An den Senat von Rom
zH des ehrenwerten Consuls Lucius Aelius Quarto
Quirites!
Hispania ist ein sanftes, ruhiges Plätzchen für all jene, die sich etwas Freiraum von der Hektik des politischen Lebens in Rom erholen möchten. Das erklärt auch die lange Absenz meiner Berichte. In den vergangenen Wochen und Monaten war ich vor allem bestrebt, die lokale Verwaltung zu stärken und deren finanzielle Gebarung zu überprüfen. Sieht man von einigen schwarzen Schafen ab, ist es mir ein wahres Vergnügen, den ehrenwerten Senatoren mitteilen zu dürfen, daß die Finanzlage in Hispania sich außerordentlicher Entwicklung erfreut, die Zahlungen nach Rom daher in gewohntem Ausmaß getätigt werden können. Lediglich die Olivenernte ist von einem Rückgang betroffen, was allerdings auf eine vielfache Beobachtung zurückzuführen ist, in welchem die verschiedenen Olivenbauern ihre alten Bäume gegen junge ersetzten, die jedoch erst in ein paar Jahren die volle Ernte erbringen werden können.
Dies ist jedoch mitnichten der einzige Grund dieses Briefes. Vielmehr möchte ich den Senat daran erinnern, daß meine Amtszeit sich nun dem Ende zuneigt. Wenn der ehrenwerte Senat mir weiterhin sein Vertrauen ausspricht, so werde ich auf eine dementsprechende Antwort warten. Sollte der Senat meinem zukünftigen Nachfolger das Mandat über Hispania aussprechen, so bitte ich ebenfalls um Nachricht, um meinem Nachfolger einen würdigen Empfang bereiten zu können.
Mögen die Götter nie an unserer Treue zweifeln.
M. Vinicius Hungaricus