- Officium

  • Ihr Herz pochte als sie sein "Herein" vernahm und die Tür öffnete. Da stand er, wenige Schritte vor ihr. Sie registrierte zwar noch eine Person im Zimmer, aber kein Blick wurde für den verschwendet.


    “Salve!“


    Sie versuchte überrascht zu spielen.


    “Verzeiht die Störung. Ich hab mich in der Tür geirrt.“


    Es war nicht ganz die Wahrheit, aber eine gute Ausrede. Dumm wäre sie, wenn sie jetzt nicht die Gelegenheit ergreifen würde, nicht nur bildlich.
    Sie geht auf ihn zu und gibt die Hand zum Gruß.


    “Publius Decimus Lucidus, nicht wahr?
    Es freut mich, dich endlich kennenzulernen.“


    Dabei hielt sie noch immer seine Hand, und wollte sie in Wahrheit auch nicht mehr loslassen. Aber die Situation wurde doch etwas unangenehm. Besonders dieser Mann hinter ihnen war störend.


    “Aber ich störe euch nur.
    Verzeiht nochmals."

    Seine Hand ließ sie nun los und warf ihm zum Abschied ein Lächeln zu.


    "Man sieht sich sicherlich bald wieder.“

  • Er seufzte.
    "Ich weiss, ich weiss, dennoch bitte ich Dich Dein bestmöglichstes zu tun, damit die Angelegenheit recht bald über die Bühne geht. Sollte der Imperator letztlich sich für das Schmoren lassen entscheiden, nun, dann ist es so."
    Er nickte der jungen Frau zu.
    "Prinzipiell war das alles, nur noch die Frage, ob schon bekannt ist, wann es nach Hispania geht."

  • Völlig erschöpft vom suchen in dem großem Palast kam ich endlich an ein Zimmer, als ich einen Mann sah.


    Bist du der Legatus Augusti Officium Imperatoris?

  • Es war ein Diener, der mich ziemlich komisch anschaute und dann anfing sich den Bauch vor Lachen zu halten. Er erklärte mir, daß der Gesuchte in Spanien weilte und in ein paar Wochen zurückkehren würde und somit verließ ich den Palast wieder, die Briefe fest in der Hand.

  • Beim Vorbeigehen der Leute im Palast schnappte sie einige Wortbrocken auf, die Spiele in Tarraco seien zu Ende, der Kaiser bald wieder hier. Das bedeutet also demnächst Arbeit für sie.
    Aber davor wollte sie noch eine Kleinigkeit erledigen: Ihrem Liebsten eine Freude machen.
    Vor einiger Zeit hatte sie am Markt eine Amaryllis-Blume erstanden, sie bis jetzt liebevoll gepflegt. Und nun stand sie in voller Blüte und jemand bestimmter soll jetzt die Freude daran haben. Außerdem konnte sein Officium wirklich ein wenig Farbe und Auflockerung vertragen.
    Also ging sie damit in den Verwaltungstrakt. Es war noch ruhig, er also noch nicht hier. Und sie stellte die Blume vor seine Tür und ging wieder.
    Und falls er keine Zeit für das Gießen der Blumen findet, wird sie ihm gerne dabei behilflich sein.

  • Nach der langen und zermürbenden Überfahrt war ich froh endlich wieder in Rom angelangt zu sein. Ausgeruht von den Strapazen der Reise betrat ich einen Tag nach meiner Ankunft den Palast und suchte mein Büro auf. Vor jenem blieb ich verdutzt stehen und betrachtete die abgestellten Blumen. Ich sah mich um, abgesehen von einem Cubicularius befand sich aber niemand hier. Ich winkte diesen zu mir und fragte ihn, ob er wisse von dem die Blumen wären. Er zuckte nur mit den Schultern und wandte sich schon wieder zum Gehen.
    Kopfschüttelnd hielt ich ihn auf und wies ihn an die Blumen in mein Officium zu schaffen. Ich folgte ihm und sah das Chaos auf meinem Schreibtisch. Die Angelegenheit um Didia Lucia hatte ich völlig vergessen. Mit einer hastigen Bewegung deutete ich dem Diener, daß er Ordnung schaffen solle, ich selbst musste in die Castra Praetoria.

  • Der Kaiser betritt den Verwaltungstrakt und sucht das Büro seines Magister Domus Augusti auf. Ein Diener klärt ihn darüber auf, dass dieser sich gerade in der Castra Praetoria befindet.


    "Er möge sich in meinem Arbeitszimmer melden, wenn er zurück ist", teilt der Kaiser mit und verlässt den Verwaltungstrakt wieder.

  • "Ja hallo. Wo kommst denn du her?
    Hast du den Brief noch immer nicht abgeliefern?"

    Wieviele Wochen war es nun her? Auf jeden Fall einige.
    "Dann brauchst du dir gar kein Stück von dem Kuchen erwarten."

  • Sie trat ein und sah ihn dort sitzen. Müde, verschlafen, so richtig süß.
    "Salve, ich hoffe ich störe nicht?"
    Sie blickte über ihre Schulter um zu sehen, ob die Kleine ihr eh auch gleich folgt. Dann schaute sie auf den Kuchen in ihrer Hand.
    "Lust auf Dulcia? Frisch gebacken, mit Honig, Nüssen, Passum, schmeck fein."
    Im Gedanken ging ihr nur herum "sag ja, sag ja".

  • Die Frau erschien mir irgendwie bekannt, ich erinnerte mich aber auch nach kurzem, angestrengten Überlegen nicht woher. Vermutlich hatte ich sie im Palast gesehen, glaubte ich doch sie in Verbindung mit den Cubicularii bringen zu können.


    "Gerne, tritt ein."

  • Sie stellte den Kuchen auf seinen Tisch und schaute sich unauffällig um während sie mit ihm redete.
    "Achja, die Kleine will glaube ich nur einen Brief abgeben, tut aber jetzt plötzlich ein wenig schüchtern." Sie wird dem Mädchen einen auffordernden Blick zu und wendet sich dann gleich wieder ihm hin.
    "Es war lange ruhig hier. Wie war es in Hispania?"
    Da entdeckt sie auch den Blumenstock neben dem Fenster stehn. Er trägt noch immer rosarote Blüten. Während sie auf eine Antwort von ihm wartet, geht sie hin, tastet die Erde ab.

  • Ich verstand nicht sofort, wovon sie sprach. Erst als ich das Mädchen sah, verstand ich, wen die Cubicularia meinte. Daß diese Frau eine Bedienstete des Palastes sein musste, wurde mir spätestens dann klar als sich sie wie selbstverständlich um die Blumen kümmerte.


    "Es war heiß.. und ein großes Fest. Doch, es war recht gelungen."


    Nun wurde ich aber doch noch neugierig.


    "Wie ist dein Name?"

  • "Schöne Blumen, aber untypisch für ein männliches Officium. Geschenkt bekommen?
    Sie verträgt viel Licht und Wasser."
    Sie rückt den Topf etwas näher zum Fenster und dreht sich wieder zu ihm.


    "Verzeih, habe ich mich noch gar nicht vorgestellst?
    Valeria Amatia. Seit einigen Wochen hier als Cubicularia beschäftigt.
    Und wir haben uns auch schon vor eurer Hispania-Reise gesehen.
    Nur kurz."

    Aber er erinnert sich sicherlich noch daran, ganz sicher.
    "Wenn ich etwas tun kann, sagt es nur. Die Arbeit lässt mir öfters einige Freizeit.
    Ich hoffe ihr mögt den Kuchen .. "
    Sie wartete noch immer auf ein Schnuppern oder ein Kosten von ihm.

  • "Ahja, eine Cubicularia.."


    Dachte ichs doch, so wirklich erinnern konnte ich mich allerdings immer noch nicht. Ich schob die Schuld dem Wein zu...


    "Nein, ich wüsste momentan nicht.."


    Obwohl, da war doch was.


    "Wobei.. Vor einiger Zeit gab ich einem jungen Aelier eine Aufgabe. Ich habe lange nichts mehr von ihm gehört, geschweige denn ihn gesehen. Hm, mach doch bitte mitsamt dem neuen Magister Officiorum diesen Knaben ausfindig. Eine gute Aufgabe für den neuen Magister... Er wird deine Hilfe sicher gut gebrauchen können."



    Sim-Off:

    Besagter Aelier ist tot, das weiß Lucidus allerdings nicht so wirklich ;)

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