"Deine Worte in Jupiters Ohr mein Sohn, ansonsten werden wir wohl bald wieder die Zeiten des Standeskämpfe miterleben dürfen ..."
Bibliothek
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Ein Sklave brachte ihm das Schreiben seines Bruders in die Bibliothek...
Publius Matinius Agrippa, Tarraco, Hispania
Salve Bruderherz,
lange ist es schon wieder her, dass wir miteinander sprachen und uns sahen, deshalb will ich heute einmal einen Brief schreiben. Ich würde mich freuen zu hören, wie es der Familie geht und was Hispania macht. Natürlich interessiere ich mich auch, wie es Dir geht.
ICh hoffe, spätestens wenn der Winter vorbei ist, Dich und die Familie in Tarraco besuchen zu können. Und irgendwie hoffe ich auch noch einmal auf einen Besuch von Dir.
Ich wollte Dir auch noch einmal für Deine Unterstützung danken und Dir weiterhin alles Gute wünschen.In brüderlicher Liebe
Manius Matinius Fuscus -
Es war später Nachmittag, als ich mich in der Bibliothek einfand. Ich hatte etwas Ruhe nötig und musste über einige Dinge nachdenken. Da waren die Dinge, die in der Curia liefen: Meine Gesetzesvorschläge und dann die Wahl zum Princeps... Ich seufzte, setzte mich auf eine Clinie und schaute hinaus ins Peristyl.
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Es war nicht einfach, die Leute von meinen Reformen zu überzeugen. Wie nützlich doch meine Ausbildung in Achaia war. Anscheinend war hier alles ein wenig eingeschlafen und ich war die Biene, die allen in den Hintern stach. Nur hoffte ich, dass ich nicht meinen Stachel verlieren und sterben würde.
Ich klatschte in die Hände um eine Sklavin zu rufen. Ich hatte durst! -
Was für ein Zufall... War es eine innere Eingebung gewesen, dass mich ein Herr gebrauchen könnte? Zumindest war ich gerade im Gang gewesen als der Herr in die Hände klatschte. Sachte trat ich in die Bibliothek und sah ihn fragend an.
"Ja, Herr?"
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Ich sah zur Tür! Kaya stand in ihr.
"Wein! Unverdünnt! Aber bitte zügig!"
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Ein wenig überrascht über seinen Ton zog ich eine braue hoch, doch ohne Widerworte gehorchte ich und kam bald darauf mit Wein zurück. Ich hatte Falernen gewählt, schließlich wollte ich gefallen. Ich stellte diesen schweigend auf den Tisch und goss aus der Karaffe den guten Wein in den Becher.
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Ich nahm den Becher und trank. Es war Falerner! Falerner um aus Kummer zu trinken? Irgendwie war er mir zu schade. Fast wäre ich ausgetickt und hätte ihr den Becher entgegengeschmissen. Doch zügelte ich innerlich meinen Zorn. Sie wollte mir doch nur Gutes.
"Würdest du mir bitte einen nicht so guten Wein bringen. Der Falerner ist zu schade, um ihn alleine zu leeren!"
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Ziemlich geknickt sah ich ihn an, doch dann nickte ich, nahm de Wein mit mir und brachte gewöhnlichen hispanischen Wein. Ich stellte ihm diesen auf den Tisch. Er sah hoffentlich nicht, dass ich verletzter war als ich es eigentlich sein dürfte. Ich entfernte mich scheu ein paar Schritte und den Blick gen Boden gerichtet.
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"Ich danke dir! Der dürfte seinen Zweck besser erfüllen, ohne das ich ein schlechtes Gewissen habe!"
Ich leerte schnell den Becher mit dem Falerner und goß mir dann gewöhnlichen Wein nach. Ich nahm den Becher und schaute hinaus.
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"Darf ich mich entfernen? Ich bin sicher, dass die Herrin mich braucht. Außerdem muss ich um diese Zeit in der Küche aushelfen..."
Hm, es war Wahrheit aber auch eine Ausrede um nicht in seiner Nähe sein zu müssen. Es trieb mich in einen sehr seltsamen Zwiespalt.
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"Wenn du dich davon stehlen möchest... Nur zu! Du darfst dich entfernen!"
Ich sah sie nicht an, sondern blickte weiter aus dem Fenster.
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"N... nein Herr, darum geht es nicht. Es geht nicht darum dass ich fort möchte, ich fürchte allerdings ich muss fort."
Doch ich schwieg und stoppte mein verhängnisvolles Gestammel, ehe ich mich rückwärts aus der Tür hinausbewegte...
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"Onkel Metellus?"
Ohne dass ihm die Möglichkeit gewesen wäre sie kommen zu hören, stand sie plötzlich neben ihm und sah zu dem vergöttlichten Onkel auf, während sie an seiner Toga zupfte.
"Bist du böse?"
Durchaus hatte das feinfühlige Kind die nicht zu verkennende Gereiztheit erkannt.
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"Dann soll es so sein! Tu das, was du auch immer zutun hast! Jeder hat eine Aufgabe! Jeder hat eine Bestimmung!"
Ich nahm einen tiefen Schluck. Da bemerkte ich, dass wir nicht alleine waren.
Ich drehte mich um und wischte die Enttäuschung aus meinem Gesicht und lächelte.
"Nein, mein Kind! Onkel Metellus muss nur nachdenken! Es ist schön, dich wiederzusehen! Na, hast du auf das Messer immer schön aufgepasst?"
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Ein stolzes Grinsen erschien auf Minervinas Gesicht.
"Aber natürlich Onkel! Ich habe es immer dabei wenn ich hinaus gehe. Nur momentan liegt es auf meinem Zimmer. Weißt du, eigentlich soll ich ja lernen nur ich sitze schon sooo lange an meinen Aufgaben und mag nicht mehr."Gespielt zerknirscht sah die Kleine zu ihm auf. Dieser Blick hatte schon soviele überzeugen können: Von der Unschuld der ach so bemitleidenswerten Minervina.
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Irgendwie tat sie mir leid. Musste sie wirklich den ganzen Tag lernen? Mittleidig sah ich sie an.
"Gönnt man dir keine Pause? Was sind das denn für Aufgaben?"
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"Ach, ich soll mir Sätze ausdenken und sie niederschreiben. Am Besten Dinge die etwas mit meinem Wissenstand zu tun haben. Bald soll ich schon solche langen Texte lesen. Aber momentan soll ich mich nur an das Schreiben gewöhnen!"
Sie verzog die Lippen zu einem Schmollmund.
"Magst du nicht mit mir spazieren gehen und mir schöne Geschichten erzählen? Über Helden und Götter?"
Hoffnungsvoll sah sie zu ihrem geliebten Onkel Metellus auf und legte alle Liebe in diesen Blick
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hm... Ob ich da nicht Ärger bekommen würde? Immerhin sollte sie ja ihre Aufagaben machen!
"Nun, so leicht ist das nicht! Deine Mutter ist bestimmt ganz böse, wenn ich mit dir ausreiße! Du willst doch nicht, dass sie mir den Hintern versohlt, oder?"
Ich überlegte kurz.
"Morgen! Morgen lassen wir deinen Unterricht ausfallen und ich zeige dir was, in Ordnung?"
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Traurig sah sie ihn an und seufzte tief.
"Hmmmm..."
kam es nur über ihre Lippen.
"Mama ist ohnehin nicht da, außerdem ließe sie doch bei dir ohnehin alles durchgehen. Und wir würden ja etwas sinnvolles machen. Weißt du, ich bin nicht mehr lange hier."
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