Eine kleine Gruppierung aus Priestern und Gehilfen versammelte sich um die Statue der Göttin Diana herum, einer der ältesten italischen Göttinnen, welche als Schutzherrin der Frauen für deren Fruchtbarkeit und Hilfe bei Geburten Sorge trug, wie auch Jäger aller Arten um Ihre Gunst und Wohlwollen baten. Es war dies der ihr geweihte Tag, so dass wie dies ihr zustand ein Opfer zu ihren Ehren allein zelebriert wurde. Wohlduftende Kräuter wurden zu Füßen der Göttin den Kohlen übereignet, so dass der wohlige Odeur im gesamten Tempel sich auszubreiten begann, bis weit unter das Dach sich hin zog, um noch immer die Priester zu umfangen, während diese um Dianens Aufmerksamkeit baten und die Gaben des Voropfers - Blumen, Nüsse und Wein - ihr darboten.
Vor dem Tempel, geschmückt und vorbereitet, wartete bereits eine prächtige weißfarbene Kuh und harrte ihres Schicksales. Unter Gesängen prozessierten die Sacerdotes aus dem Tempel hinaus, um das Opfer und den Altar herum, wo einer aus ihren Reihen die Weihe mit mola salsa, wie auch die rituelle Entkleidung des Tiers übernahm, um schlussendlich im wieder eingekehrten Schweigen der Göttin zu überantworten, was ihr gebührte.
"Die wir unter Dianas Obhut stehen
Keusche Mädchen und gepflegte Knaben,
Lasst uns, Mädchen und gepflegte Knaben,
Diana Lobgesänge darbringen.
O Latonia des Zeus
Große Tochter, des höchsten der Götter,
Die die Mutter auf Delos einst
Unterm Ölbaum geboren,
Dass Du würdest Gebieterin
Grüner Wälder und Bergeshöhen,
Ferner, einsamer Täler Schluchten
Und der Rauschenden Ströme.
Dich als Juno Lucina flehn
Die Gebärenden vom Schmerze erfüllt an,
Hehre Trivia, Luna auch
Mit geliehenem Lichte,
Die im Laufe der Monde Du
Gibst das Maß für des Jahres Bahn
Und dem Bauern bis unters Dach
Füllst Du mit Früchten die Scheune.
Welchen Namen Du hören willst,
Unter jedem gepriesen sei,
Spende, wie Du es immer tatst,
Segen dem Volke des Romulus!"*
Mit kräftigem Schlage fuhr der malleus hinab auf das Haupte der Kuh, zwischen die Hörner platziert, so dass diese dem Boden entgegen fiel, um dort ihr Leben zu lassen - durch den scharfen Schnitt einer Axt durch die Kehle dessen beraubt. Rotfarben tränkte das Blut ihres Körpers den steinernen Boden und versickerte in den Fugen dazwischen, noch während ein cultrarius den Leib des Tieres öffnete, um die Eingeweide daraus zu entnehmen. Obgleich viele Augenpaare die vitalia studierten, so fand kein Makel sich daran, so dass jene Stücke dem Feuer der Diana konnten übergeben werden, wie dies ihr zustand, wie dies ihr zu Ehren gereichte.
*Angelehnt an Catullus