• Es war der Zeitpunkt gekommen das Essen aufzutragen.
    Ich warf Calliope einen auffordernden Blick zu, dass sie mir bitte helfen möge.
    Ich hatte alle Hände voll zu tun. Nyla hatte sich wieder selbst übertroffen...

  • Endlich kam das Essen. Meridius blickte gut gelaunt in die Richtung von Gallus, welcher mit reichlich beladenen Schalen das Triclinium betrat und die Köstlichkeiten auf dem Tisch abstellte. Der Duft lag wunderbar in der Luft und nach der langen und anstrengenden Nacht davor, hatte Meridius einen riesigen Hunger.


    "Na endlich. Mmm, das riecht gut.
    Greift nur zu, es darf nichts übrig bleiben..."

  • Niobe eilte zwischen der Küche und dem Speisesaal hin und her und trug die Schüsseln mit den verschiedenen Speisen auf. Sie konnte nicht verhindern, dass ihr ebenfalls das Wasser im Munde zusammenlief und im Stillen ihre Landsmännin zu dem gelungenen Essen gratulierte.

  • Schon allein der Geruch des Essens war äußerst Appetit anregend und der Anblick hatte keine geringere Wirkung. So dass Iulia nicht zögerte sich an den Speisen zu bedienen.


    "Ja, waren überhaupt schon mal zusammen auf dem Gestüt?"


    Fragte sie nach der Unterbrechung durch das Auftragen des Essens.

  • Meridius schüttelte den Kopf.


    "Nein. Ich habe das Gestüt erst vor kurzem käuflich erworben. Praetorianus, hatte sich davor in der Pferdezucht versucht gehabt, dann jedoch das ganze aufgegeben..."


    Er blickte sie an.


    "Aber keine Angst, wir werden uns dort mal umsehen. Vielleicht finden wir ja auch ein Pferd für Dich..."


    Meridius konnte sich jedoch nicht erinnern, sie jemals auch nur ansatzweise in der Nähe von Pferden gesehen zu haben.

  • Sie griff nun ebenfalls hungrig zu.


    "Ach Praetorianus war das.
    Ich hatte in Erinnerung, dass die Männer deiner Familie Pferdenarren sind, also schon längere Zeit euch mit der Zucht beschäftigt."


    Während sie gemeinsam am Tisch saßen, fiel ihr Blick immer wieder auf Iulia. Adria hatte eine Frau von Meridius ganz anders vorgestellt. Vielleicht eine rassige Wilde. Umso mehr fasziniert war sie von Iulia.

  • "Das hätte dann aber sehr wenig zu tun, da ich nicht reiten kann."


    Sagte sie mit einem grinsen.


    "Eigentlich schade das Praetorianus das ganze aufgegeben hat, ist es doch nicht so leicht gute Tiere für die Zucht zu finden."

  • Meridius nickte mit dem Kopf.


    "Ich werde das ganze in Zukunft auch forcieren. Ich werde mir einen Sklaven zulegen, welcher etwas vom Pferdezüchten versteht. Und falls sich keiner finden lässt, stelle ich auch jemanden ein. Es wird sicher Leute geben, welche so einen Arbeitsplatz gerne annehmen würden. Oder nicht?"


    Er blickte erst zu Iulia, dann zu Adria. Vor Monaten hätte er nicht gedacht, beide jemals im selben Raume sehen zu können.

  • "Ja hier in Hispania gibt es eigentlich genug Leute die sich für die Pferdezucht interessieren."


    Sie musste an unzählige Abendessen in Valentia denken, bei denen Nachbarn oder Freunde zu Gast gewesen waren und es größten Teils um dieses Thema gegangen war. Naja das Gespräch machte zwar nicht den Eindruck als wenn es im Laufe der nächsten Stunde nur noch um die Vorteile bestimmter Hengste und Stuten gehen würde, trotzdem wäre ein Themenwechsel sicherlich nicht schlecht. Sie schaute zu Meridius und Adria.


    "Woher kennt ihr euch eigentlich?"

  • Sie schaute zu Meridius und überlegte.
    "Ich kann es gar nicht sagen. Aus dem Senat? Oder schon davor? Von meiner Hochzeit mit Hungaricus vielleicht?"


    Der Gedanke an die Entführung in dieser Nacht ließ sie schmunzeln, was sie jedoch zu unterdrücken versuchte, weil es ihr unhöflich gegenüber Iulia erschien.

  • "Ich war mit Hungaricus in der Legio I Traiana Pia Fidelis. Damals als sich noch bei Rom stationiert war. Wir waren in der selben Cohorte. Als er Dich, Adria kennen lernte, wusste ich als erster, dass es etwas ernstes werden würde. Und als ihr dann heiratet, war ich auf der Hochzeit zugegen. Die Brautentfühurng hat er mir lange übel genommen..."


    Meridius lachte. Dass er Adria auch ein zweitesmal entführt hatte, unterschlug er besser. Es hätte nicht in diese Runde gepasst.

  • Valeria hörte dem Ganzen eigentlich nur stumm zu und sagte nichts. Ab und an warf sie einen seitlichen Blick zu Maximian. Romanus hatte sie flüsternd geantwortet, dass es ihr ganz gut ginge und sie jetzt nicht unbedingt darüber reden wolle. Also hatte sie damit indirekt zugegeben, dass etwas war, wenn auch nicht, was. Aber sie würde sich hüten, den anderen jetzt den Abend damit zu versauen. Also aß sie stumm vor sich hin, obwohl sie kaum hungrig war.

  • Die Erinnerung daran brachte sie zum lachen.


    "Wie lange es dann auch noch dauerte, bis er mich wieder fand! Ihr hättet bis er merkte, dass ich fort bin, mich schon in anderes Land schaffen können.
    Eigentlich kaum zu glauben, dass so einer Prätorianerpräfekt wurde."

  • Meridius lachte ebenfalls.


    "Wer weiß. Vielleicht traut der Imperator den Praetorianern nicht und installierte extra einen von seinem Kaliber..."


    Ironisch zwinkerte er ihr zu. Dann sah er zu Iulia.


    "Aber wir langweilen sicher mit Geschichten, die fast keiner kennt.


    Dann sah er zu seinem Sohn.

  • Pferde....Valeria wäre auch gern einmal auf das Gestüt gefahren. Aber wenn sie Meridius gesagt hatte, was zu sagen war, würde er sie sicherlich nicht dort hinfahren lassen. Sie seufzte und dachte an Alfidia. Vielleicht wurde sie jetzt für die Zucht eingesetzt und war deshalb nicht mehr im Stall? Sie nahm sich noch etwas Brot und sah dann kurz zu Maximian, dann aber schnell wieder weg. Hoffentlich konnte sie bald gehen...

  • Sim-Off:

    Da unser Gast wieder abreisen musste, und sich die anwesenden Personen vor lauter Schmollen nicht in der Lage sehen sich auch nur irgendwie an einem Tischgespräch zu beteiligen beschleunige ich das ganze mal.


    Der ganze Abend ging schleppend an. Zu seiner Verwunderung schwiegen sein Sohn, Valeria und der kleine Romanus die ganze Zeit, gerade so, als ob sie es nicht wagten, vor einem Gast den Mund aufzumachen. Irgendetwas stimmte nicht, kannte Meridius sie doch sonst aufgeweckt und immer zu Scherzen aufgelegt. War irgendetwas vorgefallen?


    Während des Gesprächs mit Adria und Iulia, welche sich letztlich doch noch gut verstanden, auch wenn sie sich reserviert und höflich begegneten, beobachtete er immer wieder seinen Sohn, welcher abwesend schien. Meridius nahm sich vor, dass er in den nächsten Tagen einmal mit ihm reden müsse.


    Adria indess bemühte sich nach Kräften das Gespräch am Laufen zu halten. Und Iulia? Iulia musterte die Frau nachdenklich und Meridius war sich insgeheim sicher, welche Fragen sie beschäftigten. Woher kannte Meridius Adria? Warum schienen sie so vertraut? War da etwas?


    Als der Abend zu Ende ging und Meridius Adria zur Pforte begleitet hatte, wo sie in einer Sänfte die Casa verließ, atmete er durch. Es gab dringend Klärungsbedarf.


    Mit einem Blick zu Gallus, dankte er diesem, dass er sich um alles gekümmert hatte. Dann jedoch entschwand er in sein Arbeitszimmer und überlegte sich, mit wem er wohl als erstes reden sollte.

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