• Als er die Schritte hörte, dachte er schon er würde gleich dem Senator gegenüberstehen, doch dann erschien leider nur ein weiterer Diener in diesem Hause. Immerhin wurde sich um ihn gekümmert, während er die Wartezeit absaß. Zweifellos etwas, was einem nicht alle Gastgeber boten. "Das Angebot einer Sitzgelegenheit nehme ich natürlich gerne an. An Erfrischung hätte ich gern..." Ja, was? Das Übliche? Nein, oder? Wenn er heute schon wieder bedient wurde, könnte er doch... Ach nein... "etwas verdünnten Wein bitte."

  • Der maiordomus verneigte sich kurz und deutete auf eine Gruppe Klinen in der Ecke der Räumlichkeiten, dann klatschte er in die Hände und winkte danach einen anderen Sklaven herbei, dem er auftrug den gewünschten Wein zu bringen. Dann wartete er stumm, bis das Getränk da war und ordnungsgemäß gemischt und ohne Unfall in einem Kelch vor Lepidus landete. Es folgte eine kurze Wartezeit...


    ... dann erschien auch schon Victor vor Ort und ging nach kurzem Umsehen auf den Besucher zu. "Salve, Tiberius Lepidus! Du wünschtest mich geschäftlich zu sprechen?"

  • Ach, der gute Wein. Damit kann man jede Wartezeit überbrücken. Doch allzu lange musste das der Tiberier gar nicht mehr, denn ehe er sich versah, betrat auch schon Victor den Raum. Er stand natürlich sofort auf, um den Gastgeber angemessen zu begrüßen.


    "Salve, Senator Octavius Victor. In der Tat und ich freue mich sehr, dass du etwas Zeit entbehren kannst, zumindest hoffe ich, dass ich dich nicht von wichtigen Arbeiten abhalte? Fürs erste lass mich dir auch als angemessene Begrüßung gleich recht herzlich zu deinem neuen Posten gratulieren. Ich las vor kurzem die Bekanntmachung. Wahrscheinlich freust du dich schon über die neue Verantwortung?" Ein bisschen Schmeichelei sollte das Eis schon einmal brechen, so das Kalkül des Tiberiers. Vielleicht würde ja auch Victor gleich noch zu einem Becher greifen, dann könnten die beiden vielleicht noch gemeinsam auf den neuen Posten anstoßen.

  • Kurz wartete Victor die Begrüßung durch den Tiberier ab, dann nahm er auf einer Kline ihm gegenüber Platz und bedeutete Lepidus mit einer kleinen Handbewegung sich doch ebenfalls wieder hinzusetzen. "Ich danke dir für deine Gratulation. Und ja, Rom und dem Imperator Caesar Augustus dienen zu können, erfreut mich doch immer." Das klang vielleicht ein bisschen umständlich, war aber die Wahrheit. Im Weiteren verzichtete Victor darauf sich einen Becher Wein geben zu lassen, schlichtweg weil er keinen Durst hatte, nickte dem Tiberier aber zum Dank für die Gratulation zu. "Nun ein wenig Vorbereitung für das neue Amt habe ich in der Tat noch zu leisten, aber ein wenig Zeit werde ich für dich sicherlich erübrigen können. Trotzdem wirst du mir deshalb bestimmt verzeihen, wenn ich dich jetzt direkt frage, was dich zu mir führt, Tiberius Lepidus?"

  • Lepidus nahm wieder auf der Kline platz und nippte genüsslich an seinem Becher. "Oh, ich bin immer für direkte Fragen. So komme ich denn auch gleich zur Sache: Die Frage ist tatsächlich weniger was mich hierher führte als wer. Auf diese Frage kann ich dir sagen: Der Senator Spurius Purgitius Macer hat mich an dich verwiesen und lässt dir seine besten Grüße ausrichten." Die Tatsache, dass er auf Hinweis des allgemein bekannten und auch sicher Victor etwas näher bekannten Macer hier ankam, konnte vielleicht auch gleich nochmal ein stärkeres Interesse seitens des Octaviers wecken, zumindest hoffte dies Lepidus. "Da er ein Verwandter von mir ist, suchte ich ihn vor kurzem nach meiner Ankunft in Rom auf und weil ich auf der Suche nach einer Aufgabe bin, einer Beschäftigung in der ich mich in diesen doch sehr unübersichtlichen Zeiten beweisen kann, dachte der Purgitier, dass du mir diesbezüglich vielleicht weiterhelfen könntest." Ganz so direkt war der Tiberier dann wohl doch nicht, aber er hielt es für besser sich langsam an das Thema heranzutasten und seine eigenen Vorstellungen ersteinmal noch zurückzuhalten. Wer wusste denn schon, ob der Octavier, der laut Aussage von Macer gerade ebenfalls erst wieder in die aktive Politik zurückgekehrt war, derzeit überhaupt Interesse hatte Lepidus ein wenig zu unterstützen.

  • "Nunja, vielen Dank für das Ausrichten der Grüße." Ein bisschen neugierig war Victor ja schon, was Senator Macer dazu veranlasst hatte, den Tiberier zu ihm zu schicken. Und was diesen überhaupt zu dem Consular geführt hatte. Nebenbei war der Octavier auch ein wenig darüber amüsiert scheinbar nur zweite Wahl zu sein, egal worum es ging.


    Immerhin schwafelte der Tiberier dann nur kurz um den heißen Brei herum, bevor er damit herausrückte, was ihn hergeführt hatte. Allerdings drückte er sich nicht ganz eindeutig aus, weshalb Victor noch mal nachhakte. "Was genau stellst du dir unter dieser Aufgabe für dich denn vor, Tiberius Lepidus? Möchtest du in den Staatsdienst treten?"

  • "Gern geschehen.", erwiderte der Tiberier nur kurz auf das Dankeschön. Es war natürlich selbstverständlich, dass er die ausrichtete. Alles andere wäre auch sehr sträflich von ihm gewesen. Immerhin redeten die Senatoren ja auch untereinander und wenn dort irgendwann herausgekommen wäre, dass Lepidus einen Gruß nicht bestellt hätte, hätte dies sicherlich ein sehr schlechtes Licht auf ihn geworfen, falls er nicht ohnehin schon von diesem schlechten Licht in ausreichenderweise beleuchtet wurde.


    "Der Senator Purgitius Macer erwähnte die Möglichkeit Privatsekretär für jemanden wie dich zu werden. Doch ich weiß, dass nicht jeder so einen benötigt oder auch durchaus schon mit entsprechenden Leuten ausgestattet ist. Der Staatsdienst klingt jedenfalls sehr verlockend." Der Tiberier drückte sich sogar recht bescheiden aus, in Wahrheit mochte er den Gedanken sehr ein Amt ausfüllen zu können. Das wäre auch etwas, was seine Patrizier-Seele zutiefst zufriedenstellen konnte. Dennoch versuchte er seine Begeisterung im Zaun zu halten. "Vielleicht kennst du da ja den ein oder anderen Posten, der neu besetzt werden müsste, Curator Rei Publicae?" Die Ansprache mit der neuen Amtsbezeichnung des Octaviers geschah mit besonderer Betonung. Der Octavier hatte in dieser Funktion sicherlich den besten Überblick über die Provinzverwaltung.

  • Bei der Frage des Tiberiers musste Victor mit den Schultern zucken. Er hatte sein neues Amt ja gerade erst bekommen und noch keinen Überblick über den aktuellen Zustand der Humanressourcen der Verwaltung. Über den Vorschlag von Lepidus betreffs einer Anstellung als Privatsekretär ging der Octavier erstmal hinweg. Er war verlockend, zumal in näherer Zukunft wohl einiges an Arbeit in Form von Korrespondenz auf den Senator zukommen würde, aber Victor hatte auch die Erfahrung gemacht, dass man sich noch mehr unnötige Arbeit ersparte, wenn man etwaige Lücken in den Reihen der Verwaltung rasch schloss. "Nun was den Staatsdienst betrifft, das kommt natürlich auf deine Qualifikationen an, Tiberius Lepidus. Und auf deine... nennen wir es Flexibilität." Es sollte ja Patrizier geben, die lieber auf anderem Wege Meriten sammelten, als auf dem Weg der Verwaltung von unten nach oben.

  • Auch wenn der Octavier vorerst mit den Schultern zuckte, schien er nicht unbedingt abgeneigt. "Ich genoss eine recht gute Ausbildung, eine wie es sich für eine Familie mit den nötigen finanziellen Mitteln geziemt. Herauszuheben ist wohl, dass ich, nachdem ich die toga virilis anlegte, nach Achaia ging, um dort meinen formal letzten Bildungsabschnitt zu absolvieren und mich in der Rhetorik schulen zu lassen. Die Nähe zu griechischen Gelehrten erwies sich als sehr fruchtbar und ich verfüge auch über ausreichend Kenntnisse in der Grammatik und Ethik. Es sind gute Grundlagen, ohne bereits praktische Erfahrung vorweisen zu können." Über letzte konnte Lepidus auch kaum verfügen. Er war ja schließlich gerade erst wieder aus Achaia zurückgekommen und seine Ausbildung lag somit noch nicht allzu lange zurück. Aber es gab wohl genug Römer, die noch grün hinter den Ohren auf den einen oder anderen Posten gelangten, wohl gerade diejenigen, die die nötigen Kontakte hatten. Durchaus zählte die Loyalität gegenüber dem Vorgesetzten manchmal mehr als ein lupenreines sachliches Verständnis.


    "Nun, in heutigen Zeiten ist es mehr denn je geboten eine gewisse Flexibilität vorzuweisen und ich denke, dass ich darüber in ausreichendem Maße verfüge." Zweifellos, auch Lepidus wäre unter normalen Umständen jemand gewesen, der sich lieber auf bequemere Art seinen Weg gebahnt hätte, doch in Anbetracht seiner Lage, konnte er sich das nicht aussuchen. Es schien sogar fast der einzige Weg zu sein, sich in einem Amt zu beweisen und auf diese Weise den nötigen Ruf zu erlangen, der ihn später noch einmal nützlich sein könnte. Doch ob Victor etwas mit seiner Art Menschenmaterial anfangen konnte?

  • Mit mäßiger Überraschung lauschte Victor der Geschichte des Tiberiers über seine Ausbildung. Die war ja nun wirklich klassisch für einen Römer seiner Herkunft und bot nichts, wo der Octavier sofort gesagt hätte, dass das in der Verwaltung immer gebraucht werden würde. Andererseits sprach sie aber auch nicht gegen Lepidus, da sie ja wohl im nötigen Umfang erfolgt war. "Nunja, das hört sich ja gar nicht mal so schlecht an. Sicherlich wäre ein bisschen praktische Erfahrung immer ganz gut, aber man kann ja nicht von einem jungen Menschen erwarten, dass er eine vollständige Ausbildung in allen wichtigen Künsten und noch dazu 20 Jahre Berufserfahrung hat." Zumindest konnte man das noch nicht, vielleicht würden in Zukunft die Anforderungen an Berufseinsteiger soweit steigen, dass daraus ein beliebtes Klischee würde.


    Dann musste der Senator aber doch ein wenig grinsen, als Lepidus sich eine gewisse Flexibilität nicht absprach. Er fragte sich schon ein bisschen, wie viel Überwindung es einen jungen, wahrscheinlich ambitionierten Patrizier gekostet hatte, das zuzugeben. "Ich bin sicher es lässt sich ein erfahrener Vorgesetzter bei der Verwaltung Italias finden, der dir die praktischen Grundlagen beibringt. Oder..." Dramatische Pause. Die Alternative hatte der Tiberier aber ja auch selber vorgeschlagen. "... wir schauen erstmal im privaten Rahmen, für welche Aufgaben dich deine Ausbildung vorbereitet hat."

  • Auch Lepidus grinste beim Gedanken an jahrelange praktische Erfahrung, um überhaupt erst einmal einer vernünftigen Tätigkeit nachgehen zu können. Das klang doch ziemlich abwegig. Die dramatische Pause verfehlte ihre Wirkung nicht. Der Tiberier war nun ziemlich neugierig oder vielleicht auch etwas schockiert?. "Nun Senator, das klingt ja fast als hättest du schon eine Idee, wie ich dir behilflich sein kann." Was sich der Senator vorgestellt hat, schien natürlich sehr interessant. Ob er wirklich Verwendung für einen Privatsekretär hatte? Naja, ganz persönlich fand sich der Tiberier natürlich überqualifiziert für so eine Aufgabe, aber das war natürlich seine scharf subjektive Sichtweise, die aus seiner Eitelkeit spross. Vielleicht hätte er sich ja um die Wasserversorgung kümmern können oder für die Instandhaltung von Gebäuden sorgen können oder sowas in der Art. "Obwohl ich mich vor der Herausforderung in der Verwaltung nicht fürchten würde.", sprach er dann auch als wenn das tatsächlich eine Rolle spielen würde. Sicher gab er damit eine gewisse Präferenz an, aber würde der Tiberier tatsächlich auch persönlich von Victor gebraucht, hätte das sicherlich auch handfeste Vorteile. Er wollte sich nun jedoch erst einmal anhören, ob die Äußerung nach der Kunstpause tatsächlich auf eine schon vorhandene Vorstellung des Octaviers schließen ließ.

  • Hatte Victor eine Idee, was man mit Lepidus würde anfangen können? Ehrlicherweise musste die Antwort wohl jein sein. Ihm war jetzt nicht bei des Tiberiers Vorstellung die eine Aufgabe durch den Kopf geschossen, die der Curator delegieren wollte. Ein wenig lehnte sich Victor deshalb zurück und schüttelte kurz den Kopf. "Nein, keine Idee. So genau kann man das nicht sagen, Tiberius Lepidus. Allerdings befindet sich das Reich ja in einer angespannten Lage, wie dir sicherlich bekannt ist." Zumindest ging der Octavier davon aus, dass sein Gegenüber nicht völlig hinter dem Mond lebte oder gelebt hatte und schon um die derzeitige Situation im Imperium Romanum wenigstens grob Bescheid wusste. "Das heißt es kommen auch auf Italia und die Verwaltung einige interessante Aufgaben zu."


    Das ließ Victor kurz nachklingen und lächelte dann doch deutlich, als der Tiberius ziemlich eindeutig auf einen Posten in der Verwaltung insistierte. "Ich bin mir auch sicher mit deiner guten Ausbildung würdest du keine Probleme mit einer solchen Herausforderung haben." Aber... dass da ein Aber lauerte, war wohl klar. Es betraf aber nicht so sehr Lepidus Person, als den derzeit mangelnden Wissensstand des Octaviers, was die zu vergebenden Posten und auch die Fähigkeiten des jungen Mannes anging. "Nun denn, um es kurz zu halten: Ich kann dir anbieten, dass du in die Verwaltung Italias im Rahmen eines sagen wir Tirocinium Fori reinschnupperst" und Victor im Laufe dessen einen passenden Posten fand. "oder, dass du als scriba personalis in meine Dienste trittst. Sagt dir davon etwas zu, Tiberius Lepidus?"

  • 'Interessant' war wahrlich das richtige Wort. Oder doch eher ein Euphemismus? Gut möglich, dass alles, was Italia bisher erlebt hatte, nichts gegen das war, was seinen Bürgern noch bevorstand. Sicher, seine Bürger hatten im Laufe der Jahrhunderte schon viel gesehen, doch jeder Bürgerkrieg barg eine neue tiefe Erschütterung in sich. "Zweifellos, die Lage ist alles andere als gemütlich. Doch sollten wir jammern oder uns der Ungewissheit stellen? Ich denke einem Römer bleibt in diesen Tagen nur eine Wahl." Etwas pathetisch, doch in diesen Zeiten wurden wohl schon ganz andere Reden geschwungen.


    Der Tiberier dachte einen Augenblick ernsthaft nach. Die Alternativen lagen auf dem Tisch. Doch was war wohl das beste? Im Grunde waren beide Alternativen gut, er konnte wohl nur gewinnen. Da der Octavier keine Präferenz hatte, könnte er wohl auch mit dieser oder jenen Situation leben. Nach gründlicher Überlegung und einer kühlen Kosten-Nutzen-Rechnung glaubte er jedoch das richtige zu tun: "Vielen Dank für deine Angebote, sie können nur von einem wahrhaft weisen Senator stammen", schmeichelte Lepidus ihm erneut recht kriecherisch, bevor er fortfuhr: "Ich denke ich sollte das Tirocinium Fori vorziehen. Mich zieht es doch sehr in die Verwaltung. Des Weiteren könnte ich innerhalb der Verwaltung auch die Aufgaben deines persönlichen Scribas übernehmen, weshalb ich sozusagen das eine mache, ohne das andere ganz zu lassen." Lepidus wusste noch nicht im Detail, wie er sich das vorzustellen hatte. Ein Tirocinium Fori war ja durchaus häufig an eine Person gebunden. Hin und wieder gab es sogar jemanden, der das Glück hatte es bei einem Konsular zu absolvieren. Gleichsam könnte er auch in andere Verwaltungseinheiten reinschnuppern, je nachdem wo er am besten Erfahrung sammeln könnte. Alles in allem gefiel ihm das sehr gut, wenn denn seine Vorstellungen richtig waren. "Was hältst du davon? Klingt das für dich nach einer Perspektive?" Lepidus lächelte und nippte wieder an seinem Becher. Wie der Octavier nur die ganze Zeit reden konnte, ohne seine Kehle etwas zu wässern war ihm dagegen ein Rätsel. Lepidus hätte in der Zwischenzeit schon staub gehustet.

  • Bei der dramatischen Aussage des Tiberiers betreffs der Entschlossenheit, musste Victor schon lächeln, blieb aber eine Erwiderung schuldig. Unglücklicherweise gab es ja dieser Tage die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten und nicht nur eine, wie bei einer Bedrohung des Reiches von außen. Das näher zu diskutieren war aber hier und heute nicht der richtige Zeitpunkt und Ort, sodass der Senator nur kurz und knapp mit dem Kopf nickte und dann die Antwort des Lepidus auf sein Angebot abwartete.


    "Nun denn, das klingt doch ganz passabel. Dann sei mir willkommen" Wäre jetzt ja auch etwas seltsam gewesen, wenn Victor die Frage von Lepidus nach der Perspektive verneint hätte, nachdem er gerade zuvor das Angebot dargelegt hatte. "Dann kommst du am Besten morgen früh in das Officium des Curator rei publicae und wir können anfangen. Achja..." Einen Moment zögerte Victor und lächelte süß-sauer. "Solltest du mich noch mal weise, erfahren oder sonst etwas in der Richtung nennen, dann wird deine erste Aufgabe sein, ein paar Wochen lang Post zu sortieren. Ich komme mir dabei nämlich immer so alt vor."

  • Der Tiberier begann zu schmunzeln. Immerhin hatte der Senator auch schon ein reifes Alter erreicht, durchaus etwas worauf man stolz sein konnte. Doch wahrscheinlich würden die eigenen Falten und die förmlichen Anreden, die einem ab einer gewissen Anzahl von Sommern zuteil wurden, irgendwann unangenehm. Lepidus konnte das mit seiner Jugend natürlich nur bedingt nachvollziehen, aber auch ihn würde es wohl irgendwann treffen, das war wohl ein eisernes Naturgesetz. "Ich werd es versuchen.", sprach er auch letztlich mit einem Lächeln.


    "Ansonsten freue ich mich auf die kommenden Aufgaben. Ich werde mein bestes tun, um dir eine helfenden Hand zu sein und dich vor allem nicht zu enttäuschen." Darauf noch einen Schluck. "Ich weiß es sehr zu schätzen, wenn man mir eine Chance gibt und das wird zweifellos auch nicht schnell vergessen.", bekräftigte der Tiberier noch einmal seinen Willen und seine Loyalität. Er dachte darüber nach noch etwas zu fragen, aber alles andere ließ sich sicherlich noch in der Verwaltung klären. Er musste ja dem Senator beim ersten Treffen kein Ohr abkauen, wenn er schon bald noch häufiger die Gelegenheit hatte mit ihm zu verkehren. "Wenn du mir dann nicht zufällig noch etwas mit auf den Weg zu geben hast, würde ich sagen, dass ich mich verabschiede und mich auf unser morgiges Treffen im Officium vorbereite." Lepidus stellte seinen leeren Becher ab, als Zeichen seines beabsichtigten Aufbruchs.

  • "Gut." Für einen Augenblick sah Victor den Tiberier scharf an. Sie hatten das Thema ja jetzt höflicherweise außen vor gelassen, aber auch er würde nicht vergessen und wohl irgendwann mal eine Gegenleistung von dem jungen Mann fordern. "Dann hoffe ich auch, du wirst die Chance gut nutzen."


    Nachdem Lepidus seinen Becher geleert hatte, erhob sich auch der Senator von seinem Platz. "Nein, ich denke wir starten einfach morgen früh mit der Arbeit für dich. Vale, Tiberius Lepidus." Zum Abschiedsgruß, hob Victor kurz die Hand.

  • Der Tiberier erwiderte gleichsam die Geste der Verabschiedung. "Vale, Senator." Lepidus war mit dem Verlauf des Gesprächs überaus zufrieden. So richtig einschätzen konnte er den Mann mit den harmonischen Gesichtszügen zwar noch nicht, aber darüber brauchte er sich wohl vorerst keine Sorgen zu machen. Positiv fiel in jedem Fall auf, dass für den Octavier die Tiberische Herkunft seines Gesprächspartners offenbar keine vordergründige Rolle spielte - eine große Erleichterung, wie Lepidus erfreut feststellte. Victor schien ein pragmatischer Mann zu sein. Das war so ziemlich alles, was der Tiberier sich derzeit von ihm denken konnte. Die Zeit würde sicher alles weitere offenbaren.

  • Nach dem sich Gnaeus nun endlich an dem Ianitor vorbei gearbeitete hatte, war er dann doch drin. Das Atrium war groß und natürlich protzig. So konnte er sich wenigsten die Wandbilder anschauen während er noch darauf wartete das er endlich mal dran kam.

  • Macer wurde unterrichtet, dass ein Besucher um die Aufnahme bei den Quadrivii bitten wollte. Als neuer Magister des Vereins war es für ihn das erste Gespräch mit einem Bewerber. Gespannt schritt er zur Empfangshalle um den Fremden zu begrüßen.


    Salve. Du wolltest mich sprechen?

  • Ziemlich rasch und ohne weiteren Aufenthalt wurde Cerretanus in die Halle gebracht in der auch schon Macer wartete. Vermutlich würde sich dieser wundern über den Besuch aber wenn der Berg nicht zum Propheten kam musste der Prophet eben zum Berg.


    "Salve, Senator Octavius." begrüsste der junge Germanicer den Mann freundlich und verbeugte sich kapp.


    " Mein Name ist Germanicus Cerretanus, Senator. Ich war bereits am Haus der Germanitas Quadrivii doch hatte ich dich knapp verpasst."


    "Warum ich nun hier bin ist einfach. Ich interessiere mich für das Wirken der Germanitas Quadrivii und möchte mich dieser Institution anschliessen."

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