Domus Aeliana - Oecus

  • "Hey, Archias, altes Haus! Danke für die Einladung, ich bin wohl ein bisschen spät dran."Aber dafür hab ich dir auch was wirklich nettes mitgebracht!" polterte Ahala frohgemut in den Raum hinein und war schon fast bei den Klinen angelangt, als bei seinem Gehirn endlich die Nachricht ankam, dass er sich mitnichten in der erwarteten Herrenrunde befand. Oh nein, es waren sogar drei Damen anwesend, und zwar Damen im wirklichen Sinne des Wortes, ganz im Gegensatz zu dem Exemplar, das im bei der Ausarbeitung seines Mitbringels geholfen hatte....
    Hätte er im Vorfeld mal ausnahmsweise ein bisschen nachgedacht, dann hätte ihm eigentlich auch klar sein müssen, dass bei einem verlobten Gastgeber die Anwesenheit einer Verlobten nicht ganz so unwahrscheinlich war. Aber leider war das nicht geschehen, und so stand Ahala nun, den zusammengerollten "Rundum-Wohlfühl-Deluxe-Gutschein" seiner speziellen Freundin Parysatis in der bereits ausgestreckten Hand vor der versammelten Gästeschaft des Aeliers und bekam nur noch ein einigermaßen dümmliches Grinsen und ein paar gekrächzte Worte heraus.


    "Salve, Centho, lange nicht mehr gesehen! Und... ähm..., salvete die Damen. Ich bin Tiberius Ahala, freut mich eure Bekanntschaft zu machen." Verdammt, und wie ging es jetzt weiter? Verschwinden lassen konnte er die Schriftrolle nicht mehr, aber mit etwas Glück war Archias ja geistesgegenwärtig genug und ließ sich irgendetwas einfallen.

  • Nun da es keine Einwände gab (gut was sollten sie auch sagen) war ja alles geklärt und hungern mussten sie sicher auch nicht nur weil eine mehr mit essen würde.
    Centho war positiv über Ahala´s Anwesenheit überrascht sie hatten sich länger nicht gesehen. Aber was hatte er den da in der Hand bestimmt eine seltene Schrifft von Lucius Annaeus Seneca oder Publius Ovidius Naso, na ja er würde es sicher gleich erfahren.


    „Salve Ahala wir haben uns ja lange nicht gesehen.“

    Genau genommen seit der Hochzeit nicht das war zwar erst vor ein paar Tagen. Aber an den Abend waren seine Erinnerungen ehr dunkel bis auf das das hinter der geschlossenen Schlafzimmertür geschehen war. :D
    Er nahm auf einer Kline zwischen Imperiosus und Archias Platz auch wenn es ihn etwas störte nicht neben Calli zu sitzen fand er es eine gute Idee sich zu den Männern zu setzten.



    [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/albums/uu347/Kaysepunkt/iulia2.jpg]
    TUTOR - IULIA CORONA
    SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA

  • Merula nickte den hinzustoßenden Männern und Frauen freundlich zu, als Archias sie untereinander vorstellte. Bislang kannte er keinen davon, nur die Begegnung mit dem Flavius hatte auch er nicht vergessen: "Natürlich erinnere ich mich, Piso. Ich meine, ich habe damals alles in Wein umgesetzt. Hast du dich mittlerweile für einen Rennstall entschieden. Ich hoffe doch für die Richtigen." Wenn Merula sich nicht täuschte, hatte sich Pisos Begeisterung für Wagenrennen damals zumindest noch in engen Grenzen gehalten.
    "Was macht eigentlich die Fischzucht? In Alexandria habe ich leider keine Gelegenheit mehr, Fisch aus deinem Betrieb zu erwerben!" setzte er noch hinzu.
    Er selbst hatte sich immer noch nicht entschieden, ob er neben seiner Beschäftigung beim CP noch ein zweites Standbein aufbauen sollte. Im Grunde verschob er derartige Überlegungen immer in die ferne Zukunft.


    Dann begutachtete auch der Iunier die Sonnenuhr mit den interessierten Blicken eines Nichtkenners. Deswegen hielt seine Neugier bezüglich des unförmigen Dinges auch nicht allzu lange.
    Eigentlich wollte er ja auch warten, bis sich alle Damen der Runde einen Platz ausgesucht hatten, doch da ihm das alles zu lange dauerte, änderte er seine Meinung und ließ sich auf einer der Liegen nieder, seinen Becher in der Hand.

  • Interessiert blickte die junge Iulia den Römer Ahala an, der gerade irgendwie versuchte, nicht peinlich aufzufallen. Es war ihr schleierhaft, warum dies so war, da sie an dieser Schriftrolle auch bei genauerem Hinsehen nichts ungewöhnliches erkannte, dass dieses Verhalten erklärte.


    Deswegen lächelte sie nur ein wenig unsicher. "Es ist mir eine Ehre, Tiberius Ahala." sagte Corona zu dem jungen Mann mit dem charmantesten Lächeln, das sie wahrscheinlich jemals zu stande gebracht hatte. "Mein Name ist Iulia Corona. Ich bin Centhos Cousine. Außerdem ist er mein Tutor."


    Dann machte sie es sich auf einer der Klinen bequem und hoffte, dass die Ehefrau ihres Cousins in ihrer Nähe Platz nehmen würde, da hier ihrer bescheidenen Meinung nach zu urteilen viel zu viele Männer anwesend waren.


    Wenn diese erst einmal mit Wein versorgt waren, würde sie sicherlich zwischendurch so tun müssen, als hätte sie keine Ohren, keine Augen und vor allem keinen Mund. Da sie dies allerdings bereits in Germanien gelernt hatte, würde es ihr sicherlich nicht besonders schwer fallen. Sie wollte einfach nicht negativ auffallen und so unauffällig wie nur möglich schön aussehen, damit sie ihren Cousin und dessen Ehefrau Calliphana nicht bloß stellte.

  • »Äh, nö, das nicht...« sagte Caius schnell. Axilla rettete die Situation dann irgendwie, und zwei Sklaven machten sich auch gleich auf den Weg, um noch eine cline reinzuholen, weil ja jetzt neun gebraucht wurden statt acht. Ein dritter schob ein wenig die Liegen rum, auf denen noch keiner saß oder lag, um ein bisschen mehr Platz zu machen für die zusätzliche, die grad reingeholt wurde. Wobei, Moment, das war gar keine Liege, sondern...


    »Oh wau«, machte Caius, als das Geschenk von Imperiosus enthüllt wurde. Das war ihm ja fast schon peinlich. Imperiosus hatte ja nur von der Verlobung wissen können, und da schon eine Sonnenuhr.... Wau. Caius stand gleich mal wieder auf und ging näher an das schicke Teil ran. Mit dem Zeigefinger fuhr er durch die Vertiefung eines Schnörkels und bestaunte die Götterabbildungen vorne. Und dann sah er den Zeiger und grinste seine Frau an.
    »Hah, guck mal, A wie Axilla!« freute er sich. Dann sah er Imperiosus an. Axilla knautschte ihn grade, und als sie fertig war, tätschelte Caius ihm die Schulter.
    »Danke, Mann. Das ist echt ein tolles Teil.« Und sie konnten sich sogar aussuchen, wo sie das hinstellten, denn Quarto war ja gerade gar nicht da!
    »Hast hast denn du da eigentlich?« wollte er dann von Axilla wissen und zeigte auf das Bild auf der Sonnenuhr, das Axilla da hingelegt hatte.


    »Äh, ja, genau, alle Mann setzen«, kommentierte Caius Axillas Aufforderung.
    »Und alle Frau natürlich auch«, fügte er hinten dran und legte Axilla eine Hand auf den Rücken. Er selber setzte sich dann wieder da hin, wo er eben schon gesessen hatte. Und dann kam Ahala reingeschneit und Caius sprang wieder auf.
    »Cel...ach verdammt, Ahala!« grüßte Caius. Was hatte der verrückte Spinner auch so einen beschissenen Namen aussuchen müssen. Konnte sich ja keiner merken! Caius ging auf ihn zu und klopfte ihm kurz auf die Schulter. Natürlich war klar, dass er die Aufmerksamkeit direkt auf die Rolle lenkte, statt von ihr weg.
    »Na gut, dann sei dir verziehen. Was ist es denn? Hast du mir nen Liebesbrief geschrieben?« Caius lachte keckernd und grinste den Tiberier dann an. Nur am Rande hörte er Merulas Frage. Klar hatte sich Piso entscheiden! Was gab's da auch groß zu entscheiden, immerhin waren sie alle im Herzen blau! Abwartend sah er Ahala an. Geschenke waren toll.


    :D

  • Calliphana erkannte schnell, dass wenn es um Feste ging, die Ehefrauen immer öfter als Begleitperson schon mehr als natürlich waren. Als sie noch nicht verheiratet war, da konnte sie entweder mit einen ihrer Freundinnen gehen, oder mit ihrer ehemaligen Vermieterin, oder nach Wahl mit Centho. Aber das war das erste Mal wo es selbstverständlich war, dass sie zusammen hingehen würden, nur in Begleitung des anderen. Natürlich war Corona nun auch mit von der Partie, so langsam war es auch Zeit sie mit der Gesellschaft in Berührung zu bringen. Ohne ihre Mutter, versteht sich.


    Wie konnte eine Person nur so verbittert und mürrisch sein? Also ihre Mutter war nach dem Tod ihres Vaters nicht so gewesen. Und es war eine Liebesehe, also könnte man denken, sie hätte noch mehr Trauer und Schmerz empfunden, als eine Frau die nur so verheiratet wurde. Ihre Mutter lebte aus Erinnerungen an ihren Mann, und dessen Liebe. Das stimmte sie immer in gute Laune, wenn sie die alten gemeinsame Plätze aufgesucht hatte, wo sie sich immer zu einem Rendezvous getroffen haben. Aber dieser Matrone war so gar nicht mehr zu helfen.


    Deswegen war es um so schöner ein Abend ohne ihr Gegacker. Sie wurden von den Gastgebern sofort herzlich empfangen und schon Mitten im Geschehen.


    "Salve Archias, Axilla, schön euch zu sehen! Schön auch mal bei euch Gast zu sein. Ihr habt es wundervoll hier, ich beneide euch um diese wunderbaren Wandteppiche. Ihre Muster sind einfach mitreißend, zum Phantasieren verlockend!" So begrüßte sie das Paar und bestaunte dabei die Einrichtung.


    Die Gäste des Paares kamen aus alle Richtungen auf sie zugeströmt, ihr kam es vor als wäre hier jeder mit jedem verwandt oder wenigstens verschwägert. Ein Pompeia kam daher und begrüßte seine Familienmitglieder. Corona schien er von früher zu kennen, diese machte aber einen verzweifelten Gesichtsausdruck und wusste nicht so genau, worüber der Mann sprach.


    Zwei Sekunden später war auch schon Flavius Piso neben ihnen und grüßte erstmal herzlich alle.


    "Salvete ihr beiden, freut mich euch kennen zu lernen." Da Calliphana nicht mehr genau wusste, ob Centho sie damals einander vorgestellt hatte in der Casa Iulia, als sie die Pompeier zum Essen einlud stellte sie sich doch nochmal vor. Und bei Piso war sie sich auch nicht mehr ganz sicher. Sie kannte sein Gesicht, seinen Namen auch, aber woher?! "Mein Name ist Furia Calliphana, und Corona scheinst du ja von früher zu kennen, etwa aus Kindertagen?"


    Corona flüsterte ihr dann was zu, was sie leicht schmunzeln ließ. Das konnte sie doch nicht unbeantwortet lassen, sie flüsterte zurück.


    "Du fühlst dich unbehagen? Glaub mir, nach einer Weile macht dir sowas nichts mehr aus! Ich lebe hier schon mein Leben lang und kenne gerade die Hälfte der Menschen, die hier sind!" Sie grinste breit. "Aber keine Sorge, wir suchen uns eine gemütliche Kline und ich versuche dir einige Dinge zu erklären, wer hier wer ist und was man über die wissen muss." Sie zwinkerte ihr zu und widmete sich dann den anderen.


    Der junge Tiberier mit seinem unwiderstehlichem Charme hatte sie gerade eben begrüßt. Dieser Charme war allerdings etwas ins Schwanken geraten. Er wirkte irgendwie nervös...


    "Salve Ahala, schön dich zu sehen. Ich hoffe du hast dich bei unserer Feier gut amüsiert."

  • Mein Gesicht war von einem breiten Grinsen geziert denn scheinbar war ich, zumindest im Moment noch, der einzige der sofort auf Anhieb erkannte was der soeben eingetroffene Tiberier da verschenkte ... doch Centhos Frau hatte ihn sofort meiner Aufmerksamkeit entrissen, denn als wohlerzogener Römer wandte ich mich gleich nach ihrer Frage wieder zu ihr um und schenkte ihr ein charmantes Lächeln ...


    "Ja ganz richtig, ich war vor einigen Jahren mal mit meinem Vater und meinen Brüdern bei ihrem Vater und ihrer Mutter zu Besuch, schon da war sie ein ausgesprochen kluges Kind!"


    Dann fiel mir auf das scheinbar noch eine Kline fehlte nun da noch ein paar mehr Gäste gekommen waren als scheinbar erwartet worden waren, also zog ich mir einen Sklaven heran und wandte mich kurz von den anderen ab um ihm etwas ins Ohr zu flüstern ...


    "Kannst du nicht zählen oder willst du deine Herren bloßstellen? Du solltest schnellstens noch ein paar Klinen herbei schaffen!"


    Meine Stimme war leise und zornig, aber meine Gestik war freundlich, schließlich wollte ich niemanden bloßstellen, immerhin sollten die Gastgeber weiterhin das Geschenk bewundern können und Sklaven sollten nunmal arbeiten ... dafür waren sie ja nunmal da ...


    "Schön das es euch gefällt, ich hatte schon Sorge der Künstler würde nicht rechtzeitig fertig werden, doch manchmal sind die Götter eben besonders gnädig!"


    Wandte ich mich schließlich wieder an die anderen Gäste, den Sklaven wieder völlig ignorierend ...

  • Piso war recht dankbar, dass die Aufmerksamkeit von ihm auf die Sonnenuhr gelenkt wurde. Er ließ sich auf seine Kline sinken und betrachtete die Sonnenuhr. Sie war sehr schön, Imperiosus hatte halt Geschmack. Er lächelte ein wenig, traumverloren. Er fühlte sich immer noch ein wenig schlecht un verloren. So hatte er sich nicht das Fest vorgestellt bei Archias‘ Geburtstag. Aber so war es nun mal halt jetzt. Er nippte am Wein umher, da betrat jemand den Raum – Tiberius Celsus, wenn er sich recht erinnerte. Oder halt, hieß der jetzt Ahala? Wieso denn dies? Piso schob es einfach auf sein Gedächtnis, genau so wie bei der Frau mit dem roten Haar, und lächelte nur freundlich. “Salve, Tiberius... Ahala.“ Ahala. So ein idiotischer Name wäre ihm doch im Gedächtnis geblieben. Klang wie eine Mischung aus Aha und Sodala. Dass der Name Piso auch nicht so vorteilhaft klingen mochte, den Gedanken schob der Flavier beiseite. Ein wenig war er doch eingeschnappt, dass der Tiberier ihn von allen nicht begrüßt hatte. Aber vermutlich war das wohl deswegen, weil Piso sich heute besonders unscheinbar machen wollte.
    Immerhin schien wenigstens Merula von ihm Notiz zu nehmen. Piso lächelte leicht, als dieser ihm antwortete. “Sehr gut! So ist es richtig!“, meinte er zufrieden. Wein war immer gut. “Rennstall? Nun...“ Er blickte flüchtig zu Archias hin. “Ich bin sozusagen für die Blauen... zwangsrekrutiert worden.“ Er grinste.
    “Die Fischzucht geht halbwegs. Ich denke, in Zeiten wie diesen muss man dankbar sein, wenn ein Betrieb kein Minus einfährt. Dass du dich noch an meine Fischzucht erinnern kannst, wundert mich doch. Gutes Gedächtnis, Merula!“ Sein Lächeln wurde breiter.
    Er war etwas erleichtert, dass sich die Furia, denn so hieß sie, Furia Calliphana, ihm auch noch vorstellte. Also kannte sie ihn auch nicht. Das war gut. Er nickte ihr leicht zu. “Die Freude liegt ganz auf meiner Seite, Furia Calliphana.“ Er sprach sie lieber ein wenig zu förmlich an, nicht dass er was falsch machte.
    Imperiosus war offenbar sehr zufrieden, dass Archias und Axilla ihr Geschenk so goutierten. Nun, es war auch eine schöne Sonnenuhr. Wer würde damit nicht zufrieden sein? Piso fasste innerlich den Entschluss, sich auch eine solche zu kaufen. Da fiel ihm was ein.
    Er beugte sich zu Archias. “Tut mir Leid, dass ich kein Geschenk für euch habe... aber naja, du weißt schon.“ Er sprach eher leise, ganz im Gegensatz zu den Krachmachern rund um ihn.

  • Corona war wirklich dankbar, dass sie wenigstens Calliphana an ihrer Seite wusste. Die vielen fremden Männer um sie herum, sorgten tatsächlich für ein wenig Unbehagen und die Frau ihres Cousins hatte dies richtig erkannt.


    "Ich hoffe du hast recht, Calli. - Sag mal, dieser Ahala, wie alt ist der eigentlich? Er wirkt beinahe niedlich mit seiner nervösen Art. Hat er etwas angestellt?" wandte sie sich an die geringfügig ältere Römerin. Sie bekam mit wie Imperiosus leise mehr Klinen anforderte und dann weiter auf die Sonnenuhr zu sprechen kam.


    Sie kam sich nun beinahe schäbig in ihrem wasserblauen Traum aus Seide mit dieser schmucken Stickerei vor, obwohl diese doch so wunderbar ihre natürliche Schönheit unterstrich. Es waren hier so viele wichtige Leute und sie war eine der wenigen Frauen und konnte nichts anderes, als sich an die Frau ihres Cousins und Tutors zu halten, weil sie im Moment fast ein wenig Angst vor den ganzen fremden Männern hatte. "Pferderennen?" weckte plötzlich Piso ihr Interesse. "Ich mag Pferde."


    Ihre braunen Augen begannen zu strahlen. Eigentlich untertrieb sie total. Sie liebte Pferde und Calliphana und Centho hatten ja mitbekommen, dass sie lieber nach Rom geritten war als neben ihrer Mutter auf dem Wagen zu sitzen und erst vor den Toren Roms aus dem Sattel gestiegen war, um neben ihrer Mutter auf dem Wagen durch Rom zu fahren.

  • Na toll, jetzt hakte er auch noch nach....Ahala seufzte innerlich auf und unterdrückte den Impuls, Archias vors Schienbein zu treten, um ihn ein wenig für die delikate Situation zu sensibilisieren.
    Anderseits bot die die als Scherz gemeinte Frage vielleicht auch ein winziges Schlupfloch...


    "Öhm ja, genau." sagte er daher schnell und drückte dem Aelier mit einem Grinsen die Schriftrolle in die Hand."Seit unserem Ausflug in die Su...äh sugumbrische Kneipe drüben am Markt hab ich dich so ins Herz geschlossen, dass ich dir zu Ehren ein kleines Gedicht verfasst habe. Aber das musst du natürlich allein lesen, schließlich sind es meine ersten Schritte in die Welt der Poesie und würden mich vor allen Anwesenden furchtbar blamieren." Ahala garnierte seinen Wortschwall mit einem eindringlichen Blick hinüber zu Archias und wandte sich dann erstmal wieder den anderen Gästen zu.


    Das Lächeln der hübschen Iulia wurden mit der ebenso strahlenden tiberischen Variante erwidert und dann Centhos rothaarige Verlobte (oder war sie schon seine Frau?) begrüßt.


    "Salve, liebe Furia Calliphana. Oja, ich hab mich auf eurer Verlobungsfeier bestens amüsiert. Hast du Centho, das alte Schlitzohr, eigentlich schon geheiratet?" Ob die beiden auch die liebreizende Sergia mitgebracht hatten? Ahalas Blick ging kurz über die übrigen Anwesenden, konnte die blonde Chaerea jedoch nicht entdecken. Dafür entdeckte unter den Männern doch noch ein bekanntes Gesicht. "Salve, Flavius Piso. Freut mich, dass wir uns mal wieder treffen." Kam es ihm nur so vor, oder hatte der Flavier damals beim Wagenrennen einen deutlich besser gelaunten Eindruck gemacht? Ahala nickte jetzt auch schnell noch den beiden Männern zu, die er bislang noch nicht namentlich kennengelernt hatte und lächelte die unbekannte Dunkelhaarige an, die seit seinem Eintreten noch nichts gesagt hatte. Ob das Archias Verlobte war? Oder gehörte sie zu einem der anderen drei Männer?

  • Ein Gedicht? Axilla war jetzt schon neugierig. Vor allem, warum schenkte er nur Archias ein Gedicht? Überhaupt, warum schenkte er einem Mann ein Gedicht? Kurz hatte Axilla einen blitzartigen Gedanken und sah kurz etwas fragend zwischen Ahala und Archias hin und her, grinste dann aber nur und tat es ab. Was mit dem Tiberier war, konnte sie nicht wissen, aber ihren Mann schätzte sie doch anders ein.
    “Ach, wird schon nicht so schlimm sein“, lachte sie fröhlich und charmant und entführte dann die Schriftrolle, nicht wissend, was es war. Und noch ehe sie abgehalten werden konnte, öffnete sie sie auch schon und überflog die ziemlich unpoetischen Schriftzeichen kurz. Ihre Augen flackerten kurz und ihr Gesicht wurde im Schreck weiß, dann knallte sie Archias die Rolle halb vor die Brust und ließ sie los. Ihr Gesicht hatte das Lächeln wiedergefunden, aber wer sie gut kannte, wusste, dass das ein unechtes Lächeln war. “Danke für die netten Zeilen. Ein wirklich sehr charmantes Schriftstück.“ Ihrer Stimme war nicht der leiseste Hauch von Missbilligung zu entnehmen, so dass wohl keiner der Anwesenden etwas merken dürfte. Höchstens der kurze Blick an Ahala mochte verraten, dass sie nicht gar so amüsiert war, wie sie sich gab.


    Statt dessen ließ sie sich von ihrem Mann nun in Richtung der Klinen führen. Zwar gefiel es ihr immernoch nicht, dass er sie herumführte, aber im Moment war das noch zweitrangiger als alles andere. Und jetzt bemerkte sie auch, dass wohl etwas wenig Platz sein könnte für die ganzen Leute. Zum Glück aber – und auch angestachelt durch Imperiosus – waren die aelischen Sklaven nicht auf den Kopf gefallen und schleppten just in diesem Moment eine weitere Kline herbei, die zwar die perfekte Sitzordnung sprengen würde, was aber immernoch besser war, als sich zusammenzuquetschen.
    Die Frage, was Axilla auf die Sonnenuhr gelegt hatte, war dabei ganz untergegangen, und Axilla erinnerte sich erst, als sie sich setzte, wieder daran, da die Rolle just da in ihr Blickfeld rückte. “Oh, die Rolle. Das ist ein Bild der Pyramiden“, erklärte sie ihrem Mann noch kurz und sah dann über die Runde. Einige saßen schon, andere standen noch, und Axilla fühlte sich leicht überfordert damit, eine Ordnung hineinzubekommen. Nunja, aber so viele Gäste hatte sie auch noch nie bewirtet. So also beließ sie es erst einmal dabei und ließ Piso noch mit Merula und den anderen reden, ohne noch einmal dazu aufzufordern, sich zu setzen. Nicht, dass die anderen noch dachten, sie wolle drängeln.

  • "Dann bin ich ja beruhigt!" entgegnete er Piso, als dieser sich zu den Blauen bekannte. "Hat Tolimedes nun endlich mal ein fehlerfreies Rennen abgeliefert?" Zwar versuchte sich Merula über verschiedenste Quellen auf dem Laufenden bezüglich der Rennergebnisse zu halten, doch eine weitere Einschätzung eines Venetakollegen war ihm willkommen. Dass er mit diesem Gesprächsthema dem ein oder anderen nur ein gelangweiltes Gähnen entlocken konnte, war für ihn sowieso unvorstellbar, bot doch seiner Meinung nach kein anderes Thema mehr Stoff für ausgiebige Diskussionen.


    Nur der Auftritt des jungen Mannes mit der Schriftrolle ließ Merula innehalten und bewahrte Piso fürs Erste vor weiteren Rennweisheiten. Der Iunier reckte den Kopf von der Kline aus, auf der er sich niedergelassen hatte, um aus Axillas Gesicht Rückschlüsse über die Qualität des Gedichtes zu ziehen. Es schien ihr zu gefallen, doch ehe sich Merula weiter mit dieser Frage beschäftigen konnte, vernahm er von einer der anwesenden Frauen das Wort 'Pferderennen', was er wiederum zum Anlass nahm, der Iulierin, deren genauen Namen er nicht kannte oder schon wieder vergessen hatte, über mindestens eine Liege hinweg zu antworten: "Tatsächlich? Besitzt du denn eigene Tiere, ehrenwerte Dame?"
    Und da er die Gelegenheit witterte, eine weitere Person in diese hochspannende Fachsimpelei hineinzuziehen, fügte er ausführlicher hinzu: "Ich musste mich von meinen Tieren leider vor meinem Umzug nach Alexandria trennen. Doch ich werde mir sicherlich bald neue zulegen."
    Auch wenn es deutlich schwieriger und kostspieliger werden würde, einen guten Platz für diese zu finden, als seinerzeit in Misenum.

  • Corona schenkte Merula ein freundliches, charmantes Lächeln und blickte dann kurz zu Centho, ob dieser eventuell gegen dieses Thema haben könnte, aber er erweckte nicht gerade den Eindruck, also beantwortete sie nur zu gerne Frage.


    "Also, ich persönlich besitze keine eigenen Pferde, ehrenwerter Herr. Mein Name ist im Übrigen Iulia Corona und ich... habe schon so manche Diskussion mit meiner Mutter ausgefochten, was das Reiten betrifft. Sie findet es nicht besonders damenhaft, aber ich reite eben sehr gerne über Wiesen und Felder, wenn es die Zeit erlaubt. - Das tut sie leider selten, seit ich in Rom bin, aber das Reiten verlernt man ja bekanntlich ebenso wenig wie das Laufen." sprach sie in gewandter Marnier. "Allerdings liebe ich Pferde. Ich mag ihre kraftvollen, eleganten Bewegungen und ihre Geschwindigkeit. - Das macht mich vielleicht nicht gerade zu einer wahren Dame, aber zweifellos zu einer Pferdenärrin."


    Sie scherzte ein wenig, aber ihr war diese Anspannung in ihr gerade so zu wider, dass sie sich selbst ein wenig aufzulockern hoffte, in dem sie so sprach. "Du lebst eigentlich in Alexandria? Meine Mutter und ich kamen gerade von Germania nach Roma."


    Die Ausführungen von Ahala bezüglich seiner Poesie wurde von ihr mit einer gehobenen Augenbraue quittiert. Wenn er etwas mehr Übung hatte, konnte er ja gerne mal ihr eines schreiben, aber das würde sie nun sicherlich nicht sagen. Statt dessen blieb sie weiter so damenhaft wie sie nur konnte neben Calliphana sitzen, als hinge ihr Leben davon ab.


    "Momentan vertreibe ich mir meine Zeit mit Lesen. - Calliphana, du hast doch sicherlich noch einige Werke in deiner Schola, die ich noch nicht kenne, oder?" meinte sie weiter und wandte sich dann an die Frau ihres Cousins. Sie würden wohl ein wenig aufeinander aufpassen, bei dieser Fülle an Gästen in diesem fremden Anwesen.

  • Mir stockte kurzzeitig der Atem als ich sah wie Axilla Archias das "Gedicht" entriss doch mehr konnte ich auch nicht sehen denn ich hatte mich sicherheitshalber selbst schnell abgewendet, immerhin wollte ich ja nicht das jemand mein hämisches Grinsen sah ...


    "Hmm .. mmm tja manche Gedichte berühren einen tief in der Seele und bringen etwas in einem dazu sich zu regen was sich sonst vielleicht nicht so oft regt!"


    Ich versuchte dabei möglichst ernst zu bleiben, immerhin wollte ich mir nun auch keine Blöße vor Corona oder Centhos Frau geben. Schlimm genug das Archias sicher keine ausschweifenden Freunden dank des Gutscheins genießen dürfen würde und das obwohl es ja nichtmal seine Schuld war, immerhin hatte er ja nicht um dieses Geschenk gebeten ... zumindest nicht das ich wüsste ...

  • Sim-Off:

    Sorry, war verhindert!


    »Danke! Viel schöner find ich persönlich ja die Mosaike«, bemerkte Caius grinsend und deutete auf das Mosaik, das wegen der Liegen nur teilweise zu sehen war, aber einen riesigen Walfisch zeigte, der gerade einen anderen Fisch fraß, der einen anderen Fisch fraß und so weiter. Passend fürs Esszimmer, wie Caius fand, und das Mosaik hatten seine Leute gelegt!


    Caius grinste nur kurz in Pisos Richtung, als der von den Blauen sprach, dann nahm ihn Axillas Reaktion auf Ahalas Mitbringsel ganz in Beschlag. Er war schrecklich neugierig, aber Axilla war schneller und schnappte ihm kurzerhand das Gedicht weg, und deswegen musste er warten, bis sie fertig mit lesen war und ihm den Papyrus wieder hin hielt.
    »Heheheheh, die sugumbrische Kneipe war echt ein Erlebnis!« pflichtete er Ahala bei und grinste von einem Ohr bis zum anderen. Er dachte sich nichts dabei, weder bei dem eindringlichen Blick noch bei Axillas aufgesetztem Lächeln. Sie war da recht eigen, was Literatur betraf (überhaupt war jeder recht eigen für Caius, der sich damit auseinandersetzte), bestimmt hatte ihr das Gedicht nur nicht wirklich gefallen und sie wollte Aha.... Oh. Wow. Caius' Augen wurden groß, als er jetzt auch die Zeilen überflog.
    »Ach du.... Äh, danke, Ahala!« brachte er nur raus und sah von ihm zu Axilla hin, die gerade erklärte, dass das ein Pyramidenbild war. Hier ging alles drunter und drüber. Caius schwirrte jetzt schon der Kopf, dabei hatte er noch gar nichts getrunken!


    Das war allerdings ein Stichwort. Sklaven wurden gewunken und verteilten Becher mit Wein oder anderem, damit man mal ordentlich anstoßen konnte. Caius drückte einem von denen Ahalas Geschenk in die Hand mit dem Hinweis, das gleich mal in sein Zimmer zu bringen, dann erhob er seinen Becher.
    »Kann ich kurz mal eure Ohren haben? Äh, also nicht wirklich, nur bildlich! Jedenfalls... Also, wie freuen uns, dass ihr heute alle hier seid. Und für diejenigen, die es noch nicht wissen: Axilla und ich sind seit ein paar Tagen verheiratet. Das ist der Grund für die Einladung. Also...trinken wir auf Centho und Calliphana. Und trinken wir auf Axilla, die schönste Frau Roms.« Er bemerkte die Blicke der Sklaven, wie sie sich auf die anderen anwesenden Damen richteten.
    »Für mich, jedenfalls«, schob er noch schnell nach, damit sich keine andere auf die Tunika getreten fühlte, und warf dann Axilla einen liebevollen Blick zu.

  • „Naja, die Zeiten, als Frauen den ganzen Tag am Webstuhl zu sitzen hatten, sind ja wohl vorbei“, entgegnete er Corona. Dass eine Mutter ihrer Tochter das Reiten auszureden versuchte, weil sie es nicht für damenhaft befand, war für Merula schwer zu verstehen.
    „Ich bin Lucius Iunius Merula, ein Cousin der guten Axilla hier. Seit etwa zwei Jahren lebe ich in Alexandria und arbeite dort für den Cursus Publicus. Über Germania weiß ich hingegen nicht viel. Allerdings habe ich in Mogontiacum einmal auf der Durchreise ein gutes Pferd erworben."
    Womit er schon wieder bei den Pferden gelandet war. Doch für Bücher war er ebenso zu begeistern: "Welche Art von Büchern liest du denn gerne?“
    Schon wollte er ihr Vorschläge machen, Werke empfehlen, die sie unbedingt lesen musste, doch dann begann Archias über den Grund dieses Zusammentreffens zu sprechen und Merula griff nach seinem Becher, um auf einen glücklichen Verlauf der beiden Ehen zu trinken.


    Sim-Off:

    war mein letzter Beitrag hier; muss zurück nach Alexandria; viel spaß noch!

  • Der finstere Blick der Verlobten traf ihn zwar nur für den Bruchteil einer Sekunde, dennoch hatte Ahala das Gefühl, schlagartig ein Stückchen Richtung Boden zu schrumpfen. Was für eine Pleite, und dabei war er noch so stolz auf seine Geschenkidee gewesen! Endlich mal kein Staubfänger sondern etwas von praktischem Nutzen und mit wahrhaftigem Erinnerungswert!
    Naja, immerhin hatte keiner der übrigen Gäste (vor allem keiner der weiblichen) etwas davon mitbekommen, dafür konnte er dem Aelier und dessen Verlobten wirklich dankbar sein.
    Aber nein, von wegen Verlobte, der Kerl hatte sie tatsächlich doch schon geheiratet, und damit war das Mitbringsel des Tiberiers auf der Skala der unpassendsten Mitbringsel aller Zeiten vermutlich noch ein ganzes Stück nach oben gerutscht...Und ob sein Gutschein jetzt jemals eingelöst werden würde, stand auch in den Sternen. Schade eigentlich, die gute Parysatis war allemal ein Zusammentreffen wert.


    Dankbar für die Ablenkung griff Ahala nach seinem Weinkelch und schloss sich dem Trinkspruch an.

  • Ahala und Archias hatten soeben beide einen Platz in der "unbezahlbare peinliche Momente - Akte" bekommen und wurden mit einem breiten Grinsen belohnt, das mein Gesicht bedeckte wie Ziegelsteine das Forum. Als jedoch der Trinkspruch kam konnte selbst ich nicht anders als ebenfalls den Becher zu erheben und den Pärchen zuzuprosten, auch wenn mir die Festlegung auf einen Partner nicht unbedingt gefallen würde erkannte ich schlieslich doch die enorme Wirkung eines solchen Bündnisses zwischen zwei Familien ...


    "Auf die bezaubernden Pärchen!"


    Ich kam mir zwar selbst etwas kitschig vor, aber nach meiner Vorstellung wurde soetwas von einem Gast erwartet ... also zumindest auf einer Hochzeitsfeier, in einem Lupanar konnte man damit sicher eher weniger punkten. Wobei mir wieder einfiel das wir eigentlich ruhig noch eine Orgie hätten feiern können bevor die beiden sich hatten verheiraten lassen ...

  • Kurz nachdem auf alle getrunken worden war, stellte Caius seinen Becher wieder hin und winkte einem Slaven, der wiederum einem Sklaven winkte und so weiter. Und irgendwann war das Winken in der Küche angekommen, und der Koch schickte die Platten mit dem Essen raus. Axilla hatte sich darum gekümmert, also wusste nicht mal Caius, was da nun auf den Silbertabletts angekarrt wurde.


    »Sag mal, Merula, bist du immer noch stationarius?« wollte Caius dann wissen. So recht glauben mochte er das nicht, immerhin war schon ein Weilchen vergangen seitdem der Duccier nach Alexandrien gekommen war, und sein alter Posten war ja frei geworden als Caius zum procurator ernannt worden war.
    »Ach, eh ich es vergesse, Impi! Ich hab Scamander mal gefragt, wegen deiner Sache da. Ist das noch aktuell? Dann könnten wir übermorgen zu dir kommen. Wär ja eigentlich das Beste, wenn Scamander zum Palatin kommt und wir zusammen zu dir laufen, was meinst du?« Das wäre ein netter Auftrag jedenfalls.

  • "Klar, komm dann einfach in meine Schreibstube wenn du Zeit hast! Ich mache ja jetzt auch meine eigenen Arbeitszeiten!"


    Sagte ich mit einem breiten Grinsen, auch wenn ich zugeben musste das es mich schon ein wenig wurmte das ich immernoch nur Primicerius war und das obwohl ich mittlerweile bereits die gesammte Arbeit des abwesenden Procurators miterledigte ...

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