Auf der Strasse nach Numantia I

Meldereiter- Probatus Primus Decmius Magnus

Gestern Abend, nach der Ausbildung, gab mir der Decurio den Befehl nach Numantia zu reiten und eine Nachricht zu überbringen!

Es war früh Morgens, als ich den Fluss bei Celsa erreichte und die Brücke, die augenscheinlich von unserer Legio als Provisorium gebaut wurde, stand noch und ich war froh darüber, denn der Fluss hatte sich anscheinend noch wenig beruhigt. Es regnete ja auch noch in strömen.

Ich war die ganze Nacht durchgeritten, ich war vollkommen durchnässt und mir war eiskalt, aber ich hatte einen Befehl, den ich ausführen musste, also biss ich die Zähne zusammen und trieb mein Pferd weiter an!

Aber kaum 30 minuten später merkte ich, dass mein Pferd nicht mehr konnte und da es mir ebenso ging, beschloss ich eine Rast einzulegen.

Wenige Kilometer nach Celsa, an einer Waldlichtung hielt ich an. Ich sah mir noch kurz die Umgebung an und an einem sicheren Platz schlug ich mein kleines Lager auf. Ich band mein Pferd an einen Baum und richtete meinen Mantel fürs Lager.
War das angenehm nach diesen Stunden des Reitens endlich auszuruhen. Ich ass noch ein wenig Brot und trank und dann legte ich mich hin und schlief sofort ein.

Es war grade mal 2 bis 3 Stunden her, als ich mich zur Rast niederließ, als ich hoch schreckte................jemand stupste mich an...........dabei hatte ich grade so schön geträumt!

Nach ein paar Sekunden des "wachwerdens" sah ich einen Optio der Legio IX vor mir stehen.

Ich sprang hoch und nahm Haltung an "Salve, Optio! Ich komme aus Taracco und muss mit einer Nachricht zur II. Cohorte nach Numantia!"

" ähm, oh, entschuldige Optio, ich wollte ja auch gar nciht übernachten, wollte nur dem Pferd und mir eine Rast gönnen"

Gleichzeitig mit diesen Worten, stampfte ich das Feuer aus!

"Ich dachte nicht, dass ich hier schon auf Feinde treffen könnte"

"Ja, Optio, ich bin seit gestern Abend unterwegs, ohne Pause"

sagte ich und ich war mir sicher, dass man die Anstrengung nicht nur dem Pferd ansah.

"Aber ich muss so schnell als möglich nach Numantia"

Ich überlegte kurz und antwortete dann

"Ja, Optio, das klingt gut. Das Pferd nehme ich gerne an, aber, ich denke es reicht, wenn ich mich ein paar Stunden ausraste, bis zum Abend"

"Ich möchte dann im Schutz der Dunkelheit weiterreiten und ausserdem darf ich keine Zeit verlieren!"

Ich packte mein Zeug zusammen und sofort machten wir uns auf den Weg ins Lager!

Als wir ins Lager kamen, zeigte mir der Optio mein Zelt und wo ich etwas zu Essen bekam.

Nachdem ich ausgiebig gegessen hatte, ging ins Zelt und legte mich zum Schalfen.

Gute 5-6 Stunden später, es war schon dunkel drausenn, weckte man mich!
Ich packte mein Zeug zusammen und wollte gerade ein frisches Pferd besteigen, als der Optio rief " Halt, Soldat, du sollst dich noch beim Centurio melden"

Der Centurio ? Was wollte er von mir? "Jawohl, Optio" sagte ich und machte mich auf den Weg ins Kommandantenzelt.

Ich betrat das Zelt und nahm Haltung an "Decurio.........Probatus Primus Decimus Magnus meldet sich wie befohlen"

"Ja Centurio, die II soll irgendwo bei Numantia liegen und ich soll ihnen die Nachricht überbringen, dass Tribun Balbus mit 2 weiteren Cohorten auf dem Weg dorthin ist!"

Ich stand still und wartete, was der Centurio noch zu sagen hat!

Ich nickte mit dem Kopf.

"Danke Centurio, aber ich werde vorsichtig sein, möchte noch länger Rom und dem Kaiser dienen. Deswegen ziehe ich es auch vor, Nachts zu reiten"

"Danke nochmals, Centurio"
Ich salutierte und tritt ab!

Ich verliess das Zelt, holte mir das bereits bereitstehende frische Pferd und verliess das Lager Richtung Numantia!

Nachdem ich die ganze Nacht geritten bin und am frühen Morgen an ein kleines Dorf in der Nähe von Bilbilis kam, beschloss ich, wieder zu rasten.

Ich kam an einen kleinen Bauernhof und sah durch Fenster das eine Kerze den Raum erhellte. Ich hielt an und klopfte an die Tür!

Eine junge Maid, anscheinend die Tochter des Bauern öffnete "Was kann ich für dich tun, Soldat?"

"Ich bin Meldereiter und auf dem Weg nach Numantia, mein Pferd bräuchte etwas Wasser und etwas zu Essen, so wie ich. Dürften wir an eurem Bauernhof kurze Rast halten?"

Das Mädel dachte kurz nach und sagte dann "Ich denke, das geht schon in Ordnung, mein Vater ist zwar nicht da, aber das wird sicher kein Problem sein"
Sie zeigte mir, wo ich mein Pferd versorgen kann und bat mich dann ins Haus, wo sie mir etwas zu Essen und Wasser auf den Tisch stellte.

"Was führt dich nach Numantia?" fragte sie mit ängstlicher Stimme.
"Leider darf ich dir das nicht sagen, aber sei Gewiss, dass es für Euch nur positiv sein kann"

Nach 2 Stunden Rast, einem guten Essen und ein wenig Abwechslung von der einsamen Reiterei, packte ich meine Sachen und stand auf zu gehen!
"Müsst Ihr schon weiter?" fragte sie.
"Ja, ich muss nach Numantia, es ist wichtig", ich wäre gerne noch geblieben, die Bauerntochter gefiel mir, aber die Pflicht rief.

Ich holte mein Pferd, sprang auf und ritt davon.
Ich hörte noch, wie sie mir nachrief "Eine gute Reise, und pass auf Dich auf"

Ich konnte mir ein leichtes Grinsen nicht verkneifen!

Ich ritt den ganzen Tag, nichts und niemand, den ich am Weg begegnete und als die Dämmerung nahte, war ich nicht mehr weit vom Ziel entfernt! Ein halbe Stunde noch ungefähr, dann wäre ich in Numantia