• Ich wusste noch nicht so recht. Eigentlich wollte ich meine Trauer alleine verarbeiten und mich gleich wieder in die Arbeit stürzen. Ich hatte immer noch dieses dubiose Attentat auf den vormaligen Proconsul aufzuklären und war keinen Schritt vorangekommen. Vielleicht würde mir ja dieser Fall den Kopf wieder frei machen. Folglich überlegte ich einen Moment und antwortete dann:


    "Ich denke nicht. Ich muss noch ins Officium und hab eine Menge Arbeit in die ich mich einarbeiten muss. Alles dringende Fälle höchster Sicherheitsstufe. Das Attentat auf den Proconsul..."


    Ich blickte ihn an und hoffte, dass er mich verstehen würde.


    "Ich komme dann nach..."

  • Commodus führte mich hierher, zum Familiengrab, zur letzten Ruhestätte meines Bruders Evodius.



    Commodus blieb etwas abseits stehen und liess mich alleine zur Grabstelle gehen....... ich stand davor und konnte es noch immer nicht glauben...... ich kiete nieder und begann mit Evodius zu sprechen "Evodius, mein kleiner Bruder Evodius..... warum? wieso? Wie haben soviel durchgemacht und immer überlebt..... und dann ertrinkst du? Das kann nicht sein......"


    Ich brach in Tränen aus, endlich, endlich konnte ich meiner Trauer Ausdruck verleihen......


    Eine Weile kniete ich noch da und murmelte vor mich hin...... dann stand ich auf "Wir sehen uns im Elysium, mein Bruder" und ging.


    Commodus wartete noch immer auf mich "Danke, Commodus, ich hätte noch eineiges zu besprechen, aber du verstehst, dass ich heute nicht mehr kann?!"

  • Es war gegen Abend. Am Himmel zogen einige Wolken auf. Niemand war mehr hier draussen unterwegs. Niemand bis auf eine, in einen Umhang gehüllte Gestalt. Diese ging langsam die Gräberstrasse entlang. In ihren Armen trug sie ein schlichte, schmucklose Urne.


    Sie erreichte ein Mausoleum über dessen Eingang der Name TIBERIA stand.
    Sie atmete einmal tief durch und öffnete dann die Tür. Sie hatte hier bereits alles vorbereiten lassen und musste die Urne nur noch absetzen und mit etwas Erde bedecken. Sie ging an die vorbereitete Stelle und stellte sie ab. Noch ein Mal dachte sie an ihre kleine Schwester, bevor sie eine Handvoll Erde auf die Urne warf.


    Nachdem sie mit allem fertig war, verliess sie das Mausoleum, verschloss die Tür und machte sich auf den Weg zurück in die Stadt.


    Der Mond schimmerte leicht durch die Wolken.

  • Die Prozession erreichte das Familiengrab der Gens Decima. Die Urne Proximus wurde beigesetzt. Speisen und Getränke wurden dem Verstorbenen für seine letzte Reise mitgegeben. Ein Teller, ein Löffel und ein Becher wurden ebenso hinzugestellt, so dass der Verstorbene an den Totenmahlen teilnehmen konnte.


    Anschließend nahm der Priester die ritulle Reinigung der Trauergäste vor, die er dazu mit Wasser besprengte. Als die Tropfen in Meridius Gesicht spritzten musste er sich zusammenreißen nicht zu weinen.


    Müde ging sein Blick zu seiner Schwester und zu Alessa. Die Verwandten blieben noch, das Volk kehrte nach Hause zurück.


  • Mit tränengeröteten Augen blickt Lucilla zurück.


    "Womit haben wir das nur verdient?" flüstert sie leise.


    Sie fröstelt und zieht ihren Mantel enger um sich, doch gegen die Kälte in ihr kann sie nichts tun. Sie würde sich am liebsten verkriechen, irgendwohin flüchten, weit fort von diesem Ort, weit fort von diesem Tag. Ihr Blick bleibt am Familiengrab hängen, wo sie doch erst vor kurzem den alten Proximus beigesetzt hatten. Es bricht ihr das Herz, dass sie bei den nächsten Parentalia nicht nur mit der Generation über ihr, sondern auch noch mit ihrem Cousin würden speisen.

  • "Ich weiß es nicht."


    sprach Meridius, trat auf sie zu und umarmte sie. Es war offensichtlich, dass sie fröstelte.


    "Ist Dir kalt?"


    fragte er dennoch besorgt und zog sie näher an sich.

  • Die bewegende Zeremonie hat Aemilias ganze Selbstbeherrschung gefordert, doch geholfen hat es letztendlich wenig. Sich fest auf die Unterlippe beißend ist sie zwar leise geblieben, doch als der Holzstoß schließlich angezündet wurde, gab es für ihre Tränen kein Halten mehr. Während sie sich immer fester an Livianus Hand festklammert, sind Aemilia die Tränen in stillen Strömen die Wangen hinabgeflossen. Hinter seiner Schulter versucht sie ihre Schwäche so gut es geht zu verbergen.
    Jetzt, im Gespräch mit den Verwandten, scheinen die Tränen endlich versiegt. Doch noch immer gilt Aemilias trauriger, leerer Blick dem Familiengrab, in welchem die Urne mit der Asche vor garnicht allzu langer Zeit verschwunden ist. Ihrem Verlobten dürfte sie seine Hand inzwischen ziemlich zerquetscht haben. Durch die Stimmen der anderen wieder halbwegs in die Realität gerufen, schaut Aemilia einigermaßen gefasst zu Meridius und Lucilla.
    "Ja..." bringt sie leise heraus, weiß allerdings selbst garnicht so recht, was sie damit meint.

  • Romanus hatte die ganze Prozession schweigend hinter sich gebracht und stand schließlich beklommen vor dem Familiengrab, in dem Proximus seine letzte Ruhe finden sollte. Hier lag auch seine Mutter begraben und der Junge hatte fast das Gefühl als wüsste sie, dass er hier war. Und doch war er froh, als sich die Verwandten ebenfalls wieder auf den Rückweg begaben. Dieser Ort war ihm unheimlich.

  • Nach einiger Zeit beginnt auch Aemilia zu frieren. Sie schmiegt sich eine Weile an Livianus durch die Rüstung unbequemen Körper, doch schließlich ist es Zeit zum Aufbrechen für die beiden. Sie verabschieden sich still von den anderen Trauergästen, umarmen die Verwandten noch einmal herzlich und machen sich ruhig und in sich gekehrt wieder auf die Rückreise nach Rom.


    Sim-Off:

    :wink:

  • Es kam ihr vor, als hatte sie das alles schon einmal erlebt. Jedenfalls in einer ähnlichen Art und Weise.


    Sie schritt, in einen schlichten Umhang gehüllt, die Gräberstrasse entlang bis sie das Mausoleum der Gens Tiberia erreichte. Sie trug einen kleinen Korb bei sich, in dem sie eine kleine Kanne des besten Tiberischen Weins und einige Opfergaben mitgebracht hatte.


    Sie öffnete langsam die Tür und trat in das Mausoleum ein. Sie brauchte einen Moment bis sich ihre Augen an das Dunkel gewöhnt hatten, doch ging sie danach zielsicher auf den kleinen Altar im Zentrum des Mausoleums.


    Sie schaute sich um und suchte nach dem Grab. Ihr Blick schweifte über die vielen Ahnen, die hier begraben waren und streifte auch die Stelle, an der sie ihre Schwester bestattet hatte. Dann fiel ihr Blick auf das Grab, welches sie gesucht hatte.


    Tausende Gedanken gingen ihr durch den Kopf. Gedanken an Publius und die Zeit, die sie früher gemeinsam verbracht hatten. Bevor ihre Wege sich trennten und sie ihn für Jahre nicht wieder sah. In einer Opferschale entfachte sie ein kleines Feuer, in dem sie dann nach und nach die Opfergaben darbrachte und so von den Göttern einen letzten Augeblick mit Publius und seine sichere Reise in das Elysium erbat.


    Sie schwieg und wartete einen Moment, bis die Gaben vollständig verbrannt waren. Dann ging sie an das Grab und kniete daneben nieder. Sie öffnete die Weinkanne und vergoss mit den Worten "Lass es dir schmecken." den Wein über das Grab. Sie lächelte leicht als sie plötzlich das Gefühl hatte, dass er da war. Er war nur schwach zu spüren, doch er war da.


    Plötzlich fing sie wie aus heiterem Himmel an ihm alles zu erzählen, was seit ihrem letzten Treffen passiert war. Auch von Helena erzählte sie ihm und mit besonderer Hingabe von der 'kleinen' Minervina. Sie musste lächeln als sie ihm erzählte, wie Minervina sie damals auf ihrer Verlobungsfeier angefallen hatte. Dann erzählte sie ihm von Lucius und dass sie das Gefühl hatte für ihn wirklich soetwas wie Zuneigung entwickelt zu haben. Sie erzählte ihm, wie sie Lucius kennengelernt hatte und sie musste lachen. Wer hätte damals gedacht, dass soetwas daraus werden würde.


    Doch dann erstarb ihr Lachen. Sie erzählte ihm unter Tränen von ihrer kleinen Schwester Nova, die sie vor gar nicht allzulanger Zeit hier begraben hatte. Auch von ihrer Krankheit sprach sie und von der Zeit, die sie ans Bett gefesselt war.


    Sie sass noch eine ganze Weile dort. Es mochten Stunden vergangen sein, als sie das Mausoleum wieder verliess, denn die Nacht brach bereits herein und sie nahm den Marsch nach Tarraco auf.

  • Iason hatte sich auf dem Weg überlegt, noch einmal zu Rias Grab zu gehen - wer wusste schon, wann er sie wiedersah?
    So verließ er die Stadt auf der Gräberstraße, vorbei an einem monumentalen Mausoleum, das den Tiberiern gehörte und vielen anderen. Zwischen zwei Mausoleen führte ein schmaler Trampelpfad, dem Iason folgte. Schweigend betrachtete er die Gräber, die Teils reich verzierte Grabsteine hatten, teils nur ein einfacher, grasbewachsener Hügel waren. Hier und da war auch ein frischerer Hügel zu sehen.
    So ging er weiter, bog ab, ging wieder ein Stück, bis er schließlich in der letzten Grabreihe zu einem relativ frischen Grabhügel kam. Er war schon eingesunken, aber man sah, dass er noch nicht zugewachsen war. Auf einer Holzlatte, die Iason angebracht hatte, stand "Turia" in griechischen Buchstaben.
    Beim Anblick des Grabes ließ der Sklave sich auf die Knie fallen und langsam, aber sicher bildeten sich Tränen in seinen Augen. Er hätte es nie erwartet, dass Turia so schnell von ihm ging, aber nun hatte sie es getan. Er hatte gedacht, er hätte es überwunden - aber er hatte nicht!
    Nach einer Weile stillen Weinens holte er aus seinem Bündel etwas Brot hervor und legte es auf das Grab. Zumindest so etwas ähnliches wie ein Opfer...
    Schließlich wandte er sich um und ging von dannen...



    Bis er zu den Mausoleen zurück kam. Dort stand plötzlich ein seltsamer Kerl - überaus hässlich, aber sehr kräftig gebaut.
    "Und, schön getrauert?" fragte er mit einem spöttischen Blick.
    Iason sagte nichts und versuchte, einfach weiterzugehen. Sicher ein Betrunkener...
    Doch der Typ packte ihn an der Schulter und sah ihn mit einem bösen Blick an
    "Wohin so eilig? Bist du auf Durchreise?"
    Iason nahm seine Hand und riss zu von seiner Schulter.
    "Ja, mein Schiff wartet!" sagte er mit hartem Ton.
    Ein Lächeln bildete sich auf dem Gesicht des hässlichen Kerls
    "Ausgezeichnet! Dann hast du sicher ein paar Sesterzen da! Gib sie mir, wenn du am Leben bleiben willst!"
    Iason war überrascht. Er hatte nicht damit gerechnet, auf dem Friedhof auf ein paar Banditen zu treffen.
    "Lass mich in Ruhe!"
    Er ging einfach weiter, um das Mausoleum herum. Doch dann blieb er stehen: Vor ihm bauten sich zwei andere Männer auf. In der Hand hatten sie Dolche. Hilferufen würde nichts nützen - die Stadt war ein ganzes Stück entfernt! Nun war er eingekesselt, denn der Bandit hinter ihm war ihm gefolgt und hatte einen schweren Knüppel gezogen.
    "So, Freundchen, jetzt her mit dem Bündel!" fuhr er Iason mit einem bösen Grinsen an.
    Der Sklave wusste nicht, was er tun sollte. Die Männer waren in der Überzahl und bewaffnet. Er hatte keine Chance. Also nahm er langsam sein Bündel und reichte es einem der Männer.
    In diesem Augenblick erschien ein vierter Mann. Er machte den selben, abgerissenen Eindruck wie die andern, doch er kaute genüsslich an einem Stück Brot. Es war das Brot, das Iason für Ria geopfert hatte!
    Er sagte
    "Hey, Jungs, der Typ müsste gleich...ob, da ist er ja schon!"
    Das ließ Iason die Kontrolle verlieren. Er packte das Bündel und mit dem Schrei
    "Das gehört Ria!" stürzte er sich auf den Brotesser und schlug ihn mit der Faust ins Gesicht. Ein Schmerz durchzuckte seine Finger, dann den Arm, als die Faust auftraf und das Nasenbein seines Gegenübers in Brei verwandelte. Blut schoss hervor und ein Schrei entfuhr dem Späher der Banditen.
    Dann reagierten die anderen: Der Knüppelträger versuchte, Iason bewusstlos zu schlagen, doch traf er die Schulter, so dass er ihm fast das Schlüsselbein brach. Die anderen kamen hinzu und stießen Iason die Dolche in den Rücken. Erst in die Lunge, dann auch weiter unten in die Nieren und den Magen.
    Tödlich verwundet ging Iason zu Boden, der heftig blutende Brotesser trat ihn mit aller Gewalt an die Schulter, die der andere Bandit verletzt hatte, während er mit den Händen seine kaputte Nase verdeckte. Iason schrie auf, als der Schmerz ihn wie ein Blitz durchzuckte.
    "So, du Held, verrecke!"
    sagte der Knüppelträger, während er Iasons Bündel aufhob und die beiden anderen ihrem Kameraden halfen. Dann gingen sie weg...


    Iason blieb auf dem Bauch liegen. Bei jeden der immer schwerer gehenden Atemzüge hörte er ein leichtes Pfeifen, als die Luft durch die Einstichlöcher entwich. Doch nach kurzer Zeit war sein Atem stark abgeflacht. Er spürte Atemnot, bekam Panik. Doch dann sah er plötzlich einen Tunnel und an dessen Ende stand Ria und winkte ihm zu.
    "Ich komme!" formten seine Lippen, doch es kam kein Ton heraus. Stattdessen hauchte er seinen Geist aus...


    Sim-Off:

    bitte die ID Iason auf IN ELYISIO stellen!

  • Glabrio führte sein Weg auf die Gräberstraße. Er hatte hier nichts besonderes zu erledigen, aber er genoß die Atmosphäre zwischen den pompösen Gräbern und Mausoleen. Es war ruhig nur einige Vögel sangen und die Sonne ging langsam am Horizont unter. Da alle Gebeine ordentlich vergraben oder hinter dicken Steinen lagen, stank es nicht unangenehm. Glabrio setzte einen Fuß vor den anderen und dachte darüber nach, wie die letzten Tage gewesen waren und wie es mit ihm und seinem Auftrag weiter gehen sollte. Es musste etwas passieren. Doch er sah keine Möglichkeit, ohne dass er im Gefängnis landete oder zumindest seine Jobs verlieren würde.


    Plötzlich stieß er mit dem Fuß gegen etwas weiches und ein fauliger Geruch von Aas stieg ihm in die Nase. Erschrocken starrte Glabrio auf den Boden vor sich und konnte seine Augen nicht mehr von dem wenden was er sah.
    Vor ihm lag eine brutal hingerichtete Leiche in der schon die Maden angefangen hatten ihre Arbeit zu tun. Ihm entwich ein Schrei. Für einen kurzen Moment wollte er weglaufen, doch seine Beine blieben einfach stehen.
    Nach einer ganzen Weile, in der er reglos gestanden hatte, beugte er sich nieder und versuchte etwas Näheres zu erfahren.
    Das erste was ihm in die Augen fiel, waren eindeutige Messerspuren. Das war Mord gewesen. Die Stiche waren so kräftig und an solchen Stellen ausgeführt worden, dass Glabrio trotz des gekappten Ohrs eines Sklaven nicht auf Selbstmord schließen wollte und konnte.
    Als nächstes versuchte er das Gesicht zu erkennen, was nicht leicht war, denn es war schon recht verwittert vom Wetter und den Tieren des Todes.
    Plötzlich dämmerte es Glabrio: Vor ihm lag niemand anderes als Iason, der Haussklave seines Bruders! Wieder entfuhr ihm ein Schrei. Noch einmal versicherte er sich, dass eine Täuschung ausgeschlossen war.
    Dann kniete er nieder und sprach ein stilles Gebet. Anschließend machte er mit dem Finger ein seltsames Zeichen auf die Stirn des Toten und stand hastig auf zum Gehen. Er musste irgendwo Vigilen herholen. Hoffentlich gab es mittlerweile welche in Tarraco.

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