Etwas unsicher und nervös fühlte ich mich dann doch, als ich zu Pferd nach Mantua geritten war. War es wirklich das richtige für mich? Legionär , Soldat , Armee .. war das der Weg den ich gehen wollte? Auf jeden Fall war ich mir sicher, dass mich meine griechischen Lehrer sicher nicht auf diese Aufgabe vorbereitet haben. Dies war kein politisches oder administratives Amt, für welches man mich vorgesehen hatte. Doch ich war es leid, mein Leben nach den Vorstellungen anderer zu leben. Neun Jahre meine Lebens hatte man mir bereits gestohlen und nur weil man über meinen Kopf hinweg entschied was das Beste für mich sei. Niemals wieder würde ich das zulassen. Gerne hätte ich vorher noch mit Maximus geredet, Bestätigung für meine Entscheidung gesucht, doch er war noch in Germanien. Vielleicht wäre alles anders gelaufen, wäre er daheim gewesen um mich zu begrüßen. Vielleicht wäre ich nicht in Wut aus dem Haus geeilte, welches ich solange nicht betreten hatte. Doch es war sicher das Beste. Fort von den alten Männern die meinten über ei junges Leben gebieten zu können, nur weil sie reich an Jahren waren. Sicher werde ich Jentia vermissen und auch Margarita, doch soweit war Mantua nicht und wer konnte schon wissen was in ein zwei Monaten sein würde. Vielleicht könnte sie ja dann bereits besuchen.
Als ich endlich das Castellum der Legion erreicht hatte, hatte auch mein Herz die Zuversicht erreicht, dass dies die richtige Entscheidung war. Also machte ich mich auf meinem Leben ein anders Ziel zu geben, ein Ziel für das ICH mich entschieden hatte und nicht irgendein alter Mann, der selbstgefällig, von seiner Sänfte aus über das Leben anderer zu bestimmen suchte. Ich würde Soldat, ich würde ein Legionär des römischen Imperiums werden. In gewisser Weise, sogar ohne der Gewissheit auch angenommen zu werden, machte mich dieser Gedanke Stolz. Und wenn erst einige Zeit vergangen war, würde vielleicht sogar Maximus auf mich Stolz sein. Ein von Vorfreude geprägtes Lächeln umspielte meine Lippen als ich nach dem Meldebüro fragte. Nun ja der Legionär, den ich fragte, sah mich zwar an als wollte er mir raten doch lieber einer anderen Tätigkeit nachzugehen, so jung und unerfahren wie ich war, doch war noch kein guter Legionär einfach vom Himmel gefallen, also ließ ich mich durch die Blicke der Altgedienten Soldaten nicht irritieren.
Ich trat durch den Torbogen direkt auf den Tisch zu hinter dem ein Soldat saß und verkündete mit fester Stimme.
„Salve.“
So, jetzt wo ich auf mich aufmerksam gemacht hatte und der Soldat hochsah, hatte ich wohl die allerletzte Gelegenheit mir alles noch mal zu überlegen. Doch ich zögerte nicht als ich fort fuhr.
„Mein Name ist Gnaeus Octavius Metellus und mein Sinn ist es, mich der glorreichen ersten Legion des römischen Imperiums anzuschließen.“
Jetzt wusste der Soldat bescheid und eine Umkehr wäre so ohne weiteres nicht mehr möglich , aber das wollte ich auch gar nicht. Kurz war ich unsicher ob ich nicht etwas zu ausschmückend war. Vermutlich war ich das dachte ich mir, doch die Jahre unter der Anweisung derart vielen Gelehrten hatten meine Ausdrucksweise doch stärker beeinflusst als ich es mir manchmal zugestehen wollte. Gespannt wartete ich darauf , was der Soldat wohl sagen würde.