Domus Aeliana - Atrium

  • Es ist in der Tat schade, dass Decima Valeria der Schola verloren geht. Doch wird sie der Iuno sicher eine gute Sacerdos sein wie sie Curator war. Wollen wir ihr diesen Weg gönnen, wenn es ihr Wunsch ist diesen zu gehen und ich bin mir sicher, dass es bestimmt eine adäquate Nachfolge für sie in der Schola geben wird.


    Auch wenn es für die Schola wirklich sehr schade war, so war es doch gut für die Provinz, da der Cultus Deorum Leute nach Germania schickte, wo doch so lange eine große Knappheit an Pristern herrschte.


    Ist denn jemand schon als Nachfolger in Aussicht gestellt worden?

  • "Man hat fast das Gefühl, es herrscht derzeit eine Flucht der Priester nach Germanien. Ich glaube mich erinnern zu können, dass auch andere mir bekannte dorthin versetzt werden oder sich versetzen lassen."


    "Valeria hat mir einen Nachfolger vorgeschlafen, den sie persönlich kennt. Er gehört der Gens Petronia an." Sie hob leicht die Schultern.
    " Nachdem ich sonst keine möglichen Kandidaten für die Nachfolge kenne, werde ich mich wohl auf ihr Urteil verlassen und diesen einstellen."
    Sie griff zu einer Feige.
    "Achja, ich wollte dich noch nach dem Germanen-Kurs fragen. Wie wurde er angenommen? Lief alles reibungslos?"

  • Er wurde durchaus positiv aufgenommen. Obwohl ich bei manchen weniger die Neugier als Motiv für den Besuch des Kurses sah sondern eher getreu dem Motto: Kenne deinen Feind, der Besuch des Kurses hier vorgenommen wurde. Dennoch war es ganz interessant die Ansichten auszutauschen und mancher hat nun doch einen etwas anderes Bild von den Nachbarn auf der anderen Seite des Rhenus. Die Diskussionen waren sehr aufschlußreich. Für die Hörer wie auch für uns. So manches Vorurteil konnte meiner Meinung nach auch aus dem Weg geräumt werden obwohl zum Anfang des Kurses so mancher der Meinung war Wertungen über die Germanen abgeben zu müssen. Wir haben dann schnell klar gemacht, dass wir keine Wertungen vornehmen wollen sondern nur die Lebensweisen etwas näher bringen möchten. Ich glaube, dass wir dies geschafft haben.


    Venusia war sehr zufrieden mit dem Verlauf des Kurses und auch den Diskussionen. Die Anfangsschwierigkeiten und auch die Diskussion vor der Schola hatte sie schon fast vergessen. Es sollte ein GEben an Informationen und ein Nehmen an Meinungen werden und dies hatte doch geklappt und sie lebten alle. Keine der beiden Parteien sind mit blauen Augen nach Hause gegangen und es konnte sachlich diskutiert werden.

  • "Wunderbar. Es klingt als hättet ihr diesen Kurs wirklich gut und zu aller Zufriedenheit abgewickelt. "
    Mit einem Schmunzeln fügte sie noch eine Frage hinzu: "Werdet ihr vielleicht sogar nochmals die Lust verspüren, einen Kurs zum Thema Germanen zu halten? Falls es eurer Meinung nach Interesse daran geben würde. Vielleicht konntet ihr ja bei diesem Kurs bereits ein Gefühl dafür bekommen.
    Achja, und noch etwas fällt mir gerade ein: Können wir Kursunterlagen dazu in den Bibliotheken auflegen lassen? "

  • Wenn es gewünscht wird, können wir gern weitere Kurse halten. Zu erzählen und erklären gibt es genug. Wir haben Dinge stellenweise gar nicht besprechen können, weil wir sonst nicht fertig geworden wären. Die Kursunterlagen können wir gern zur Verfügung stellen und sie in den Bibliotheken unterbringen. Interesse besteht denke ich schon. Denn wir haben noch das spannende Thema der Mythologie und noch einige ergänzende Dinge mehr zum ersten Kurs, den wir gehalten haben.

  • "Das wäre ganz wunderbar. Mythologie ist sicher auch ein ganz nettes Thema, über das ihr auch sicher viel Stoff habt. Und wenn ihr meint, es finden sich Schüler dafür, würde mich ein weiterer Kurs von euch freuen.
    Natürlich hat das ganze keinen Zeitdruck. Die nächsten Kurse in Rom sind auch bereits geplant."

    Noch immer konnte Adria ihren Glücksgriff mit den zwei Verwaltern der Schulen in den Provinzen nicht fassen. Das Engagement von Britannia, selbst auch Kurse zu machen, die fleissige Valeria, die sie aber nun leider verlassen wird. Da fällt ihr ein, sie muss sich noch um die Zusage für deren Nachfolger kümmern. Inständig hofft sie, auch mit ihm einen halbwegs guten Griff zu machen.
    Dann schwenkt sie mit den Gedanken wieder zurück zu Britannia.


    "Und dann kümmerst du dich bitte um die Verteilung der Kursunterlagen auf die Schulen?"

  • Natürlich kann ich das übernehmen. Ich werde Abschriften an jede Schola senden. Wir werden uns Zeit nehmen und die Unterlagen für den oder die neuen Kurse zusammenstellen und wenn wir fertig sind, diese dir dann zu schicken. Dann kannst du ja selbst sehen, wann wir unseren abhalten können.

  • "Wunderbar. Ich wäre dir dankbar dafür."
    Sie nahm einen Schluck und überlegte dabei, welches Thema sie noch ansprechen wollte. Doch es fiel ihr nicht mehr ein.
    "Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich mich wirklich freue, dich in Germanien an der Schola zu wissen?"

  • Venusia lächelte etwas verlegen.


    Nun, so direkt hast du das noch nicht gesagt, aber ich danke dir dafür. Die Arbeit macht mir großen Spaß. Ich bin sehr froh mich dafür beworben zu haben.


    Auch sie trank einen Schluck und sah sich dann wieder ein wenig um.

  • "Schön das zu hören.", lächelte sie Britannia zu.
    Im Hintergrund erkannte sie einen Sklaven, der ihr etwas zudeutete und Adria erinnerte sich an einen Termin.
    "Ich hoffe, du verzeihst mir, ich habe noch einen Termin." Nicht unbedingt die reizendste Art, einen Gast zu verabschieden, das war Adria bewusst, aber Britannia würde es sicher verstehen.


    "Was die Schola betrifft, haben wir alle besprochen.
    Dann bleibt mir noch, dir für deine Reise und für deine Arbeit in Germanien alles Gute zu wünschen. Und ich hoffe, es ergibt sich wieder eine Gelegenheit, bei der man sich trifft."

  • Die Sklavin führte den Besucher ins Atrium und war dabei, die Herrin zu holen. Doch sie war noch etwas verwirrt. Der Besucher hatte sich zwar nicht direkt vorgestellt, doch im Gespräch mit dem Prätorianer seinen Namen erwähnt. Und trotzdem fragte sie: "Ich darf Quintus Germanicus Sedulus melden?" Das hatte sie sich noch gemerkt, doch beim Rest traute ihrem Gehör nicht ganz und fragte zögernd nochmals nach "Ihren Bruder?"

  • Zitat

    Original von Daria
    Die Sklavin führte den Besucher ins Atrium und war dabei, die Herrin zu holen. Doch sie war noch etwas verwirrt. Der Besucher hatte sich zwar nicht direkt vorgestellt, doch im Gespräch mit dem Prätorianer seinen Namen erwähnt. Und trotzdem fragte sie: "Ich darf Quintus Germanicus Sedulus melden?" Das hatte sie sich noch gemerkt, doch beim Rest traute ihrem Gehör nicht ganz und fragte zögernd nochmals nach "Ihren Bruder?"


    So ist es. Qunitus Germanicus Sedulus, der älteste Sohn des verstorbenen Senators Traianus Germanicus Sedulus. Adria dürfte mich nicht kennen, da sie ja bekanntlich von meinem Vater adoptiert wurde zu der Zeit als ich mit ihm noch im Klinsch lag. Bei der Erleuterung der familiären Umstände nickte Sedulus Daria zu.

  • "Achsooo." Jetzt war ihr auch klar, weshalb sie selbst ihn auch noch nicht kannte und noch nichts von ihm gehört hatte.
    "Ich werde sie gleich holen. Nimm inzwischen Platz."

  • Adria war sehr skeptisch über das, was ihr die Sklavin gerade berichtet hatte, wer denn im Atrium auf sie wartet. Die Geschichte eines Bruders, von dem sie noch nichts wusste, kam ihr doch sehr hispanisch vor.
    Aber als sie dann eintrat und ihn sah, wurde ihr Gang langsamer, vielleicht instinktiv um ihn noch länger genau betrachten zu können. Ihre Skepsis schwand immer mehr.
    "Sedulus?"
    Sie trat zu ihm und gab ihm grüßend die Hand und wartete ab, was er zu sagen hatte.

  • Sedulus nahm also platz und wartete auf Adria welche auch nicht lange auf sich warten ließ.


    Als Sedulus Adria erblickte erhob er sich von seinem Platze.


    So ist es. Und Du mußt wohl meine Adoptivschwester Adria sein. Freut mich Dich kennen zu lernen. Sedulus reichte Adria die Hand und nickte ihr zu.

  • "Mich ebenso." Sie deutete ihm wieder Platz zu nehmen und tat dasselbe. Inzwischen wurde auch bereits etwas zu trinken gebracht.
    Die Skepsis war nun endgültig der Überraschung gewichen. Es war eine eigenartige Situation. Ein Adoptivbruder, mit dem man eigentlich eine enge Beziehung haben sollte, doch gerade erst das erste Mal zu Gesicht bekommt. Es fiel ihr schwer, mit einer passenden Frage das Gespräch zu beginnen. Fragen hatte sie ja genug.
    "Verzeih mir etwas meine Verwirrung. Dein Besuch überrascht mich sehr, da ich bisher noch nichts von dir wusste. "
    Sie hoffte, er würde so von selbst beginnen zu erzählen, was sie nicht direkt fragen mochte.

  • Sedulus setzte sich wieder nachdem auch Adria Platz genommen hatte.
    Das macht doch nichts. So erging es mir auch als Avarus mir erzählte das ich nun zwei Schwestern habe. Sedulus grinste.
    Was mein Bescuh betrifft, so wollte ich eigentlich nur mal eben hallo sagen und mich vorstellen da ich nicht glaubte das man Dir von meiner Existenz erzählt hat, warum auch.
    Du wirst Dich sicherlich fragen warum ich nun nach dem Tode unseres Vaters aus dem Nichts auftauche und warum ich dies nicht schon zuvor tat. Nun dies ist schnell erklärt. Vater und ich hatten Meinungsverschiedenheiten die mich veranlassten von Zuhause wegzugehen. Irgendwann bin ich dann in Syria gelandet wo ich kurzzeitig den Namen Syrus angenommen hatte.

    Sedulus machte eine Pause für den Fall das Adria irgendwelche Fragen hatte.

  • Interessiert lauschte sie seinen Erzählungen und nickte stummt, in der Tat fragte sie sich weshalb er auftauchte, wie aus dem Nichts, wie er es sagte.


    "Meinungsverschiedenheiten, die ihn soweit brachten, gar nie von dir zu sprechen." Natürlich hätte sie gern gewusst, was genau dahinter war, aber danach zu fragen, war ihrer Meinung nach jetzt noch zu früh.
    "Wie lange warst du fort?"

  • Wie lange war ich nun fort? Sedulus zuckte mit den Schultern. Lass es so um die 14 Jahre sein. Ja das dürfte in etwa hinkommen. Grübelte Sedulus. Doch sage mir, wie kam es das "unser" Vater Dich adoptierte, so wie auch Deine Schwester? Fragend sah Sedulus Adria an.

  • Mit einem Schmunzeln begann sie zu erzählen. "Ich muss gestehen, ich kann dir gar nicht sagen, wie und wo sich die gute Beziehung zu deinem Vater aufgebaut hat. Jedenfalls hat er mich in eure Familie aufgenommen, als ich mich von meinem damaligen Ehegatten trennen musste.
    Und du meinst mit meiner Schwester wohl Aelia? Sie 'floh' aus ihrer früheren Familie, was genau die Hintergründe waren, das frag vielleicht bei Gelegenheit jemand anderen. Genau konnte ich es nicht verfolgen und ich möchte dir nichts Falsches erzählen. "

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