• Der jüngere beider Decima legte den Kopf leicht schräg, während er sich die Worte seines Großcousins noch einmal durch den Kpf gehen ließ. Er wollte ihm helfen. Wieso wollte er ihm helfen? Und weshalb hatte er ihm keine Moralpredigt gehalten?
    Das war so anders verlaufen, als Maximian es vermutet hatte und das erleichterte ihn. Wahrscheinlich würde er diesen Satz nicht häufig in Zukunft hören... Dass man ihm helfen wollte.
    Da traute sich ein zaghaftes ächeln auf sein Gesicht.


    "Ich danke dir, Livianus. Auch und besonders dafür, dass du uns noch den Rest der Nacht gegeben hast. Ich schulde dir etwas."


    Da hörte man leise Schritte näher kommen und schließlich erkannte Maximian Valeria. Er traute sich kaum, sie anzusehen und lächelte deshalb unsicher zu ihr.


    "Guten... Morgen, Valeria."

  • Valeria lächelte Maximian zu und hätte ihn am liebsten umarmt, um ihn zu küssen. Doch das wagte sie nicht im Peristylium, wo jeder es sehen konnte. Und schon gar nicht vor Livianus, der sie und ihren Geliebten...nun, sehr intim gesehen hatte. Sie räusperte sich und holte tief Luft.


    "Nun....eigentlich bin ich nur gekommen, weil...weil ich mich verabschieden möchte. Ich...werde nach Rom aufbrechen. Noch heute."


    Ihr Gesicht wandte sich von Livianus, dem diese Worte galten, zu Maximian, der ihren Gesichtsausdruck sehen sollte. Sie war traurig und wollte eigentlich nicht gehen - und genau das spiegelte ihr Gesicht wieder. Hoffentlich dürfte Maximian sie zum Schiff begleiten, dass sie nach Rom und damit zurück zu ihrer kranken Mutter, aber auch weg von Maximian bringen würde.


    "Ehmm.....begleitest du mich noch...zum Hafen?"

  • Gar erschocken war Maximians Lächeln verschwunden und hatte einem Gesichtsausdruck platz gemacht, dem sämtliche Züge entfahren waren. Heute noch?! Den ersten Schock verdauend, erkannte Maximian Valerias trauriges Gesicht und wurde nun auch traurig. Er seufzte und wandte sich mit fragender, regenwettriger Miene an seinen Großcousin, während er folgende Worte sprach:


    "Ja, ich begleite dich. Das heißt... wenn ich darf."

  • Valeria sah Livianus auf beinahe flehende Art an, doch dieser nickte und ließ Maximian und Valeria ziehen, nachdem er sie nochmals ermahnt hatte, vorsichtig zu sein. Valeria war ihm sehr dankbar dafür.


    Zusammen mit Maximian ging sie in ihr Zimmer zurück und packte die wenigen Habseligkeiten, die sie mit nach Tarraco gebracht hatte zusammen, ehe sie nebeneinander - wie es sich für Cousin und Cousine gehörte - in Richtung Hafen marschierten.


    Sim-Off:

    Tut mir leid, Livianus, dass ich das alles beschleunige und dich einfach so was sagen lasse, aber ich fleige heute Abend für 3 Monate in die Staaten und vorher will ich Val da weghaben. Ich hoff, es ist nicht weiter schlimm? :)

  • Nachdem Calliope ihre Arbeit verrichtet hatte, beschloss ein wenig Zeit für sich zu nehmen und in den Garten zu gehen. Die Sklaven der Decimas hatten ein gutes Leben. Wenn sie ihre Arbeit anständig verrichtet hatten, dann war es ihnen erlaubt sie in oder außerhalb der casa aufzuhalten.


    Im Garten angekommen - es war schon dunkel - legte sie sich auf den Marmorrand eines Wasserbeckens und blickte in die Sterne empor. Sie wisperte einige Gebete für sich und auch für den verstorbenen Proximus. Dabei rannen ihr Tränen aus den Augen.

  • Ich war gerade auf dem Weg in die Sklavenunterkunft, als ich am Garten vorbeikam und jemanden am Wasserbecken liegen sah. Ich wollte schon vorbeigehen, denn es ging mich ja nichts an, wenn einer der Herrschaften des Hauses Nachts noch nach draussen ging, doch die Frau, so schien es mir, schien zu weinen und nach näherer Betrachtung erkannte ich Calliope, die Sklavin des verstorbenen Herrn.

  • Da Calliope glaubte alleine und unbeobachtet zu sein, lies sie ihren Gefühlen freien Lauf. Sie hatte es immer gut in dieser Familie, besser hätte es keinem Sklaven gehen können und die Herrschaften waren immer freundlich und gütig zu ihr. Umso mehr schmerzte sie der Tod von Proximus. Es war ihr nicht gewahr, dass Verus ebenso den Garten betrat.

  • Langsam kam ich näher. Meine Sandalen traten auf dem Kies auf und sie musste mich hören, also sagte ich (bevor ich sie erschreckte): "Salve." Mehr nicht. Was sollte ich auch schon sagen. "Ist neben Dir noch frei, oder störe ich?"

  • Aus ihren Gedanken gerissen sah Calliope zu dem Sklaven auf, der auf einmal vor ihr stand. Sie kannte ihn natürlich, hatte aber nie viel mit ihm zu tun gehabt.


    Verwundert sah sie sich im Garten um, überall war platz, warum fragte er? "Natürlich" antwortete sie ihm. "Nimm ruhig platz"

  • Ich setze mich und blickte auch an den Himmel, wie sie es tat.


    "Schöne Nacht heute..."


    In der Tat, keine Wolke bedeckte den Himmel und es war angenehm warm. Immer noch. Trotz der Tatsache, dass der Sommer sich langsam dem Ende zuneigte. Lau strich ein Wind über den Garten und trug den Duft der Gewürze und Blüten mit sich.

  • Calliope nickte und folgte seinem Blick in den Himmel, dann schloss sie die Augen und nahm die Gerüche, die in der Luft waren in sich auf.


    "Ja, das ist es allerdings" antwortete sie ihm. Dann öffnete sie ihre Augen wieder einen Spalt und schielte zu ihm hinüber. Warum hatte er sich zu ihr gesetzt? Fragte sie sich und betrachtete ihn misstrauisch.

  • Nach einer Weile, ich wusste nicht mehr wie lange, nahm ich meinen Blick vom Himmel und blickte zu den Büschen hinüber, welche an den Säulen rankten und deren Äste sanft hin und her wogten und ein beruhigendes Geräusch verursachten. Die Zikaden zirpten dazu im Takt.


    "Du, ich hab Dich eine Weile beobachtet...
    und... es tut mir leid, wegen Deinem Herrn.
    Du musst ihn sehr gemocht haben..."

  • Erst jetzt sah Calliope ihn richtig an und nickte daraufhin. "Ja, ich mochte ihn sehr. Er war immer gut zu mir"


    Er hatte sie also beobachtet. Sie musste schmunzeln bei dem Gedanken. Nun endlich traute sie sich und musterte ihn genauer. Sie hatte sich Verus nie richtig angesehen, er war immer ein Sklave der auch hier arbeitete.. ein Kollege. Schwarzes Haar, braungebrannte Haut, starke Muskeln.. er sah nich aus wie ein gewöhnlicher Sklave.

  • Ich blickte wieder hoch zu den Sternen. Das Reden hielt ich nicht für meine Stärke. Und als Sklave wurde ich dafür auch nicht beschäftigt. Nach einigen Momenten blickte ich wieder zu ihr und lächelte.


    "Ich geh dann mal wieder rein..."


    Langsam erhob ich mich.


    "Und bleib nicht zu lange. Es wird schnell kalt in der Nacht und Du erkältest Dich.
    Das muss nicht sein..."

  • Lang überlegte Calliope, dann tat sie etwas, dass sie selbst nicht recht verstand. Sie griff nach seinem Handgelenk und sah zu ihm auf. Jetzt, da er schon einmal hier war, konnte er auch bleiben.


    "Du willst schon gehen?" fragte sie. "Blieb doch noch" forderte sie ihn mit einem freundlichen Lächeln auf.
    "Wir arbeiten schon so lange zusammen und wissen eigentlich gar nichts voneinander." begann sie und versuchte ein Gespräch aufzubauen, da es ihm sichtlich schwer viel.

  • Ich hatte mich gerade abgewendet, als sie mich plötzlich am Handgelenk packte und festhielt. Überrascht blieb ich stehen. Ihre Hand umklammerte die meine und ihre Stimme klang warm, sehr warm. Ich blickte zu ihr hinunter. Sie hatte wunderbare dunkel Augen, wie mir erst aufzufallen schien. Langsam ließ ich mich neben ihr hinunter und setzte mich. Wortlos. Dann nach einem verlegenen Schweigen suchte ich ein paar Worte.


    "Ich weiß viel über Dich. Ich habe Dich beobachtet.
    Jeden Tag. Ich beobachte alles. Es ist mein Job."


    Verlegen lächelte ich.

  • Calliope musste schmunzeln. Es war zu süß, wie verlegen und schüchtern er war. So kannte sie ihn gar nicht.
    "Was weist du denn von mir?" fragte sie mit einer sanften Stimme und sah ihn lächelnd an.
    "Ich wusste ja gar nicht, dass du angestellt bist, mich zu beobachten" lachte sie, blickte daraufhin aber dann wieder ernst.


    Erst jetzt bemerkte sie, dass sie noch sein Handgelenk festhielt. Sie lockerte ihren Griff, aber nahm ihre Hand nicht von ihm. Stattdessen streichelten ihre Fingerspitzen sanft seine Haut und die feinen dunklen Häärchen an seinem Arm.


    "Erzähl mir von dir" hauchte sie.

  • Irgendwie wurde mir ganz anders. Verständlicherweise. Sie war eine schöne Frau, streichelte meine Hand und flüsterte, ja hauchte gerade zu... Was hatte sie vor? Langsam nahm ich ihre Hand und machte mich frei. Nicht, dass ich sie nicht mögen würde, doch irgendwie entglitt mir das ganze.


    "Ich muss jetzt los.
    Wir sehen uns ein andermal..."


    Dann ging ich.

  • Calliope merkte wie unwohl ihm war und fühlte sich gar geschmeichelt. Sie hätte sich gefreut, wenn er geblieben wäre und ein wenig mit ihr gesprochen hätte, doch sie lies ihn gehn. Eine Weile sah sie ihm nach, dann ging auch sie um sich auszuruhen.

  • ...angekommen begab sich Alessa in den Garten. Zwischen den Säulen hindurch schlenderte sie auf einen großen Baum zu, unter dem ein kleines Bänkchen war, auf dem sie Platz nahm. Wieder brach all ihr Schmerz aus ihr heraus und weinend legte sie sich hin. Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und kämpfte damit sich wieder in den Griff zu bekommen.

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