte ich sie von Kopf bis Fuss, zum erstenmal seitdem sie in dem Haus war. Sie sah ausgesprochen hübsch aus.


    "Hast Du Familie?"

  • Ich lächelte schmerzhaft und lies den Kopf dann hängen.
    Ich vermisste meine Familie sehr und doch würde ich sie nie wieder sehen.


    "Nein...sie...sie sind " Ich schluckte wieder. "Sie leben nicht mehr, sie starben bei dem Überfall auf mein Dorf."

  • Ich nickte mit dem Kopf.


    "Ich selbst habe nie ein anderes Leben gekannt. Wurde als Sklave geboren. Ergo, meine Familie waren immer Sklaven, zuerst bei dem einen Herren, dann bei dem anderen, bis ich dann eines Tages hier gelandet bin. Seitdem habe ich meine Familie hier."


    Ich blickte sie an und lächelte ihr zu.


    "Und jetzt gehörst Du auch dazu."

  • "Ja."


    Ich lächelte etwas auch wenn es schwer war.


    "Ich würde gerne wieder mein anderes Leben leben, aber ich kann mich auch gar nicht mehr richtig erinnern wie es ist frei zu sein. Es ist so, dieser Wunsch nach Freiheit ist manchmal so groß, dass mir alles andere egal ist. Es ist als würde mich etwas ziehen und ich kann nichts dagegen tun."

  • "Freiheit? Ich bin zwar Sklave... aber ich würde trotzdem sagen, dass ich frei bin. Mag sein, dass sie mich verkaufen können, und dann? Dann habe ich einen neuen Herrn."


    Ich blickte sie an.


    "Selbst die Römer sind nicht frei. Meridius ist Legatus. Ein schönes Leben. Doch wenn wir morgen einen neuen Imperator haben und dieser schickt ihm den Dolch, dann war es das. Wer ist also frei? Und was heißt Freiheit? War Aristoteles frei? Hatte er Sklaven? Und was war mit Sokrates?"


    Ich lachte und betrachtete ihr hübsches Gesicht.


    "Freiheit herrscht nur im Gedanken. Die Ketten machen mir nichts aus."

  • Ich bekam einen verträumten Blick als ich nachdachte.


    "Ich stelle mir Freiheit einfach so vor, dass ich machen kann was ich möchte, dass ich hingehen kann wo ich will, wann ich will. Mein Herz will frei sein, aber ich habe das Gefühl als Sklavin ist es eingesperrt. Da helfen mir auch freie Gedanken nichts, auch wenn sie die einzigsten sind, die man nicht einsperren kann."



    Ich sah ihn an und lächelte.


    "Ich werde versuchen, das Beste draus zu machen, auch wenn es schwer ist."

  • "Ich werde in die Küche gehen und das Essen für den jungen Decima fertig machen und danach werde ich putzen."


    Ich musste wieder an mein kleines Vorhaben denken.


    Ich lächelte ihn nochmal an ung ging dann. Seine Worte über die Freiheit wollte ich nicht war haben.

  • Eleanora und Lucilla betreten das Atrium, frisch vom Hafen kommend.


    Lucilla lässt sich in einen Korbsessel fallen und ordert bei einem der Sklaven einen Krug Wasser und zwei Becher.


    "Endlich zuhause! Und, ist es noch so, wie du es in Erinnerung hast?"

  • Eleanora dreht sich einmal im Kreis um sich umzusehen. Es ist fast genauso wie damals wo sie hier war und dennoch anders.


    Sie geht zu Lucilla und setzt sich ebenfalls in einen Korbsessel sinken.

    "Es ist schon solange her, aber viel verändert hat sich nichts. Ausser die Menschen die hier drinnen wohnen."


    Sie lacht und blickt sich nocheinmal um. Es ist schön wieder hier zu sein.


    "Ich freue mich wirklich."

  • Lucilla nickt bestätigend.


    "Mit den Leuten hast du recht. Und es sind sogar noch einige neue Bewohner hinzugekommen. Hast du eigentlich Meridius' Sohn schon kennengelernt? Maximian, er sieht aus wie unser Bruder in jungen Jahren und ist ihm auch im Charakter recht ähnlich. Und zur Legio will er seinem Vater auch noch folgen."

  • Sie schüttelte den Kopf.


    "Nein kennengelernt habe ich ihn noch nicht. Aber viel von ihm gehört habe ich. Auch, dass er aussehen soll wie Meridius. Das wäre dann unser Bruder im Doppelpack."


    Sie lächelte Lucilla an und nahm sich dann etwas zu Trinken.

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