[Epistolae] POSTEINGANG

  • Ad Titus Aurelius Ursus, Princeps Factionis - Factio Aurata


    Salve!


    Die Societas Rei Equariae Italiana i.G. wird zur Förderung junger Wagenlenker und zur Feier Ihrer Gründung im Rahmen der Ludi Victoriae Augusti ein Wagenrennen im Stadium Domitiani in Rom veranstalten. Von den Fahrern der Factio Aurata kommt dafür der Fahrer Sotion in Betracht. Kann mit seiner Teilnahme gerechnet werden?


    Vale, Spurius Tiberius Dolabella
    Villa Tiberia, Rom

  • Ein Bote hinterließ folgenden Brief und ein gut verschnürtes Päckchen:



    Ad
    Tiberia Septima
    Praetorium
    Castra Legionis I Traianae Piae Fidelis


    Liebe Septima,


    Du wirst Mutter?! Oh ich freu mich ja so für dich und auch für Titus!! Ich konnte es zunächst gar nicht glauben, als Marcus uns neulich deinen Brief vorgelesen hat. Das es ausgerechnet während eures Aufenthalts in Mantua soweit sein wird, also damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet. Schade nur, dass du nun nicht mehr nach Rom reisen kannst, wo ich doch so neugierig bin zu erfahren wie es dir geht und was du den ganzen Tag über so machst. Seit wann wisst ihr es denn schon? Sieht man schon was? Wie fühlt es sich denn an, ein Kind unter dem Herzen zu tragen? Was glaubst du was es wird? Und habt ihr eigentlich viel "üben" müssen, bis es endlich soweit war? Ich weiß, ich weiß. Ich bin schlimm, denn so was ziemt sich nicht zu fragen, aber ich kann es kaum noch erwarten euch alle gesund wiederzusehen, damit du mir alles erzählen kannst. Ob das Kind dann schon da ist? Ich hätte dir ja auch so viel zu erzählen und zu berichten, aber momentan bin ich viel zu aufgewühlt um alles in Ruhe niederzuschreiben. Nur so viel kann ich dir verraten. Ich bin verliebt!!! Ja, in einen Flavier und wenn die Götter uns wohl gesonnen sind, dann werde ich hoffentlich auch bald glücklich verheiratet sein, so wie du, Serrana, Calvena und die meisten anderen aus unserer Runde. Leider sehe ich die anderen Mädels nicht mehr so häufig, da sie sich nun wahrscheinlich mehr um ihre Männer und Familien kümmern müssen. Von Calvena weiß ich nur, dass sie zwischenzeitlich nach Gemanien bereist haben muss. Allerdings war auch ich in letzter Zeit mehr mit mir selbst und meinen Angelegenheiten beschäftigt, so dass ich dir also nicht viel Neues aus unserer Damenrunde berichten kann. Aber das wird sich hoffentlich ändern, sobald du wieder hier in Rom bist.


    Bis dahin wünsche ich dir alles erdenklich Gute, eine wundervolle Zeit und möge Iuno über dich, dein Kind und Titus wachen und euch alle beschützen.


    PS: Auch wenn es noch viel zu früh dafür ist, konnte ich einfach nicht widerstehen und habe für dein Kind ein kleines Geschenk* gekauft das ich neulich auf dem Markt entdeckt habe. Egal ob es ein Junge oder Mädchen wird, es wird hoffentlich viel Freude damit haben.


    Viele liebe Grüße (natürlich auch an meinen Cousin)
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    Sim-Off:

    WiSim :) *) In dem Päckchen befindet sich ein filigran aus Ebenholz heraus geschnitztes Pferd, auf Rollen, mit goldenen Hufen und Augen aus Edelsteinen. Es wurde dem trojanischen Pferd nachempfunden und entsprechend befindet sich ein kleines Geheimfach in seinem Bauch, welches sich durch leichtes Drehen des Pferdeschwanzes öffnen lässt.

  • Ein Sklave des Dolabella gab folgendes ab



    DIE
    SOCIETAS REI EQUARIAE ITALIANA
    PRÄSENTIERT


    WAGENRENNEN
    ALS FESTSPIELE DER JUGEND


    ANLÄSSLICH IHRER GRÜNDUNG.


    GEFEIERT WERDEN IM STADIUM DOMITIANI DIE
    LUDI VICTORIAE AUGUSTI
    ZU EHREN UND ZUM GEDENKEN DER SIEGE
    UNSERES GELIEBTEN KAISERS


    VORRAUSSICHTLICHES STARTERFELD
    ...
    VI. RENNEN
    Aretas (Factio Purpurea)
    Pheidon (Factio Purpurea)
    Perikles (Factio Albata)
    Sotion (Factio Aurata)
    Menaechmus (Factio Purpurea)
    Keraunos (Factio Purpurea)
    Publius Gutta (ohne Factio)
    ...
    XII. RENNEN
    Tolimedes (Factio Veneta)
    Proteneas (Factio Russata)
    Pigor Secundus (Factio Albata)
    Amasis (Factio Russata)
    4 Qualifikanten aus Rennen VI

    Einmal editiert, zuletzt von Spurius Tiberius Dolabella ()

  • [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/al…47/Kaysepunkt/Daniel1.jpg]
    Daniele


    Daniele der Dauerbote von Iulius Centho war es mal wieder der Briefe zu überstellen hatte. Heut da er nach Mantua ritt war das freilich eine angenehmer Auftrag. Da er bei seinen Vater in der Pferdezucht besuchen konnte. So war die Tabula schnell abgegeben.


    AD
    Marcus Iulius Licinus
    Primus Pilus - Legio I Traiana
    Mantua - Regio Italia


    Salve lieber Marcus es ist nach deinem letzten Besuch bei uns Stadtrömer wieder viel zu viel Zeit verstrichen. So will ich dir mal wieder schreiben. Zunächst steht im Haus alles zum besten bei uns in Rom. Es wird dich freuen zu hören das ich die Quaesur erringen konnte und nun zum Quaestor Classis wurde. Auch wenn ich von Schiffen nicht viel weiß aber ich will es lernen so wie wohl es der Wunsch des Senates ist. Nun zur zweiten der Besseren Nachricht. Meine Frau und ich haben die Gust der Götter nicht verloren und sind freudig darüber das wir bald für einen Neuen oder eine neuen Iulier auf die Welt setzten. Ich hoffe das auch bei dir alles zum besten steht und auch von dir nur gute Nachrichten zu hören sind.


    Grüße Mehrung deines Gewinns und der Liebe der Götter die über dich wachen mögen.
    Lucius Iulius Centho





    SKLAVE - Lucius Iulius Centho


  • Ad
    Tiberia Septima
    castellum legionis I zu Mantua
    Italia



    M. Aurelius Corvinus Tiberiae Septimae s.d.


    Es hat mich gefreut, von euch zu hören, liebe Septima. Ich habe deinen Brief bei einer gemeinsamen cena vorgelesen und soll dir und Titus von jedem herzliche Grüße bestellen, was ich hiermit tue. Dem bleibt eigentlich nichts weiter hinzuzufügen, abgesehen natürlich von der Tatsache, dass ich dir ebenso herzlich gratulieren möchte. Titus wird gewiss platzen vor Stolz.


    Gern würde ich dir wie gewünscht von Heldentaten berichten, doch gibt es bedauerlicherweise nicht allzu viel, was ich dir diesbezüglich schreiben könnte. Orest hat sich zurückgezogen, ebenso wie Avianus und Pegasus es getan haben, ohne dass ich dir hierfür einen Grund nennen könnte. Imbrex allerdings ist aus Sardienien zurückgekehrt, obgleich er mir nur einen mäßg erholten Eindruck macht. Einzig Lupus stürzt sich derzeit in die Arbeit, er assistiert Flavius Furianus bei seinen Aufgaben und bemüht sich, dem collegium der haruspices positiv aufzufallen. Ich selbst wate seit einigen Wochen durch die endlosen Litaneien der Rechtswissenschaften, um mich angemessen auf die Prüfung des cursus Iuris vorbereiten zu können. Zudem habe ich die Führung der Acta Diurna an meine Klientin Decima Seiana übertragen, was es mir ermöglicht, mich anderen Dingen wieder mehr zuzuwenden. Flora ist sehr still geworden, seitdem ihr fort seid, und ich fürchte, ich habe Narcissa etwas von ihrer Lebensfreude genommen, indem ich ihr vom Wunsch ihres Bruders und ihrer Mutter berichtete, sie dem Kaiser für eine Vestalin vorzuschlagen. Prisca hat dir bereits geschrieben und selbst berichtet, so schließe ich aus deinem zweiten Brief. An dieser Stelle möchte ich mich nochmals entschuldigen, dass erst jetzt deinen hungrigen Fingern ein Brief von mir unterkommt. Die Geschehnisse der letzten Zeit waren recht rasant, so dass ich nicht zum Schreiben gekommen bin.


    Celerina und ich werden in der kommenden Woche erneut der göttlichen Iuno opfern, denn uns wurde der Segen bis zum Zeitpunkt dieses Briefes nicht zuteil, was mich zu deiner nächsten Frage bringt. Du bist, liebe Septima, ein gern gesehener Gast in diesem Hause, jedoch kann ich dir nicht sagen, wie Celerina es aufnehmen wird, das Kind unter deinem Herzen sehen zu müssen. Es grämt sie sehr, dass all unsere Bemühungen fehlschlagen, und es wäre ungerecht dir gegenüber, würde ich dir diese meine Sorge verschweigen.


    Ein letztes noch, das vermutlich weitaus unangenehmer für dich sein wird, so dein Verwandter Durus dich nicht bereits informiert hat. Ich bitte dich inständig, Stillschweigen darüber zu wahren - Titus ist hier selbstredend ausgenommen. Laevina hat, wie du weißt, Durus geheiratet. Nun scheint sie nicht nur mit einem Geliebten auf und davon, sondern gleichsam in anderen Umständen zu sein, was ein Skandal sondergleichen und zudem einen herben Knacks in der Beziehung unserer Familien bedeutet. Doch ist das nicht alles - Durus setzte mich an demselben Tag ebenfalls in Kenntnis darüber, dass das Verlöbnis zwischen Orest und Tiberia Arvinia als gelöst betrachtet werden kann. Es wird dir nicht verborgen bleiben, dass damit eine schwierige Zeit für uns alle anbricht. Ich bitte dich, mich unverzüglich zu informieren, sollte Laevina unerwartet in Kontakt mit dir treten.


    Die Götter mit dir,


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    ROMA, ANTE DIEM XVI KAL SEP DCCCLX A.U.C. (17.8.2010/107 n.Chr.)


  • Ad Serv. Artorius Reatinus
    Leg I Trai P F
    Mantua


    L. Eggius Marullus s. d.


    Gestatte mir, mich vorzustellen, ich bin Eggius Marullus, kürzlich gewählter Aedil der Stadt Rom. Bei der Durchsicht der Betriebslisten bin ich auf Unstimmigkeiten gestoßen, die einer dringenden Klärung bedürfen. Nach unseren Aufzeichnungen bist du Inhaber von insgesamt sieben Betrieben, was einen deutlicher Verstoß gegen Paragraph 3 Satz 4 der Lex Mercatus darstellen würde, so es denn der Wahrheit entspricht.


    Ich fordere dich daher hiermit auf, mir bis zu den KAL SEP DCCCLX A.U.C. (1.9.2010/107 n.Chr.) entweder Belege für die Schließung oder den Verkauf der überzähligen Betriebe vorzulegen oder aber darzulegen, welche Betriebe sich derzeit in deinem Besitz befinden und welche du früher einmal besessen hast, so dass wir mögliche Unstimmigkeiten in unseren Aufzeichnungen ausbessern können. Solltest du die Frist versäumen, sehe ich mich gezwungen, Strafmaßnahmen und eine zwangsweise Schließung der Betriebe einzuleiten. Für deine Mühen danke ich dir jetzt schon.


  • Ad
    Tiberia Septima
    Castra Legionis I Traianae P F
    Mantua, Italia



    M' Septimae s. p. d.


    Es tut mir sehr leid, dass ich mich erst jetzt melde. Du weißt ja, dass ich viel zu tun habe und dabei sind deine Briefe dummerweise irgendwo dazwischengerutscht, sodass ich sie länger nicht finden konnte. Dafür wird dieser Brief aber umso ausführlicher sein!


    Zuerst möchte ich dir und deinem Gatten zu deinem Nachwuchs gratulieren. Natürlich wünsche ich euch aus tiefstem Herzen, dass es ein Stammhalter wird, der eure Familie und euer Andenken in die nächste Generation tragen wird!


    Zu gern würde ich zu euch kommen um meinen Großneffen selbst in die Arme zu schließen. Doch leider macht mein Bein mir immer wieder Beschwerden und die Ärzte haben mir untersagt, zu reisen. Deshalb muss ich mein Dasein diesen Sommer im stickigen Roma fristen. Ich weiß nicht, ob diese Luft für eine schwangere Frau nützlich ist, daher empfehle ich dir, mit deinen Ärzten zu sprechen, ob es sinnvoll ist, eine solche Reise zu unternehmen. Trotzdem würde ich mich selbstverständlich freuen, wieder einmal deine Gesellschaft genießen zu können, zumal es auch hier in Rom in den Senatsferien recht still geworden ist.


    Allerdings gab es auch hier wieder Überraschungen: Jener Spurius Tiberius Dolabella, der dir bereits geschrieben hat. Er ist der Zwillingsbruder von Faustus Tiberius Dolabella (und sieht ihm tatsächlich zum Verwechseln ähnlich!), lebt jedoch beiweitem nicht so zurückgezogen. Seit er hier ist, finden ständig Cenae mit verschiedenen Persönlichkeiten der Stadt statt und tatsächlich hat er scheinbar bereits viele Kontakte geknüpft. Leider sind wir noch nicht ausführlicher ins Gespräch gekommen, doch ich bin überzeugt, dass er es weiter bringen wird als sein Bruder. Im Übrigen hat er auch seine Tochter Faustina mit hierher gebracht. Vermutlich werden wir bald einen geeigneten Ehemann für sie suchen, denn sie ist im besten heiratsfähigen Alter.


    Anderes ist leider weitaus unerfreulicher: Ich habe beschlossen, mich von Aurelia Laevina zu trennen. Sie hat mich verlassen und ist mit einem dahergelaufenen Habenichts auf und davon. Wir konnten sie nicht einmal aufspüren. Solch eine Beleidigung konnte ich nicht auf mir sitzen lassen, doch denke ich, dass ich inzwischen über diesen Verlust hinweg gekommen bin.


    Nicht ganz so tragisch ist es mit Arvinia und Orestes. Doch dieser hat sich seit Monaten und Jahren nicht mehr gemeldet, weshalb wir die Verlobung aufheben werden. Es kann weder für unsere Familie von Nutzen sein, Arvinia so lange vom Heiratsmarkt fernzuhalten, während es nicht einmal klar ist, ob es jemals zu einer Heirat kommen wird. Ich hoffe, die Aurelier werden dies verstehen, doch noch haben wir ja die Verbindung zwischen Aurelius Ursus und dir, das wohl hinreichend unsere guten Beziehungen beweist.


    Ich denke, über die Wahlen muss ich dich nicht mehr unterrichten - die Ergebnisse werden inzwischen nach Mantua durchgedrungen sein. Allerdings scheint Vescularius Salinator Rom immer stärker in den Griff zu bekommen. Die Debatte über die Verteilung der gewählten Kandidaten auf die Posten brach er einfach ab und setzte mit Gewalt einen Beschluss durch - mit kaiserlicher Rückendeckung! Ich frage mich, ob der Kaiser überhaupt das Geschehen hier in Rom verfolgt. Ich hoffe, dass er nicht von alledem wusste, sonst sehe ich eine große Gefahr für Rom heraufziehen. Belaste dich aber nicht damit, sondern schone dich, damit es deinem Kind gut geht.


    Mögen die Götter über dich und die Frucht deines Leibes wachen!
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  • [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/al…47/Kaysepunkt/Daniel1.jpg]
    Daniele


    Daniele Überbrachte die Nachricht die ihm sein Herr mit gegeben hatte als er ihn zurück nach Mantua geschickt hatte.






    An
    Marcus Iulius Licinus
    Primus Pilus - Legio I Traiana
    Mantua, Regio Italia.


    Salve Marcus,
    ich schreibe dir diesmal schneller als die Lange Zeit die verstrich bevor ich dir das letzte mal schrieb. Aber auch nichts schlechtes denn ein weiterer Schritt ist mir gelungen. Es wird dich freuen lesen das dein Verwandter nun in das Höchst ehrenwerte Collegium der Augures Publici Populi Romani Quiritium berufen wurde.


    Ich hoffe das dir die Götter wohl gesonnen sind. Meine Cousine Corona ist wohlbehalten in Rom angekommen und sprach nur gut von dir.


    Ich soll dir auch grüße von meiner Frau und den Anderen bestellen.


    Lucius Iulius Centho





    SKLAVE - Lucius Iulius Centho


  • Ad
    Tiberia Septima
    Castra Legionis I Traianae Piae Fidelis
    Mantua
    Italia


    Liebe Septima,


    ich habe mich sehr über deinen Brief gefreut. Auch wenn es mich nach Germanien verschlagen hat, so denke ich doch recht oft an Rom und an meine Freundinnen. Ihr fehlt mir! Noch habe ich nicht viele neue Kontakte geknüpft und mir fehlt jemand mit dem ich reden kann. Wie gut dass wir uns Briefe schreiben können und so die Neuigkeiten mitteilen können.
    Ich freu mich für dich! Möge Iuno ihre schützende Hand über dich halten und dir ein gesundes Kind schenken. Serrana ist auch schwanger! War ja auch irgendwie abzusehen. Warten wir ab, wann ich euch mit dieser Neuigkeit überraschen kann.
    Die Reise war recht angenehm, ich bin froh ein wenig aus Rom raus zu kommen. Wir waren zu Pferde unterwegs. Einfach weil es schneller geht. Der Wagen mit den Möbeln und Gepäck ist erst vor wenigen Tagen angekommen, aber Valentina, Valerians Schwester, hat ein schönes Haus. Es ist größer wie in Rom, mit einem traumhaften Garten. Nur meine Harfe hab ich vermisst.
    Die Duccier hab ich noch nicht kennen lernen können. Wir sind aber zum Essen eingeladen und ich bin ehrlich gesagt aufgeregt. Man hört viel über diese Familie und sie haben tatsächlich großen Einfluss. Sie verwalten viele große Geschäfte und scheinen auch politisch viel zu sagen zu haben. Vor kurzem starb das Familienoberhaupt Duccius Lando. Dies scheint viel Trauer ausgelöst zu haben. Valerian hat ihn gekannt, mir aber nicht viel von ihm erzählt. So bald ich mehr weiß, wirst du es als Erste erfahren.
    Macer hat mir geschrieben... er ist traurig und wohl auch ein wenig verzweifelt, weil er so wenig Glück in der Liebe hat. Wie geht es dir? Bist du glücklich?
    Wie sieht es in Mantua aus? Ich hoffe du hast etwas zu tun und langweilst dich nicht nur. Welche Neuigkeiten aus Rom dringen an dein Ohr? Hier in Germanien erfährt man nur wenig und meist auch viel zu spät, welche großen Ereignisse Rom gerade beschäftigen!


    Mögen die Götter schützend ihre Hand über dich halten.


    Viele Grüße, Calvena

  • Phaeneas Cimoni suo s


    Wider Erwarten komme ich doch noch dazu, dir ein weiteres Mal zurückzuschreiben, nachdem dein Brief mich erreicht hat.


    Freunde ist ein gutes Stichwort, denn natürlich haben wir auch die Möglichkeit einer rein freundschaftlichen Beziehung. Mir wäre es deutlich lieber, du würdest mir – für den Fall dass du meine Gefühle nicht erwidern solltest – eine klare Absage machen und wir beginnen eine Freundschaft, bevor du mich ewig hinhältst, nur damit mir am Ende die Enttäuschung doch nicht erspart bleibt. Scheue dich also nicht, Cimon, mir die Wahrheit anzutragen und mag sie noch so hart sein, sie wird jedenfalls deutlich gnädiger sein als eine schön scheinende Lüge.
    Jedenfalls, was ich dir sagen will: Ich mag dich sehr, Cimon. Daran würde sich auch nichts ändern, wenn wir „nur“ Freunde wären. Es braucht nicht unbedingt Küsse, um ein enges Verhältnis haben zu können.


    Ich fürchte, wie auch immer unser Verhältnis einmal aussehen wird, du wirst mich sowieso immer wieder neu kennenlernen müssen, denn ich bin wie das Wasser. Mal so, mal ganz anders. Es kann also wohl nicht schaden, wenn du schon einmal anfängst.
    Was das Kennenlernen von dir anbelangt, so würde ich dabei gerne so allmählich wie nur irgend möglich vorgehen und allgemein anfangs allzu intensiven Kontakt zwischen uns meiden, womit ich allein schon die Dauer unserer Zusammentreffen meine.


    Ich nehme es dir nicht übel, was passiert ist, Cimon. Wir beide sind wohl in eine Situation geschlittert, von der wir nichts geahnt haben. Wegen „Dummheiten“, wie du es nennst, brauchst du dir also keine Sorgen zu machen, denn du hast im Grunde genommen nichts falsch gemacht, du bist nur von anderen Voraussetzungen ausgegangen.
    Es ist nicht nur dein Unvermögen. Bitte verzeih auch mir, dass ich nicht immer weiß, wie mit einer Situation umzugehen und was angebracht ist.


    Ehrlichkeit ist auch mir sehr wichtig. Ich bitte dich, Cimon, mir nichts vorzuenthalten, was unser beider Verhältnis zueinander betrifft beziehungsweise beeinflusst. Denn wie oben beschrieben, kann doch nur die Wahrheit auf die Dauer bestehen. Nur auf die verlässliche Wahrheit können wir also bauen. Ich bin schließlich kein kleines Kind, das nicht für sich selbst entscheiden könnte, wie es etwas bewerten möchte.


    Vor meinen Fragen brauchst du keine Angst zu haben, du musst mir nur ein wenig aus deiner näheren und ferneren Vergangenheit erzählen – also sowieso ein Teil des schon von dir gewünschten Kennenlernens.


    Mit welchen Büchern auch immer du mich empfängst, Cimon, es wird schön sein, dort zu sein, wo du bist.


    Bis bald!

  • Gens Artoria
    Pater familias
    Roma
    ggf. weiterzuleiten an dessen Aufenthaltsort


    L Artorius Graeceius Ser Artorio Reatino s. d.


    Pater carissime,


    ich habe länger nichts von mir hören lassen. Sei unbesorgt, mir geht es so weit gut. Vor kurzem habe ich meine Grundausbildung abgeschlossen und bin nun ordentlicher Legionarius. Leider ist momentan wenig zu tun; ein Teil der Einheit ist auswärts, aber ich weiß nicht, ob es möglich ist, hinterher zu reisen - einen entsprechenden Befehl zumindest habe ich nicht erhalten. Mein Centurio scheint augenblicklich etwas im Streß zu sein, es sind einige neue Probati eingetroffen, vielleicht kümmert er sich derzeit deswegen so wenig um mich. Ich werde mich selbst einmal an ihn wenden, um bestimmte Aufgaben bekommen zu können. Und man will ja auch nicht all zu lange gewöhnlicher Legionarius bleiben. Insgesamt ist es hier in der Umgebung jedenfalls derzeit ruhig. Ich werde mir einmal ein wenig näher Alexandria anschauen. Da soll es ja noch ein recht ärmliches, vornehmlich einheimisch besiedeltes Viertel geben, aber auch eines von diesen etwas merkwürdigen Leuten, von denen viele bis vor einigen Jahrzehnten noch in Iudaea wohnten. Über die hört man ja einiges; mich würde es interessieren, sie mir einmal näher ansehen zu können. Freilich, derzeit bin ich meist im Lager, gleichsam in Bereitschaft, der Mangel an Aufgaben bedeutet ja nicht Freizeit im eigentlichen Sinne; sobald sich das alles geklärt hat und ich richtigen längeren Freigang habe, werde ich mir wie gesagt die Stadt einmal genau ansehen, auch freilich die dortigen Gaststätten. Nun, vielleicht begegnet einem auch eine passende Frau.
    Übrigens, einer der neuen Probati ist ein Artorier, und wie ich es verstanden habe, war er zuvor bereits Probatus in Rom. Ich kenne ihn aber noch nicht sehr gut.
    Es würde mich freuen, einmal etwas von dir zu hören. Vielleicht schaffe ich es auch bald einmal, nach Rom zu reisen. Lange war ich nicht mehr dort.


    Vale
    Lucius


  • Ein Bote gab diesen Brief am Kastell ab...



    AD
    Tiberia Septima
    Castra Legionis I Traianae Piae Fidelis
    Praetorium
    Mantua, Italia


    Liebe Septima,


    Ich fürchte den Blümchen-Spitznamen werden wir wohl nie los bekommen. Ganz ehrlich – ich frage mich immer wieder was sich unsere Mutter dabei gedacht hat, uns nach Blumen zu benennen. Du wirst dafür bestimmt mehr Gespür haben. Als Marcus den Brief bei der letzten cena vor las, konnte ich es gar nicht glauben, ich musste es noch einmal mit eigenen Worten lesen. Das ist ja wunderbar! Ich freue mich so für euch beide! Ihr werdet gewiss ganz tolle Eltern! Wenn du uns schon nicht besuchen kommen kannst, dann müssen wir dich eben besuchen können!
    Allerdings sollten wir das bald tun, denn es hat sich einiges getan. Vermutlich werde zumindest ich bald nicht mehr die Möglichkeit haben hin zu reißen, wie es mir beliebt. Marcus hat mir Orests Pläne bezüglich meiner Zukunft offenbart. Sie wollen mich zu den Vestalinnen schicken. Ganz ehrlich, ich war geschockt. Und selbst jetzt weiß ich noch nicht, was ich darüber denken soll. Auf den Nonae Captrionae begegnete ich Claudia Romana. Ich weiß nicht, ob du sie kennst. Bestimmt, falls nicht, sie ist eine Vestalin. Ich traf sie einen Tag nach dem Gespräch mit Marcus. Was soll ich davon halten? War es ein Wink der Götter? Reiner Zufall? Aber nichts ist doch Zufall. Jedenfalls unterhielten wir uns recht lang. Das, was sie sagte, war beeindruckend. Wie sie es sagte noch beeindruckender. Ich habe den Eindruck, dass sie ganz und gar in ihrem Dienst aufgeht.
    Ich werde wohl noch eine Weile über das alles brüten müssen. Einmal davon abgesehen, ergeht es uns recht gut! Ich bin mir sicher, dass auch Flora dir bald etwas schreiben wird. Sie ist ja die wesentlich umtriebigere von uns beiden. Ich werde dir bald wieder schreiben, sollten wir dich nicht in nächster Zeit besuchen kommen – was ich doch sehr hoffe. Ganz ehrlich: Ein wenig Abstand zur Stadt könnte ich nun gut gebrauchen. Wie kommst du denn mit dem Einrichten voran?


    Liebe Grüße,


    Narcissa



    PS: Richte Ursus bitte ganz viele liebe Grüße aus!

  • Ad Serv. Artorius Reatinus
    Leg I Trai P F
    Mantua


    L. Eggius Marullus s. d.


    Ich danke dir für deine Antwort auf meinen letzten Brief und die Darlegung der Sachverhalte um die von dir besessenen Betriebe. Ich habe deine Angaben prüfen lassen und konnte sie bisher bestätigt finden.


    Trotzdem bleibt es eine Tatsache, dass zu mehr Betriebe besitzt als es das Gesetz zulässt und dass diesem Umstand Abhilfe zu schaffen ist. Dass du den Verkauf der Betriebe bereits erfolglos versucht hast, kann dabei nicht als Entschuldigung zählen. Ich setze dir daher hiermit eine Frist, bis zum ANTE DIEM XII KAL OCT DCCCLX A.U.C. (20.9.2010/107 n.Chr.) einschließlich für den Verkauf der überzähligen Betriebe zu sorgen und den Verkaufserlös zu melden. Ich verzichte darauf, ein Bußgeld basierend auf deinem derzeitigen Vermögen zu erheben, sondern ordne stattdessen an, dass 25% des Verkauserlöses eines jeden Betriebes an die Staatskasse abzuführen ist. Alle überzähligen Betriebe, die nach dem genannten Stichtag noch nicht an einen neuen Eigentümer übergeben sind, werden amtlich und ohne Zahlung einer Entschädigung geschlossen.


  • An
    Titus Aurelius Ursus
    Castra Legionis I
    Mantua
    Italia


    Quaestor Principis A Flavius Piso Legato Legionis T Aurelio Urso Salutem Dicit.


    Gemäß der jüngsten Anordnung des Praefectus Urbi Pot Vescularius Salinator, in welchem er einen Census aller Bürger im römischen Reiche anordnet, möchte ich dich hiermit bitten, mir bei der Erstellung dieses für das Wohlergehen und die gute Verwaltung des Reiches unerlässlichen Dokuments zu helfen. Ich hätte gerne, dass du mir eine Liste aller der in deiner Legion geführten Bürger schickst. Insbesondere wäre es sehr hilfreich, wenn auf dieser Liste die in deiner Legion dienenden Senatoren, Ritter und einfachen Bürger separat geführt werden; dies wäre mir eine große Unterstützung in meiner Arbeit.


    Ich zähle auf dich und auf die Qualität der mir in die Villa Flavia in Rom zu schickenden Liste im Namen des römischen Volkes.


    Mögen die Unsterblichen dich segnen und beschützen.



  • Ad
    Titus Aurelius Ursus
    castellum legionis I zu Mantua
    Italia



    M. Corvinus Tito Urso s.d.


    Viel zu lange her ist mein letzter Brief an dich, und ich kann nur hoffen, dass du nicht glaubst, ich hätte dich - euch - vergessen. Septima hat uns inzwischen wohlbehalten erreicht. Sie macht einen sehr guten Eindruck auf mich, die Mutterschaft steht ihr ganz außerordentlich. Ich soll dir von Celerina hierzu auch die herzlichsten Glückwünsche ausrichten, und ich selbst schließe mich hier natürlich gern an. Leider ist uns das Glück Iunos bisher nicht zuteil geworden. In Kürze werden wir ihr daher ein großes Opfer darbringen und weiterhin hoffen.


    Es gibt vieles zu berichten aus Rom, traurigerweise sind es größtenteils negative Angelegenheiten, die ich dir hier niederschreiben kann. Zum einen ist die Bindung zu den Tiberiern erheblich geschwächt worden. Septima hat dir vor ihrer Abreise gewiss berichtet, was ich ihr schrieb: Laevina hat sich mit einem Unbekannten davon gestohlen, es kursieren die Gerüchte, dass sie gar in anderen Umständen sei. Tiberius Durus wird die Ehe selbstverständlich auflösen, er hat mich deswegen bereits aufgesucht. Ich kann hier nichts erwidern, sehe ich das Verhalten Laevinas doch mit gleichen Augen. Dennoch habe ich Durus einen Ersatz angeboten und er versprach, zu gegebener Zeit diesbezüglich auf uns zuzukommen. Doch wenn ich ehrlich bin - und diese Meinung resultiert aus dem zweiten Grund, aus dem er mich aufsuchte - glaube ich, dass es besser wäre, ihm direkt eines unserer Mädchen anzubieten. Narcissa kommt hierfür nicht in Frage, da Orest sie als Vestalin sehen möchte. Prisca möchte ich nur ungern fortgeben, doch ob Flora eine gute Wahl ist in ihrer Jugend? Sextus Lupus wäre als Ersatz für Orest infrage gekommen, jedoch steht er bereits in Verhandlungen bezüglich einer Flavia. Doch erzähle ich dir lieber von Durus' zweitem Anliegen. Er teilte mir mit, dass das Verlöbnis zwischen seinem Mündel und Orest als gelöst zu betrachten ist, und auch hier kann ich ihn verstehen. Seine Arvinia wird nicht jünger, und Orests Befinden zu unser aller Bedauern nicht besser. Ich fürchte fast, dass wir vom Schlimmsten ausgehen müssen. Es sind wahrlich dunkle Zeiten für uns.


    Doch es scheint von unerwarteter Seite her auch einen Lichtpunkt zu geben. Annaeus Modestus sprach mich kürzlich an in Bezug auf Vescularius Salinator. Ganz offensichtlich ist er der Meinung, dass des Kaisers Stellvertreter allmählich an Grenzen stößt, die er nicht überschreiten sollte, und ich kann ihm hier nur zustimmen. Während der Diskussion um die Verteilung der Ämter der diesjährigen Wahlperiode sprach er dem Senat grundlos das Entscheidungsrecht ab, indem er die Ämter nach seinem Gewisse besetzte und den nächsten Tagespunkt aufrief. Du kannst dir den Unmut in den Reihen gewiss vorstellen ob dieser Unverschämtheit. Und kaum tut man ihn kund, argumentiert er mit seinem Rang und Titel. Ich bin wahrlich gespannt, wie lange es so weiter geht. Sag, Titus, hast du als sein Legat zwischenzeitlich etwas vom Kaiser gehört? Es ist wichtiger denn je, dass er in die Öffentlichkeit tritt, sonst mögen uns die Götter vor seinem Vertreter bewahren. Ich glaube nicht, dass der Senat sich ihm entgegenstellen wird, so abstrus sein Gebaren und so unsinnig seine Beschlüsse noch werden mögen.


    Ich hoffe, bald wieder von dir zu hören. Septima wird während ihres Aufenthaltes bei uns bleiben. Wir geben gut acht auf sie und die kostbare Fracht, die sie trägt.


    Die Götter mit dir,


    [Blockierte Grafik: http://img382.imageshack.us/img382/2755/macunterschriftmn6.png]


    [Blockierte Grafik: http://img231.imageshack.us/img231/7353/siegelaureliavn5.png]



    ROMA, ANTE DIEM XV KAL OCT DCCCLX A.U.C. (17.9.2010/107 n.Chr.)



  • Ad
    Titus Aurelius Ursus
    Leg I Trai P F
    Mantua


    Salve Vetter,


    da deine Frau uns dereinst so freundlich aufgefordert hat, euch fleißig auf dem Laufenden zu halten, übernehme ich heute diese freudige Pflicht und widme dir ein paar Zeilen. Zunächst einmal das wohl wichtigste für dich: Septima ist wohlbehalten angekommen. An dieser Stelle will ich dir auch einmal meine Glückwünsche übermitteln zu der Schwangerschaft. Mögen die Götter geben, dass das Kind gesund zur Welt kommt und männlich ist.


    Doch sind hier noch mehr Dinge geschehen, über die ich dich aufklären möchte. Politik ist manchmal schon eine wankelmütige Geliebte, und ich fürchte, dass sich dort die Stellung der Aurelier nicht unbedingt verbessert hat, im Gegenteil.
    Laevina ist vor ihrem Mann geflohen. Vor ein paar Tagen hat Tiberius Durus uns hier aufgesucht, um mit Corvinus über die Verwicklungen dieser Sache zu reden. So wie es aussieht, hat sie sich mit einem Liebhaber abgesetzt. Wie untragbar solches Verhalten ist, muss ich dir wohl nicht schreiben. Vielleicht sind die Tiberier mit einem Ersatz einverstanden, Flora, Narcissa und Prisca wären im passenden Alter.
    Doch damit nicht genug, auch die Verlobung von Orestes mit Tiberia Arvinia wurde gelöst. Vielleicht hast du es schon gehört, dass er erkrankt ist und daher noch immer auf dem Gut seiner und der Zwillinge Mutter weilt. Offenbar hat dies die Verlobungszeit zu lange herausgezögert, so dass diese Verlobung gelöst wurde. Dank deiner Ehe mit Septima verbleibt uns zwar noch eine Bindung zu den Tiberiern, doch bin ich mir nicht sicher, wie nachhaltig die Schäden dieser Aktionen letztendlich sind.


    Da ich noch einen Patron suche, habe ich überlegt, dies Tiberius Durus anzutragen. Er könnte mir vermutlich behilflich sein auf meinem Weg zum Haruspex, darüber hinaus ist er auch Senator einer nicht unbedeutenden Gens und nicht zuletzt Patrizier. Vielleicht würde dies die Wogen zwischen Tiberia und Aurelia ein wenig glätten.
    Vor allem, da ich plane, für die nächsten Wahlen als Vigintivir zu kandidieren. So ich einen Wunsch äußern kann, werde ich mich bemühen, den Posten als Decembir litibus iucandis zu erhalten. Allerdings werde ich auch jeden anderen Posten, den der Senat mir zugedenkt, nach bestem Gewissen ausfüllen.


    Daher möchte ich auch dich um Unterstützung bitten. Zwar bist du in Mantua fernab von Rom, doch bin ich sicher, du hast auch Freunde, an die du mich verweisen kannst. Ein paar geöffnete Türen wären nicht schlecht, meinen Fuß bekomme ich dann schon in eben jene.


    Von den anderen Vorkommnissen in Rom hast du durch die Verkündigungen und die Acta sicher auch so erfahren. Wenn sich dort etwas näheres ergibt, was nicht auf diesem Weg zu dir gelangt, werde ich dir erneut schreiben.


    Vale


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    Marcus Iulius Licinus
    Legio I Traiana
    Italia, Mantua


    Salve Marcus,


    Es freut mich sehr von dir zu hören! Am selben Tag, als ich deinen Brief erhielt, flatterte auch ein Brief aus Roma mir ins Haus. Als hätten Lucius und du dich abgesprochen! Wir werden es einfach auf die Probe stellen! Wenn ich demnächst zurück nach Roma reise, werde ich dich besuchen kommen! Aber so sehr habe ich mich eigentlich gar nicht verändert. Ein wenig größer bin ich geworden. Mutter war immer furchtbar böse mit mir, wenn ich zu Hause etwas durcheinander gebracht habe. Dafür wusste ich dann aber bald, was sie so alles in der dunklen Speisekammer versteckt hielt. So gesehen hatte alles seine Vor- und Nachteile. Hat alles seinen Preis.


    In der Tat habe ich mich erholt. Es geht mir ausgezeichnet! Als hätte mich dieses Fieber niemals Heimgesucht. Ich gebe zu – vernünftig war es wirklich nicht. Aber ich wollte nicht noch einen Augenblick länger in Mogontiacum vergeuden. Ich bin hier aufgewachsen. Hier im Nirgendwo. Auch wenn sich die Stadt über die Jahre gemausert hat. Sie ist Nichts im Vergleich zu der Ewigen Stadt. Dort ist das Leben. Und dort wollte ich hin. Ich hatte ja schon Lucius´ Verlobungsfeier verpasst. Da wollte ich nicht auch noch die Hochzeit versäumen. Sonst hätte ich wieder jahrelang auf eine Gelegenheit warten müssen, Mutters Diktat zu entkommen. Sie hat rasch einen Weg gefunden, mich zurück zu beordern. Ich danke dir für deinen Rat bezüglich dem Umgang mit Sklaven. Er scheint mir weise zu sein und ich werde versuchen ihn zu beherzigen. Ich werde Phocylides demnächst wohl losschicken, um mir nach einer neuen Sklavin zu schauen. Im Haushalt des Legaten leben nur wenige Sklavinnen und die sind zumeist mit anderen Dingen beschäftigt. Oder vielleicht warte ich doch besser, bis ich wieder in Roma bin. Der hiesige Sklavenmarkt ist nicht sehr ausgeprägt und es widerstrebt mir eine Germanin aus offensichtlichem Grund zur Sklavin zu nehmen. Kommst du dir manchmal nicht eher wie ein Kindermädchen denn als Centurio vor?


    Es ist erstaunlich wie klein die Welt doch manchmal ist! Dass du einen der beiden Männer kennst, das wäre erstaunlich gewesen, aber dass dir beide bekannt sind, das ist unglaublich! Du warst also auch in Parthia. Kannst du mir darüber etwas erzählen? Der Legat gibt sich diesbezüglich eher wortkarg. Und bitte richte Aurelius Ursus einen Gruß von mir aus, wenn du ihm das nächste Mal begegnest. Vielleicht erinnert er sich noch an mich. Ein solcher Retter kann nur ein guter Befehlshaber sein. Hier ist ein anderer großer Mann, denn du vermutlich kennst. Quintilius Valerian wurde nach Mogontiacum versetzt. Mit ihm ist auch seine Frau Germanica Calvena gekommen. Ich habe sie letztens bei einem Ausritt getroffen. Es tat gut wieder einmal mit einer Frau zu reden.


    Ich könnte mir gut vorstellen, dass in Zukunft noch mehr von ihm in der Acta stehen wird. Zum Quaestor wurde er ernannt. Wohin er nur wachsen will?! Eines Tages wird er gewiss im Senat das Wort haben. Dass ich beim Legaten hier untergebracht bin, das war nicht meine Idee. Sondern seine. Ich wurde auf sein Bestreben hin hier einquartiert, damit Mutter und ich nicht ständig aneinander fahren und dadurch ihre Genesung nicht behindert wird. Tja, so bin ich also nun hier. Selbstredend nicht allein. Lucius maior domus Phocylides ist bei mir und wacht darüber, dass alles mit rechten Dingen zugeht. In letzter Zeit spricht er ziemlich oft bei Decimus vor. Keine Ahnung, was die beiden zu besprechen haben.


    Corona war bei dir? Das freut mich zu hören! Ursprünglich wollten wir dich ja auf unserem Hinweg besuchen kommen. Schön, dass sie es doch noch nachgeholt hat. Wenn die Götter es wollen, werde ich dir auch noch einen Besuch abstatten, wenn ich vor dem Winter nach Roma zurückkehre! Hoffentlich. Lucius hat mir übrigens Nachricht von meinem Bruder gebracht. Er wurde in Mantua zum Duumvir gewählt. Vermutlich seid ihr Männer aber untereinander wesentlich besser vernetzt und du weißt darüber schon längst Bescheid. Hast du vielleicht noch irgendwelche anderen Informationen von meinem Bruder? Ich habe schon lange nichts mehr von ihm gehört und lechze förmlich nach jedem kleinen bisschen, das ich von ihm zu greifen bekomme.


    Was mein Leben hier betrifft, ist alles rasch wieder zum Alltag geworden. Ich habe leider feststellen müssen, dass es ein Großteil meiner alten, engen Freunde in die Welt hinausgetragen hat. Manchmal kommt man sich hier regelrecht einsam vor. Und dabei gehöre ich weiß Iuppiter nicht zu den schüchternen, schweigsamen Mädchen. Immerhin eine erfreuliche Nachricht gibt es zu verkünden. Eine gute Freundin aus Kindertagen wird diesen Sommer heiraten und ich darf bei den Vorbereitungen helfen. Mutter war zu meinem Geburtstag zu Besuch. Ich habe ein kleines Hündchen von ihr bekommen. Da hat sie ausnahmsweise Kreativität an den Tag gelegt. Deinen Gruß habe ich ihr übrigens ausgerichtet. Auch sie lässt dich herzlich grüßen!


    Liebste Grüße! Vale bene,


    Cara

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    T. Aurelius Ursus
    Leg I Trai P F
    Mantua


    Geliebter Titus,


    Bitte verzeih mir, dass ich nicht gleich nach meiner Ankunft in Rom zu Papyrus und Feder gegriffen habe. Die Ereignisse überschlagen sich hier. Die Stadt ist so voller Leben, dass ich kaum Zeit finde all die Eindrücke und Erlebnisse zu verarbeiten, geschweige denn sie dir zu schreiben. Doch nun plagt mich mein Gewissen und ich will dir so viel wie möglich berichten.
    Selbstverständlich habe ich alle meine Freundinnen, soweit sie in Rom weilen, besucht und auf dem Weg zur Casa Germanica ist es tatsächlich zu einem Zwischenfall gekommen. Keine Sorge, Liebster, unserem Kind und mir ist nichts geschehen. Baldemar hat gut auf uns acht gegeben. Doch ich beginne lieber am Anfang der Geschichte.
    Kurz nach meiner Ankunft in Rom fanden die Nemoralia statt und dabei kam es zu einem unschönen Zwischenfall, der die pax deorum störte. Daraufhin stürmte eine wilde Herde Rinder den heiligen Hain der Diana und es kam zu dutzenden Toten und Verletzten. Ich selber war nicht anwesend im Hain, sondern erfuhr erst am nächsten Tag, auf dem Weg zur Casa Germanica, von den Ereignissen. Ein wütender Mob hatte sich gebildet, der Genugtuung für die Schändung im Hain forderte und obwohl irgendwann die Urbaner eingriffen, kam es zu sehr unschönen Zwischenfällen. Ein solcher Zwischenfall ereignete sich in einer Seitenstraße und es war ausgerechnet Flora, die in Begleitung einer Freundin names Octavia Varena auf dem Weg zum Tempel der Diana war. Eine Gruppe von streitsüchtigen und aufgewiegelten Harlunken hat die beiden Damen in Bedrängnis gebracht und meine Leibwächter waren es, die die Situation klären konnten. Wie ich schon anfangs schrieb, unserem Kind und mir ist nichts dabei geschehen. Du kannst dich auf Baldemar verlassen, so wie ich.
    Mit Claudia Romana habe ich mich ebenfalls getroffen und sie berichtete von ihrem Besuch beim Praefectus Urbi, wo sie ein gutes Wort gegen die Versetzung von Calvenas Ehemann, Quintilius Valerian, einlegen wollte. Doch wie es schien wollte der PU nichts davon hören und ließ sie tatsächlich aus seinem Officium werfen. Unverschämtheit, findest du nicht auch?
    Wie du mich gebeten hattest, habe ich auch bei meinem Onkel ein gutes Wort für die Aurelier eingelegt und ich glaube, was mich ein wenig wundert, dass ihn das Verhalten von Laevina zwar gekränkt, aber nicht sonderlich verletzt hat. Außer seinen Ruf, der ihm mehr zu bedeuten scheint, als die Ehe die er mit Laevina geführt hat. Ich meine, was ist denn das für Mann, der seine Frau Wochen, nein sogar Monate lang allein an einem anderen Ort lässt? Oh, das hätte ich besser nicht geschrieben. Bitte verzeih mir, Titus. Manchmal fließen die Wörter schneller aus der Feder, als mir lieb ist. Ich wollte nicht schlecht über meinen Onkel schreiben, dafür liebe ich ihn viel zu sehr. Also bitte überlies was ich zuvor geschrieben habe. Mein Eindruck ist, dass Manius durch die Ereignisse nicht negativ gegenüber eurer Familie eingestellt ist. Außerdem steht noch die Frage im Raum, ob Durus nicht eine andere Aurelia ehelichen wird. Warten wir es ab. Sollte dies allerdings der Fall sein, so werden wir wohl beide nicht zur Hochzeit anwesend sein können, fürchte ich. Denn wenn ich erst wieder zurück in Mantua bin, werden einige Monate ins Land gehen, ehe wir gemeinsam und mit unserem Kind zusammen nach Rom reisen können.
    Was unser Haus angeht, so kann ich darüber nur wenig schreiben. Im Moment sieht alles noch recht durcheinander aus und ich kann selbst nicht abschätzen, wie es am Ende fertiggestellt aussehen wird. Reatinus leistet hervorragende Arbeit und sein Sklave Bashir scheint hier die Aufsicht zu übernehmen, wenn wir zurück nach Mantua reisen. Aurelius Lupus hat mir versprochen, hin und wieder nach dem Rechten beim Bau zu sehen, so dass wir neben Avianus noch ein zweites Paar Augen haben, dass sich um unser Haus kümmert.
    Nun neigt sich das Papyrus dem Ende und mir bleibt nur noch Platz dir zu sagen, dass du mir ebenfalls sehr fehlst. Die ersten Nächte, noch auf der Herreise, waren für mich besonders schwer. Mir fehlt deine Nähe, deine Zuneigung und deine Aufmerksamkeiten, besonders wenn wir alleine sind. Ich versichere dir, dass ich mich nicht länger als abgesprochen in Rom aufhalten werde, denn die Sehnsucht nach dir zieht mich zurück in das verlassene Mantua.


    In Liebe


    Deine Septima

  • Ad Serv. Artorius Reatinus
    Leg I Trai P F
    Mantua


    L. Eggius Marullus s. d.


    Wie in meinem letzten Schreiben angekündigt melde ich mich nun wieder, da die von mir gesetzte Frist bis zum ANTE DIEM XII KAL OCT DCCCLX A.U.C. (20.9.2010/107 n.Chr.) zur Abgabe oder Schließung deiner überzähligen Betriebe abgelaufen ist, ohne dass ich von dir eine Benachrichtigung erhalten hätte.


    Ich gehe daher davon aus, dass bis zum heutigen Tag kein Betrieb verkauft wurde. Ich habe daher Anweisung gegeben, die folgenden Betriebe amtlich schließen zu lassen:
    - Marmora Artorius
    - Picturae Artorius Nero
    - Zur fröhlichen Kurtisane


    Über die Durchführung der Schließung erfolgt keine weitere Nachricht. Für Rückfragen stehe ich zur Verfügung.


  • Ein Reiterbote gab diesen Brief ab...



    AD
    Titus Aurelius Ursus
    Castra Legionis I Traianae Piae Fidelis
    Mantua, ITA


    Salve mein lieber Ursus!


    Ich hoffe, es dir und deiner Ehefrau Septima ergeht es gut in Mantua?! Meine beiden Töchter schreiben mir leider nicht allzu oft, sodass ich nur sporadisch etwas von der Familie erfahre. Aber zumindest von deinem neuen Posten weiß ich! Ich gratuliere nachträglich!
    Der Grund meines heutigen Schreibens ist eine Bitte, die ich bezüglich Flora an dich zu richten habe. Wie du vielleicht weißt, geht es Orestes momentan nicht sehr gut. Es sieht auch nicht danach aus, als ob sich sein Zustand in nächster Zeit ändern wird – ich bete darum! Eigentlich wollte ich den Mädchen noch ein bisschen Zeit lassen, jedoch, seitdem ich von Aurelia Laevinas Schicksal erfahren habe, drängt sich mir auf, dass wir unverzüglich handeln müssen, um dieses Missgeschick auszuradieren. Da Orest derzeit nicht in der Lage dazu ist, möchte ich dich darum bitten, nach einem geeigneten Heiratskandidaten zu suchen. Eventuell könnte man Flora dem Tiberier als Ersatz Laevinas anbieten. Kümmere dich bitte um sie und nimm sie notfalls auch zu dir nach Mantua!


    Ich wäre dir dafür unermesslich dankbar!


    Deine Tante, Lucilla

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