Officium Magistratus - Arbeitszimmer des Magistraten

  • Der Helvetier blickte von einer Akte hoch, als der Vorzimmerbeamte Ostianus ankündigte. Als dieser dann wie ein begossener Pudel hereinkam, nickte ihm Ocella freundlich zu. Salve, Ostianus. Danach nahm er die Unterlagen entgegen, die ihm der Vorzimmerbeamte der Duumviri mitgebracht hatte, legte sie auf den Stapel auf seinem Schreibtisch, der deutlich kleiner war, als der auf seinem alten Schreibertisch.


    Das Schreiben überflog er kurz das Anschreiben, nickte auch dazu und sprach Ostianus noch kurz an. Machst du mir bitte einen Termin mit Duumvir Cassius, damit ich mich nochmal mit diesen abstimmen kann. Und richte dem Duumvir aus, dass ich nichts gegen seinen Vorschlag einzuwenden habe.

  • "Der.. der Terminkalender des Duumvir Cassius ist sowohl heute als auch in den kommenden beiden Tagen bereits voll ausgefüllt. Ich könn..te dir sicherlich in drei Tagen einen Termin mit ihm vereinbaren... oder aber auch etwas früher mit dem Praefectus Cassius...", stellte Ostianus zwei Möglichkeiten zur Wahl. Zu den restlichen Worten nickte der Scriba nur stumm. Ihm war heute nicht wirklich zum Reden zumute...

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    DECURIO - OSTIA
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    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Zeit ist Geld, lautete ein altes Sprichtwort, allerdings bedeutete Zeit vor allem Informationsvorsprung Vorteile bei den späteren Aufgaben. Natürlich hätte Ocella lieber mit dem Duumvir gesprochen, jedoch hatte er das Gefühl, dass dieser mit der gesamten Situation eher überfordert war und auf die Unterstützung und Erfahrung dessen Vaters, dem alten Cassius verließ. Von daher ging Ocella auch davon aus, dass das Gespräch mit dem alten Cassier wohl ergiebiger werden würde. Dann mache mir doch bitte einen Termin mit dem Praefectus und lasse mir zeitnah die Information zukommen, wann das Gespräch stattfinden kann. sagte Ocella schließlich, schob noch mit ruhiger Stimme ein Vale, Ostianus. hinterher und nickte Ostianus freundlich zu. Daraufhin vertiefte sich der Aedil dann wieder in die Unterlagen, die auf seinem Schreibtisch lagen, darunter vor allem die Aktensammlung zum Thema Marktordnung.

  • Es dauerte einen Moment bis die Worte Ocellas vollständig ins Bewusstsein Ostianus' vordrangen. Dann nickte er.
    "Vale Aedilis Helvetius.", antwortete er und nach einem weiteren Augenblick der Reglosigkeit gab er sich schließlich einen Ruck und verließ das Officium.


    Etwa eine hora später wurde eine Tafel mit dem entsprechend vereinbarten Termin ins Officium der Aedile gereicht. Der Praefectus Cassius würde den Aedilis Helvetius in zwei Tagen im Officium der Duumviri erwarten...*


    Sim-Off:

    * Komm einfach, wann du willst. Aufgrund der Feiertage hat sich das hier schließlich eh schon etwas länger hingezogen... Sry.

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  • Nun begann auch effektiv die Arbeit an einer Marktordnung für Ostia. Alles bisherige war ja eher Vorarbeit: Er selbst hatte mit seinem guten Freund, dem Händler Lutatus Frugi []gesprochen[/URL], um dessen Meinung einzuholen. Der Scriba, der von ihm für die Vorarbeit eingeteilt worden war, hatte die Vorlag aus Misenum, ebenso wie Ocella, durchgearbeitet, und erste eigene Vorschläge gemacht. Nun saßen beide zusammen im Officium der Aedilen und erarbeiten gemeinsam eine erste Grobfassung, die in der nächsten Zeit mehr und mehr erweitert werden würde. Wann genau die Arbeit daran fertig werden würde, konnte Ocella noch nicht sagen, da natürlich noch viele andere Aufgaben auf ihre Bearbeitung warteten. Doch eines war klar: In dieser Amtszeit würde die Stadtverwaltung de Ordo decurionum eine Vorlage für eine Marktordnung vorlegen.

  • Ocella arbeite grade mal wieder an der geplanten Marktordnung, als der Scriba Macarius eintrat. Dieser kam wie gerufen, da Ocella ohnehin nach einem Scriba rufen wollte. Als er jedoch jemanden im Schlepptau hatte, der eher abgerissen aussah, runzelte Ocella kurz die Stirn und grüßte mit einem neutralen Salvete! Macarius stellte daraufhin den Fremden als einen Ancius Latinius, der nach einer Anstellung sucht und den Aedil als Aedilis Mercatuum Helvetius Ocella vor, und war im Begriff zu gehen, als Ocella ihm bedeutete, dass er anwesend bleiben sollte. Die Hoffnung des Scriba auf eine kurze Pause war dahin.


    Stattdessen schaute der Helvetier den großen, kräftig gebauten Mann vor ihm an und sagte: Setz dich doch, Latinius. Der Aedil deutete auf einen der Stühle vor seinem Schreibtisch Du suchst also nach einer Anstellung. Was hast du denn für Fähigkeiten vorzuweisen?

  • Der Scriba hatte nicht wenige Worte verwendet, mich jedoch direkt in das Arbeitszimmer des Aedils gebracht - ich musste zugeben, dass ich ob dieser schnellen Entwicklung doch etwas überrascht war. Ein inneres Gefühl bereitete mir Unbehagen, wenn Dinge zu Beginn bereits zu gut verliefen - meist lies das böse Ende nicht lange auf sich warten. So wollte ich nicht all zu euphorisch sein, als ich mich mit einem knappen "Salve, Aedilis Helvetius" auf den mir angebotenen Stuhl setzte. Der Aedil kam also sogleich zu Sache - es sollte mir Recht sein. "Eine Anstellung, ein Auskommen... nenn es wie du es möchtest aber dies...", ich schaute an mir herab, "... sollte dadurch erst einmal vorrangig behoben werden können. Nenn mir einfach, was Du suchst und ich werde dir sagen, dass ich genau das kann.", ein wissendes Lächeln umspielte meine Lippen.

  • Normalerweise mochte Ocella solche kleinen Spielchen. Heute hatte sich der Peregrinus aber einen schlechten Tag dafür ausgesucht. Der Tag hatte für den Aedil früh angefangen, als der Nachbarhund ihn früh morgens aus dem Bett gebellt hatte, in der Curia hatte er mittlerweile bereits zwei Scribae zur Schnecke gemacht, die ihm unzureichend bearbeitete Akten hereingereicht hatten und schließlich nahm in die die Verweigerung des iulischen Duumvirs mit, in seinem eigenen Fall Ermittlungen einzuleiten. Und jetzt lief ihm dieser Mann über den Weg und wollte hier Spielchen spielen. Ocella blickte kurz zu Macarius, der nur hilflos die Schultern zuckte und seine Pause immer weiter in die Ferne rücken sah.


    Wir suchen im Moment eigentlich niemanden. sagte Ocella auch dementsprechend trocken. Er beherrschte das Spiel nämlich auch, wobei er wusste, wann er es spielen durfte und wann nicht. Vor allem dann nicht, wenn ich keine Ahnung habe, was der mögliche Bewerber für Qualifikationen mitbringt. Trotz seiner schlechten Laune gab er dem Peregrinus eine zweite Chance. Dieser konnte sich aber glücklich schätzen, dass er nicht ins Officium der Duumviri gebracht worden war. Der alte Cassius hätte ihm nämlich schon jetzt ordentlich den Hintern aufgerissen. Und zwar so, dass es nicht nur wehtat, sondern dass er sich auch noch Wochen danach lebhaft daran hätte erinnen können.

  • Tatsächlich könnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen als der Aedil nüchtern auf meine direkte Rede reagierte, doch hatte ich genau das damit erreicht, was ich wollte - auf mich in solch einer Art aufmerksam gemacht, dass ich nicht als bettelnder Lump wahrgenommen wurde, sondern als jemand, der sich abhebt. Und es hatte funktioniert, ich saß schließlich immer noch auf dem mir gebotenen Stuhl. "Du suchst also doch genau mich, wenn du sagst 'niemanden'. Ich bin unauffällig - und das in so mancher Aufgabenstellung, geschickt und durchaus verschwiegen. Und...", setzte ich mit einer kleineren Pause nach "...ich muss mich nicht unbedingt mit einem Liktor umgeben, um meiner Aufgabe bis zum Ende nachgehen zu können. Dass ich lesen und schreiben kann, versteht sich natürlich von selbst, wenn man so eine Anstellung sucht..." Vielleicht brachten mir ja genau die derzeitig herrschenden Umstände genau den entscheidenden Vorteil - auf dem Marktplatz schnappte man ja so allerlei auf. Falls dieser Aedil meiner nicht bedurfte, so ja vielleicht ein anderer. So blickte ich diesen jedenfalls freundlich aber bestimmt direkt in die Augen und hielt seinem Blick ohne weiteres Stand.

  • Ocella schaute den Mann lange an. Selbstvertrauen hatte er. Ob es gut war, dass es in einem solch großen Maße vorhanden war und Latinius offensichtlich auch die nötige Demut fehlte ließ er erstmal für sich unbeantwortet; das galt es zu sehen. Er könnte in Zukunft hier nicht mit aufgestelltem Hahnenkamm durch die Curia laufen, da würde er sich das ein oder andere blaue Augen kassieren, wenn nicht sogar seine Stelle riskieren. Und dann bestünde die Frage, welche unfähiger Beamte ihn angestellt hatte...


    Der Aedil wühlte kurz in den Unterlagen auf seinem Schreibtisch, fand dann eine leere Tabula sowie einen Stilus und reichte sie dem Peregrinus. Schreibe mir doch kurz auf, wo und in welcher Stellung du bisher wie lange gearbeitet hast. Er spielte das Spiel weiter. Der Peregrinus inszenierte sich als den denkbar besten Kandidatenfür jede denkbare Aufgabe und Ocella ließ ihn erstmal auflaufen. Zudem wollte er drei Sachen wissen:
    1. Konnte er wirklich schreiben und lesen?
    2. Kannte er die Zahlen und konnte er sie auch ordentlich anwenden?
    3. Würde er die bereits angesprochene Demut aufbringen, diese Beweis seiner Qualifikationen auch vorzubringen?


    Letztlich interessierte ihn der Peregrinus dann doch mehr, als er jetzt vielleicht schon zugeben wollte. Nun hieß es, das alles auch nochmal zu überprüfen, zumal dieser sich bislang eher durch sein loses Mundwerk auszeichnete. Tatsächlich hatte er auch schon die eine oder andere Aufgabe für Latinius im Kopf, wollte aber jetzt erstmal schauen, ob er die Mindestqualifikationen für eine Stelle erfüllte, deren Stellenname schon alles über die Aufgaben aussagte.


    Sim-Off:

    Für solche Sachen gibt es den Tag [ Tabula]Text.[/ tabula]. Ansonsten denke dir einfach was aus. ;)

  • Das Spiel, dass hier gespielt wurde, sagte mir immer mehr zu: Was konnte ich, was er nicht wusste? Was wusste er, was ich nicht konnte? Ich wusste es - also ließ ich den Aedil daran teilhaben an... nun, an was eigentlich? "Darf ich?", fragte ich den Aedil rhetorisch und griff selbstbewusst zur Schreibfeder vor mir. Natürlich durfte ich, sonst wäre ich sicherlich nicht gefragt worden, mein Können unter Beweis zu stellen. Die Tabula in Händen, legte ich sie auf den Schoß, tauchte die Feder ins Tintenfass und zögerte. Kurz blickte ich auf und stellte fest, das ein paar Augen stets auf mir ruhten und mich beobachteten. Ein kurzes, verlegenes Lächeln und mein Blick senkte sich wieder nur um nochmals kurz nachzusehen. Die Augen hafteten immer noch an meinem gesamten Tun. Nervös war ich schon irgendwie, schließlich wusste ich nicht wirklich, ob ich es mir nur in Erinnerung ausmalte wie ich einst schrieb, sondern ob ich es tatsächlich konnte - doch wer nicht probiert...


    Zu lange in den Gewässern Neptuns bis sich eine corbita erbarmte und mich als Treibholz an Bord nahm, gefühlte 5 Wochen im Bauch des Riesen, was jedoch tatsächlich nur 2 waren, womit ich mir 3 Wochen gespart hatte um diese dann zu guter letzt als Proviantschreiber zu betätigen.


    Ancius Latinius


    Langsam legte ich die Feder zurück auf den Tisch und schon die Tabula nach einem kritischen Blick über mein Geschriebenes ebenfalls hinterher. "Mein circulum vitae in all seiner Ausführlichkeit.", gab ich spitzbübisch zu verstehen. Er war nicht gerade wirklich umfangreich, doch wenn ich bisher noch keinen richtigen Eindruck meiner Fähigkeiten vermittelt hatte, würde es ein längeres Schriftstück ohnehin nicht vermögen. In der Kürze lag die Würze...


    Sim-Off:

    Gerade noch gesehen. Hab schon mit [brief] hantiert ;)

  • Sim-Off:

    Kurz zur Klarstellung: Die Tabula ist eine Wachstafel, auf die mit einem angespitzen Stab Buchstaben eingeritzt und jederzeit wieder überstrichen werden können. Anders als der Papyrus, auf dem mit Tinte Buchstaben geschrieben werden. :) Nähere Information dazu hier in der hauseigenen Wiki. Und bitte auf Tabulae und in Briefen möglichst römische Ziffern benutzen. Das ist aber alles kein Problem.


    Ocella beobachtete den Peregrinus aufmerksam, während dieser mit der Tabula hantierte. Als dieser dann fertig war, nahm er die Tabula wieder an sich, las sich den kurzen Text durch und runzelte wieder seine Stirn. Wenn das ein Scherz sein sollte, war er nun endgültig fehl am Platze. Anstatt ihm etwas über seinen bisherigen Werdegang aufzuschreiben, wie gewünscht (oder besser angeordnet), las Ocella nun irgendwas von Meer und Wasser. Allerdings - und das musste er dem Peregrinus lassen - waren die Nachweise für die Punkte 1 und 2 erbracht. Hinter Nummer 3 allerdings stand noch ein großes Fragezeichen.


    Ocella nickte anerkennend (auch etwas Lob gehörte zum Spiel dazu). Allerdings kam er jetzt erwartungsgemäß auf den Inhalt zu sprechen. Du hast also die letzten Wochen auf einem Schiff verbracht. Wo hast du vorher gelebt? Eigentlich hatte sich Ocella bereits entschieden, den Mann einzustellen. Er würde ihn noch etwas zurechtstutzen, was sein generelles Auftreten betraf, und ihn dann dem Duumvir Cassius zur Ernennung vorschlagen. Aber das Spiel erforderte nun auch mal, das Gegenüber etwas am Haken zappeln zu lassen.

  • Sim-Off:

    Anfängerfehler. Ich lass es aber mal lieber mit der Situation SimOn weiterzuspielen ;)


    Wo war ich vorher? Ich schätzte durchaus einmal im Mutterleib... und dann im Wasser - nur so konnte ich es dem Aedil sicherlich nicht sagen. Man sollte niemals die Geduld desjenige überstrapazieren von dem man letztendlich etwas wollte - und das wollte ich in der Tat. Also formulierte ich meine Gedanken zu etwas besser passendem um: "Eine gute Frage, um ehrlich zu sein. Ich beliebte nicht zu Scherzen als ich auf die Tabula schrieb. Bei aller Ironie ist auch dabei ein Funken Wahrheit gewesen - nur dass es in meinem Fall nicht ein Funke, sondern eher ein Feuer war." Bevor ich jedoch zu sehr ins sinnieren kam, wollte ich das Gespräch doch wieder in eine andere Richtung lenken. "Aber was spielt es für eine Rolle, woher man kommt?"

  • Nennen wir es dienstliches Interesse. stellte Ocella kurz fest. Allerdings brachte ihn der Satz mit dem großen Feuer doch zum Nachdenken. Muss ich deinen letzten Worten entnehmen, dass du nicht weißt, wo du herkommst? Sicherlich gab es immer mal wieder Geschichten von Menschen, die ihr Gedächtnis verloren hatten. Manchmal schützten Leute ihre Gedächtnisschwund aber auch nur vor, um sich von einem früheren Leben zu lösen, vielleicht als Verbrecher, vielleicht als Betrüger... Wieder stockte der Helvetier kurz in seinen Gedanken. Das ganze Auftreten des Peregrinus hatte etwas seltsames, etwas verdächtiges...


    In Ordnung. schloss Ocella das Gespräch dann. Wo kann ich dich in der Stadt finden? Ich muss nämlich Einstellungen grundsätzlich mit den Duumviri und natürlich meinem Collega abstimmen. Wenn das in trockenen Tüchern ist, würde ich gerne nochmal mit dir sprechen.

  • Bevor sich der Aedil weitere Gedanken zu einer wohl dunklen Vergangenheit von mir machen konnte, wollte ich diesmal ernsthaft antworten: "Wenn ich ein Gauner war - es kann dir sicher nutzen. War ich Schreiber - dann ohnehin. War ich ein Soldat - schaden kann es dir auch nicht... nicht solange du es nutzen kannst. Aber nein, ich kann dir nicht sagen woher ich komme. Doch das wird meine Aufgabe sein, dies herauszufinden - und das werde ich.", gab ich ernst zu bedenken.


    Irgendwie schaffte es der Aedil ständig wunde Punkte anzusprechen. Nun gut, wenn schon zu Anfang alles raus war, dann kam zumindest nichts weltbewegend Schlimmes mehr nach. Bevor ich antworten konnte, musste ich mir erst sicher gehen, griff an die Seite und lugte in meinen Geldbeutel. "Ich schätze, Du wirst mich noch ein, zwei Tage in der Taberna 'Granum et Vennuncula' finden". Dies war die einzige Örtlichkeit, die halbwegs unverfänglich war - schließlich konnte ich schlecht sagen "an den Säulen des Herkulestempels".

  • Wieder so etwas. Keine richtige Wohnung, sondern die Taberna... Nun gut. Sobald er in der Curia angestellt war, sollte sich der Peregrinus mit der Unterstützung Ocellas um eine kleine Wohnung (oder auch nur ein Zimmer) bemühen, damit er auch ein bisschen was hermachte. Als Scriba Ostiensis konnte man nicht in einer Taberna wohnen.


    Nun gut. Dann wirst du in den nächsten Tagen Post von mir bekommen. Ocella nickte und schaute Latinius dann freundlich an. Vale, Latinius.

  • Der Aedil schien sich nicht wirklich durch viel aus aus dem Konzept bringen zu lassen. Ich war neugierig, ob der Mann nur so tat oder sein Interesse lediglich vorgetäuscht war. Nichts desto trotz hatte er bis zum jetzigen Zeitpunkt einen positiven Eindruck auf mich hinterlassen.


    "Vale, Aedilis Helvetius", verabschiedete ich mich vom Aedil. Als ich auf meinem Weg aus dem Arbeitszimmer am Scriba vorbeiging, nickte ich diesem wohlwollend zu, legte aber unmerklich meinen Zeigefinger auf meine Lippe, zum Zeichen, er solle besser das hier Gehörte nicht weitertragen. Kurz vor der Tür wandte ich mich nochmals dem Aedil zu: "Bis morgen also." und verließ mit diesen letzten Worten das Arbeitszimmer des Aedils.

  • Ocellas Blick blieb noch einige Augenblicke auf der Tür, durch die der Peregrinus grade den Raum verlassen hatte. Dann wandte er sich wieder seinen Unterlagen zu, insbesondere den Akten zur Marktordnung. Der Scriba Macarius wollte grade seine lange ersehnte Pause nehmen, als der Aedil ihn doch nochmal zurückrief. Macarius, hol mir bitte noch folgende Akten aus dem Archiv. sagte der Aedil, während er drei Aktenzeichen auf einer Tabula notierte und sie dem Scriba reichte. Sehr wohl, Aedilis Helvetius. sagte dieser nicht ohne ein Zähneknirschen und verschwand dann in Richtung Archiv.

  • Als der junge Scriba in das Officium gestürmt war, war Ocella mal wieder dabei einige Akten zu schließen, indem er sie mal mehr, mal weniger intensiv durchlas, sein Signum drunter setzte und dann auf den "Erledigt"-Stapel legte. Der junge Scriba war entgegen der ungeschriebenen Regel, dass man in der Curia nicht rannte, ins Officium gestürzt, stützte sich nun am Türrahmen ab und brachte mit langen Verschnaupausen sogar einen ganzen Satz zusammen: Aedilis... Helvetius! Die... Classis... verlässt... den... Hafen! Danach musste er erstmal durchatmen.


    Dennoch erhielt er einen tadelnden Blick des Helvetiers, da er grade wohl gegen eine Hand voll internen Curienregeln verstoßen hatte, ließ sich aber nicht davon abbringen, eine Antwort zu erwarten. Das ist doch gut, Faustus, dann haben wir endlich Ruhe vor den ständigen Eingaben der Fernhändler. Ohne weiter auf den Scriba einzugehe, setzte er erneut seine Unterschrift unter eine Akte, die ebenfalls auf dem "Erledigt"-Stapel landete.


    Der Scriba wiederum war wieder zu Atem gekommen und schob schnell einen Satz nach: Man sagt, dass die Classis KOMPLETT abgezogen ist, Aedilis. Jetzt erst hatte er die volle Aufmerksamkeit des Helvetiers, der den Kopf ruckartig nach oben schießen ließ. Hieß es nicht, dass die Rekruten unter Leitung dieses... wie war sein Name? Er kramte in den Akten, ob er den Namen irgendwo notiert hatte. Tribun Fabius Torquatus. kam ihm der Scriba zur Hilfe und erntete nun ein zustimmendes Nicken des Helvetiers. Richtig. Sollte er nicht mit einem kleinen Teil hier verbleiben, um die Stadt zu sichern?


    Der Scriba hielt dem Blick des Helvetiers, starr auf den Scriba gerichtet unddie Stirn gerunzelt, nur wenige Sekunden stand und sagte dann verunsichert: Eigentlich schon.. Es entstand eine längere Pause, bevor der Helvetier seine Anweisungen gab: Klär mit den Scribae der Duumviri ab, was da genau abgesprochen ist und ob sie weitere Informationen haben. Danach setzt du mir einen Brief für den Tribun auf. Wenn das alles erledigt ist, schick mir diesen Peregrinus... Wieder kramte der Helvetier in seinen Unterlagen, wurde aber direkt fündig. ... Ancus Latinius hierher. Und zwar hurtig. Der Scriba nickte und verließ das Officium ebenso schnell, wie er gekommen war. Ocella schaute derweil auf seinen Schreibtisch und stellte sofort erste Planungen an.

  • ... auf zwei interne Nachrichten fanden nach einiger Zeit ihren Weg auf den helvetischen Schreibtisch:


    Ad manus Aedilis Mercatuum T. Helvetii Ocellae



    Salve!


    Aus quaestorischer Sicht spricht soweit nichts gegen die Einstellung eines neuen, normal verdienenden Scriba Ostiensis, sofern du ebendiesen in deinem Officium benötigst. Falls allerdings das aus der Stadtkasse zu zahlenden Gehalt über dem Grundbetrag von XX Sesterzen liegen soll, würde ich dich zunächst um Rücksprache mit den Duumviri und/oder dem Praefectus bitten.


    P' Asinius Celer


    Ad manus Aedilis Mercatuum T. Helvetii Ocellae



    Salve!


    Sofern du einen weiteren Mitarbeiter in deinem Officium benötigst, was ich gerade in diesen schwierigen Zeiten durchaus nachvollziehen kann, ist es mir nur recht, wenn du dir einen solchen zulegst. Wenn du meinst einen fähigen Scriba gefunden zu haben, so darfst du ihm zu meiner Entlastung auch gerne persönlich seine Ernennungsurkunde ausstellen.


    Bei dieser Gelegenheit möchte ich des Weiteren in Erfahrung bringen: Mein Sohn hatte dich mit der Angelegenheit des Verkaufs des Barbiers 'Kaiserschnitt' beauftragt. Gibt es in dieser Sache bereits Fortschritte; irgendwelche namhaft(er)en Interessenten?


    I' Cassius Hemina mai.

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