• "Das würde ich so nicht sagen. Sie ist nicht mehr und nicht weniger Sklavin als alle anderen auch. Bei mir hatte bislang nur eine von ihnen einen besonderen Status und aus diesem Grund ist sie auch schon lange Liberta."


    Ich lächelte leicht bei dem Gedanken an Pentesilea. Auch Chryseis war damals etwas besonderes für mich, doch sie verschwand. Aine...? Nein, gerade für mich war sie nichts besonderes, denn ich hatte eigentlich nichts mit ihr zu tun, außer dass ich mir die Frage stellte, warum ich sie so häufig herumstromern sah.

  • "Nun seit dem Tod meiner Cloelia fehlt mir der gute Geist im Haus. Irgendwie wusste Cloelia alles von mir. Quiri wollte sie kurz vor ihrem Tod freilassen, aber da scheint bei ihr etwas im Kopf falsch gelaufen zu sein.".


    Immer noch konnte ich Quiri nicht so richtig vergeben, das er Cloelia bei Onkel Felix gelassen hatte.

  • Während sich Helena und Calpurnia unterhielten schwamm Aine noch ein wenig. Es war entspannent sich nicht immer an die Arbeit in der Casa zudenken. Zumal sie die beiden Frauen sehr mochte.

  • Aine schwamm wie ein Fisch. Ich mochte diese kleine zierliche Frau, auch wenn sie eine Sklavin ist. Vielleicht sollten wir uns in der Villa einmal wirklich privat unterhalten.


    Helena schien mit ihren Gedanken bei ihrem Metellus zu sein. So machte es ihr sicher n icht viel aus, wenn ich das Bad verlassen würde.

  • Als Aine sah, dass Calpurnia anstallten machte zu gehen, schwamm Aine zu ihr hinüber.


    "Willst du schon gehen?" fragte ise ein wenig atemlos.

  • Gemeinsam gingen wir zurück zur Umkleide.


    Ich begann mich abzutrocknen.


    "Das ist nett von Dir. Du hast Messi seit ihrer Geburt nicht mehr gesehen, richtig?"

  • Aine trocknete sich ebenfalls ab. "Nein, Messi habe ich seit ihrer Geburt nicht mehr gesehn! Wie geht es ihr? Ist sie gesund?" fragte Aine und schlüpfte in ihre Kleidung.

  • "Sie entwickelt wich prächtig. Wird jeden Tag größer und schwerer." lächelte ich bei dem Gedanken an meine Tochter. "Messi ist sehr lebhaft und neugierig. Sie greift einfach nach allem und schaut mit ihren großen schwarzen Augen ständig nach neuem."

  • "Sie kommt anscheinend ganz nach ihrer Mutter!" sagte Aine lachend. "Ich würde sie gern sehen, darf ich?" fragte sie schüchtern.

  • "Aber gerne, wann immer Du wilst. Von mir aus, können wir gleich zu mir gehen. Sie kommt aber in vielen Dingen auf ihren Vater. Sie kann genauso schnell wütend werden und sie hat seine Augen."

  • Mettelus hatte sich in den Thermen ein wenig entspannt. Nun wollte er etwas für seinen Körper tun, wie es ihm die Griechen gelehrt hatten. Immerhin schadet das viele Sitzen und Denken dem Körper und durch Sport musste man dies ausgleichen. Auch wenn die Römer davon nicht mehr viel hielten und sich faul in die Becken legten oder höchstens ein wenig Ball spielten. Metellus hielt davon nicht viel. Er wollte nicht, dass sein körperlicher Eindruck seinen Stand verbildlichte, die Kleidung reichte ihm dafür schon.


    Dummerweise hielt sich in den tarraconischen Bädern kein griechischer Trainer auf. So war er froh, dass Aristophanes ein gebildeter Grieche war und auch von Sport etwas verstand. Er winkte ihn zu sich.


    "Lass uns ein wenig ringen und zeige mir ein paar neue Tricks!"


    Aristophanes nickte und entledigte sich seiner Tunika. Es war etwas ungewöhnlich, dass ein Sklave mit seinem Herrn 'kämpfte'...

  • Die Sonne schien, dennoch war es ein wenig frisch hier draußen. Doch davon merkten die beiden Athleten bald nichts mehr. Der Sand des Bodens klebte an den verschwitzten Körpern.


    Aristophanes nahm seinen Herrn in den Schwitzkasten. Er war zwar nicht so muskolös wie sein Herr, eher klein, aber er war flink und hatte einige Tricks drauf.


    "So, nun sieh mal zu, wie du da wieder heraus kommst!"


    Metellus zerrte an dem Sklaven, doch es nützte nichts. Er hatte ihm fest im Griff.


    "Ich gebe dir einen Tipp! Wende das Blatt! Beraube deinen Kontrehenten um sein Gleichgewicht und bring ihn so zu Fall, roll dich dabei ab und du hast die Oberhand. Tja und dann nimm ihn in den Schwitzkasten, aber mit deinen Oberschenkeln!"


    Metellus verinnerlichte die Worte seines Sklaven und Lehrers. Er bemühte sich zumindest, immerhin war er nicht in der besten Position um zu lernen. Er zögerte noch einen Augenblick, dann schob er seinen linken Fuß zwischen die seines Sklaven und zog dessen rechtes Bein weg. Aristophanes geriet ins schwanken. Nun presste er sein Gewicht in die Richtung, in der Aristophanes schwankte und brachte ihn zu Fall. Es dauerte ein wenig, bis er sich in Position brachte und den Kopf seines Sklaven zwischen seine Oberschenkel presste. Aristophanes wehrte sich extra wenig, um seinen Herrn üben zu lassen.

  • Erschöpft stand Metellus auf. Aristophanes verstand viel von den griechischen Künsten. Er nahm sich ein Handtuch und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. Dann griff er zur Wasserflasche und warf sie Aristophanes zu.


    "Hier trink!"


    Aristophanes war überrascht, dass er zuerst trinken sollte, nur zögerlich nahm er das Wasser zu sich, bevor er die Flasche an Metellus zurückreichte.


    "Denkst du, dass wir unter anderen Umständen Freunde sein könnten und uns auch so gut verstehen würden?"


    In der Tat erinnerte Aristophanes, auch wenn er fast ein Dekanat älter war, als Metellus, ihn an seine Freunde von der Academia in Achaia.


    "Sicher! Wieso nicht! Wenn wir uns begegnet wären..."



    Metellus war das Thema etwas unangenehm und so wich er nun aus.


    "Ich werde mich nun ins Bad begeben! Sie zu, dass du dich auch irgendwo reinigen kannst! Wir treffen uns dann später in der Umkleide!"


    Aristophanes nickte seinem Herrn nur zu.


    Metellus machte sich dann auf den Weg ins Frigidarium. Er brauchte diese Abkühlung dringend, bevor er sich in das etwas wärme Tepidarium und dann schließlich ins heiße Caldarium begeben würde.

  • Metellus stieg ins kalte Wasser, nachdem er sich vom Dreck gereinigt hatte. Er presste die Lippen aufeinander, bei der eisigen Kälte, die ihm durchlief. Nun stand er halb im Wasser und ihm war kalt. Es half nichts! Er nahm all seinen Mut und tauchte in dem kalten Wasser unter. Ächzend tauchte er wieder auf. So kalt es auch war, es tat irgendwie gut.
    Metellus blieb noch einige Augenblicke in dem Wasser, bevor er sich ins Tepidarium begab, wo er sich einige Zeit hinsetzte, um sich an die Wärme zu gewöhnen. Dann ging er hinüber ins Caldarium. Ein Stoß von heißer Luft kam ihm entgegen und sofort bildeten sich Schweißperlen auf seiner Stirn. Dann ließ er sich ins heiße Wasser einsinken und verharrte am Beckenrand. Er schaute sich nach bekannten Gesichtern um.

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