Avianus fiel es schwer ein leichtes Grinsen zurückzuhalten. Nicht nur wegen des kleinen Scherzes des Aedils, sondern auch wegen dessen Begleiter, die doch einen leicht einfältigen Eindruck machten.
"Gut. Ich hoffe doch, dass hier niemand einen Grund hat, irgendwen umzubringen zu wollen", bemerkte er nur kurz, bevor eine der Wachen den Senator in den Komplex und zum Officium des Procurators a memoria führte.
Palastwache (JEDER BESUCHER HAT SICH HIER ANZUMELDEN, BEVOR ER DEN PALATIUM AUGUSTI BETRITT!!!)
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Während die flavische Sänfte sich durch Rom schlängelte, mehr oder minder belebte Straßen passierte, das Forum Romanum überquerte und den palatinischen Hügel empor getragen wurde, saß Gracchus tief versunken in die weichen Kissen, wiewohl in seine Gedanken, hielt die Welt um sich her durch dichte Vorhänge von sich fern. Er hatte die Nacht schlecht geschlafen, weniger noch am Morgen gegessen als er es ohnehin pflegte und hatte doch das Empfinden, sein Magen würde mit jenen paar Bissen einen Kampf austragen. Im Grunde war eine Audienz bei einem Kaiser nicht derart besonders, mit Cornelius gar teilte er Entscheidungen und Taten, welche sie über alle äußeren, politischen oder gesellschaftlichen Normen hinweg verbanden, und doch hatte es selten einen Augenblick in seiner Karriere, seinem Leben allfällig gegeben, in welchem er mehr Unsicherheit und Nervosität in sich hatte verspürt. Den gesamten Leib angespannt - als könne das Geflecht aus Knochen, Fleisch und Haut auch das Chaos in seinem Geiste in einem stabilen Rahmen halten - verließ er schlussendlich die Sänfte vor dem Tor des kaiserlichen Palastest, während einer der Sklaven ihn bei den Wachen ankündigte.
"Salvete! Mein Herr, Senator Manius Flavius Gracchus, ist zu einer Audienz des Imperator Caesar Augustus geladen. " -
"Salve, Senator. Eine Audienz beim Imperator höchstpersönlich?" Der Iunier gab sich gelassen wie immer. "Irgendwelche Waffen?" Sein Kamerad trat vor, um den Mann vorsichtshalber zu durchsuchen. Einerseits, weil der Senator offenbar mit dem Cornelier selbst sprechen würde, andererseits weil der Eindruck, den er machte, alles andere als entspannt war, was natürlich auch auf ersteres zurückzuführen sein könnte. Aber lieber einmal zu viel als einmal zu wenig kontrolliert, daran konnte wohl niemand zweifeln.
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Der Senator blickte den Soldaten ein wenig konsterniert an.
"Waffen?"
Hatte es dies zu früheren Zeiten auch gegeben oder war es ein Effekt der zurückliegenden Ereignisse? Ein wenig perplex schüttelte Gracchus den Kopf und hob seine Arme an, so dass der Miles theoretisch die Falten der toga praetexta, welche der Senator zu diesem Anlasse selbstredend trug, würde prüfen können, obgleich sich dies in der Praxis ob der schieren Masse des Stoffes wegen zweifelsohne nicht ganz so einfach würde gestalten. Zu einer anderen Gegebenheit hätte Gracchus womöglich sich an einem Scherz versucht über spitze Zungen oder andere Waffen der Rhetorik, doch an diesem Tage war ihm wenig nach scherzen zumute, und obgleich er das Gespräch gerne noch ein wenig hätte durch intensive Kontrollen der Palastwachen hinausgezögert gewusst, so wollte er es doch ebenso dringlich beginnen. -
"Ja, Waffen", gab Avianus noch immer recht entspannt und in freundlichem Ton zurück, obwohl ihm der leicht perplexe Ausdruck im Gesicht des Senators nicht ganz geheuer war. War es etwas derart Erstaunliches, dass die Garde Wert auf die Sicherheit des Imperators legte?
Er blickte zu seinem Kameraden, der die Toga eher mit mäßiger Motivation und der Form halber abtastete. "Reine Vorsichtsmaßnahme, Senator."
Der Miles fand - wie bisher eigentlich immer - nichts. Deshalb trat der Iunier ein wenig beiseite und ließ seinen Kameraden den Senator in den Palastkomplex begleiten. Aber würden sie immer davon ausgehen, dass niemand dem Kaiser schaden wollte, bräuchte man wohl auch keine Wachen vor den Palast zu stellen. -
Gracchus quittierte die Erläuterung mit einem langsamen Nicken. Zweifelsohne war die Vorsicht der Palastwachen angebracht, allfällig gar zu jeder Zeit, doch letztlich passte dies inmitten in Rom nicht zu jener perfekten römischen Welt, welche der flavische Senator nur allzu gern wollte um sich wissen, sich darob bisweilen selbst schuf. Da wie zu erwarten an ihm keine Waffen zu finden waren, konnte er indes alsbald passieren, betrat den kaiserlichen Palast und folgte stumm dem Soldaten, welcher ihn zum Officium des Augustus in der Domus Flaviana führte.
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Nach einem kurzen Abstecher in einer taverna zum Mittagessen machte sich Achaicus auf den Weg zum kaiserlichen Palast (der ja wirklich ganz in der Nähe von der Casa Matinia war). Bis jetzt hatte er das Leben in Rom genossen (also nicht gearbeitet), aber er wusste, dass sein Vater bald über seine Fortschritte in Bezug auf seine Karriere informiert werden wollte. Die Entspannung durfte er also nicht übertreiben.
"Salve! Ich habe einen Termin beim Primicerius ab epistulis", grüßte er die Wachen, als er angekommen war, und reichte ihnen den Brief mit dem Siegel der Kanzlei.
Ad
Lucius Matinius Achaicus
Casa Matinia
Urbs AeternaSalve Matinius,
in Bezug auf dein Schreiben an den Procurator ab epistulis möchte ich dich gerne zu einem Gesprächstermin in der Administratio Imperatoris einladen.
ANTE DIEM III ID SEP DCCCLXIII A.U.C. (11.9.2013/110 n.Chr.) zur Mittagsstunde, habe ich Zeit um eine mögliche Anstellung in der Kanzlei mit dir zu besprechen. Es wird genügen, wenn du diese Einladung bei der Palastwache vorzeigst, damit die Garde dich durchlässt und zu meinem Officium bringt. Solltest du zu besagtem Termin unpässlich sein, bitte ich um eine entsprechende Antwort, mit mehreren Terminvorschlägen.
Im Auftrag der Kaiserlichen Kanzlei
Tiberius Iulius Crassus
~~Primicerius ab epistulis - Admistratio Imperatoris~~Sim-Off: Das Datum stimmt nicht mehr ganz, aber im IR geht man ja ganz flexibel mit der Zeit um...
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Es war noch sehr früh am Morgen. Im Grunde hatte die Zeit nach Sonnenaufgang gerade mal so eben gereicht für die morgendliche Toilette und das komplizierte Anlegen einer wirklich stattlichen Toga mit akkurat gelegten Falten, ehe Sextus auch schon hierher gekommen war. Bei sich hatte er neben den Sänftenträgern – natürlich, in Toga spazierte man nicht herum – noch einen Sklaven, der die Einladung des Kaiserhofs schon bereit hielt, um sie gleich den Prätorianern zu geben, damit sein Herr vorgelassen werden würde. Es fehlte nur noch der Klient, ohne den Sextus nicht weitergehen konnte. Immerhin war er hier, um eben jenen vorzustellen.
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Avianus besah einen Moment lang das Schreiben und zog eine Augenbraue in die Höhe, während sein Kollege damit begann, den Neuankömmling zu kontrollieren.
"Damit wäre wohl alles geklärt", sagte der Iunier, sah wieder auf und winkte den jungen Mann durch. "Viel Glück da drinnen."
Sein Kamerad trat etwas zurück und begleitete den Matinier schließlich ins Officium des Primicerius. -
Die Einladung des Kaisers erfolgte nun doch schon recht rasch - etwas, was seitens des Tiberiers sehr begrüßt wurde. Ursprünglich dachte er, dass er wohl noch lange auf diesen Tag warten müsse, denn man kennt das Geschäft der Machthabenden, welche nach einer Ankündigung noch längst keine Tat folgen lassen mussten. Doch in diesem Punkte erwies sich Palma wohl als zuverlässig, was wohl auch nicht weniger mit der Tatsache zusammenhing, dass der Aurelier schließlich auch dessen Klient war.
In der vorherigen Nacht benötigte der Tiberier auch kaum Schlaf. Zu sehr wog in ihm die bloße Erwartung. Er hatte sich an diesem Morgen freilich deutlich länger Zeit genommen, um sich entsprechend in seiner besten und neuesten Toga einzukleiden und frisch zu machen. Heute würde er durch Aussehen und Auftreten den Geist der Aristokratie verkörpern. Als seine Sänfte den Palatin hinaufwanderte, konnte schon der wartende Aurelius erspäht werden. Langsam ließ sich Lepidus aus seinem Transportmittel helfen, damit er auch ja nicht stürzte oder irgendetwas allzu sehr verrutschte. "Guten Morgen, Senator. Ich bin bereit für die Audienz", sprach er nur kurz und bestimmt eine Selbstverständlichkeit aus. Für einen Moment wollte er noch eine Floskel nachschieben, doch auf etwaiges Geschwafel verzichtete der Tiberier dann lieber gern. Immerhin war es ein wichtiger Anlass und er hoffte, dass sie lieber früher als später zum Kaiser gelangten, damit er von ihrer Pünktlichkeit noch ausreichend Notiz nehmen konnte.
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Kurze Zeit nach ihm kam auch der Tiberier an. Erfreulich pünktlich, mochte man hinzusetzen, wenngleich eine Zeitangabe ohnehin immer bestenfalls grob einhaltbar war. So oder so konnten sie aber nun voranschreiten und ein paar wichtige Schritte für die Zukunft des Tiberiers unternehmen. Sextus hoffte nur, dass dieser den Kaiser nicht allzu sehr mit Ideen bedrängen würde und dadurch übereifrig erschien. Aber wer wollte den Cerberus an die Wand malen, ehe etwas geschah? Lepidus würde schon das rechte Maß finden.
“Guten Morgen, Tiberius. Dann wollen wir mal.“ Sextus gab dem Sklaven einen Wink, der auch brav voran zu den Wachen vor dem Palast eilte und ihnen schon das Schreiben der kaiserlichen Kanzlei überreichte. “Die edlen Herren Senator Aurelius Lupus und sein Klient Tiberius Lepidus sind hier, um einen Termin bei Imperator Cornelius wahrzunehmen“, kündigte der Sklave gehorsam an, während sein Herr und sein Begleiter ihm aufgrund der Togen langsamer folgten. -
Sein Kollege überprüfte nickend das Schreiben, das ihnen der Sklave entgegengestreckt hatte, in der Zwischenzeit musterte der Iunier selbst die beiden sich vergleichsweise langsam nähernden Patrizier.
"Ich nehme an, ihr seid unbewaffnet?", fragte er ernst, denn nur ungern würde er es sich antun wollen, die Togae der beiden Patrizier auseinanderzunehmen. -
Nein, wir tragen diese Togen, weil wir darunter eine Ballista verstecken, wollte Sextus am liebsten antworten, tat es aber selbstverständlich nicht. Er fragte sich, wie oft er wohl diese eine Frage in seinem Leben noch hören würde, da er als Klient des Kaisers ja durchaus öfter diesen Weg hier beschreiten würde und daher wohl weitaus öfter als die meisten Mitbürger vor so einer Wache stehen würde. Und wie oft er sich da dann abgrabbeln lassen musste auf der Suche nach Waffen, die er selbstverständlich nicht mit sich führte. Warum sollte er ausgerechnet auch seinen Patron umbringen wollen?
Doch all das blieb ungesagt, so dass nur ein – für Sextus' Verhältnisse – freundliches “Ja, wir tragen keine Waffen“ dabei herauskam.
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Der andere Soldat gab dem Sklaven den Brief zurück.
"Gut, denn ich kenne angenehmeres als eine Toga zu durchforsten", meinte Avianus, wahrte allerdings eine ernste Miene. "Und der Sklave wird es mir vermutlich auch danken." Dem würde nämlich anschließend die lästige Aufgabe zufallen, die Falten wieder in Position zu bringen. "Ihr könnt durch."
Daraufhin wurden der Senator und sein Begleiter zu ihrer Audienz begleitet. -
Silanus hatte seine beste Toga angezogen und zupfte sie noch ein wenig zu Recht, als er die letzten Stufen hinauf zum Eingang des Palastes stieg. Es war einige Zeit her, dass er hier zuletzt gegangen war und das Gefühl den Palast wieder zu betreten war nach dieser langen Zeit sehr merkwürdig. Viel hatte sich in der Zwischenzeit getan. Der Kaiser, dem er zuletzt hier im Zentrum der römischen Macht gedient hatte, wurde hinterhältig ermordet. Dem Kaiser, der danach die Macht an sich gerissen hatte und damit kläglich gescheitert war, konnte er sich zum Glück entziehen. Und der neue Kaiser, dem der Senat nach diesem Bürgerkrieg die Macht übereignet hatte, wusste von dem verschollenen Procurator mit ziemlicher Sicherheit nicht einmal was. Nichts desto trotz hatte er Rom als Procurator des Kaiserhofs verlassen und wollte nun auch dem neuen Kaiser seine Dienste als solcher anbieten.
Aus befreundeten Quellen wusste er, dass der Kaiserhof gerade dabei war, sich unter dem frisch ausgerufenen Kaiser neu aufzustellen und so war es gut möglich, dass man einen fähigen und vor allem erfahrenen Abteilungsvorstand gebrauchen konnte. Ob der Kaiser für ihn Zeit hatte oder sich Zeit nahm, war nicht abzusehen. Aber Notfalls konnte er immer noch in der Kanzlei vorsprechen. Er atmete noch einmal tief durch und ging auf die Wache zu. Er selbst erkannte sie nicht, vielleicht jedoch erkannte man ihn. Immerhin lief er vor dem Bürgerkrieg einige Zeit lang täglich hier ein und aus.
"Salve! Ich bin Iunius Silanus, der ehemalige Procurator ab epistulis. Ich bin hier um eine Audienz beim Kaiser anzusuchen."
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Sim-Off: Um nach der Einladung von vor 8 Tagen nicht noch länger auf uns warten zu lassen, bin ich mal so frei und schleife den seit längerem absenten Ocella und die eh zuvor von mir gespielte übrige NSC-Gesandtschaft wenigstens bis in die Domus Flaviana mit. Deren Reise nach Roma wurde ja ab hier auch schon einmal ausgespielt.
Wie brieflich angekündigt erwartete der zweimal gewesene Duumvir von Ostia die übrige Gesandtschaft jener Hafenstadt an den Stufen, die hinauf zum Palatin führten. Selbstredend hatte er sich zu diesem heutigen Termin besonders gut gekleidet und zurechtmachen lassen. Schließlich war es auch eine ausgesprochene Ehre, dass man dem neuen Kaiser in einer Audienz persönlich gegenübertreten dufte! So also wartete der aufgrund seiner kaum zu verleugnenden Nervosität und Aufgeregtheit leicht überpünktliche Dives in einer ihn auch als Angehörigen des Ordo Senatorius ausweisenden Aufmachung auf den amtierenden Duumvir Ostiensis Titus Helvetius Ocella, den gewesenen Duumvirn und Praefectus Ostiensis Iullus Cassius Hemina Maior, den Verwalter der ostiensischen Häfen Nero Sulpicius Cornuntus, sowie den ehrwürdigen Pontifex Vulcani der Hafenstadt, der dort in etwa die Position einnahm, die dem Pontifex Maximus in Roma zukam. Begleitet werden würden diese ebenfalls sicher besonders gut herausgeputzten Männer von sechs einfacher gekleideten Dienern, die in einer großen, schmuckvollen Truhe das Aurum Coronarium, das Kranzgeld zum Herrschaftsantritt des Cornelius, trugen.
Nachdem besagte Gesandtschaft aus Ostia eingetroffen war und man sich gegenseitig kurz begrüßt hatte, übernahm der Iulier gewohnheitsmäßig die Führung der Gruppe und schritt voran, die Stufen hinauf in Richtung des Wachpostens. Wie im Gänseflug folgten ihm in zweiter Reihe der amtierende Duumvir auf der linken, der Pontifex Vulcani auf der rechten Seite, während der alte Cassius und Sulpicius Cornuntus sich mit Plätzen in dritter Reihe begnügten. Mit drei Männern auf der linken und drei auf der rechten Seite bahnte sich kurz dahinter auch die nicht ganz leichte, weil gut gefüllte Kranzgeldtruhe ihren Weg hinauf, auf den politischen Gipfel der Welt."Salvete, Milites!", grüßte der Iulier an der Spitze bei den Wachposten angelangt ebenjene freundlich.
"Ich bin Marcus Iulius Dives und bilde zusammen mit diesen zehn Männern die ostiensische Gesandtschaft, die der erhabene Cornelius Palma Augustus heute erwartet.", stellte er sich und die übrigen Männer vor und ließ Ocella in Ergänzung dazu auch ihre gemeinsame Einladung vorzeigen. -
Avianus hatte seinen Posten an diesem Tag ein wenig abseits, unweit seiner Kollegen, die wohl gerade mit einem Neuankömmling beschäftigt waren. Nichts Besonderes, wenn man daran dachte, wie viele Leute gerade in letzter Zeit in den Palast gelassen werden wollten. Mehr oder weniger die Worte des Mannes mithörend, ließ ihn allerdings dessen Name neugierig werden. Er musterte den vermeintlich Fremden noch einmal, bevor er erst ein wenig zögerlich auf seine Kameraden zuging, weil er sich nicht einmal sicher war, ob er den Namen richtig verstanden hatte, nur um seine Schritte schließlich doch noch zu beschleunigen.
Das Gesicht des anderen Iuniers kannte er nicht, was aber nichts heißen musste. Er hatte immerhin nicht einmal seine nächste Cousine wiedererkannt.
"Salve… Iunius Silanus? Oder habe ich mich verhört?", fragte Avianus mit einem angedeuteten Grinsen und nickte einem der beiden Kameraden zu, der ihn erst fragend ansah, den Wink aber doch noch verstand und sich solange auf seinen Posten stellen würde. Er erinnerte sich tatsächlich an einen Vetter namens Silanus. Die sich stellende Frage war nur, ob er den richtigen Silanus vor sich hatte. "Doch nicht etwa ein Verwandter der hier in Rom lebenden Iunia Axilla… ?" -
Die wachhabenden Soldaten schenkten der sich nähernden Gruppe recht unschlüssige Blicke.
"Salvete", grüßte Avianus die Männer kollektiv, als der Iulius sich selbst und Anhang vorgestellt hatte. Die Einladung kontrollierte er nur kurz, es war nicht die erste, die er für die heutige Audienz in der Aula Regia zu Gesicht bekam, dann blickte er an dem Iulius vorbei zu der restlichen Gesandtschaft. "In Ordnung. Ich hoffe ihr habt Zeit."
Tatsächlich dauerte die Kontrolle aber gar nicht so lange, jedenfalls nicht so lange wie er erwartet hätte, vielleicht auch, weil er noch einen weiteren Soldaten, der in der Nähe war, dazuwinkte.
Schließlich wurde die ostiensische Gesandtschaft, wie sie der Iulier vorgestellt hatte, doch noch in die Aula Regia geführt. -
Zitat
Original von Aulus Iunius Avianus
Avianus hatte seinen Posten an diesem Tag ein wenig abseits, unweit seiner Kollegen, die wohl gerade mit einem Neuankömmling beschäftigt waren. Nichts Besonderes, wenn man daran dachte, wie viele Leute gerade in letzter Zeit in den Palast gelassen werden wollten. Mehr oder weniger die Worte des Mannes mithörend, ließ ihn allerdings dessen Name neugierig werden. Er musterte den vermeintlich Fremden noch einmal, bevor er erst ein wenig zögerlich auf seine Kameraden zuging, weil er sich nicht einmal sicher war, ob er den Namen richtig verstanden hatte, nur um seine Schritte schließlich doch noch zu beschleunigen.
Das Gesicht des anderen Iuniers kannte er nicht, was aber nichts heißen musste. Er hatte immerhin nicht einmal seine nächste Cousine wiedererkannt.
"Salve… Iunius Silanus? Oder habe ich mich verhört?", fragte Avianus mit einem angedeuteten Grinsen und nickte einem der beiden Kameraden zu, der ihn erst fragend ansah, den Wink aber doch noch verstand und sich solange auf seinen Posten stellen würde. Er erinnerte sich tatsächlich an einen Vetter namens Silanus. Die sich stellende Frage war nur, ob er den richtigen Silanus vor sich hatte. "Doch nicht etwa ein Verwandter der hier in Rom lebenden Iunia Axilla… ?"Verdutzt sah Silanus den jungen Prätorianer an, der zu ihnen hinzutrat und seinen Kammeraden ablöste. Er war ihm selbst nicht bekannt, schien jedoch Axilla zu kennen und ging für eine Palastwache sehr salopp mit dem neuen Besucher um. Doch Freundlichkeit hatte Silanus noch nie an jemanden gestört, daher lächelte er etwas verhalten und antwortete
"Ähm….. Ja, genau…. Iunius Silanus. Axilla ist meine Cousine. Kennst du sie?"
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Seine Ahnung hatte sich erstaunlicherweise bestätigt und er hatte hier offenbar tatsächlich seinen Cousin vor sich. Der ihn aber kein bisschen erkannte. Übel nehmen konnte er es ihm allerdings nicht, ihm war es genauso ergangen, stattdessen empfand er es als ziemlich amüsant.
"Ha! Noch mehr Zufall wäre es wohl nur gewesen, wenn ich der Wachposten hier gewesen wäre", meinte er erst mit einem überraschten Lächeln. Obwohl es mit Sicherheit köstlich gewesen wäre, seinen Verwandten noch ein wenig im Dunkeln tappen zu lassen, beschloss er, Silanus aufzuklären.
"Axilla ist auch meine Cousine, meine nächste. Mein Name ist Aulus Iunius Avianus", sagte er. "Schön dich zu sehen, Silanus. Ist lange her. Wie geht's?"
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