• Nach dem ich uns beide von einer Badesklavin mit kaltem Wasser hatte übergiesen lassen, glitt ich nun nackt ins Becken. Es war einfach nur schön und angenehm. Ich schwam einmal hin und zurück. Dann hielt ich mich am Beckenrand fest und wartete auf Aine. Derweil strampelte ich etwas mit dem Füßen im Wasser.

  • Als ich meinen Namen hörte, öffnete ich die Augen und suchte nach der Quelle dieser Worte, als ich Aine entdeckte. Ich runzelte kurz die Stirn. Ob Agrippa das genehmigt hatte, dass sie sich in den Thermen aufhielt? Na, würde wohl schon so sein. Da erblickte ich auch Calpurnia und war zumindest bis zu einem gewissen Grade beruhigt. Auch wenn ich die ganze Situation noch immer etwas suspekt fand. Doch ich hatte nicht die Kraft weiter darüber nachzudenken und winkte den beiden.

  • Ich konnte mir denken, was sie dachte. Aber ich nahm die Verantwortung dafür gerne auf mich. Aus einem anderen Grund gefiel mir Helena nicht, sie schien nicht auf der Höhe zu sein. Hoffentlich nichts ernstes?


    Ich schwam zu ihr hinüber.


    "Salve Helena, geht es Dir gut?", fragte ich besorgt.

  • Ih musste lächeln, als ich Calpurnia herannahen sah. Sie war mir mittlerweile zu einer lieben Freundin geworden und nun fand ich mein Verhalten mehr als unhöflich. Es musste so ausgesehen haben, als wollte ich nicht zu ihnen.


    "Salve liebe Calpurnia. Man kann nicht klagen, und wie sieht es bei dir aus?"


    Ich hielt eine kleine Lüge bezüglich meines Befindens an dieser Stelle angebracht. Sie sollte sich nicht um mich sorgen. Da kam auch Aine und ich lächelte.


    "Nein, danke dir!"

  • "Verzeih liebe Freundin, aber so sieht es in meinen Augen nicht aus. Du siehst.... wie soll ich sagen .... nicht gerade gesund aus. Es macht mir Sorgen."


    Um meine Sorge zu unterstreichen, nahm ich sanft ihre Hand.

  • Ich seufzte und mit einem leicht resignierten Blick sah ich Calpurnia an, wobei dann allerdings doch ein kleines Lächeln auf meine Lippen trat.


    "Ich fühle mich irgendwie sehr erschöpft, ich glaub ich hatte zuwenig Schlaf. Ist bei mir ja nichts neues. Aber ich denke das wird nach der nächsten Nacht vorbei sein, mach dir keine Gedanken."

  • "Was macht Dir Sorgen? Deine Kinder sind doch wohlauf, hoffe ich?".


    Meine Sorgen um Helena, ließen mich ein klein wenig Aine vergessen, aber sie wird das bestimmt verstehen, wenn sie ihre Domina liebt.

  • "Ja, es ist alles in Ordnung. Momentan ist nur alles sehr seltsam. Ich weiß nicht wo ich anfangen soll, wo enden."


    Meine Krankheit konnte auch von daher rühren, was mir allerdings erst jetzt auffiel. Stress sollte auch ein Faktor sein und dieser rührte bei mir von der Ratlosigkeit. Sollte ich mit ihr darüber reden?

  • "Vielleicht erzählst Du einfach was Dir einfällt. Ich kann gut zuhören und ich weis das es gut tut, wenn man einfach jemanden hat, der zuhört."


    Ich dachte an die Zeit nach dem Tod von Obscuro, wie froh ich war in Sevy einen Zuhörer gefunden zu haben.

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  • "Naja, es ist nur eine Sache die eigentlich geheim bleiben sollte. Jetzt vielleicht weniger als früher, aber... Kann ich versichert sein, dass du schweigst?"


    Ich sprach nur sehr leise, damit Aine es nicht hörte. Ich kannte sie nicht gut genug, alsdass ich ihr so vertraute, dass sie es ebenfalls hörte.

  • Jetzt war ich versucht Aine für eine Zeit unterzutauchen, doch kam ich einfach näher an Helena heran.


    "Ich werde es niemandem sagen. Ich tue das nicht.", sagte ich und meinte das sehr ernst.

  • Ich schluckte und bemerkte, dass mir beinahe Tränen in die Augen geschossen wären. Doch ich unterdrückte sie und um dies zu vertuschen lachte ich etwas unbeholfen.


    "Nun, Metellus und ich haben ein Verhältnis..."


    Ich schloss kurz die Augen und sog die Luft ein, das musste für sie jetzt äusserst seltsam klingen. Doch damit sie alles genau nachvollziehen könnte, würde ich es ihr so erzählen, als wäre sie von Anfang an dabei.


    "Mit Matinius Metellus, du kennst ihn ja..."

  • "Oh ja ich kenne ihn." lächelte ich, da er und ich nicht immer einer Meinung sind, tut meinem Respekt vor seiner Leistung keinen Abbruch.


    'Sind die beiden nicht verwandt`, dachte ich, aber diesen Gedanken verdrängte ich und hörte zu, einfach nur zu.

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  • "Nun, es hat sich herausgestellt, dass er und ich... dass wir nicht verwandt sind. Eigentlich sollte ich mich darüber freuen. Cousin und Cousine, wir dachten stets, dass wir in Blutschande stünden."


    Ich hielt inne und wartete kurz, ehe ich weitersprach.


    "Doch diese Tatsache macht es nicht leichter. Macht mein Gewissen nicht leider. Nun dürfen wir zueinander stehen, uns öffentlich lieben. Aber nicht jeder wird uns glauben, und vor Allem: Wir haben trotzdem schon damals gehandelt, obwohl es damals ... Blutschande war, wie wir dachten."


    Ich senkte meine Stimme wieder.


    "Und wir können nicht wie bisher weitermachen. Dann würden die Leute ahnen dass wir uns damals schon liebten. Und das darf nicht rauskommen. Wie sollen wir nur weitermachen?"

  • "Ich verstehe Dich besser als Du vielleicht denkst. Als ich mich damals in Obscuro verliebte, waren wir uns auch nicht sicher, wie nah oder fern wir verwandt waren. Es stellte sich aber, genau wie bei euch, heraus, das wir Cousin und Cousine siebten Grades waren. Doch bis dahin lebte ich ebenfalls in Angst. Schliesslich hatten wir auch nicht bis zur Hochzeit warten können.", ich dachte an damals und die schönen Zeiten mit Obscuro.


    "Ich glaube aber nicht, das sie Leute euer inzwischen legales Verhältnis, umdeuten würden. Wenn es niemand von euch an den Aushang der Regia hängt, wer sollte es heraus bekommen? Was hält euch ab, es jetzt langsam anzugehen und so zu tun, als ob ihr euch gerade erst verliebt habt?"

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