Was war bloß in Hemina gefahren? Ocella bot ihm hier eine goldene Brücke zur Übernahme der Verantwortung und Leitung der Übergabegespräche, die ja offensichtlich unmittelbar bevorstanden - und eben nicht, wie Ocella befürchtet hatte, schon abgeschlossen war. Anstatt einfach über diese Brücke zu gehen und sich sozusagen über sein Auftreten als selbstverständlicher Verhandlungspartner zu stilisieren, der gar nicht wieder nach Rom zurückgebracht werden kann. Natürlich wusste Ocella, um welche Dokumente es sich handelte, und sie lagen mittlerweile nicht mehr im Officium der Duumvirn, sondern in seiner Schublade, um den Mitwisserkreis klein zu halten, was jetzt natürlich nicht mehr notwendig war. Allerdings galt es jetzt erstmal, die Position Heminas weiter zu stärken, denn wenn er es nicht selbst machte, musste Ocella wohl ran. Das ist doch alles gar nicht mehr nötig, Duumvir Cassius. Schließlich hat man dich doch wieder zurückgebracht, sodass du jetzt auch die Gespräche zur Übergabe der Stadt führen kannst. Hoffentlich merkte Hemina jetzt, worauf das hinauslaufen sollte. Zwar kannte der Aedil die Befehle von dessen Begleitern nicht, jedoch hielt er es für unwahrscheinlich, dass sie ihn wieder mitnähmen, zumal der andere Duumvir ja offensichtlich noch in Roma festgehalten wurde.
Vielleicht stimmt ja auch der befehlshabende Offizier zu, dass die Gespräche durch den gewählten Duumvir geführt werden sollten. Dabei schaute er zu dem ihm unbekannten Offizier und wartete dessen Reaktion ab. Jetzt würde es drauf ankommen, wie sich die Truppen hier verhalten würden. Denn jetzt, wo ein Duumvir auch wirklich anwesend war, würde es wohl wenig Sinn machen, mit irgendeinem Vertreter zu verhandeln.