- Officium XXV

  • "Sei mir gegrüßt Lysias!"


    Mercator verneigte sich.


    "Eine Einladung zur einer Audienz sagst du. Dürfte ich diese mal sehen? Nur reine Formalität! Ihr wisst ja wie das so ist."


    Mercator lächelte die beiden freundlich an.

  • Mercator schaute sich das Schriftstück genau an.


    „Ja, dass ist das Siegel des Kaisers. Dieses Schreiben wurde von der kaiserlichen Kanzlei verfasst.“


    Er kratzte sich am Kopf.


    „Merkwürdig, dass ich nichts davon gewusst habe? Immerhin gehen diese Schreiben alle über meinen Tisch?!“


    Dann gab er es Lysias zurück.


    „Naja, es wird wahrscheinlich vor meinem Dienstantritt am Hofe geschrieben worden sein. Natürlich werde ich sofort nachsehen, ob der Kaiser dich empfängt. Bitte folgt mir.“



    Sim-Off:

    Meine Herren! Ich lasse das dieses eine Mal durchgehen. Egal ob es vorher SIM-OFF mit dem Kaiser abgesprochen wurde oder nicht! Ich hoffe ihr versteht mich nicht falsch, aber sonst könnte sich jeder so ein Schreiben zusammenbasteln um so, einfach und schnell zu einer Audienz beim Kaiser zu kommen. Schreiben der kaiserlichen Kanzlei können nur deren Mitglieder erstellen. Und so soll es ja sicher nicht sein. Beim Nächsten wird dies als Fälschung angesehen!

  • Ich wartete hinter dem Legatus Augusti bis der Magister Officiorum die Tür öffnete. Der Magister schien gerade beschäftigt zu sein, jedenfalls dauerte es eine Weile bis jemand die Tür öffnete und so fragte ich den Legatus Augusti in einer dezenten und zurückhaltenden Art:


    "Was ist eigentlich mit dem Caesar Augustus ? Ich meine, weswegen ist er unpäßlich wie Ihr es sagtet ?"

  • "Ich weiß es selbst nicht, aber jeder von uns hat Tage, an denen er einfach nur unpäßlich ist" ;)


    Als ich Mercators Stimme hörte, trat ich ein.


    "Salve, Mercator. Lysias, den Gelehrten, kennst du schon, nicht wahr? Wir haben uns ein wenig unterhalten über seine Möglichkeiten hier am Hofe und wir hatten eine durchaus Idee... Ich schlug vor, Lysias solle den Redenschreibern des Kaisers unter die Arme greifen, speziell die kleinen Auftritte und Aufgaben ein wenig interessanter zu gestalten.
    Dazu muß er natürlich informiert werden wann seine Hilfe gebraucht wird, und da kommst du, lieber Mercator, ins Spiel. Du verstehst schon worauf ich hinauswill?"

  • "Ja, so meinte ich das. Übrigens, noch kurz etwas Anderes. Hast du schon Kontakt mit dem Scriba des Pontifex Maximus in Kontakt gesetzt? Bezüglich der religiösen Verpflichtungen unseres Kaisers, die müssen wir unbedingt in dessen Kalender festhalten. Solltest du es noch nicht getan haben, erledige das umgehend. Der Scriba verweilt in Tarraco, soviel ich weiß, entsende einfach einen prätorianischen Meldereiter."

  • „Ich habe einen Brief an das Officium des Rex Sracorum geschrieben. Habe aber bisher noch keine Antwort erhalten.“


    Mercator dachte kurz nach.


    „Der Scriba währe natürlich auch eine Möglichkeit um an diese Informationen zu gelangen, aber ich habe bisher noch keinen Meldereiter von den Prätorianern zugeteilt bekommen, der die kaiserliche Post überbringen könnte?!“

  • "Ich werde mich darum kümmern... Ich lasse euch beide jetzt alleine, Mercator, kläre auch bitte ob wir eine Unterkunft für ihn haben. Vielleicht möchte er gar im Wohntrakt seines ehemaligen Schülers Quarto leben? Nun, wie gesagt, klärt euch ab."


    Ich wollte mich schon verabschieden..


    "Achja, die Bezahlung. Eine Pauschale pro Rede scheint mir angemessen, das Weitere kann der Rationalis veranlassen. Ich für meinen Teil muß weiter und verabschiede mich nun. Valete bene." :)

  • „Gut, dann würde ohnehin nur der Domus Aeliana in Frage kommen. Aber über die Räumlichkeiten dort habe ich keine Entscheidungsgewalt. Da müsstest du mit Praefectus Augusti Aelius Quarto sprechen. Du könntest schauen, ob er in seinem Officium ist und das gleich mit ihm abklären.


    Was die Sache mit den Reden betrifft, werde ich dich holen lassen, wenn der Kaiser eine Rede benötigt.“


    Mercator stand auf.


    "Kann ich sonst noch was für dich tun?"

  • Wieder kehrte ich zu Mercators Officium zurück, ich ahnte schon, daß dies künftig des Öfteren der Fall sein würde. Die Türe stand offen, offenbar war der Magister Officiorum im Begriff Lysias zum nächsten Büro zu schicken. Hoffentlich überlebt der alte Grieche die Bürokratie des Kaiserhofes dachte ich amüsiert und trat sachte an die Türe klopfend ein.


    "Mercator, da wär noch was. Der Quinqatrus wurden angekündigt, es werden Munera veranstaltet. Ich habe mit Prätor Agrippa schon darüber gesprochen, es wird Schaukämpfe in den Provinzen und einen großen Munus im Collosseum geben. Jemand muß sich um die einhergehende Werbung kümmern, das Volk will informiert sein. Kümmere dich bitte darum, vielleicht kann uns unser Freund Lysias hier schon behilflich sein."

  • "Ich denke, daß ich zwar nicht dazu befähigt bin, Werbung für römische Religionsfeste zu plakatieren, aber wenn es der Wunsch des Imperators ist, werde ich das gerne tun. Bis wann soll ein Entwurf vorliegen ?"


    Irgendwie war ich am zweifeln, ob diese römische Bürokratie das richtige war. Es war alles sehr ungewohnt. An die Betriebsamkeit und den Ablauf dieses riesigen Beamtenapparates mußte ich mich erst noch gewöhnen. Formalia interessierten mich nie wirklich.

  • "Keine Zeit mehr für Entwürfe, es ist ja nur ein simpler Aufruf. Wir haben provinzielle Schaukämpfe und einen großen Munus im Collosseum. Die Spiele gehen vom 20. bis 23.03.. Hm, das ist schon das wichtigste..
    Lasst die Wände an den Märkte und am Forum mit einem knappen Text beschreiben. Du, Mercator trägst dann dafür Sorge, daß Meldereiter den Wortlaut kopieren und in die Provinzen überbringen."

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